
war ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr aktiv in diesem Forum

Die zwei Rabauken(Bonnie & Clyde), wegen denen ich damals zu euch gestoßen bin, sind mittlerweile schon ganze neun Jahre alt. Mein Gott, wie die Zeit vergeht…

Bonnie & Clyde sind wohlauf und werden dem Alter entsprechend endlich mal ein bisschen ruhiger!
Um die zwei dreht es sich diesmal also nicht…
Und eigentlich wollte ich ja auch nur um Rat fragen, aber irgendwie ist der Thread dann ins bodenlose gewachsen und wurde viel viel zu lang und hätte vom eigentlichem Thema abgelenkt… und da hab ich da hab ich dann die Themen (Geschichte&Problematik) getrennt. Da ich die kleine Geschichte zu meiner 3ten Katze auch nicht einfach wieder löschenwollte hab ich sie hier mal "eingefügt".

Deshalb hier die „kleine Geschichte“ zu unserem Neuankömmling:
Mittlerweile sind wir dreimal umgezogen und wohnen nun seit gut einem Jahr in unserem eigenem Hanghaus mit wunderschöner Aussicht und einem „Katzenwintergarten“.
Da ich ja eigentlich ein Hundemensch bin, ergriff ich im Februar die Gelegenheit und schaffte mir trotz den Einwänden meines Mannes („die Katzen würden damit nicht klarkommen“) einen Hund an.
Da ich auf die Katzen Rücksicht genommen wollte, habe ich ihnen keinen Dobermann sondern einen Prager Rattler (die wir Shadow getauft haben) vor die „Nase“ gesetzt.
Es war zwar einige „Überzeugungsarbeit“ nötig, aber Bonnie & Clyde haben mittlerweile Shadow akzeptiert.
Da mein Mann zurzeit noch in Nürnberg studiert und nur am Wochenende zu Hause ist, fahre ich über Mittag nach Hause um die Mittagspause mit Shadow zu verbringen (ja ich opfere einiges für den Hund

Es war genau der 7 Juli (ein Donnerstag) diesen Jahres kurz vor zwölf:
Ich war wieder mit dem Auto unterwegs zu Shadow. Auf der Verbindungsstraße zwischen zwei Kuhkäffern (anders kann man die Häuseransammlung nicht bezeichnen) erblickte ich im rechten Straßengraben ein graues Wollknäul. Erst auf dem zweiten Blick erkannte ich, dass das es sich um kleines Kätzchen handeln muss und dass es sich auf den Weg zur Straße machte.
Ich sah nur den LKW hinter mehr und machte mich auf das schlimmste gefasst.
Ich suchte mir eine Wendemöglichkeit, ließ den LKW vorbeiziehen und fuhr zurück. Zum Glück fand ich nichts auf der Straße… Von dem kleinem Kätzchen war aber auch keine Spur mehr. Da ich aber selbst anhalte um Igel von der Straße zu führen und auch schon Kröten in Sicherheit gebracht hab, konnte ich das nicht auf sich beruhen lassen. Ich parkte das Auto auf einem "Ackerzuweg" und machte mich auf die Suche.
Es dauerte nicht lange und da hüpfte schreiend das kleine graue Knäul schon auf mich zu.
(Wenn ich an den Augenblick zurückdenke, kommen wir immer wieder die Tränen in die Augen)
Mir fiel sofort auf, dass sie das linke Vorderbein hinterher zog und es überhaupt nicht belastete. Da ich mit schlimmsten rechnete, war für mich die weitere Vorgehensweise sofort klar:
Kätzchen einpacken und zum nächsten Tierarzt fahren.
Dort wurde festgestellt, dass es sich nicht um einen Bruch handelt sondern um eine Schädigung/Verletzung des Radialis Nerven und dass der Kleinen (weiblich, ca. 8 Wochen) sonst nichts fehlt. Es könnte sein, dass sich der Nerv wieder erholt, wenn nicht müsste höchstwahrscheinlich das Bein früher oder später amputiert werden.
Ich wollte nicht, dass die Kleine ins Tierheim kommt.
Ich wollte, dass die Kleine die Chance bekommt, dass alles Mögliche für sie getan wird, damit sie ihr Bein behalten kann.
Deshalb hab ich sie wieder eingepackt und zur Pflege mit nach Hause genommen (mit Vitamin B Tabletten, einem Schmerzmittel und einer Anleitung für unterstützenden Dehnübungen) zumindest bis geklärt ist, ob jemand die Kleine vermisst.
Wenn nicht, hätte ich ein schönes zu Hause für sie gesucht (zumindest hab ich das versucht mir so einzureden).
Dank unserem Haus haben wir eine kleine Einliegerwohnung, die ich als Quarantänestation umfunktioniert habe.
Von meiner Haustierärztin holte ich mir noch Mittel für die Homöopathische Unterstützung. Und ich erkundigte mich nach einer Tierphysiotherapeuten in der Nähe und machte einen Termin für die kommende Woche aus.
Mein Mann war überhaupt nicht begeistert.
Aber die Kleine hat im Sturm unsere Herzen erobert und schon nach ein paar Tagen war klar, dass wir die Maus nicht hergeben können (auch wenn mein Mann das nicht zugegeben hätte und mir auch jetzt noch vorhält, dass die Maus bei uns gelandet ist und so viel Stress verursacht

Am Montag kam aber der ernüchternde Anruf, dass sich die Besitzerin gemeldet hat und das sie die Kleine gerne wieder haben würde.

Mit nem Kloß im Hals und dem schmerzendem Gedanken im Kopf, dass ich mich von dem kleinen Wollknäul verabschieden muss und der Hoffnung, dass es sich vielleicht um eine andere Katze handelt, rief ich die Besitzerin um alles weiter zu klären.
Die erzählte mir dann die Vorgeschichte der Kleinen, dass sie sie selber erst vor vier Wochen mitten im Hof (Bauernhof) schreiend gefunden hat und dass sie sie zunächst mit der Flasche aufgepäppelt hat, bis ihre eigene Katze (die gerade zwei Junge hatte) sie angenommen hatte. Und anscheinend wurde die Kleine von Hunden vom Hof gejagt und ist nicht mehr aufgetaucht (das Bein muss sie sich auf der Flucht verletzt haben).
Sie hätte die Kleine wieder zu sich geholt, weil sich nicht wollte, dass sie im Tierheim landet. Aber da sie ja noch zwei Kleine hat und sie auch nicht wüsste wie sie unter Umständen mit einer 3 Beinigen Katze umgehen soll sind wir zur Übereinkunft gekommen, dass sie bei mir bleiben darf.
Mir ist nach diesem Telefonat ein riesen großer Stein vom Herzen gefallen, gleichzeitig bekam ich Panik. Jetzt war klar, dass die Kleine bei uns bleibt und dass wieder eine nervenaufreibende Zusammenführung stattfinden muss. Des Weiteren war ja auch noch unklar, ob die Maus nicht irgendeine ansteckende Krankheit hat….
Die nächsten Wochen waren die reinste Hölle!
Gleichzeitig um einen Junghund, zwei Aufmerksamkeitsbedürftigen Hauskatzen und einer in Quarantäne hockenden kleinen Katze zu kümmern und zu arbeiten, war echt ein Balanceakt!
Aber die Kleine machte es mit ihrer „sehr aufdringlichen“ liebesbedürftigen Art erträglich, auch wenn es mir jedes Mal das Herz zerriss, wenn ich die Tür zur Einliegerwohnung zu machte.
Nach 4 Wochen machten wir dann die entscheidenden Tests und es stand einer Zusammenführung nichts mehr im Wege.
Ein paar Wochen besuchte Miss Lucky Hazel (so haben wir sie letztendlich getauft) die oberen Stockwerke des Hauses und Bonnie&Clyde die Einliegerwohnung (inkl. dem heißgeliebtem Wintergarten).
Shadow war natürlich total begeistert von Hazel. Zwar brauchte Hazel ein bisschen Zeit, aber sie hat schnell verstanden, dass dieser kleine Hund ihr nicht Böses will.
Und wie die zwei mittlerweile miteinander spielen ist echt der Wahnsinn

Dann trauten wir uns(oder eher ich, mein Mann ist in Beziehung der Tiere immer total der Negativ-Denker/Angshase

Und jetzt schläft die Kleine meistens mit uns Shadow und Bonnie im Bett oder mit Clyde im Wohnzimmer

Tagsüber kuschelt sie mit meinen Mann (der hat zurzeit Semesterferien) oder liegt mit den andern zwei Katze im Wintergarten oder macht mit Shadow wieder irgendeinen Blödsinn

Sicher werden Bonnie&Clyde und Hazel nicht die besten Freunde (Hazel wird immer noch angeknurrt, wenn sie zu nahe kommt) aber sie wird akzeptiert und was mir sehr wichtig ist, die zwei alten Rabauken haben keine Angst vor Hazel oder zeigen sich aggressiv ihr gegenüber.
Und alle vier können mittlerweile gleichzeitig gefüttert werden, natürlich hat jeder seinen eigenen Napf und frisst in einer anderen Ecke.

Was mit dem Bein passiert oder passiert ist könnt ihr hier nachlesen:
http://www.katzen-album.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=33072
und vielleicht sogar einen Ratschlag hinterlassen

Ganz liebe Grüße
Melanie mit Bonnie & Clyde und Shadow & Hazel