Besuch vom Tierpsychologen gehabt

Katzenprobleme, Problemkatzen

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Bright
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Besuch vom Tierpsychologen gehabt

Beitragvon Bright » 19.04.2007 18:47

Hallo,

wir haben ja 3 Indoorkatzen (1 Geschwisterpaar (Katze und Kater) ca. 4 Jahre alt und einen etwas mehr als 1 jährigen Kater), alle kastriert. Dann will noch ein Outdoorkater bei uns einziehen, dafür kämpft er schon seit ca. 1,5 Jahren aufs heftigste (ist eine andere lange, traurige Geschichte). Der ist ca. 3 Jahre alt und durch mich mit 2 Jahren kastriert worden.

Nun hatte und habe ich Probleme mit den Katzen.

1. Unsauberkeit
2. sie prügeln sich alle 3, man kann sie im Kreis aufstellen: Bright prügelt ihren Bruder, der dann den Jüngsten, der dann wieder Bright und vorn vorn.

Bei der Unsauberkeit habe ich alles gemacht, was man so in Foren lesen kann:

1. 1 Toilette mehr als Katzen da sind (also 3 + 1 = 4), also 4 Katzenklos.
2. Stellen, an denen gespieselt wurde mit Alufolie abgedeckt, alternativ wohnlich gemacht mit Futter, oder wo es ging, ein 5 Klo hingestellt.
3. Reinigung der Stellen mit Biodor, Nodor, Urine Off, Myrteöl, Wodka, ........ usw. usw. usw.

Alles half nicht.

Also musste der TP kommen. Was ergab das heute? Nur etwas mehr, als ich mir eh schon gedacht hatte. Das Pieselproblem ist zum Teil von mir selbst verschuldet. Ich hatte die Klos zwar regelmäßig gesäubert, aber mit der Komplettreinigung geschlonzt. Dadurch erlernte vor allem Bright: es gibt ja genügend Ecken, Umzugskartons, in die ich dann pieseln kann, wenn mir die Katzenklos nicht gefallen.

Was muss ich hier tun? Zum ersten, immer genauestens auf die Sauberkeit achten, nie wieder die Komplettreinigung verschieben, nur weil es draussen regnet oder es kalt ist. Dann die Pieselecken endlich geruchsfrei bekommen. Biodor und Urin Off muss ich entgegen dem, was ich bisher tat, häufiger anwenden. Bei nur 1 Anwendung klappt das nicht. Also ran an die Säuberung und genügend von diesem Zeugs kaufen.

Damit hätte ich ca. 50 % der Gründe für die Unsauberkeit eliminiert.

Die restlichen 50 % sind schwieriger. Er ging davon aus, dass es sich um Makierverhalten handelt, da die Pieselecken auch zum größten Teil an den Aussenwänden zu finden sind. Also genau an der Grenze ihres Reviers. Da wird wohl der Outdoor Einzugswunschkater ein Grund für die Pieselei sein. Ihn wegschaffen? Dann wird irgendeine andere Katze seinen Platz einnehmen. Ihn für mehrere Tage reinnehmen, damit die 4 ihre Meinungen auch handgreiflich verteidigen können? (das war auch ein Vorschlag des TP, da die 3 drinnen nie an den draussen rankönnen und es so immer nur ein Kampf gegen Windmühlen bleibt). Aber, dann müsste ich erst mal schauen, welche Krankheiten der hat (FIV, Leukose usw.).

Anderer Vorschlag meinerseits: Katzenfreigehege. Damit verlagere ich das Problem nach draussen. Dort können sie makieren wie sie wollen. Es handelt sich ja immerhin um ein reines kätzisches Verhalten, absolut normal. Mit dem Katzenfreigehege ist das Problem zwar nicht aus der Welt, aber zumindest nicht mehr in der Wohnung.

Nur, was mache ich dann mit dem Kater? Er muss dann weiter im Garten sein Schlafstätte und Futterstätte bekommen.

Damit, so der TP hätte ich wieder ein Teil des Problems eliminiert.

Somit kommen wir zum nächsten Punkt: laut ihm habe ich hier 3 Katzen, die in ihrer Rangfolge sehr dicht beieinander liegen. Daher kommt es hier immer und immer wieder zu Rangkämpfen, wenn sich nur minimalst etwas ändert, z. B. wenn eine der 3 etwas häufiger niesst. Sein Tipp: ich soll die Rangfolge künstlich stabilisieren, indem ich z. B. Bright als ranghöchste das Futter zuerst gebe, dann ihrem Bruder, der Nr. 2 sein soll, als 2 und zuletzt dem Jüngsten. Das tue ich sogar schon, aber ich muss es in allen Bereichen konsequenter durchziehen. Er hofft damit, dass sich die Kämpfe verringern lassen.

Das letzte Problem, von dem ich nie gedacht hätte, es könnte eines sein: Die Katzen haben 120 qm zur Verfügung. Einige Räume sind nicht immer frei zugänglich, nur wenn wir drin sind. Aber die meisten Räume, also ca. 100 qm sind immer zugänglich. Es gibt viele Kuschelmöglichkeiten, Kratzbäume, Wandhöhlen, Kratzbaumhöhlen, Sofas usw. Laut ihm sind das einfach zu viele Plätze. Eigentlich machen Katzen durch ihre Präsenz klar, dass sie diesen Platz beanspruchen, da es bei mir aber so viele sind, ginge es nicht, daher würden sie makieren, um dies so zu demonstrieren. Also müssen ein paar Kuschelstellen reduziert werden. Also fliegt einer der Kratzbäume - der, der eh weg sollte - def. raus. Damit hofft er auch, dass ein Teil der Markierungen aufhört.

Noch ein problem, ich lasse meinen Katzen viel zu viel Freiheiten. Etwas Grenzen aufzeigen würde den Katzen auch Sicherheit geben. Für mich war es nur müssig, den Katzen zu verbieten, z. B.auf den Tisch zu gehen, weil mir irgendwie klar ist, dass sie es doch tun, wenn wir nicht da sind.

Letzte Konsequenz: entweder muss einer der 3 gehen, oder ich hole Nr. 4, damit die Rangfolge neu gestaltet wird.

Es gibt auch noch die Möglichkeit der Zimmerkäfige. Große Käfige, in denen die Katzen separat eingesperrt werden samt allem, was sie benötigen. Also auch Katzenklo, damit sie wieder lernen, dass sie nur das Katzenklo zu nutzen haben. Das wäre aber die letzte Möglichkeit vor der Weggabee einer Katze, da diese Prozedur sehr unerfreulich für die Katze ist.

Mit dem Einzugskater überlegt er sich noch etwas, aber so kann es nicht weitergehen.

Bright


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Beitragvon hildchen » 19.04.2007 18:55

Huh, da hast Du jetzt ja eine Menge zum Nachdenken!
Klingt mir auch alles einleuchtend, was der TP gesagt hat.
Auch wenn das jetzt ne Menge Arbeit für Dich gibt (aber immer Pieselecken weg machen ist auch Arbeit, ganz fiese!), aber ich meine, er hat Dir den richtigen Weg gezeigt.

Nur Mut!
Viel Erfolg wünscht
hildchen
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Beitragvon Loyara » 20.04.2007 10:07

Sehr interessant!

Vor allem die Sache mit den zu reduzierenden Kuschelplätzen. Das war mir bisher nicht klar.

Ich wünsche jedenfalls gutes Gelingen! :)

LG Loyara

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Beitragvon lulu39 » 20.04.2007 11:01

Dazu findest Du in der neunen "geliebten Katze " - endlich - mal einen brauchbaren Beitrag:

Das Thema heißt "Gruppendynamik".

Jeder, der mehr als 2 Katzen hat, muß sich früher oder später mit der Verschiebung von Rangfolgen etc. auseinander setzen..

Viel Erfolg!

Lg katrin
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Tief im Herzen: Pünktchen, Poppy, Nero und Snoopy

Achtung: Ich geh davon aus, das ihr Tips nur nach Rücksprache mit TA oder THP anwendet!

Cats of Aegina TSI - www.lulucy-aegina.de

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Beitragvon Bright » 20.04.2007 13:49

hallo lulu,

die gruppendynamik ist klar, nur sind bei mir die drei wohl zu dicht beieinander mit der rangfolge. daher branden hier kämpfe auf, wenn eine der drei nur eimal mehr niesst.

bright mit der gleichnamigen zickenterrordame im arm


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Beitragvon lulu39 » 20.04.2007 18:05

Bright hat geschrieben:hallo lulu,

die gruppendynamik ist klar, nur sind bei mir die drei wohl zu dicht beieinander mit der rangfolge. daher branden hier kämpfe auf, wenn eine der drei nur eimal mehr niesst.

bright mit der gleichnamigen zickenterrordame im arm


Ich habe auch einen 3jährigen, eine 4jährige und 1 fünfjährige nebst 16jährigen Opa. Kleine Rangrempeleien gibts hier auch - mehr lasse ich allerdings nicht zu. Also zu dicht beeinander kann nicht sein..

Was uns vermutlich unterscheidet ist - hier bin ich die Oberkatze! Alles hat seine Grenzen.

Ein klitzekleines bisschen Erziehung ann nicht schaden.

Lg katrin
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Beitragvon Bright » 21.04.2007 08:55

Hallo,

es geht ja nicht um das Alter. Vielleicht verdeutlicht folgendes die Situation etwas:

Ich könnte meine 3 im Kreis aufstellen: Bright verprügelt Seymour, der dann Redcliff verprügelt, der dann wieder Bright, die dann wieder Seymour .............................. bis ins unendliche.

Allerorts, wo ich das geschildert habe, kannte man so etwas nicht.

Daraus, und aus der Tatsache, das sie sich hier alle 3 fast täglich prügeln (einen Tag waren es 20 Kämpfe), macht der TP die Feststellung, dass ich 3 Katzen habe, die in ihrer Rangfolge zu nah beieinander liegen. Es gibt rangfolgemäßig keine großen Unterschiede zwischen ihnen. Daher versucht jeder sofort etwas daran zu ändern, wenn sich bei einer/em der anderen ändert (Krankheit etc.)

Aktiv greife ich in die Kämpfe nicht ein, könnte ich ja oftmals auch nicht, da ich vollzeit arbeite. Er meinte nur, ich sollte z. B. durch die Reihenfolge, wer an welchen Futternapf darf usw. die Rangfolge bestätigen und kräftigen.

Mehr Erziehung, so der TP, hätte uns auch geholfen, aber in einem anderen Bereich, denn Erziehung und Grenzen gäben den Tieren mehr Sicherheit. Durch die ganzen Veränderungen, denen die beiden Großen ausgesetzt wurden, scheint vor allem Bright etwas verunsichert zu sein. Das könnte neben all dem anderen auch zu Makierverhalten führen.

Bright

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Beitragvon BKH-Tweety » 12.05.2007 11:01

ich hätte da mal auch eine Frage nur Interesse halber. Was kostet denn so ein TP wenn er mal kommt und alle Ursachen erforscht ??


MFG



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