Zwei verwilderte Katzendamen

Katzenprobleme, Problemkatzen

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Wheezie
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Zwei verwilderte Katzendamen

Beitragvon Wheezie » 15.05.2007 15:17

Hallo an alle,
wie ihr evtl. schon mitgelesen habt, habe ich zwei mehr oder wenige verwilderte Katzen aus dem Tierheim zu mir nach Hause geholt. Ich mache mir jetzt Gedanken darum, wie die Situation sein wird, wenn sie dann demnächst nach draussen dürfen.
Ich zähle mal einfach auf, worum es mir geht:
-Wie kriege ich die beiden dazu, durch die Katzenklappe zu gehen? Sie lassen sich (noch) nicht anfassen, und selber zeigen kann ich den beiden das ja nicht :?:
-Wie kann ich erreichen, das sie zum Fressen nach Hause/ins Haus kommen? Im Moment füttere ich sie immer, wenns dunkel wird. Fressen tun sie sowieso nur nachts, und dieser Rhythmus lässt sich übers Jahr ganz gut halten.
-Ist vielleicht sowas wie ein Klickertraining in diesem Fall sinnvoll? Das Problem dabei ist, das ich nicht weiss, wie das funktionieren kann, weil die beiden ja auch nicht in meine Nähe wollen. Ich kann also auch nicht die Hand hinstrecken, um ihnen eine Belohnung zu geben.

Erstmal werden die beiden sowieso noch so 3-4 Wochen im Haus bleiben. Aber auf Dauer ist das nichts für Fiona und Pünktchen, und auch für uns nicht. Bei uns steht auch dauernd die Haustür auf, wenn schönes Wetter ist, und irgendwann möchten wir auch unsere Waschküche wieder nutzen können. Da sind die beiden jetzt drin. Im Haus laufen lassen ist nicht möglich, weil ich dann den ganzen Tag ständig gucken muss, das nichts passiert(z.B. Fenster auf Kipp oder so).
Mal sehen, wies weitergeht. Die beiden Fellnasen sind ja auch erst eine Woche hier....
Ach ja: Kastriert und geimpft worden sind die beiden im Tierheim, Freilauf ist also ohne Nachwuchsgefahr möglich(das war mir auch sehr wichtig). Zumal am 8.6. noch ein kleiner Kater dazu kommt.... :jump:

Dankbar für jeden Tipp-
Anja


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Regina
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Beitragvon Regina » 15.05.2007 21:11

Hallo Wheezie,

ich an Deiner Stelle würde versuchen, sie so lang wie möglich noch im Haus zu behalten, denn ich hätte Angst, dass sie draussen nur noch mehr verwildern. Bei unseren beiden Scheuen haben wir es so gehandhabt, dass wir es ihnen überliessen, den Gebrauch der Katzenklappe selbst zu erlernen. Tatou brauchte dazu etwa 2 Monate, Aby hat es bis heute noch nicht kapiert! Bei ihr ist es allerdings so, dass sie aufgrund ihrer verkrüppelten Vorderpfote unser umzäuntes Grundstück sowieso nicht verlassen kann und bei jedem ungewohnten Geräusch wieder durch die offene Haustür rein rennt. Ein Glück, denn einfangen könnten wir sie sowieso nicht!

Wenn Ihr Eure beiden Angsthasen konsequent nur drin füttert, dann wird sie auch der Hunger letzendlich wieder ins Haus treiben.

Viele liebe Grüsse,
Regina

:flower2:
Ich sah die Tiere in ihren Zwingern und Käfigen im Tierheim.
Den Abfall der menschlichen Gesellschaft.

Ich sah in ihren Augen Liebe und Hoffnung, Furcht und Verzweiflung, Traurigkeit und Betrug.
Und ich war böse. "Gott", sagte ich, "das ist schrecklich! Warum tust Du nicht was?"

Gott schwieg einen Augenblick und erwiderte dann leise: "ich habe was getan...
...ich habe Dich erschaffen.

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Beitragvon Biene » 16.05.2007 06:51

Also ich würde die beiden schon in die Wohnung lassen, für
Fenster usw. gibts ja z.b. Kippschutz. Wenn sie nur unten
in der Waschküche sind, haben sie ja sehr wenig Kontakt zu euch
und gwöhnen sich nie dran ;)

Ich hatte auch schon etwas scheuere Miezen, aber mit
ganz ganz viel Liebe und Geduld hab ichs dann doch hinbekommen.
Das wichtigste ist immer, die Katze nicht zu bedrängen, sie muss
von selbst kommen da man das Vertrauen sonst ganz verliert.

Ich hab mit meinen Katzen immer sehr viel gesprochen,
bin Täglich auf dem Boden gesessen und hab mit Leckereien
gelockt (die Katze dabei nicht
anstarren), hab ein getragenes T-Shirt von mir ins Schlafkörbchen
gelegt, hab angefangen mit nem Federwedel zu spielen
(wenn sie mal näher kam hab ich sie aber nie angefasst um ihr vertrauen nicht
zu missbrauchen)....usw. usw.

Man braucht wirklich viel Liebe, Geduld und vorallem Zeit.
Also man muss sich die Beziehung schon wirklich erarbeiten ;)
Aus meinen scheuen Miezen wurden damals sogar richtige schmuser,
ich erinner mich gern an sie :)

lg

Biene
Liebe Grüße- Biene und ihre ♥ Teppichflitzer ♥
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Wheezie
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Beitragvon Wheezie » 16.05.2007 09:14

Hallo Bienes-night,
im Haus laufen lassen, ist nicht nur wegen der Fenster schwierig.
Ich habe zwei sehr lebhafte Kinder, die den Katzen mit ihrem Gerenne eine Heidenangst einjagen(haben wir schon probiert). Die beiden Kätzchen sitzen dann den ganzen Tag schlotternd vor Angst in den dunkelsten Ecken. Ich kann sie nicht wiederfinden- Katzen sind ja bekanntlich Weltmeister im Verstecken- und habe ständig Angst, das ihnen was passiert, jemand die Haustür offen stehen lässt oder so. Wir haben mit Keller eine Fläche von etwa 230 qm, wo soll ich anfangen zu suchen? Kippschutz für 15 Fenster ist mir zu umständlich, ausser mir denkt da ja wieder keiner dran. Irgendwie müssen wir Menschen hier ja auch noch vernünftig leben können.
Dann lieber in die Waschküche. Ich bin jeden Tag mehrere Stunden bei ihnen, damit sie erstmal zu mir Vertrauen fassen. Das klappt auch schon ganz gut, sie sind nicht mehr sofort weg, wenn ich reinkomme, sondern gucken erstmal ganz neugierig. Mit Spielzeug können sie überhaupt nichts anfangen, das kennen die gar nicht. Getragenes T-Shirt wird nicht angenommen, seit zwei Wochen schon.
Aber das kriegen wir schon noch hin. Bin da eher zuversichtlich.
lg, Anja

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Beitragvon Wheezie » 22.05.2007 17:12

Hallo,
wollte mal berichten, wie es hier mit den beiden Süßen aussieht. Also: Seit Donnerstag sind sie im ganzen Haus verteilt( meine Männer hatten alle frei und mir beim Katzenbespassen und -suchen geholfen.
Pünktchen sitzt im Keller hinter der Heizung und rührt sich da immer nur abends weg, um im Zimmer meines Sohnes unterm Schrank zu liegen. Fiona sitzt im Büro meines Mannes unterm Sessel und kommt immer abends raus, wenn hier im Haus etwas Ruhe einkehrt. Die ist aber auch sehr neugierig, marschiert dann schon mal durchs Wozi, springt auf die Fensterbank und maunzt ganz sehnsüchtig( ich will aber rauuuuuusss!) Ausserdem hat Fiona sich jetzt wohl so weit entspannt, das sie anfängt zu spielen. Gestern hat sie in irgendeiner Ecke eine Kastanie gefunden und endlich mal katzengerecht durch Haus getatzt.
Pünktchen ist sehr ängstlich, aber vielleicht kann mein "Katzensohn", in dessen Zimmer sie auch mal liegt, ihr die Angst nehmen. Bei Fiona bin ich zuversichtlich, und wir sind auch alle sehr verliebt in die Kleine.
Getragene T-Shirts werden immer noch nicht angenommen. Aber seit heute gibts Feliway, wollen mal sehen, was das bringt.
So, das wars erstmal. Fotos hab ich noch keine von den Beiden, will sie nicht mit dem Blitz verschrecken, und unterm Sessel schlafende Katzen sind so schwierig zu knipsen :milch:
LG, Anja
Ein Leben ohne Katzen ist denkbar, aber sinnlos (frei nach Loriot)


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Beitragvon Aroha » 22.05.2007 18:19

Ich habe auch so eine gaaaanz scheue Pflegekatze, Mila. Sie ist jetzt ca. 1 Jahr bei mir und lässt sich immer noch nicht anfassen. Zwar spricht sie viel mit mir und rennt auch nicht mehr panisch weg, wenn ich mich ihrem Schlafplatz nähere, aber das war's auch.

Ich hatte auch erst Angst, sie rauszulassen, aber sie ist eine leidenschaftliche Freigängerin. Ich habe keine Katzenklappe und spiele immer Türsteherin :)

So etwa nach 4 Monaten habe ich sie rausgelassen, und sie kommt auch zuverlässig immer wieder. Ich hab mal den Tipp bekommen, das erste Rauslassen so ca. 1 Stunde vor der Fütterungszeit zu machen, damit sie Hunger haben und dann zum Füttern schon wieder zurückkommen.

Und Futter gibt's nur drin, ich denke, das ist auch wichtig.

Bei Mila hat es jedenfalls prima funktioniert.
Aroha grüßt mit Marlene, Mila, Lui, Cosima, Sally und Lukas - Gismo, Ninni, Kimba, Miko, Zora, Merlin, Benny, Easy, Danny, Jimmy, Jenny, Lisa, Mandy, Mattis, Sambo, Sascha und Kathrinchen im Herzen

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Beitragvon Regina » 23.05.2007 22:41

Liebe Anja,

Deine Katzen sind ja erst seit soooo kurzer Zeit bei Dir! Das wird ganz bestimmt noch werden - mit gaaanz viel Geduld und Liebe! Meine beiden Angsthasen sind nun seit fast 5 Monaten bei uns; Fazit: Tatou: total schmusig und zahm, Aby: es wird allmählich. Ich hab angefangen, ihr die Globuli zu geben, die Du empfohlen hast! Auf dem Bett und Sessel ist sie total schmusig, aber auf dem Boden weicht sie noch jeder Hand aus. Du siehst also, es dauert!!

Weiterhin viel Erfolg und viele liebe Grüsse,
Regina

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Ich sah die Tiere in ihren Zwingern und Käfigen im Tierheim.
Den Abfall der menschlichen Gesellschaft.

Ich sah in ihren Augen Liebe und Hoffnung, Furcht und Verzweiflung, Traurigkeit und Betrug.
Und ich war böse. "Gott", sagte ich, "das ist schrecklich! Warum tust Du nicht was?"

Gott schwieg einen Augenblick und erwiderte dann leise: "ich habe was getan...
...ich habe Dich erschaffen.



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