Katze Miaut extrem, ist sehr ängstlich und scheu :(

[Nala&Zasu]

Hallo liebe Katzengemeinde.
Wir sind langsam am Ende mit unserem "Latein"

Kurz zur Vorgeschichte.
Wir haben uns vor 1,5Monaten eine 2-3Jährige BKH-Katze geholt. So genau konnte man es nicht sagen.
Sie lag schon im Tierheim nur in ihrem Körbchen und hat sich nicht wirklich anfassen lassen.
Sie hat dort schon nur gefaucht und sich in die äußerste Ecke verzogen.
Uns war das aber egal und wir haben gedacht, dass es bei uns zu hause dann schon irgendwann anders wird.
Leider war das nicht der Fall. Sie rennt weg, wenn man sich ihr nähert und streicheln will sie sich auch nicht lassen.
Wenn man sich dann doch mal gaaaaanz langsam auf die couch setzt und sie oben auf der couch liegt, dann kann man mit glüvk ein paar sek. ihr weiches köpfchen kraulen. Es scheint ihr aber nicht so wirklich zu gefallen. Ich habe das Gefühl das sie extreme Angst vor Menschen hat. Wer weiß was sie durchmachen musste

Also haben wir beschlossen ihr einen Spielkameraden zu holen, weil sie in der Nacht doch sehr aktiv wird und das sie vlt. merkt, dass wir ihrem Artgenossen nix tun und nur das Beste wollen.
Wir haben uns dann fuer eine 11wochen alte Scottish Fold-Katze entschieden.

Leider knurrt die große die kleine nur an und sie kommen sich nicht wirklich näher. Ich weiß das,das noch ein wenig dauern kann aber seit dem die kleine bei uns ist, MIAUT die große extrem laut.
Immer am Abend/Nachts. Zum Verständnis, die kleine ist im Schlafzimmer bei uns, die große im Wohnzimmer.
Wir trauen uns noch nicht alle Tueren offen zu lassen.
Ich habe auch schon versucht im Wohnzimmer bei der großen zu schlafen und meine Freundin im Schlafzimmer.
Hat leider auch nicht geholfen.

Wir wissen nicht mehr weiter. Man hoert und ließt auch so viel.
Deswegen hoffen wir hier auf ein paar Tips oder Tricks um der großen zu zeigen das wir friedliche Menschen sind und viellwicht eine Erklährung fuer das sehr laute MIAUN.

Vielen Dank an die jenigen, die sich die Zeit nehmen und sich den Beitrag durchlesen und uns versuchen zu helfen.

LG.

[Sanoi]

Hi,

also ich versteh euer Problem. Aber ich weiß nicht ob diese Trennung so gut ist, also dass ihr die Kleine in euer Schlafzimmer steckt. Das könnte auf die Große so wirken als wenn sie eure Erstkatze ist. Auch wenn sie noch nicht so zutraulich ist könnte dadurch Eifersucht geschürt werden (bitte korrigieren wenn einer anderer Meinung ist).
Ihr könntet Feliwaystecker benutzen, die versprühen ein Hormon, dass Katzen Geborgenheit gibt.
Zudem immer mal wieder Leckerchen hinwerfen und NIE zum schmusen zwingen o.ä.
Auch Spielen könntet ihr, also eine Angel einfach mal so im Raum benutzen und schaun, vielleicht ist irgendwann der Jagd und Spieltrieb größer als die Angst. Sowas kann leider lange dauern, weil man nicht weiß was für Erfahrungen sie gemacht hat.
Und nicht über FAuchen aufregen, das ist gaaanz normal. Sie wird dem kleinen auch ab und an eine tachteln, wenn er zu weit geht, dass muss man auch zulassen. (auch wenns schwer fällt).

[Dieter]

Erst einmal herzlich willkommen.
Wie ich lese nicht nur ein Problem.
Weiß man wie die BKH, (nanntest leider keinen Nahmen) ins TH kam und wie lange war sie dort?
Nach eineinhalb Monaten und noch keine Beziehung zu Euch dann der Neuzugang .
Was soll man da für einen Rat geben?
Ich würde vorschlagen als erstes Euch mit der Katzensprache vertraut zu machen.
http://www.katzenfreaks.com/katzensprache
http://haustiertests.de/blog/katzensprache-katzenverhalten/
Man muss schließlich wissen was Laute Gesten und Körperhaltung bedeuten!
Das wichtigste ist niemals der Katze direkt in die Augen schauen.
Das bedeutet für sie, nichts gutes ist von meinem gegenüber zu erwarten.
Vorbeischauen und ruhiges reden weckt bei den meisten Katzen die Neugier.
Ist das irgendwann der Fall ist das der erste Schritt zu einer Beziehung.
Was rät man zu Katze zwei die sehr jung ist?
Lässt diese sich wenigstens anfassen?
Wenn ja könnte in diesen Fall die große was von der kleinen lernen.
Trennen nur wenn sie richtig aufeinander los gehen.
Getrennt, wie sollen sie sich dann näher kommen?

[Sanoi]

Ach ja, mein Kater schreit des Nachts auch öfters und manchmal auch am Tag (aber leider meist nachts).
Das macht er seit ich denken kann und leider ohne ersichtlichen Grund. Anfangs dachte ich weil er nicht gut sieht, da er es manchmal aber auch tagsüber macht, scheint es das nicht zu sein.
Vielleicht vermisst sie aber auch etwas Bekanntes. Hatte sie im TH ein Gehege für sich oder mit anderen? Es kann ja sein dass sie da einen "Freund" hatte und denn jetzt ruft vielleicht?
Das Anstarren kenne ich jetzt nur bei Hunden. Also man soll Hunde nicht anstarren, denn das ist ein Angrifsszeichen, das "fixieren".
Das Anstarren bei Katze ist eigentlich ein MAchtkampf. Der, der zuerst wegschaut, steht in der Rangfolge niedriger. Aber eine Katze zu ignorieren ist vielleicht auch gut, denn das gilt in der Katzensprache als vornehm. Dies zeigt auch, warum bei mir Katzen"verweigerer" oft am begehrtesten sind

Ansonsten, hast du eine Heilpraktikerin zur Hand? Damit kann man Ängste etc. auch behandeln.
Wir haben eine Zeit Arsen (als Globulis) ins Wasser gegeben um Yokikos Angst zu bekämpfen vor Noe. Denke dass es gewirkt hat (hatte uns die HP empfohlen).
Manche empfehlen auch Zylkene, aber ich weiß nicht ob man das richtig eingeben muss, das wäre ja kontraproduktiv, weil ihr sie dann festhalten müsst.

[Dieter]

Das Anstarren kenne ich jetzt nur bei Hunden.

Weil sich Katzen gegenseitig mit einem starren Blick bedrohen.
Sie kennen nur diese Art.
Wenn schon direktes anschauen dann sollte man wenigstens langsam blinzeln.
http://www.citypets.de/hauskatzen-ratgeber/katzen-verhalten/475-katzenverhalten-verstehen-laecheln-der-katze.html

[LaLotte]

Hallo, und auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen

Ich finde es schön, dass ihr dem BKH-Mädchen ein liebevolles Zuhause gegeben habt. Gerade die ängstlichen und in sich gekehrten Katzen haben es im Tierheim besonders schwer, jemanden für sich zu gewinnen.
Nun muss sie (wie heißt die Süße denn?) nur noch mitkriegen, dass sie ein liebevolles Zuhause hat Da man, wie Dieter schon schrieb, nicht weiß, wie lange sie schon im TH saß und was sie vorher alles erlebt hat, kann der erste und wichtigste Rat immer nur heißen: Geduld, Geduld, Geduld...

Aber natürlich gibt es auch ein paar Dinge, die man tun kann, damit es der Süßen leichter fällt, Vertrauen zu fassen. Bevor ich jetzt einen riesen langen Roman dazu schreibe, ließ dir doch Bitte Paulis Thread Eingewöhnung: wie viel Kontakt ist sinnvoll? und Flavas Thread über Sylvi & Cao einmal durch. Beide Threads handeln von extrem ängstlichen Miezen und stecken voller Tipps, wie man ihnen die Angst nehmen und ihr Vertrauen gewinnen kann. Insbesondere Pauli ist mittlerweile ein Kampfschmuser vor dem Herrn , aber dass darf man nicht zwangsläufig erwarten. Es gibt Katzen, die sind das nicht und werden es auch nie sein, denn sie mögen es einfach nicht. Nehmt euch die Zeit, herauszufinden, was die Bedürfnisse von eurem BKH-Mädchen sind und wo ihre Grenzen sind. Das braucht einfach Zeit.

Und nun zu dem kleinen Racker
Eigentlich ist euer Gedanke gar nicht verkehrt, dass sich die Große von der Kleinen abgucken kann, dass ihr nichts Böses im Schilde führt. Nur leider wirkt der kleine Wurm - man glaubt es kaum - auch bedrohlich auf sie und sie muss jetzt zwei Baustellen bearbeiten.
Lies dir bitte auch noch unseren Info-Thread über die Katzen-Zusammenführung durch.

Ich würde der Zusammenführung der beiden Katzen untereinander Vorrang geben. Die Beziehung zu euch Menschen kann und wird sich mit der Zeit entwickeln.
Über das Trennen kann man unterschiedlicher Auffassung sein. Solange die Große der Kleinen nicht ersthaft ans Leder geht, und das ist sehr unwahrscheinlich bei so einem kleinen Kitten, würde ich die Beiden nicht trennen, auch nicht nachts. Sie müssen das gegenseitige Kennenlernen immer wieder neu beginnen, nachdem ihr sie getrennt habt. Außerdem nehmt ihr der Großen die Chance, euch nachts, wenn ihr schlaft und dann zwangsläufig nur noch halb so bedrohlich seid , mal in Ruhe zu beobachten und sich mit euren Gerüchen vertraut zu machen.
Das Knurren und Fauchen ist normal. Auch wenn die Große der Kleinen ab und zu mal eine tafelt, wenn diese z.B. den "Höflichkeitsabstand" nicht einhält. Das wird immer weniger werden, zumal, wenn die Große mitkriegt, dass sie im Zusammenhang mit der Kleinen eigentlich nur Gutes erfährt: "Hey, immer wenn die kleine Kröte in der Nähe ist und ich nicht fauche, gibt es dieses super leckeren Leckerlis!" oder "Das sieht ja schon sehr verlockend aus, wie der kleine Wurm da mit der Spielangel spielt. Ob ich mich auch mal traue...?"

Ich würde mich freuen, wenn du berichtest, wie es sich bei euch weiter entwickelt

[LaLotte]

Edit: inzwischen ist mir klar geworden, dass eine der Beiden Nala heißt und eine Zasu Aber wer ist wer?

[Dieter]

Stimmt da hätte ich auch drauf kommen können.

[hildchen]

Das Zylkene lässt sich super einfach geben - man streut es über das Nassfutter, nachdem man die Kapsel geöffnet hat. Man kann es auch einrühren. Meine beiden lieben es! Mariechen als Trofu-Junkie bekam es in ein Flüssigleckerli (z. B. von dm) eingerührt. Kein Medikament (aber es ist ja eine Nahrungsergänzung) konnte ich bisher so problemlos verabreichen.

[Hollyleaf]

Da hast du schon sehr tolle Tipps und Links bekommen. Ich hätte ehrlich gesagt gewartet mit der Zweitkatze. Es wäre mir klar gewesen, dass das die erste nur noch mehr verunsichert. Aber das liegt auch ein wenig an der Katzenerfahrung und das sind eure ersten Katzen, oder? Außerdem kann ich euch auch verstehen. Ihr versucht euer Bestes, der Britin zu zeigen, wie geschützt und gut aufgehoben sie bei euch ist. Wie Dagmar schon schrieb- das Zauberwort heißt GEDULD.
Die Zeit wird nicht einfach werden und ihr werdet immer mal wieder Rückschläge erleben, aber ich bin mir sicher, dass ihr auch Fortschritte sehen werdet.
Alles braucht seine Zeit. Ich jedenfalls drücke euch die Daumen, dass sich bald Fortschritte zeigen und ihr ein paar Tipps in die Tat umsetzen könnt

Noch etwas zur Anstarr-Geschichte @Sanoi
Da hat Dieter recht. Katzen bedrohen sich mit starren Blicken. Ich blinzel immer, Nemo und Kibah blinzeln zurück. Das signalisiert ein Lächeln.
Außerdem wende ich oft mal den Blick ab und warte auf die Reaktion der beiden. Das wiederrum signalisiert vertrauen.
Ich habe mal gelesen "Gute Katzenfreunde schauen sich nicht an. Sie schauen aneinander vorbei".

[Sanoi]

Das Blinzeln signalisiert "Ich vertraue dir", aber man darf es nicht zuerst machen, so habe ich es gelernt. Denn wenn du es zuerst machst heisst es du bist der schwächere. So wirkte es bei Choco stets. Sie hat immer zuerst den Blick abgewandt oder geblinzelt. Am Anfang hab ich es gemacht und die Folge war, dass Madame versucht mich zu erziehen Wenn ich etwas ihrer Meinung nach nicht durfte, bekam ich schonmal was auf die Pfoten
Aber nachher hab ich immer erst auf ihre Reaktion gewartet und seitdem hat sie mich dann respektiert und nicht mehr zurechtgewiesen. Lass mir ja nicht von ihr vorschreiben wann ich z.b. wo zu sitzen habe
Madame dachte nämlich echt, wenn sie aufs Heizkissen will, hätte ich aufstehen müssen.
Natürlich sollte man nicht zuerst starren, aber wenn die Katze dich anstarrt muss man den Blick stand halten.
Eine Katze nicht zu beachten zeugt von vornehmer Freundlichkeit das stimmt.

[Flava]

Huhu!

Wir Menschen sind ja viel größer als die Katzen - da kann man bei Annäherungen schon mal Angst bekommen! Es kann helfen, sich kleiner zu machen: Hinlegen oder hinsetzen, wenn möglich direkt auf den Boden und dann halt abwarten, vielleicht was lesen. Lass die Katze den ersten Schritt machen und den Kontakt suchen.
Legt ihr an ein Kuschelplätzchen ein getragenes T-Shirt, damit sie sich an den Geruch gewöhnen kann.

Wenn sie sich dann in eure Nähe wagt, würde ich am Anfang tot spielen, damit sie sich nicht durch eine Bewegung erschreckt. Meine Sylvi (der Thread wurde oben schon mal erwähnt), ist immer noch recht scheu und ganz schnell weg, wenn ich mich in der Wohnung bewege; inzwischen kommt sie aber oft zu mir ins Bett und schläft auch dort. Hin und wieder flitzt sie immer noch davon, wenn sie eine Bewegung aufstört.

Mit "Abwarten und Tee trinken" hab ich generell gute Erfahrungen bei Katzen gemacht. Viele kommen irgendwann ganz unvermutet raus, wenn man sich nicht auf sie konzentriert, sondern einfach das normale Programm abspult.

Ach, und wenn die Große sieht, dass es für die Kleine ganz ungefährlich ist bei euch zu schlafen, traut sie sich vielleicht eher. Katzen gucken sich ja schon viel voneinander ab.

[Dieter]

Nur schade das Nala&Zasu sich nicht mehr meldet.

[LaLotte]

Ääähm, die Anfrage ist doch noch nicht einmal 24 Stunden alt...

[Sanoi]

Lasst den neuen mal was zeit
Er war heute früh noch on ^_^
Es gibt Leute, die hier nur max. 1mal am Tag hinschaun, neue Katzen sind da spannender