Giardien-Ansteckungsgefahr

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Karlchen
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Giardien-Ansteckungsgefahr

Beitragvon Karlchen » 15.06.2008 21:45

Hallo!
Ich habe gerade als "Forumsneuling" eure Berichte zum Thema Giardien gelesen und möchte da nun doch gerne mal nachfragen:

unsere 9 Wochen alte Katze haben wir letzte Woche aus einer TH-Pflegestelle übernommen. Da wir noch unsere ein Jahr alte Katze Tine im Haus haben, sind die Tiere zur Zeit "klomäßig" voneinander getrennt, da man uns sagte, die Übertragung erfolgt über gemeinsame Klos, also den Kot.

Karlchen, 9 Wochen, bekommt seit einer Woche Panacur, am nächsten Mittwoch soll der Kot getestet werden.

Wir haben die Tiere zum aneinander gewöhnen jeden Tag zusammengesetzt, der Kontakt bestand eigentlich nur aus Fauchen, Brummen und Schlagen von Tine.

Der Kot von Karlchen ist schon seit Beginn der Behandlung mit Panacur wieder vollkommen normal.

Meine Frage: kann ich die Katzen überhaupt in nächster Zeit zusammensetzen? Möchte unsere Familie natürlich sehr gerne, da der derzeitige Zustand mit getrennten Räumen (Karlchen ist mit Klo in einem der Kinderzimmer untergebracht) sehr schwierig ist. Einen Dampfreiniger haben wir nicht, wir haben uns lediglich immer die Hände gewaschen, sobald wir aus dem Zimmer raus sind, die Futternäpfe habe ich ohnehin immer in der Spülmaschine, wir haben viel Teppich liegen, da ist nicht viel mit Wischen....

Was sollen wir jetzt machen? Und erfolgt die Übertragung wirklich nur über den Kot oder auch auf anderen Wegen?

Für eure Hilfe lieben Dank!! :(


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Beitragvon Mozart » 16.06.2008 09:43

Hallo Karlchen,

ich habe keine Erfahrung in Sachen Giardien.
Vielleicht hilft Dir die hier ein bisschen weiter. Tine müsste wohl mitbehandelt werden.

Hier im Forum sind einige, die die Bekämpfung aus der Praxis kennen :wink: ,
die melden sich bestimmt noch!
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Beitragvon user_1310 » 16.06.2008 10:22

Hallo Karlchen !

Sorry .... ich habe Deinen Thread jetzt erst entdeckt .....

Erst einmal herzlich Willkommen bei uns im Forum :) !

Ja, Giardien sind leider sehr sehr hartnäckig und hochgradig ansteckend ... Es ist sehr wichtig , die bewohnte Umgebung sehr sauber zu halten und stets alles d.h. Näpfe , Liegeplätze möglichst heiß zu reinigen. Giardien sterben erst ab über 70 Grad ab. Am Besten wäre es schon Böden , Liegeplätze, Klöchen etc. regelmäßig heiß abzudampfen.

Giardien sind kleine Dünndarm-Parasiten. Da sie sehr "robust" sind , können Giardien wochenlang überleben bis diese dann irgendwann vom neuen Wirt z.B. über verschmutzes Wasser oder Nahrungsmittel oder durch Verschleppen über Schuhe etc. aufgenommen werden. Giardien können in feuchten Gebieten bis zu sieben Wochen infektiös, und in kühlem Wasser sogar bis zu drei Monaten, überleben ... bei optimalen Bedingungen sogar noch länger ....

Wenn mehrere Tiere im Haushalt leben , auch getrennt, ist es erforderlich diese ebenfalls prophylaktisch mizubehandeln !

Oftmals ist es notwendig die Tiere mehrfach zu behandeln, denn Giardien setzen sich auch oftmals im Gewebe (z.B. Gallengang) fest und sind dann für das Medikament nicht erreichbar ... diese vermehren sich dann wieder und es geht wieder von vorne los ... Es ist also wichtig bei Giardien "am Ball" zu bleiben .... mit allen Tieren die im Haushalt leben.

Da Giardien den Darm sehr schädigen ist es auch wichtig gleichzeitig bzw. dann hinterher was für den Darmaufbau zutun. Ich kann Dir da das SymbioPet oder auch das Benebac empfehlen - beides kannst Du über Deinen TA beziehen. Frage ihn mal danach.

Ich drücke die Daumen, daß Ihr es schnell in den Griff bekommt. Giardien sind sehr hatnäckig ... aber in den Griff zu bekommen.

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Beitragvon Gwynhwyfar » 16.06.2008 10:48

Hi!
So wie Du es jetzt schilderst ist die Ansteckungsgefahr nur über die Möbel bzw. Teppich gegeben.
ABER ältere Katzen, deine Katze ist ja schon 1,5 Jahre alt, stecken sich weniger leicht an wie ein Kitten. D.h. sie haben ein besseres Immunsystem was auch mit Giardien fertig werden kann.
Wenn der Kleine von Anfang an auf Panacur war, dann ist es sehr unwahrscheinlich, daß er noch lebende Giardien ausgeschieden hat, sondern eher abgestorbene oder Teile davon.
Ich würde den Kleinen jetzt mal fertig behandeln, nach dem Panacur braucht er eine Zeit, bis der Darm wieder normal ist.
Dann das Zimmer so gut es geht reinigen, vielleicht auch mal mit Teppichschaum drüber gehen. Das Klöchen vom Kleinen mit Heißem Wasser ausspülen und mit Wodka desinfizieren.
Dann abwarten, denke Eure ältere Katze wird sich gar nicht anstecken und Durchfall bekommen. Wenn doch, dann bekommt sie auch 1 Woche Panacur.
Ich hatte 3 Katzen mit Giardien und die waren im ganzen Haus, man kann unmöglich alles säubern, auch nicht die Stühle oder Kratzbaum oder Sofas :roll:
Trotzdem sind sie die Giardien los geworden, nachdem sie älter waren und ein besseres Immunsystem hatten. 4 mal mußten wir Panacur geben und 1 mal Metronidazol. Insgesamt war der Darm ca. noch 1 Jahr empfindlich und geschädigt.

Was fütterst Du dem Kleinen? Giardien ernähren sich am besten von Trockenfutter, d.h. Nassfutter ist in dem Fall besser (mehr Eiweiss und Wasser).
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Beitragvon Khitomer » 16.06.2008 11:23

Rico hatte auch Giardien. Beim letzten Test war er nun negativ - hoffe, es bleibt so.

Meine TA hat gesagt, es sei unnötig, das ganze Haus heiss abzudampfen. Sie wollte auch nicht meine beiden grossen Katzen ( 1 und 2 Jahre alt) mitbehandeln, da diese Symptomfrei waren. Wir haben dann Gina mit behandelt, weil sie sehr oft Ricos Po wäscht. Das Klo sollte ich ca 1 Mal die Woche heiss und mit Chlor waschen.

Ich hab jetzt schon öfter gehört, dass Giardien für ältere Katzen nicht so ein Problem darstellen und dass eine Behandlung von Symptom freien Tiern eher mehr Schaden im Darm anrichtet als dass sie Gutes tut.
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Beitragvon Karlchen » 19.06.2008 21:54

Hallo,
ich wollte doch nach euren netten Antworten (Danke!!) mal einen Zwischenbericht abgeben! Die Giardien sind noch nicht weg- Karlchen hat sie noch, unsere Tine hat sie noch nicht. Wir machen eine Woche Pause mit Panacur und nehmen dann noch einmal fünf Tage Panacur weiter. Da Karlchen noch sehr klein ist, wollte man uns auch kein stärkeres Mittel geben.

Wir haben uns entschieden, die Katzen nun immer mehr zusammen zu lassen, nur für das Katzenklo müssen wir uns noch eine Lösung einfallen lassen. Im Tierheim ist man bereit, die Kotproben von Tine kostenlos mit zu untersuchen, sodass wir eine Ansteckung recht schnell merken würden. Nur müssen wir Karlchen allmählich komplett in den Haushalt integrieren, da vor allen Dingen unsere Tochter gerne ihr Zimmer wieder für sich haben möchte-Katzenklofrei!

Ich habe noch die Hoffnung, das wir die Giardien in zwei Wochen los sind... :)

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Beitragvon Gwynhwyfar » 19.06.2008 22:00

Karlchen hat geschrieben:Hallo,
ich wollte doch nach euren netten Antworten (Danke!!) mal einen Zwischenbericht abgeben! Die Giardien sind noch nicht weg- Karlchen hat sie noch, unsere Tine hat sie noch nicht. Wir machen eine Woche Pause mit Panacur und nehmen dann noch einmal fünf Tage Panacur weiter. Da Karlchen noch sehr klein ist, wollte man uns auch kein stärkeres Mittel geben.

Wir haben uns entschieden, die Katzen nun immer mehr zusammen zu lassen, nur für das Katzenklo müssen wir uns noch eine Lösung einfallen lassen. Im Tierheim ist man bereit, die Kotproben von Tine kostenlos mit zu untersuchen, sodass wir eine Ansteckung recht schnell merken würden. Nur müssen wir Karlchen allmählich komplett in den Haushalt integrieren, da vor allen Dingen unsere Tochter gerne ihr Zimmer wieder für sich haben möchte-Katzenklofrei!

Ich habe noch die Hoffnung, das wir die Giardien in zwei Wochen los sind... :)

Ja das wird schon!!!

Wie untersucht ihr den Kot? Bei Giardien ist es so ,d a ß die meisten Tests auf Bausteine der toten Giardien auch reagieren!!!! Daher kann ein Tier auch 2 - 4Wochen nach erfolgreicher Behandlung noch positiv sein!!!!

Panacur ist gut. Damit habe ich meine auch behandelt. Denke nach der nächsten Woche Panacur wird er auch negativ werden!
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Beitragvon Karlchen » 20.06.2008 09:02

Ich habe leider keine Ahnung, wie oder auf was genau die Kotuntersuchung im Tierheim gemacht wird. Man sagte uns nur, dass bei dem letzten Test die Anzahl der Erreger schon wesentlich geringer als beim ersten Mal gewesen wäre, wobei bei der ersten Untersuchung nicht klar war, von welchem Tier der drei Geschwister der Kot war. Hat die Dame aus der Pflegestelle, die mit den Dreien beim TA war, leider nicht feststellen können. Daher kann ich auch nicht von einem wirklichen Vergleich sprechen.

Ich muss gestehen, dass ich im Moment wirklich das Prinzip "Hoffnung" bei uns regieren lasse, da der Kater auch noch mit seiner Augenentzündung zu tun hat und er sich allmählich auch nicht mehr gerne die Augensalbe verpassen läßt. Wir sind alle ein wenig "angenervt" und hoffen, dass am Wochenende die Zusammenführung von Tine und Karlchen zumindest soweit klappt, dass Karlchen zwischen Tines Angriffen den Weg zum Klo und zum Futternapf schafft- das würde uns für den Anfang reichen :?

Viele Grüße
Karlchen :)

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Beitragvon Mozart » 20.06.2008 09:49

Hallo Karlchen,

dann drücke ich Dir ganz, ganz fest die Daumen. Eine Zusammenführung
ist schon für den Menschen anstregend (für die Cats wohl auch). Und
wenn dann noch Medis gegeben werden müssen, na, das ist für den
Aufbau einer innigen Freundschaft auch nicht gerade förderlich :?
Verstehe Dich voll und ganz. Und das Prinzip "Hoffnung" ist auch
richtig - man behält trotzdem die Kontrolle :wink: .

ich wünsche Euch auf alle Fälle ein entspanntes Wochenende. :2906:
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Beitragvon Gwynhwyfar » 20.06.2008 09:54

Karlchen hat geschrieben:Ich habe leider keine Ahnung, wie oder auf was genau die Kotuntersuchung im Tierheim gemacht wird. Man sagte uns nur, dass bei dem letzten Test die Anzahl der Erreger schon wesentlich geringer als beim ersten Mal gewesen wäre, wobei bei der ersten Untersuchung nicht klar war, von welchem Tier der drei Geschwister der Kot war. Hat die Dame aus der Pflegestelle, die mit den Dreien beim TA war, leider nicht feststellen können. Daher kann ich auch nicht von einem wirklichen Vergleich sprechen.

Ich muss gestehen, dass ich im Moment wirklich das Prinzip "Hoffnung" bei uns regieren lasse, da der Kater auch noch mit seiner Augenentzündung zu tun hat und er sich allmählich auch nicht mehr gerne die Augensalbe verpassen läßt. Wir sind alle ein wenig "angenervt" und hoffen, dass am Wochenende die Zusammenführung von Tine und Karlchen zumindest soweit klappt, dass Karlchen zwischen Tines Angriffen den Weg zum Klo und zum Futternapf schafft- das würde uns für den Anfang reichen :?

Viele Grüße
Karlchen :)

Ja ich hatte im ersten Lebensjahr auch viel mit ihnen zu tun :roll: Erst der Durchfall, was ja nicht nur bestialisch stinkt, sondern die Kleinen auch durchs ganze Haus getragen haben. Dann Ohrmilben, Kastration war fällig, Blasenentzündung und Unsauberkeit, Chlostridien...
Das war wirklich schlimm das erste Jahr und ich dachte, das hört nie auf. Aber es wurde mit den Monaten immer besser.
Wichtig ist, daß Du Karlchen auch nur 1 Sorte Futter gibst, damit der Darm nicht noch zusätzlich belastet wird durch Futterwechsel.
Ich hatte Säckeweise Royal Canin Intestinal vom Tierarzt gefüttert, Hills i/d geht auch. Jedoch hat mein Kater 2 Jahre lang kein Trofu fressen können, hat er gleich wieder Durchfall bekommen. Er bekam die teuren RC Intestinal Bröckchen in Soße, bis er das nimma fressen wollte und Hills i/d Stückchen in Soße (bis ich die nichmehr füttern wollte, weil dort Zucker enthalten ist) :roll: Was er immer gut vertragen hat, war Miamor Ragout Royale. Erst nach 1,5 Jahren fing ich an, andere Sorten dazu zu füttern. Und seit wenigen Monaten ist es so, daß der Kater auch ein wenig Trockenfutter frisst, ohne darauf zu reagieren! Es hat also tatsächlich 2 Jahre gedauert, bis seine Verdauung so stabil war, daß er es verträgt!

Achja zum Wasser wollte ich noch was sagen. Wir hatten einen Trinkbrunnen, der war 6 Monate in Quarantäne, da das eine regelrechte Giardienschleuder ist! Dann hatte ich 4 Glasnäpfe, die 1-2 mal am Tag gewechselt wurden und zwischendurch immer bei 75 Grad in die Spülmaschine. Genauso die Futternäpfe (aus Keramik).
Wasser ist Lebensmedium no. 1 der Giardien.
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