
Nach längerer Abstinenz melde ich mich auch einmal wieder, in der Hoffnung, hier von ein paar Profis einen Tipp bzgl. unseres kleinen Problems zu bekommen.
Die Sache ist folgende:
Gestern wurde unsere kleine Juni sterilisiert (Sie ist jetzt etwas über ein Jahr alt). Da sie nur "eine halbe Portion" ist, also ziemlich klein und zierlich, hat sie die Narkose ziemlich umgehauen. Der Nachmittag gestern war für mich wirklich alles andere als ein Zuckerschlecken. Vier Mal hat sie erbrochen, zuletzt war es sogar schon stark gelb-grünlich, ich tippe einmal auf Galle. Auch hat sie den Nachmittag nur auf meinem Schoß verbracht und viel geschlafen, wobei die Augenlider immer etwas geöffnet waren, so dass ich sehen konnte, dass ihr die Augen immer wieder etwas "weggerutscht" sind, sie diese komplett verdreht hatte. Ich hatte zum Teil solche Panik, dass ich permanent kontrolliert hatte, ob überhaupt noch Atmung vorhanden ist. Ich war ziemlich froh, als am Abend dann meine Frau von der Arbeit kam, um mich ein wenig zu entlasten und zu unterstützen. Die gesamte Nachmittagszeit war Junis Bruder Mika im Rest der Wohnung, ich mit der Kleinen abgeschottet in unserem Arbeitszimmer.
Nun ja, wir starteten den Versuch, beide wieder aneinander heranzulassen, da es Juni wieder etwas besser ging. Bei seiner Kastration hatte das am Abend auch bestens geklappt, sie war mit nem Buckel zu ihm hin getiegert, kurz abgeschnüffelt und das Thema war durch. Er hingegen gestern musste mal wieder den Chef markieren und sie anfauchen. Darauf konnte sie, da sie ja noch immer etwas benommen war, überhaupt nicht entsprechend reagieren. So ging das den Abend über ein paar mal bei neuerlichen Versuchen. So kam es dann, dass meine Frau sich mit der Kleinen in das Schlafzimmer verkrochen hat und ich mit dem Kater die Nacht in der restlichen Wohnung verbracht habe. Eine Nacht auf dem Gästebett kann ja soooooo schön sein....

Heute morgen dann war sie wieder ganz normal, aufgedreht wie immer, hat sich die Nacht über im Schlafzimmer schon tierisch gelangweilt und Randale gemacht, wir hatte aber alles abgesperrt und abgepolstert, so dass ihr nichts passieren konnte. Auch ihre Pupillen reagierten wieder normal. Also haben wir einen neuerlichen Versuch gestartet, mit gleichem Ergebnis wie gestern. Er schnüffelt sie an, fängt an zu fauchen wie ein Löwe und entweder tritt er dann die Flucht unter das Bett an oder er wischt ihr noch eine. Dann aber gibt es wieder Situationen, in denen er sich eigentlich normal verhält, er lässt sie auch die Toiletten benutzen und eben haben beide nebeneinander vom Gras gefressen.
Meine Frage ist nun, ob ich die beiden einfach gewähren lassen soll und sie das untereinander klären lassen soll, oder ob die Kleine noch weiteren Schutz bedarf. Eigentlich will ich keinen der beiden wieder in ein Zimmer sperren müssen, so groß ist die Wohnung nun auch nicht, mir tat es gestern schon leid, aber da ging es ja mit der beduselten Kleinen. Und Freigang im dritten Stock ist auch nicht möglich...
Was mache ich nur, damit er seine Schwester wieder erkennt? Eigentlich ist er ein ganz lieber, wäscht sie häufig, auch liegen beide oft aneinandergekuschelt in ihrer Sitzschale am Kratzbaum, logisch gibt es hin und wieder Zoff, aber das ist mehr im Spiel. Jetzt ist es auch nicht wirklich bösartig aber eben doch ernster. Bin ein wenig verzweifelt.
Vielleicht weiß hier ja einer von euch Rat.
Viele liebe Grüße,
Bruzzel
PS: Sorry, dass es so lang geworden ist, lag mir halt alles auf der Seele
