Die Europäische Wildkatze oder Waldkatze (Felis silvestris silvestris) ist auf den Britischen Inseln, in Europa, einigen Mittelmeerinseln und Teilen Südwest-Asiens verbreitet und zeichnet sich vor allem durch den buschigen Schwanz aus, der in einer breiten Rundung endet. Das Fell ist dicht, das Streifenmuster recht auffällig.
![Bild](http://www.katzen-album.de/priv_pics/wildkatze1.jpg)
Als Raubtier wurde die Wildkatze vom Menschen schon immer verbittert verfolgt. Schon der Begriff „Raubtier“ ruft bei vielen Menschen stark ablehnende Gefühle hervor. Vielleicht sollte man daher die Wildkatze, aber auch Luchs, Fuchs und Wolf lieber Beutegreifer nennen, um solche negativen Gefühle erst gar nicht aufkommen zu lassen. Bis weit ins 20. Jahrhundert waren die Beutegreifer für den Menschen nur schädliche Bestien, die es auszurotten galt. In manchen Gebieten wurde dieses Ziel auch erreicht. Der Wildkatze unterstellte man, dass sie Hirschkälber reiße und selbst vor Angriffen auf Menschen nicht zurückschrecke. Heute weiß man es besser. Durch Untersuchungen des Mageninhaltes von Wildkatzen fand man heraus, dass diese zu 80 % von Kleinsäugern leben, vor allem von Wühlmäusen. Vom menschlichen Standpunkt aus sind Wildkatzen somit ausgesprochen nützliche Tiere, die mithelfen, die schädlichen Nager zu regulieren.. Nur im Winter, wenn Wildkatzen die Mäuse unter einer dichten Schneedecke nicht erreichen können, weichen sie auf größere Beutetiere wie Kaninchen, Hasen oder Vögel aus. Auch ein schwaches Rehkitz mag ihnen schon mal zum Opfer fallen, gesunde Tiere dieser Größe dagegen können sie dagegen nicht überwältigen.
Heute ist die scheue Wildkatze fast überall geschützt und man schätzt, dass ihr Bestand in unseren Mittelgebirgen, die von ihr besonders gern besiedelt werden, wieder auf etwa 2000 Tiere angewachsen ist. Versehentlich werden aber noch immer viele Wildkatzen von Jägern, die sie für verwilderte Hauskatzen halten, abgeschossen. Tatsächlich ähneln Wildkatzen manchen Hauskatzen auch sehr. Hauskatzen sind allerdings deutlich kleiner als Wildkatzen, die vom Kopf bis zum Schwanz immerhin bis zu 1,20 Meter messen und acht Kilogramm wiegen können. Außerdem ist die Behaarung bei der Wildkatze länger, das Fellmuster ist nie deutlich ausgeprägt und die Beine sind dicker als bei der Hauskatze. Der Körperbau ist plumper, die Schnauze ist wuchtiger und breiter und Wildkatzen haben eine helle, fleischfarbene Nase.
![Bild](http://www.katzen-album.de/priv_pics/wildkatze2.jpg)
Ein gutes Unterscheidungsmerkmal zur Hauskatze ist auch der stark buschige Schwanz, der stumpf und schwarz endet. Von Nahem kann man auch sehen, dass die Schnurrhaare der Wildkatze weiß und kräftiger ausgebildet sind als bei der Hauskatze.
Als Lebensraum bevorzugen Wildkatzen alte Laub- und vor allem Eichenwälder. Wesentlich erscheint ein hoher Anteil von Waldrandzonen zu sein, die dann vorhanden sind, wenn es viele Lichtungen gibt. Ein limitierender Faktor ist die winterliche Schneehöhe Mit einer Bodenfreiheit von weniger als 25 cm haben Wildkatzen bei einer Schneehöhe von mehr als 20 cm Probleme, deshalb sollte die mittlere Schneehöhe in Wildkatzenbiotopen darunter liegen.
Geschlechtsreif werden Wildkatzen bereits mit 9-11 Lebensmonaten. Die Hauptwurfzeit ist von März bis Mai, die Tragzeit beträgt im Mittel 66 Tage. Meistens werden drei oder vier Junge geboren.
Text-Quellen: www.wikipedia.de + www.natur-lexikon.com Fotos: www.canoncam.de - Sonja Steckhan, Heinrich Hottarek