Ich hatte am Dienstag abend Feuerwehrdienst und wurde abgeholt, da es zu einer anderen Wehr ging zwecks neuer Einsatzkleidung.
Auf dem Weg dahin, schaute ich zufällig aus dem Bulli und sah auf der rechten Seite einen Labrador, der vor einer Bäckerei lag... es war abends um halb acht...
Natürlich wunderte ich mich, warum ein Hund allein vor einer geschlossenen Bäckerei lag, zudem bei den Minustemperaturen, ich schwor mir auf dem Rückweg nochmal zu schauen, ob der Hund dann immer noch da liegt...
Er tat es, also bat ich meine Kollegen mich bei mir rauszulassen, mir gehe es nicht gut...
Zu Hause zog ich mich um, setzte mich aufs Rad und fuhr zur Bäckerei... ja, der Hund lag da noch...
Ich näherte mich vorsichtig, weiß ja nicht, wie der reagiert... aber er kam schwanzwedelnd auf mich zu, begrüßte mich stürmisch und leckte meine Hand ab... ich bekam einen Schreck, der Hund war eisig, er zitterte und humpelte.
Da die Nachbarn den Hund nicht kannten, rief ich über Notruf die Polizei... schilderte denen das Problem und sie schickten jemanden vom Bauverein.... was aber noch dauern kann... tja, ich stand dann von halb neun bis um viertel vor zehn in der Kälte und hatte echt Angst um den Hund.
Aus irgendeinem Grund kam mir der Hund (weißer Labrador, blaues Halsband) bekannt vor, aber der Hund sah sehr jung aus (1 Jahr) und meine näheren Nachbarn hatten zwar einen weißen Labbi, aber der war "alt"... konnte als der nicht sein, auch der Hund meiner anderen Nachbarn konnte es nicht sein, denn die haben einen Retriever... ich überlegte und zermarterte mir das Hirn...
Ein netter Anwohner gab mir einen Strick, damit der Hund nicht weglaufen konnte...
Um 21.45 kam dann der nette Mann vom Bauverein, der Hund sprang sofort ins Auto und legte sich hin - der Hund wurde dann ins Tierheim gebracht... der Satz von dem Herrn vom Bauverein gab das wieder, was ich mir gedacht habe:" Wenn Sie nicht die Polizei angerufen hätten, wäre der Hund erfroren"!

Später fuhr ich dann zu meinen Nachbarn und erzählte es ihnen. Mein Nachbar meinte, er habe gehört, das dieser Hund in der Nähe von einem Auto angefahren worden sei, der Fahrer noch ausstieg um den Hund "einzufangen" um ihn zum TA zu bringen, leider gelang dies nicht, der Hund stand wohl unter Schock und rannte weg. Seine Frau meinte auch, das der Hund bei mir in der Straße wohnen würde, aber wir alle hatten den Hund eben für älter eingeschätzt.
Heute morgen rief ich dann bei dem TH an und erfuhr, das die Hündin wieder zu Hause sei und tatsächlich ein paar Häuser weiterwohnt als ich.... die genaue Adresse erfuhr ich aber nicht.
Also ging ich zu den Besitzern hin und die Dame war sehr froh mich zu sehen und dankte mir... wir beide hatten echt Tränen in den Augen... und ich konnte die Hündin wieder umarmen...
Was mich allerdings etwas "sauer" macht, ist, das die Besitzer bei der Polizei angerufen haben und eine genaue Beschreibung abgaben... warum hat die Polizeio nicht reagiert, als ich den Notruf wählte

Sie und ihr Mann werden heute noch zum TA gehen, um den Hund untersuchen zu lassen.... beide haben nachts noch stundenlang gesucht und gerufen, konnten sie aber logischerweise nicht finden.
Hätte ich auf mein Bauchgefühl gehört, hätte ich den Hund DOCH gleich richtig zuordnen können.... aber die Hündin sah eben aus wie ein Jahr und nicht wie 6 Jahre...
Aber Hauptsache ist, das ich reagiert habe und nicht weggeschaut habe...
Wollte diese Geschichte nicht aufschreiben, damit ich "angeben" kann... ich möchte mir es von der Seele schreiben, da mich die ganze Sache mehr mitgenommen hat, als ich es möchte. Weil, seien wir doch mal alle ehrlich... die Labradorin wäre erfroren... und dieses Bild von einem erforerenem Hund geht mir momentan nicht aus dem Kopf

Liebe "Kira"... mach das nie nie nie wieder....