
Vor c.a. 1 1/2 Jahren habe ich die Katze meiner Mutter zu uns geholt, da meine Mutter ins Altenheim gekommen ist und das ihr großer Wunsch war.
" Pussy",damals 10 Jahre, war bis dahin sehr aggressiv, fast jede Woche hat sie meine Mutter angefallen und ihr tiefe Fleischwunden gekratzt und gebissen. Das obwohl meine Ma sie über alles geliebt und verwöhnt hat. Ausserdem hat Pussy fast alle Besucher die in die Wohnung kamen bedroht und angefaucht. Daher sollte Pussy ins Tierheim kommen,als die Wohnung aufgelöst wurde. Als ich mich entschloss, trotz meiner Tierhaarallergie Pussy zu mir nach Göttingen zu holen, lebte sie bereits seit vier Wochen allein in meiner Mutters Wohnung wurde aber täglich mit Futter versorgt. Ich erschrak, als ich sie sah, sie war abgemagert und hatte kahle Stellen im Fell.
Der Transport nach Göttingen(320 km) stellte uns vor eine grosse Herausforderung, wie dieses Tier in einen Transportkorb bekommen und wie wird sie die lange Autofahrt überstehen.
In der Tierklinik gab man uns Beruhigungstabletten, die sie aber egal worein wir sie gemörsert gemischt haben nicht angenommen hat.
So half uns eine Nachbarin (damit wir nicht gleich die Bösen sind),
Wolldecke über sie geworfen und dann in einen großen Wäschekorb
gesteckt und den Deckel zugeklebt. Das Gefauche und Geschreie könnt ihr Euch nicht vorstellen, als hätten wir einen ausgewachsenen Löwen hinten drin...
Erstaunlich schnell hat Pussy sich bei uns im Haus eingelebt, zuerst blieb sie in der unteren Etage und kam nur zum Fressen hinter der Couch hervor. Doch nach einigen Tagen brauchte sie schon ihr Schmusetier (eine kleine Häkelkatze) immer weiter die Treppen hoch.
Nach kurzer Zeit gewärte ich ihr Auslauf, als Stadtkatze kannte sie nur den Balkon,wir wohnen hier auf dem Lande.
Nun haben mein Freund und ich die verschmuste, liebste Katze die man sich vorstellen kann. Sie folgt mir auf Schritt und Tritt und fängt haufenweise Spitzmäuse im Garten (leider auch schon eine Amsel).
Ein paar Sachen läßt sie sich immer noch nicht gefallen: hochheben und streicheln an falschen Stellen, sie haßt Besen und Staubsauger.
Kommen Gäste versteckt sie sich kurz, dann siegt aber die Neugier.
Ich habe dieses Tier sehr liebgewonnen und meine Mutter ist glücklich,das es ihrer Pussy so gut geht.
Ich bin ein so großer Katzenfreund geworden( meine Allergie hat sich ertaunlicher Weise geschwächt), daß ich überlege ein Katzenbaby aufzunehmen.
Was meint ihr, wird Pussy das tolerieren? Außer ihrer Häkelkatze kennt sie ja keine Artgenossen, sie hatte nur einmal eine böse Auseinandersetzung mit dem Nachbarskater.
Wir arbeiten beide im Schichtdienst und Pussy ist oft allein im Haus, wenn ich nicht da bin hat sie keinen Freigang. Soll ich es probieren und das Katzenbaby nehmen?
Liebe Grüße an alle Katzenfreunde!
Petra