Und das gab's bei uns:
http://wz-newsline.de/sro.php?redid=847160Hier der Text:Krefeld. Ein Blick in die Paderborner Ausgabe der Neuen Westfälischen Zeitung hat ausgereicht, um Britta Gorsler richtig zu ärgern. Der Artikel über die zwei achtjährigen Seelöwen Manta und Stefanie, die auf einem Wochenmarkt mit Kunststückchen Werbung für den dort gastierenden Zirkus Charles Knie machen mussten, empörte die Schriftführerin des Bundes für Tier- und Naturschutz Ostwestfalen zutiefst. Vor allem ein Detail regte sie auf: Die Tiere wurden im Zoo Krefeld geboren und an den Zirkus abgegeben.
Ein Seelöwe ist im Zirkus gestorben
Die Tierschützerin verfasste daraufhin einen offenen Brief. „Wir finden es (...) skandalös, dass Sie ihre Nachzuchten an Zirkusbetriebe ,verschachern’, nach außen hin aber stets proklamieren, sich für den Artenschutz stark zu machen“, heißt es darin.
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Und tatsächlich: Im Jahr 2002 wurden ein Weibchen und ein Männchen namens Sancho und Roswitha an Charles Knie abgegeben, der damals noch Direktor des Zirkus’ war. 2003 folgte das Seelöwen-Weibchen Paulina.
Doch die ist mittlerweile nicht mehr Teil des Tierensembles. „Leider ist in unserem Tierbestandsbuch nicht erfasst, was mit ihr passiert ist“, sagt Charles-Knie-Pressesprecher Sascha Grodotzki. „2007 gab es einen Betreiberwechsel bei uns. Erst seitdem dokumentieren wir alles lückenlos.“ Zoodirektor Wolfgang Dreßen dagegen erinnert sich: „Sie ist leider im Zirkus gestorben.“
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Auch im Circus Krone, der ab heute bis Mittwoch, 9. Juni, auf dem Sprödentalplatz gastiert, werden Wildtiere gehalten.
Der Verein Elefanten-Schutz Europa wirft dem Circus Krone vor, „die Haltungsstandards und Bedürfnisse der Elefanten – und ferner auch anderer Tierarten wie Pferde, Ponys und Nashorn – nicht im vollen Umfang“ zu erfüllen.
Frank Keller, Sprecher von Krone, sagt: „Wir werden in jeder Stadt von den Veterinärämtern kontrolliert und es gab noch nie Beanstandungen. Im Tierschutzgesetz sind Richtlinien für die Haltung und Dressur von Tieren festgehalten, an die wir uns genau halten.“
Die Auflagen für den Verkauf waren sehr streng
Dreßen kann die Bedenken der Tierschützerin durchaus nachvollziehen. Allerdings betont er: „Alles lief auf absolut legalem Wege ab.“
Trotzdem sei es einmalig gewesen, dass Tiere an einen Privatbetrieb abgegeben wurden. „Wir haben damals noch regelmäßig gezüchtet und hatten keinen Abnehmerzoo für die jungen Seelöwen“, berichtet Dreßen. „Herr Dr.Paul Voigt, der damals noch Direktor war, und ich haben deshalb gemeinsam beschlossen, die Tiere an Charles Knie zu verkaufen, weil sie wertvoll sind und auch so behandelt werden sollten. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, aber Knie war ein großer Tierkenner und wir haben ihm absolut vertraut.“
Die Auflagen waren streng: Knie ließ das Transportfahrzeug mit einem Schwimmbecken ausrüsten und ein mobiles Badebecken nach den Tierschutzrichtlinien fertigen. Den Winter verbrachten die Tiere in einer Anlage im Gelsenkirchener Zoo. „Sonst hätten wir die Tiere auch nicht abgegeben.“ Allerdings räumt Dreßen ein: „Wenn wir vorher gewusst hätten, dass Knie den Betrieb fünf Jahre später verkauft, wäre die Entscheidung vielleicht anders ausgefallen.“