Du fragtest nach der Herzuntersuchung. Keine Ahnung, ob der Kardiologe Dir noch ein bisschen was erklärt hat, falls nicht, erzähl ich Dir mal, was ich vermute. Du hattest, glaube ich, einen Schall erwähnt. Das ist dann wie bei einem Ultraschall bei uns. Manche Ärzte rasieren vorher das Fell weg, weil sie sagen, es gibt ein klareres Bild, bei Shiyuu wurde das bislang nicht gemacht (sie hat ja aber auch kurzes Fell und als reine Wohnungskatze nicht so viel Unterwolle wie Andere). Sie wird auf der Seite liegend gehalten und dann das Herz geschallt, auf der zweiten Seite dauert die Untersuchung meist kürzer. Halt je nachdem wie gut das Tier mitmacht, geht es schneller oder dauert länger. Mittlerweile sind wir in 10 oder 15 Minuten durch, beim ersten Mal hat es fast ne halbe Stunde gedauert, weil sie sich immer wieder aus dem Griff befreit hat.
Eventuell noch eine Röntgenaufnahme von Herz und Lunge, aber das weiß ich nicht.
Mehr ist das aber nicht. Das Schlimmste ist da einfach das Liegen und Festhalten für die Katzen. Ansonsten ist es nicht schmerzhaft.
Wegen all deiner Fragen bezüglich der Epilepsie wird Dir Tanja auf jeden Fall helfen können. Ob sich Nemo damals verändert hat, weiß ich nicht. Als ich sie kennenlernte, hatte er die Krankheit schon ein paar Jahre.
Sie ist routiniert, aber das heißt nicht, dass sie die Anfälle locker wegsteckt. Sie hat mich auch schon mal nachts angerufen, als er einen hatte und sie erstmal runterkommen musste, sie wusste ja, dass ich eh noch wach bin.

Aber alles in allem ist es ähnlich, wie bei Shiyuu und mir mit der HCM. Vorhin hatte sie halt auch mal wieder gehechelt, dabei vorher gar nicht viel getobt oder so. Ich war nicht mal wirklich erschrocken. Es war zwar sehr überraschend, aber ich konzentriere mich dann immer gleich darauf, um festzustellen, wie viele Atemzüge es sind oder wie viele Sekunden vergehen, damit ich das aufschreiben kann.
Übrigens, Du hattest doch was von eingenässt erwähnt, bevor Ihr in der Klinik ward. Tanja hat mir erzählt, dass Nemo das bei einem Anfall immer passiert und ich weiß, das ist nicht untypisch für Epilepsie, weil die Muskeln nicht mehr kontrolliert werden können.
mary1katze hat geschrieben:Vielleicht habe ich sogar den Anfall bei ihr ausgelöst, weil ich schon immer solche Angst wegen dem Speicheln hatte, kann das sein?
Keine Ahnung, ob man das so überhaupt sagen kann. Epileptische Anfälle werden häufig durch verschiedene Faktoren ausgelöst, bei dem Einen durch dies, bei dem Anderen durch das. Manche finden heraus, was es ist, Andere nicht.
Also mach Dir da bitte erstmal keine Gedanken drum, die möglicherweise noch in Vorwürfen resultieren würden.
Die Einstellung des Kardiologen gefällt mir (wie Christa auch schon sagte). Wenn Untersuchungen keine Aufschlüsse bringen, machen sie keinen Sinn.
Und ja, Du wirst lernen damit umzugehen.
Als ich von Shiyuus Diagnose erfahren habe, war ich am Boden zerstört (auch wenn das nach außen kaum einer mitbekommen hat, im Gegenteil, ich kam eher sehr kalt rüber). Ich wusste nicht, wie ich je wieder ruhig mit ihr toben soll. Und sie war doch noch nicht einmal ein Jahr alt, sie war also noch ein halbes Kind, das außer Spielen und Fressen und ab und zu mal Schlafen nichts im Sinn hatte.
Aber weißt Du, was ich irgendwann erkannt habe? Es ist egal. Es birgt ein Risiko, wenn sie sich zu viel verausgabt. Aber was hätte sie denn für ein Leben, wenn ich sie nur noch in Watte packe? Wenn ich sie nur noch ausbremse, damit ihr Herz nicht zu viel leisten muss? Das wäre ganz trist, weil sie nicht mehr toben dürfte. Weil sie alles nur ganz ruhig und langsam machen dürfte. Sie würde vielleicht länger leben (wobei auch so etwas nie sicher ist). Nur, was hat sie von den zusätzlichen Monaten oder Jahren, wenn sie die wie eingesperrt ist (nicht räumlich, aber in ihrer Aktivität)? Nein, das möchte ich ihr nicht zumuten.
Und das meine ich auch bei Luna. Wenn sie nach dort oben möchte, wirst Du sie nur unter Zwang davon abhalten können.
Sicher, sie kann abstürzen (Tanja kennt die Gedanken auch, aber auch sie hat einen ziemlich hohen Kratzbaum). Aber das muss nicht passieren. Und selbst wenn es zum Schlimmsten bei einem Anfall käme (so schlimm das natürlich im Moment klingt und dann auch wäre), dann hat sie die Zeit bis dahin wenigstens richtig leben und glücklich sein können.
Jetzt am Anfang wirst Du ständig daran denken, was alles passieren könnte. Du wirst immer panisch sein, wegen der Tabletten (ein permanenter Wecker im Handy oder so, ist sehr hilfreich, bis die Routine drin ist). Gerade weil sie bei Epilepsie zur exakten Zeit so wichtig sind (da habe ich etwas mehr Spielraum). Aber das wird totale Normalität. Das geht Dir in Fleisch und Blut über, so wie es normal für Dich ist, Deinen Süßen Futter hinzustellen, das Klo zu reinigen etc.
Mozart hat geschrieben:Krampfanfälle mit anzusehen ist erschreckt und verängstigt uns, egal ob bei Mensch oder Tier. Die Betroffenen merken vom Anfall selbst ja nichts. Nur hinterher - Menschen klagen oft über Muskelschmerzen und sie sind müde. Bei Tieren ist es ähnlich.
Das stimmt, es ist furchtbar das mit anzusehen.
Und bei Tieren weiß ich, auch durch Tanja, dass der Hunger danach sehr groß ist, aber das wurde gestern oder so auch schon mal erwähnt. Nemo verdrückt nach einem Anfall jedenfalls immer eine sehr große Portion. Aber da wird auch sehr viel Energie verbraucht, deswegen ist das vollkommen okay.
Hat das denn mit der PN an Tanja nun eigentlich geklappt?