Aus Siam, dem heutigen Thailand kommt die ursprüngliche
Siamkatze. Es ist das Land der Könige, der weißen Elefanten
und der Katzen - genauer gesagt der der Siamkatzen.
Nach Europe (Großbritannien) kamen diese aussergewöhnlichen
Katzen in den Jahren 1884 bis 1886, vorgestellt wurden sie
bereits auf der ersten Katzenausstellung 1871 in England
(Crystal Palace, London).

1889, Radierung in "Our Cats and All About Them" von Harrison Weir
Unter englischen Katzen-Liebhabern entwickelte sich eine
solche Begeisterung für diese fremdartigen, exotischen Katzen,
dass bereits im Jahre 1892 der erste Standard der "Royal Cat
of Siam" erschien. Der Name ergab sich aus der Legende über
ihre Herkunft als Königskatzen. 1901 wurde der englische
"Siamonese Cat Club" gegründet, 1902 wurde der Standart
erstmalig überarbeitet und weist überraschende Übereinstimmungen
mit dem heutigen Rassestandard der Thaikatzen auf
(im Äußeren entspricht die Thai in Kopf- und Körperbau eher
den Siams, wie sie 1884 beim ersten schriftlichen belegten
Siam-Import nach Europa - durch Mr. Owen Gould - ausgesehen
haben).

"Champion Prince Souti", 1912 geboren. Er stammte von "Tiam O'Shian I" ab,
einem der ersten Importe aus Thailand.
Bereits damals unterschied man zwischen einem rundköpfigem,
ähnlich etwa der heutigen Thaikatze (APPLE HEAD = "Apfelkopf")
und einem heller gefärbten, langköpfigen Typ
(MARTEN FACE = "Mardergesicht", auch Fox Head = "Fuchskopf").
Letzterer setzte sich in der modernen Siamzucht durch, chancenlos
bei Richtern und Vereinen geriet der rundliche Typ fast in
Vergessenheit und es war fast nur noch der schlanke Siam-Typ
gefragt.

Die rundliche Siam ist genauso Erbe der in der Geschichte
eingetretenen Mutation wie ihre "Konkurrentin".
Ihre Abzeichen und die blauen Augend verdankt die Siam- und
Thaikatze (und inzwischen viele anderen Rassen) einem Gen,
das Siam-Gen genannt, welches eine teilweise Pigmentlosigkeit
(Teil-Albinismus), gepaart mit einer Spitzenfärbbarkeit des
Haares (Akremelanismus) bewirkt.
Nostalgiker sehnten sich die gemütlichere und zweifelsohne
gesundheitlich weniger anfälligere "alte" Siam zurück.
Der "alte Typ Siam" bekam 1990 einen eigenen Namen, "Thaikatze",
und wurde zunehmend auf vielen Ausstellungen unter dem eigenen
Standard der Thaikatze gerichtet.