Chronische Zahnfleischentzündung

[Chrisi]

Guten Morgen!

Bei meinem Kater (8) wurde vor 2,5 Jahren ein Fibrosarkom entfernt- erfolgreich zum Glück!
Seitdem hat er große Probleme mit dem Zahnfleisch. Das ist so schmerzhaft dass er nur mit Tabletten (Prednisolon) fressen kann. Sonst schreit er beim Essen, faucht es an und rennt schließlich davon.
Seit einigen Tagen wird es aber schlechter und er hat trotz Tabletten Schmerzen.
Mehrere Tierärzte meinten, es gäbe 2 Möglichkeiten: Zähne raus (große OP will ich vermeiden)und dann weiß man immer noch nicht obs was bringt und eine neue, aufwendige Methode, deren Erfolg aber noch mäßig ist. Sie rieten mir also dazu, die Schmerzen zu bekämpfen und es dabei zu belassen.
Wißt ihr noch eine Möglichkeit außer Prednisolon, etwas stärker wirkendes??

Danke für eure Hilfe!

[teufelchentf]

Hallo,
habt ihr mal was homöopatisches probiert?
Cortison auf Dauer ist schlecht, da sind wir uns ja sicherlich einig.

Wenn dann gar nichts mehr hilft, dann bleibt wohl nur das was dein TA sagt,
aber vorher würde ich mich evtl. mal mit einer Tierheilpraktikerin austauschen.

[Cuilfaen]

Könnt ihr FORL ausschließen?
Das steckt manchmal hinter chronischen Zahnfleischentzündungen und ist extrem schmerzhaft für die Katze.
Wenn es FORL 1 sein sollte (lässt sich beim Spezialisten durch ein spezielles Röntgenverfahren leicht herausfinden), dann überleg dir das mit der Zahn-OP bitte noch einmal. Das wäre dann nämlich die einzige Möglichkeit, um ihn wirklich schmerzfrei zu bekommen und eine Katze in Menschen-Obhut kann auch ohne Zähne gut leben.
Insofern würde ich das als allererstes genauer untersuchen lassen.

Ist es "nur" das Zahnfleisch (schlimm genug), würde ich vorab ebenfalls mal eine THP kontaktieren.

[LaLotte]

Hat denn einer der TÄ eine Idee, woher die Entzündungen kommen?
Dass es zeitlich im Zusammenhang mit dem Fibrosarkom steht, muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass das eine die Folge des anderen ist.
Was wurde denn bisher diagnostisch und therapeutisch unternommen?

Es gibt allerdings eine Reihe von Krankheiten und Erkrankungen des Zahnhalteapparates, die letztendlich das Ziehen der Zähne erforderlich macht. Wie Annika schon schrieb, kann eine Katze in der Obhut des Menschen damit prima - und dann vor allem schmerz- und entzündungsfrei - zurecht kommen. Klar ist mal, dass weder die dauerhafte Gabe von Schmerzmitteln, noch eine dauerhafte Entzündung gut für den Organismus sind. Von daher kann ich den Rat der TÄ nicht so ganz nachvollziehen.

Ich habe hier die Seite eines Tierzahnarztes, der sich mit der Thematik auseinandersetzt. Es sind allerdings ein paar nicht sehr schöne Bilder dabei, für den Fall, dass du da empfindlich bist... Stomatologie

[sabina]

hallo
ich würde da dringend etwas unternehmen
erstens ist das ja keine lebensqualität, wenn er so schmerzen hat, der arme
und zweitens weiss man, dass zahnfleischentzündungen auf herzklappe streuen können und für die nieren ist es auch gar nicht gut.
wir haben hier einige katzis, die keine zähne mehr haben und bestens damit klarkommen. die knurpsen sogar trockenfutter ohne zähne

[Mozart]

Thema Zahnfleischentzündung ist auch bei uns immer wieder ein Thema, derzeit bei Nemo.
Hier auch noch eine interessante Seite: http://www.vet-med-dent.com/zhk_unt_09.html

Kortison ist wirklich keine Dauerlösung. Es könnte sein, dass das Immunsystem untertourig läuft. Dagegen könnte
man etwas tun, vielleicht eine Eigenblutbehandlung. Andere Medikamente, wie z.B. Zylexis
würde ich im Hinblick auf die Grunderkrankung (Fibrosarkom) verzichten.
Was Kortison angeht - es unterdrückt ja auch das Immunsystem, vielleicht kommt es deshalb zur Entzündung.
Interessant zu lesen: http://www.tierarztpraxis-moeller.de/downloads/Kortison.pdf

Ich wünsche eine gute Besserung und es wäre schön, wenn Du uns auf dem Laufenden hältst.

[Ronjasräubertochter]

armer schatz,gute besserung

[Chrisi]

Danke euch schon mal!

Also mein Katerchen ist ein gebeuteltes Tier: Fibrosarkom mit 2 OP´s, dann wurde er von einem Hund böse zugerichtet und wurde ebenfalls 2x operiert.

Laut beiden Tierärzten wäre es lediglich eine Möglichkeit dass es durch Entfernen der Zähne gut wird, kann aber auch sein dass es nichts bringt (50/50). Alle gesunden Zähne rauszunehmen ist auch eine große OP und da frage ich mich, ob ich ihm das zumuten will, nach allem was er schon durchgemacht hat...
Als beide dann noch meinten dass es viele Tiere gibt die mit Dauermedikation gut leben und auch keine Schäden davon tragen, war ich der Meinung es so zu machen.

FORL sagt mir nichts, werde ich aber mal ansprechen.
Therapiert wurde bis jetzt nicht, da es wohl keinerlei Möglichkeiten (außer genannten) gibt. Woher es kommt weiß man auch nicht, möglich ist ein Zusammenhang mit dem Tumor.
Sie meinten noch dass eine Zahnfleischentzündung bei Katzen nicht mit der beim Menschen vergleichbar sei. Bei Katzen ist es viel schlimmer und ganz schwer zu heilen.

Habe ihm eben übrigens was fein purriertes gegeben, das konnte er zum Glück gut essen.

[teufelchentf]

Das Problem ist halt auch das sämtliche Medikamente Nebenwirkungen haben die sich dann wieder
in Nierenproblemen oder anderen Krankheiten zeigen...
Daher würde ich dann doch eher zu etwas raten, was einmalig wäre, wie z.B. eine OP.
Klar, da gibt es das Risiko der Narkose und Wundheilung, aber dann stehen die Chancen evtl. besser
das sich das Zahnfleisch erholen kann...

[LaLotte]

Ach Mensch, der arme Knopf hat ja wirklich schon einiges durchgemacht
Dennoch, ich sehe es wie teufelchentf, dauerhaft Schmerzmittel zu geben wäre für mich der allerletzte Weg, wenn nichts anderes mehr hilft. Außerdem schwelt die Entzündung ja weiter und belastet den Körper zusätzlich.
Hast du den Link mal gelesen, den Christa und ich gepostet haben?
Eine entsprechendes Röntgenbild (Informationen zu FORL: KLICK hier ) und die Untersuchung eines Abstriches, um die vorhandenen Erreger zu bestimmen, sollte aus meiner Sicht auf jeden Fall gemacht werden.