Es gibt Tiere, egal ob Hund, Katze, Pferd oder Vogel, die haben Glück im Leben. Sie kommen zu einer netten Familie, die sich gut um sie kümmert, Leben, wie die Könige und ihrem Besitzer ist keine Anschaffung zu teuer, und keine Mühe zu groß.
Dann gibt es aber auch Tiere, wie den kleinen Jimmy. Das heisst, klein ist eigentlich das falsche Wort. Jimmy ist ein Husky-Dalmatiner-Mix, jetzt ca. 9 Monate alt und hat schon eine stattliche Größe. Und genau das wird ihm jetzt zum Verhängnis.
Aber alles von Anfang an.
An einem Donnerstag im August musste Fido, der Schäferhundmischling meiner Schwester, uns für immer verlassen. Er litt (wie einige vllt noch wissen) an Lähmungserscheinungen abwärts der Lendenwirbel, welche mit Physiotherapie so minimiert werden konnten, dass er ein fast normales Leben führen konnte. Nur wenige Wochen später schlug das Schicksal erneut zu. Fido hatte eine chronische Niereninsuffizienz. Innerhalb von Tagen war er nicht mehr selbstständig in der Lage, auf zustehen, geschweige denn zu stehen oder sich fortzubewegen. Fressen tat er da schon Tage nicht mehr. Der Gang in die Tierklinik sollte Hoffnung bringen, doch es gab keine mehr. Fido musste gehen...
Tanja war fix und fertig. Ihr treuester Freund, der immer für sie da war, hatte sie für immer verlassen. Sie merkte bald, das sie nicht alleine sein wollte und beschloss, sich einen neuen "Freund" anzuschaffen. In der Zeitung fand sie eine Annonce, in der stand, es seien Dalmatiner-Husky-Mixe abzugeben. Schon nach einigen Tagen, zog Jimmy bei ihr ein. Gerade 3 Monate alt, ein kleines Hundchen, tollpatschig, unbeholfen... und dieser Blick...
... doch da war etwas. Meine Schwester merkte es schon nach zwei Tagen. Doch sie wusste nicht, wohin sie dieses Gefühl stecken sollte...
... einige Tage später wusste sie es. Der Schmerz, den Fidos Tod in ihrem Herzen verursacht hatte, saß zu tief. Zu stark war die Liebe nach ihrem Fido, so stark, dass sie nicht in der Lage war, genug Liebe an ihren kleinen neuen "Freund" weiter zu geben.
Sie entschloss sich schweren Herzens, ein neues zu hause für ihn zu suchen. Sie war der Meinung, dass Jimmy es nicht verdiente, nicht all die Liebe zu bekommen, die einem Tier gebürt und so suchte sie ein zu hause für ihn, Bekannte ihres Freundes nahmen sich Seiner an, waren überglücklich, wollten ihn jeden Tag mit zur Arbeit nehmen, damit er nicht alleine war, gingen sofort zum TA zu einem Gesundheitscheck (wobei der TA feststellte, der Welpe war unterernährt, was daran lag, dass die Besitzerin des Welpen bzw. der Mutter den Tieren keine Welpennahrung gegeben hatte. Es war ihr vermutlich zu teuer. Sie erzählte meiner Schwester, er möge kein Welpenfutter. Was natürlich völliger Quatsch war)
Alles war perfekt....
... doch meine Schwester merkte es bald. Niemand nahm den Welpen mit zur Arbeit, keine ging 7- mal täglich mit ihm raus, damit er die Stubenreinheit lernte (bei meiner Schwester war er es!) Doch die Beschwerden über die Missgeschicke des kleinen Mannes häuften sich. Dagegen etwas tun? Öfter Gassi gehen? Keine Zeit!
Meiner Schwester tat das weh, sie ging also öfter mit ihm Gassi und verstand nicht, warum sich keienr um das Tier so richtig kümmerte. Jimmy wuchs und wuchs und wächst und wächst...
Keine langen Spaziergänge, keine wilden Spiele auf der Wiese. Außer wenn meine Schwester sich die Zeit für den Hund nehmen konnte, was sie immer öfter tat, weil ihr der Hund leid tat.
Vor kurzem stand ein Umzug der Familie an: "Tanja kannst Du Jimmy übers Wochenende nehmen, wir haben keine Zeit für ihn!"
Wie machen? Sie hatte mittlerweile einer 16 Jährigen Katze aus dem Tierheim ein zu hause geschenkt, die keine anderen Tiere dultete und für die der Trubel im TH einfach nicht mehr zumutbar war.
Trotzdem nahm Tanja den Hund, weil sie nicht wollte, dass sie ihn wohin abschoben, wo sich keiner richtig kümmerte.
Das war letztes Wochenende. Der Hund war kaum einen Tag wieder in seinem zu hause, da bekam meine Schwester einen Anruf von den Besitzern: "Wir wollen Jimmy nicht mehr, wir haben keine Zeit, es ist zu viel Arbeit!"
Hat er das verdient? Meine Schwester ist nun völlig fertig, sie hat nun eine Katze und will dieser in ihrem Alter es nicht mehr zumuten, sich an einen Hund zu gewöhnen.
Evtl. nimmt ihr Freund ihn.
Muss ein Tier so rumgeschubst werden? Er hat vor allem Angst, kennt keine Brücken, keine Tunnel, weil seine Besitzer ihm gar keine Chance gegeben haben, so etwas kennen zu lernen.
Wieso werden manche Tiere einfach immer rumgeschubst? Wie soll man denn sein Herrchen finden, wenn niemanden einen haben will??
Kleiner Jimmy, was soll nur aus Dir werden???

Traurige Grüsse

Eure Bianca