Das Eintüten war heute ein kleiner Kampf, sie hat versucht an mir vorbeizustürmen, aber ich bin ihr in den Weg gekommen, danach ließ sie sich extrem schwer greifen (Vorderbeine und Hinterbeine zusammen, damit sie weder kratzen noch sich beim Eintüten gegenstemmen könnte). Das lief darauf hinaus, dass ich sie regelrecht am Boden festpinnte und somit alle vier Beine zu greifen bekam. Der Vorteil: Es klappte in einem Anlauf und hat auch nicht lange gedauert. Ich bin dieses mal ohne Kratzer aus der Nummer rausgekommen (das war letzte Woche nämlich anders) und hab die Anstrengung hinterher selbst ganz schön gemerkt.

Als erstes war Shiyuu direkt dran, wiegen (5,65 kg), Temperatur (38,1 ° C), abhören, wegen des Zylexis. Außerdem ist ihre Nase angeschlagen. Als wir Donnerstag in der Klinik waren, wies mich die Ärztin, als sie Blut abnehmen wollte, auf einen kleinen Riss hin. Shiyuu hatte, als es hier losging, wieder ziemlich Radau in der Tasche gemacht (ja, ich habe seit kurzem eine Transporttasche, was angenehmer ist als die Box) und auch versucht in das Gitter zu beißen. Dabei wird sie sich das geholt haben. Da fiel mir aber in den vergangenen Tagen nichts mehr auf, der Riss war sehr fein gewesen. Letzte Nacht vorm Schlafen berührte ich zufällig oben ihre Nase und merkte, dass da ein krustiger Rand war. Nachdem es heute wieder genug Radau gab, war der leicht blutig als wir dra waren. Aber die Ärztin meint, dass es nicht schlimm sei, man Bepathen drauf tun könnte, was Shiyuu aber ziemlich wahrscheinlich schnell abschlecken würde. Also muss es so heilen.
Mausi konnte zurück in die Tasche und ich fing an meinen Fragekatalog abzuspulen.
Als erstes das Röntgenbild, die Ärztin sagte, es wäre unauffällig, das Herz ein wenig größer, was wir ja aber wissen, die Magenwand leicht verdickt, was aber durch die Reizungen des Erbrechens kommen kann, die Blase voll (

Dem Auge geht es auch wieder gut, aber wie ich mir schon dachte, sagt auch die Ärztin, dass das mit dem Zylexis und der damit verbundenen Immunstimulanz zu tun haben wird.
Das Ranitidin soll erstmal bei den drei Tabletten bleiben, wenn sie sich nicht übergibt auch nur 1 x alle drei Tage und Stück für Stück immer seltener, so dass es irgendwann nur noch 1 x die Woche ist und so. Also sogesehen ausschleichen, auch wenn das eigentlich bei Ranitidin nicht nötig ist. Wenn es dann keine Probleme mehr mit dem Magen gibt, ist auf der Ebene auch erstmal nichts nötig.
Das habe ich beim Lesen in den letzten Tagen auch schon gemerkt, Shiyuu ist bislang nicht stark betroffen. Die ganzen typischen Anzeichen liegen bei ihr nicht vor, nur gelegentliches Erbrechen mit mehreren Tagen Abstand. Aber kein ständiges Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, veränderter Gang (auf den Knöcheln) etc. Das heißt, ihr geht es besser als so manch anderer Katze und entsprechend wird sich das auch noch einfacher behandeln lassen, zumindest vorerst. Wie die HCM ist ja auch die CNI eine Krankheit, die nicht zurück-, sondern nur fortschreitet. Und irgendwie scheint Shiyuu mich durch irgendwas immer schon recht frühzeitig drauf aufmerksam zu machen, was man ja schon wieder als Glück im Unglück bezeichnen muss.

Ich habe die Ärztin wegen des Ipakitine gefragt, weil halt auch Binder auf Aluminiumhydroxidbasis als sehr positiv beschrieben werden und ich natürlich langsam völlig kirre werde. Die Ärztin sagte, dass sie mit dem Ipakitine bisher sehr gute Erfahrungen gemacht hat, auch bezüglich möglicher Nebenwirkungen (die ihr nämlich so gut wie nie untergekommen sind), weswegen ich jetzt auch erstmal diesen Binder probieren werde. Anhand regelmäßiger Blutkontrollen werde ich dann sehen, ob das damit in Ordnung ist oder doch ein anderer Phosphatbinder besser geeignet sein wird. Die nächste Kontrolle steht in ca. vier Wochen an, um zu sehen, wie sie überhaupt darauf anspricht. Eine kleine Abpackung hatte die Klinik heute nicht da, es gab wohl Probleme mit so einigen Dingen, die geliefert werden sollten, weswegen wir uns darauf geeinigt haben, dass ich mir das selbst organisiere, um nicht noch länger zu warten, weil sie selbst nicht wusste, wann wieder was reinkommt.
Außerdem habe ich wegen des Themas Impfen gefragt. Shiyuu ist ja eine reine Wohnungskatze und ich bin eh kein zu großer Fan davon. Aber sie soll natürlich trotzdem geschützt sein. Dennoch meinte die Ärztin, dass bei Shiyuu, eben wegen der reinen Wohnungshaltung, zumindest nicht jährlich geimpft werden braucht, sondern wirklich im oberen Grenzbereich des angebenen Schutzes.
Nun habe ich mehrfach gelesen, dass eine proteinarme Ernährung bei CNI besser ist, das wird immer mit fleischarm gleichgesetzt. Allerdings ist es ja so, dass Katzen als Carnivoren doch gerade auf Fleisch angewiesen sind. Für mich stellt das erstmal einen logischen Widerspruch dar, allerdings bin ich Laie und deswegen frage ich, wie das zu verstehen ist. Der Darm ist auf Fleisch ausgelegt, aber wegen der Nieren soll es reduziert werden. Woraus besteht dann so ein Diätfutter, wenn nicht aus Fleisch?
Unabhängig davon werden wir dennoch beim Barfen bleiben, wie es aussieht. Ich werde zwar versuchen ihr das Trinken noch schmackhafter zu machen (ihre Spielschüssel rührt sie ja seit langer Zeit nicht mehr an), die Ärztin hat mir Wasserpflanzen vorgeschlagen, ich werde mal einen Bekannten mobilisieren, der sich mit Pflanzen sehr gut auskennt, damit das mit der Verträglichkeit bei Katzen auch funktioniert. Ich besitze ja keine Pflanzen, weil Shiyuu alles kaputtknabbert, das könnte also wirklich ein guter Anreiz für sie werden.
Dennoch zieht sie Fleisch selbst Trockenfutter vor und da kommt dann für mich auch ihre Lebensqualität ins Spiel. Ich mag ihr nicht das Futter nehmen, dass sie am liebsten frisst. Sowas ist dann für mich auch kein Leben, wenn sie nur für die Gesundheit nur noch anderes darf. Da sage ich mir, dann lieber ein oder zwei Jahre weniger leben, aber diese dafür richtig genießen (das sehe ich auch auf mich selbst bezogen so, wenn es um andere Dinge geht).
So, ich habe hoffentlich nichts vergessen.
