Hallo Ihr alle,
ich hoffe, jemand kann mir einen guten Rat geben:
Vor ca. neun Monaten ist mir Luna zugelaufen. Sie war mega-ängstlich, ließ sich absolut nicht anfassen und kam nicht näher als drei Meter an mich ran. Sie kam jeden Abend wenn ich Feierabend hatte und nach einer Weile schloss ich daraus, dass sie wohl kein Zuhause hat. Ich fing an sie zu füttern, wenn auch meine beiden Tiger gefüttert wurden. Zuerst noch draussen vor der Tür, schließlich draussen mit geöffneter Tür , dann im Flur mit offener Tür. Mittlerweilesind wir so weit: Sie frisst bei geschlossener Tür, bleibt auch eine ganze Weile ohne Streß in der Wohnung, und ist mir gegenüber sehr schmusig geworden. Außer mir kann sie aber niemand anfassen, bei anderen ist weiterhin total ängstlich bis panisch.
Mein Problem ist nun folgendes: Sie ist nicht kastriert. Weil sie bisher so sehr scheu war, habe ich ihr zunächst die Pille gegeben um Nachwuchs zu vermeiden. Ich finde aber, das ist keine schöne Lösung. Hoch heben kann ich sie nicht, geschweige denn in einen Katzenkorb setzen. Sollte es dennoch klappen, wüßte ich nach der OP nicht, wohin mit ihr. Ich hätte kein extra Zimmer für sie und sie würde sicher voll die Panik kriegen. Und sie einfach draußen zu lassen, sagt mir auch nicht zu. Mit der frischen Wunde und so.
Meine Fragen: Hat jemand Erfahrung mit sehr scheuen Katzen? Wie kann man ihnen helfen, mehr Vertrauen zu gewinnen?
Oder, falls das nicht klappt, wie bekomme ich sie möglichst mit wenig Streß zum TA?
Für gute Ratschläge dankbar
Carmen mit Tinka, Devil und Luna
sehr ängstliche Katze zugelaufen
Moderator: Moderator/in
sehr ängstliche Katze zugelaufen
Der Mensch öffnet die Dose.
Ein Hund denkt: Das muss Gott sein.
Die Katze denkt: Ich muss Gott sein.
Ein Hund denkt: Das muss Gott sein.
Die Katze denkt: Ich muss Gott sein.
-
- Super-Duper-Experte
- Beiträge: 2837
- Registriert: 04.07.2006 12:08
- Geschlecht: weiblich
- Kontaktdaten:
Hallo Carmen,
das ist natürlich ein sehr schwieriges Problem, das Du da schilderst.
Ich stimme Dir zu darin, dass Du Luna kastrieren lassen solltest - die Pille ist keine gute Dauerlösung und kastrierte Katzen sind ja meist auch etwas entspannter...
Mein Freund und ich haben vor 7 Jahren Chico bei uns aufgenommen. Sie war sehr ängstlich, da sie aus sehr schlechter Haltung stammte. Das erste halbe Jahr hat sie sich fast gar nicht von uns anfassen lassen. Sie ist zwar immer angekommen und uns um die Beine gestrichen, aber sobald wir sie berührten, hat sie uns gekratzt und am Anfang auch gefaucht... Wir haben das mit sehr viel Geduld und Liebe hinbekommen. Inzwischen ist sie mit uns sehr verschmust. Von Fremden lässt sie sich fast nie anfassen. Hochnehmen lässt sie sich aber auch von uns nur sehr, sehr ungern.
Ich denke aber trotzdem, dass Du es mit Pulli "bewaffnet" versuchen solltest, sie in eine Box zu stecken und zum Tierarzt zu bringen. Denn gerade als Freigängerin sollte sie kastriert sein.
Aber vielleicht hat ja noch jemand einen guten Tipp, wie man sie etwas entspannter zum Tierarzt bekommt... Manche Tierärzte machen ja auch Hausbesuche, allerdings werden sie wohl nicht vor Ort eine Kastration durchführen...
Als allgemeinen Tipp kann ich sonst nur geben: Viel Zeit und Geduld aufbringen. Vielleicht kann ja auch ein Freund / eine Freundin oder Bekannter / eine Bekannte von Dir mal zwischendurch kommen, ihr mal das Futter hinstellen, leise und ruhig mit ihr reden, ohne auf sie zuzugehen oder sie zu bedrängen... Das ist wohl sowieso wichtig, dass man die Katze von alleine kommen lässt, ohne sie zu bedrängen. Bei Chico hat das ganz gut funktioniert (auch wenn Fremde sie noch immer nicht anfassen dürfen...)
das ist natürlich ein sehr schwieriges Problem, das Du da schilderst.
Ich stimme Dir zu darin, dass Du Luna kastrieren lassen solltest - die Pille ist keine gute Dauerlösung und kastrierte Katzen sind ja meist auch etwas entspannter...
Mein Freund und ich haben vor 7 Jahren Chico bei uns aufgenommen. Sie war sehr ängstlich, da sie aus sehr schlechter Haltung stammte. Das erste halbe Jahr hat sie sich fast gar nicht von uns anfassen lassen. Sie ist zwar immer angekommen und uns um die Beine gestrichen, aber sobald wir sie berührten, hat sie uns gekratzt und am Anfang auch gefaucht... Wir haben das mit sehr viel Geduld und Liebe hinbekommen. Inzwischen ist sie mit uns sehr verschmust. Von Fremden lässt sie sich fast nie anfassen. Hochnehmen lässt sie sich aber auch von uns nur sehr, sehr ungern.
Ich denke aber trotzdem, dass Du es mit Pulli "bewaffnet" versuchen solltest, sie in eine Box zu stecken und zum Tierarzt zu bringen. Denn gerade als Freigängerin sollte sie kastriert sein.
Aber vielleicht hat ja noch jemand einen guten Tipp, wie man sie etwas entspannter zum Tierarzt bekommt... Manche Tierärzte machen ja auch Hausbesuche, allerdings werden sie wohl nicht vor Ort eine Kastration durchführen...
Als allgemeinen Tipp kann ich sonst nur geben: Viel Zeit und Geduld aufbringen. Vielleicht kann ja auch ein Freund / eine Freundin oder Bekannter / eine Bekannte von Dir mal zwischendurch kommen, ihr mal das Futter hinstellen, leise und ruhig mit ihr reden, ohne auf sie zuzugehen oder sie zu bedrängen... Das ist wohl sowieso wichtig, dass man die Katze von alleine kommen lässt, ohne sie zu bedrängen. Bei Chico hat das ganz gut funktioniert (auch wenn Fremde sie noch immer nicht anfassen dürfen...)
- Jessi mit Faye
- Super-Duper-Experte
- Beiträge: 1144
- Registriert: 08.06.2006 12:40
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Braunschweig
- Kontaktdaten:
Vielleicht gewöhnst du sie erstmal langsam an die Box, d.h. du lässt sie erstmal weit von ihr weg stehen und stellst sie immer näher an ihr futter dann das futter immer weiter in die Box, bis sie vertrauen zu der Box hat!
Jessi + Faye
----------------------------
Lebe dein Leben aber träume nicht dein Leben
----------------------------
Lebe dein Leben aber träume nicht dein Leben
- mayflower19
- Experte
- Beiträge: 331
- Registriert: 19.07.2006 00:29
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Münster
- Kontaktdaten:
Lese seit einiger Zeit regelmäßig sämliche Katzen-Zeitschriften, die so erhältlich sind. Da ist immer die Rede von Bachblüten.
Hab da selber keine Erfahrung mit, aber vielleicht jemand anders.
Schau mal hier:
http://www.katzensprechstunde.de/bachblueten_katzen.html
Würde vorher aber den TA um Rat fragen.
Hab da selber keine Erfahrung mit, aber vielleicht jemand anders.
Schau mal hier:
http://www.katzensprechstunde.de/bachblueten_katzen.html
Würde vorher aber den TA um Rat fragen.
- lulu39
- Super-Duper-Experte
- Beiträge: 6929
- Registriert: 23.06.2006 18:48
- Wohnort: Berlin
- Kontaktdaten:
mayflower19 hat geschrieben:Lese seit einiger Zeit regelmäßig sämliche Katzen-Zeitschriften, die so erhältlich sind. Da ist immer die Rede von Bachblüten.
Hab da selber keine Erfahrung mit, aber vielleicht jemand anders.
Schau mal hier:
http://www.katzensprechstunde.de/bachblueten_katzen.html
Würde vorher aber den TA um Rat fragen.
Bachblüten müssen - um zu wirken- kurzfristig regelmäßig verabreicht werden. Das düfte bei der scheuen Mietz ausfallen..
Die Lösung von der "Kurz-und Knapp-Einfang-Methode" und dann die Retterin spielen, halte ich für die einzig Machbare und auch Beste..Dann ist das tehma auch schnell und flüssig erledigt und Du kannst in Ruhe mit der Sozialisierung anfangen.
Lg katrin
Lg Katrin, Lulu, Lucy, Wassibär, Caesar und Sunny
Tief im Herzen: Pünktchen, Poppy, Nero und Snoopy
Achtung: Ich geh davon aus, das ihr Tips nur nach Rücksprache mit TA oder THP anwendet!
Cats of Aegina TSI - www.lulucy-aegina.de
Tief im Herzen: Pünktchen, Poppy, Nero und Snoopy
Achtung: Ich geh davon aus, das ihr Tips nur nach Rücksprache mit TA oder THP anwendet!
Cats of Aegina TSI - www.lulucy-aegina.de
Danke erstmal für Eure Tipps!
An Lunas Verhalten merke ich, dass sie zwar verwildert ist, aber doch schon mal an Menschen gewöhnt gewesen sein muss. Jedenfalls hat sie mir gegenüber relativ schnell, wie ich fand, Vertrauen gefasst. Sie ist ja sehr verschmust. Ich habe angefangen mit ihr das hochheben zu "trainieren", aber da sie dann sofort in Panik verfallen ist, hat sich das wohl auch auf mich übertragen. Deswegen habe ich mich wohl auch bisher etwas vor der kurzen und knappen Einfangmethode gedrückt. Ich wollte ihr Vertrauen nicht missbrauchen. Sie scheint mir so dankbar zu sein, dass sie wieder eine sichere Anlaufstelle hat.Aber ihr habt recht, wahrscheinlich ist es das Beste so.
Werde morgen gleich mal mit dem TA sprechen und Euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten.
Liebe GRüße von Carmen mit Tinka, Devil und Luna
An Lunas Verhalten merke ich, dass sie zwar verwildert ist, aber doch schon mal an Menschen gewöhnt gewesen sein muss. Jedenfalls hat sie mir gegenüber relativ schnell, wie ich fand, Vertrauen gefasst. Sie ist ja sehr verschmust. Ich habe angefangen mit ihr das hochheben zu "trainieren", aber da sie dann sofort in Panik verfallen ist, hat sich das wohl auch auf mich übertragen. Deswegen habe ich mich wohl auch bisher etwas vor der kurzen und knappen Einfangmethode gedrückt. Ich wollte ihr Vertrauen nicht missbrauchen. Sie scheint mir so dankbar zu sein, dass sie wieder eine sichere Anlaufstelle hat.Aber ihr habt recht, wahrscheinlich ist es das Beste so.
Werde morgen gleich mal mit dem TA sprechen und Euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten.
Liebe GRüße von Carmen mit Tinka, Devil und Luna
Der Mensch öffnet die Dose.
Ein Hund denkt: Das muss Gott sein.
Die Katze denkt: Ich muss Gott sein.
Ein Hund denkt: Das muss Gott sein.
Die Katze denkt: Ich muss Gott sein.
@eis
Ich hab mal eine Wildwurfkatze zwecks Kastration mit Katzenfalle eingefangen. Was hälst Du von dieser Methode?
Ich persönlich fand das ziemlich stressig, sie war zwar ruck zuck in der Falle, die Falle selbst war aber ziemlich unhandlich wie ich fand, und es war auch ein ziemlicher Akt, der KAtze dann (noch in der Falle) die Betäubungsspritze zu verpassen.
Ich schätze, ich zieh lieber meine Arbeitshandschuhe an...
Gruß Carmen mit Tinka, Devil und Luna
Ich hab mal eine Wildwurfkatze zwecks Kastration mit Katzenfalle eingefangen. Was hälst Du von dieser Methode?
Ich persönlich fand das ziemlich stressig, sie war zwar ruck zuck in der Falle, die Falle selbst war aber ziemlich unhandlich wie ich fand, und es war auch ein ziemlicher Akt, der KAtze dann (noch in der Falle) die Betäubungsspritze zu verpassen.
Ich schätze, ich zieh lieber meine Arbeitshandschuhe an...
Gruß Carmen mit Tinka, Devil und Luna
Der Mensch öffnet die Dose.
Ein Hund denkt: Das muss Gott sein.
Die Katze denkt: Ich muss Gott sein.
Ein Hund denkt: Das muss Gott sein.
Die Katze denkt: Ich muss Gott sein.
- daisy-bates
- Senior
- Beiträge: 54
- Registriert: 16.07.2006 11:50
- Wohnort: Berlin
angst und vertrauen
Hallo
als unser Kater Otis zu uns kam war er auch total verängstigt: hart wie ein Stein saß er in einer Ecke, dann ließ er sich 2 Wochen gar nicht sehen. Es dauerte ungefähr ein halbes Jahr, bis ich ihn anfassen durfte und er auch angefasst werden wollte!
Auch dann noch hatte er Panik vor und in Transportkisten. Die ersten TA-Besuche haben wir nur mit "k.o.-Tropfen" vom TA bewältigt: vor dem geplanten TA-Besuch gab es im Futter Beruhigungstropfen. Ca. 20 Minuten nach dem Verspeisen wurde er "wobbelig" - ähnlich wie beim Aufwachen aus der Narkose. Dadurch wurde das Einfangen für die Box nicht zur wilden Jagd quer durch die Wohnung und auch in der Box ergab er sich schnell seinem Schicksal. Und nachtragend war er trotzdem nicht.
Was du nach der OP mit ihr machen kannst, weiß ich auch nicht. Wie machen das denn Tierschutzorg., die Straßenkatzen kastrieren ?
Als Otis gefestigter war, habe ich ihn langsam an die Kiste gewöhnt:
Fütterung vor der unteren Kistenschale, dann in der unteren Schale, dann Deckel drauf, dann Türchen eingehängt, dann Türchen langsam immer mal bewegt. Das zog sich über Wochen und Monate hin. Doch die Geduld hat sich gelohnt: die Kiste wird noch immer nicht geliebt, aber außer wildem Geschrei wird der Transport nun notgedrungen hingenommen....
Ich bin auch gegen Chemie und Psychopharmaka, aber in dieser Situation hätte sicherlich jedes Einfangen seinen zögerlichen Vertrauensaufbau zunichte gemacht. Und sein Vertrauen wächst noch immer - auch nach 10 Jahren bei uns.
Petra und Otis und Gary
als unser Kater Otis zu uns kam war er auch total verängstigt: hart wie ein Stein saß er in einer Ecke, dann ließ er sich 2 Wochen gar nicht sehen. Es dauerte ungefähr ein halbes Jahr, bis ich ihn anfassen durfte und er auch angefasst werden wollte!
Auch dann noch hatte er Panik vor und in Transportkisten. Die ersten TA-Besuche haben wir nur mit "k.o.-Tropfen" vom TA bewältigt: vor dem geplanten TA-Besuch gab es im Futter Beruhigungstropfen. Ca. 20 Minuten nach dem Verspeisen wurde er "wobbelig" - ähnlich wie beim Aufwachen aus der Narkose. Dadurch wurde das Einfangen für die Box nicht zur wilden Jagd quer durch die Wohnung und auch in der Box ergab er sich schnell seinem Schicksal. Und nachtragend war er trotzdem nicht.
Was du nach der OP mit ihr machen kannst, weiß ich auch nicht. Wie machen das denn Tierschutzorg., die Straßenkatzen kastrieren ?
Als Otis gefestigter war, habe ich ihn langsam an die Kiste gewöhnt:
Fütterung vor der unteren Kistenschale, dann in der unteren Schale, dann Deckel drauf, dann Türchen eingehängt, dann Türchen langsam immer mal bewegt. Das zog sich über Wochen und Monate hin. Doch die Geduld hat sich gelohnt: die Kiste wird noch immer nicht geliebt, aber außer wildem Geschrei wird der Transport nun notgedrungen hingenommen....
Ich bin auch gegen Chemie und Psychopharmaka, aber in dieser Situation hätte sicherlich jedes Einfangen seinen zögerlichen Vertrauensaufbau zunichte gemacht. Und sein Vertrauen wächst noch immer - auch nach 10 Jahren bei uns.
Petra und Otis und Gary
Zurück zu „Katzen-Psychologie“
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 42 Gäste