Lecken sich Katzen sorgfältig ihre Samtpfötchen, dann finden das die Halter oft ach so putzig. Tatsächlich ist es das nicht immer. Denn das Putzen kann auch zwanghaft sein.
"Schon kleinste Veränderungen in der Umgebung der Katze können folgenschwere Verhaltensänderungen und -störungen wie etwa ständiges Lecken, Urinieren, Kratzen und auch immer gleiche Bewegungsabläufe hervorrufen", so Tierärztin Jeanette Koepsel.Auslöser dafür sind von Katze zu Katze sehr unterschiedlich. Manchmal genügt schon der Kauf eines neues Sofas oder Teppichs. "Hier empfiehlt sich das Einsprühen der Neuanschaffung mit einem Pheromon-Spray, das eine angenehme Atmosphäre für die Katze erzeugt", sagt die Tierärztin. Andere klassische Beispiele sind etwa ein Umzug, Baulärm, Nachwuchs oder ein neuer Partner im Haushalt. Tipp der Expertin: "Hat die Halterin etwa einen neuen Freund, sollte dieser alle Aufgaben übernehmen, mit denen die Katze Positives verbindet, wie das Streicheln oder das Füttern von Leckerlis. So kann nach und nach eine Bindung aufgebaut werden."Oft ist die Ursache für das neurotische Verhalten nicht so offensichtlich. Bei Freigängern kann das Auftauchen einer anderen Katze im Revier oder eines Hundes in der Nachbarschaft für Stress sorgen.Bei manchen Katzen ist die Neurose bereits so ausgeprägt, dass sie sich sogar wund lecken oder kratzen. "Hier hilft oft nur noch die Verabreichung von Depot-Kortison, damit die offenen Stellen verheilen können", erklärt Koepsel.Damit es nicht so weit kommt, müssen Halter schnell reagieren, wenn sie Veränderungen bei ihrem Liebling beobachten, und einen Therapeuten aufsuchen."Zuerst sollten allerdings mögliche Krankheiten durch einen Tierarzt ausgeschlossen werden. Denn auch diese können etwa zu einem Putzzwang führen", so die Expertin.
Quelle:bz-berlin.de