Wenig soziale Interaktion zw. Mensch und Kater

Katzenprobleme, Problemkatzen

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Dune
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Wenig soziale Interaktion zw. Mensch und Kater

Beitragvon Dune » 10.12.2013 00:07

Hallo ihr Lieben,
mal wieder muss ich eine Frage stellen :D.
Es geht um unseren Kater Tiger (7 J.). Wir bekamen ihn von einem Bekannten, der ihn aus zeitmangel abgab. Ohne das Tier zu kennen, nahmen wir es bei uns auf und ich kann euch sagen, da haben wir uns richtig was ins Haus geholt :lol: .
Unsere Sofas sind komplett zerstört, Tapeten von den Wänden gerissen, Narben an den Fingern...aber weggeben will man sie natürlich trotzdem nicht.
Wir bekamen ihn mit knapp 3 Monaten also war er vermutlich auch schon viel zu früh von der Katzenmutti weg. Im Nachhinein erfuhren wir, dass der junge Mann (von dem wir Tiger bekommen haben) unter der Woche nur zum füttern in der Wohnung war, Tiger aber den ganzen Tag sonst alleine war.

Er war ein Wirbelwind! Jetzt nach 7 Jahren (endlich :lol: ) ist das gröbste überstanden. Er ist Freigänger und auch fast den ganzen Tag nur draußen.

Meine Frage ist ein wenig schwierig zumal ich sie auch nicht so richtig definieren kann. Es ist ja nur so das ich nur Menschen kenne die alle Katzen haben die gerne kuscheln und spielen und einfach so in Interaktion mit ihnen sind. Tiger ist da garnicht so.
Als Baby hat er gerne und viel gespielt mit uns und hat auch mal auf meinem Bauch und Rücken und was weiß ich geschlafen. Aber irgendwann hat das komplett aufgehört. Einfach so.
Also unser Umgang mit ihm hat sich nicht verändert aber seiner mit uns eben so stark.

Wenn er an der Tür steht und raus will, knurrt er bis die Tür endlich offen ist. Wenn wir ein beliebiges Spielzeug rausholen spielt er eine Minute und dann ist ihm das zu langweilig oder anstrengend.
Er kommt auch so garnicht auf einen zu. Er meidet uns schon ziemlich. Wir sind eigentlich nur seine Dosenöffner.
Ist ja jetzt auch nicht weiter schlimm..das ist ja das schöne an Katzen das sie ihren eigenen Kopf haben und wir haben ihn natürlich trotzdem lieb.
Wenn er allerdings morgens früh reinkommt und ich ihn reinlasse gibt es für ihn nichts schöneres auf der Welt als zu meiner Schwester ins Bett zu huschen und sich so nah wie möglich an ihren Kopf zu legen und zu schnurren.


Achja...streicheln ist generell nur möglich wenn er müde ist und auf seinem Platz liegt, ansonsten gibts ein mit der Pfote oder er beißt zu (nicht doll).

2.Ganz selten hat er schon so Anfälle bekommen. Das war bisher immer wenn er geschlafen hat und wir ihn woanders hinlegen wollten (z.B. von der einen Seite vom Bett an die andere zwecks schlafen)...dann tickt er manchmal so HEFTIG aus! Dann krallt er sich richtig fest und beißt zu als wenn es kein morgen gäbe (biser so ca. 5x passiert). Und das tut dann auch echt richtig furchtbar weh.Er erkennt dann kein Freund und kein Feind und attackiert den betreffenden Arm so lange, bis wir eine Decke über ihn werfen und er zur besinnung kommt.
Was ist auch echt gruselig finde manchmal.
Unsere TA meinte er könnte Epillepsie haben aber da müsste sie ein Video sehen um das beurteilen zu können? :?

Also...Leute....mal ernsthaft...wenn mich unser Kater aus dem nichts attackiert hab ich jawohl keine Kamera am Start und lass mir den Arm in Ruhe abbeißen oder was? :roll:
Naja aufjedenfall undefinierbar.

Vielleicht hat ja jemand eine Ahnung oder ähnliche Erlebnisse mit seinen Katern/Katzen!?

Sorry für den langen Text! :oops:


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MerleCat
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Re: Wenig soziale Interaktion zw. Mensch und Kater

Beitragvon MerleCat » 10.12.2013 09:19

Also das er so distanziert ist....ist gar nicht so selten.Es gibt solche Katzen.Klar als kitten hat er viel gespielt und auch mal geschmust,aber ich denke das sich mit dem "Erwachsen werden"einfach sein Charakter in diese Richtung geformt hat.Ich glaube nicht,dass es auf euer verhalten zurückzuführen ist.Es ist wie bei den Menschen,jeder ist anders.Ist er Kastriert?
Bei den "Anfällen"wie Du sagst,kann ich nur spekulieren.Für mich klingt das nicht wie Epilepsie,denn die würde meiner Meinung nach auch zu anderen Zeitpunkten auftreten,nicht nur wenn er aus dem Schlaf geholt wird.Entweder schläft er so tief,dass er sich wahnsinnig erschreckt wenn ihr ihn umlagert oder er ist so dominant,dass er nicht einsieht,dass er den Platz räumen soll.Auch sowas gibt es.Wie gesagt,das sind aber nur Vermutungen meiner seits.Versuch doch mal ihn mit ansprache zu wecken, bevor Du ihn umlagerst.
Das schlimme ist,dass man nicht weiss,ob er bei so einer aktion schon mal schlechte Erfahrung gemacht hat,Z.B.bei seinem Vorbesitzer,oder noch im eigenen Wurf.Sowas kann erheblich prägen.

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Dune
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Re: Wenig soziale Interaktion zw. Mensch und Kater

Beitragvon Dune » 10.12.2013 15:04

Hallo Merle,
danke für deine Antwort!

Ja er ist kastriert und generell finde ich es auch nicht so schlimm das er nicht so der Schmusekater ist (auch wenn man sich das wünscht :lol: ), aber wir würden halt gerne mal was mit ihm machen, also was spielen oder so. Aber auch zu sowas könne wir ihn leider so garnicht motivieren. Dazu kommt eben auch noch, dass er schon ein "richtiger" Kater ist. Damit meine ich das er relativ viel auf den Rippen hat. Und ich glaub ihm fehlt immer ein bisschen die Bewegung, obwohl er viel draußen ist.

Und wie du auch sagst, denke ich auch nicht dass das Epilepsie ist. Das mit dem Ansprechen haben wir auch versucht aber es bleibt sich gleich. Wenn er schläft und man versucht ihn zu streicheln (das mag er dann auch) geht das noch aber sobald man unter ihn greift ist der Spaß auch vorbei. Das geht mal nur mit einem Biss aus oder ganz selten dann mal mit den Attacken.

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Re: Wenig soziale Interaktion zw. Mensch und Kater

Beitragvon LaLotte » 10.12.2013 20:19

Ich bekomme einen ganz dicken Kloß im Hals bei der Vorstellung, dass ein 8 oder 12 Wochen altes Kitten (das ist an dem Punkt dann fast egal) von seiner Familie weggenommen wird und dann wochenlang Tag für Tag vollkommen alleine da sitzt :(
Und ich glaube, dass ein Teil seines Verhaltens auch daher rührt. Abgesehen davon, dass MerleCat natürlich recht hat und es so'ne und so'ne Katzen gibt und manche wirklich sehr "autonom" sind.
An die Epilepsie glaube ich auch nicht. Ich glaube eher, dass es ihm einfach nicht gefällt / Angst macht, wenn man unter ihn greift. Und weil er als ganz junges Kitten kein Feedback bekam, weiß er nicht, wo die Grenzen sind. Zudem steigert er sich in seine Rage hinein.

Ich will mal ein bisschen darüber nachdenken, und auch in ein paar Büchern noch ein bisschen blättern, was da helfen könnte. Vielleicht meldet sich ja in der Zwischenzeit auch noch jemand, der weiterhelfen kann.
Liebe Grüße
Dagmar

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Re: Wenig soziale Interaktion zw. Mensch und Kater

Beitragvon Katzelotte » 10.12.2013 20:41

Dune hat geschrieben:Wenn er schläft und man versucht ihn zu streicheln (das mag er dann auch) geht das noch aber sobald man unter ihn greift ist der Spaß auch vorbei. Das geht mal nur mit einem Biss aus oder ganz selten dann mal mit den Attacken.


Der Bauch ist bei Katzen ein ganz empfindlicher Bereich. Da läßt sich nicht jede Katze anfassen. Ich habe zwei Jungs "von der Straße". Mogli kann ich heute nach 5 Jahren noch nicht am Bauch anfassen. Bei Sami ist es dagegen komplett anders. Er hat es sehr gerne, wenn ich ihn dort kraule.

Du wirst ihn evtl. nie dort anfassen können und für ihn ist es vielleicht besonders schlimm, wenn man ihn beim Schlafen dort berührt. Du solltest ihn auch wecken, bevor Du ihn "umschichten" möchtest. Es heißt so schön: "Wecke nie eine schlafende Katze". :wink:

Wenn er Leckerlies mag, kannst Du es versuchen, dass Du ihn weckst und ein Leckerlie dorthin legst, wo Du gerne möchtest, dass er dorthin geht. So vermeidest Du den Bauchkontakt.

Ihm wird das unangenehm sein, am Bauch berührt zu werden. Wenn ich das bei Mogli versuche, komme ich nicht ohne Kratzer davon.

Schön finde ich, dass Du ihn so akzeptierst, wie er ist. Das ehrt Dich.
Liebe Grüße Claudia mit Sami sowie immer in meinem Herzen: Lucky, Elli und Mogli



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