Regina hat geschrieben:Bei uns ist es so:
Könnten meine Katzen (2 sind ehemalige Wildlinge!) nicht raus, ginge es MIR viel besser und ich hätte keine schlaflosen Nächte mehr!
dem kann ich nur beipflichten - meinem eigenen Egoismus und meinen überfürsorglichen Mamagedanken zuliebe, hätte ich liebend gerne reine Wohnungskatzen...aber ich habe auch eine ehemals Wilde und einen ehemals Halbwilden.
Als ich die "Kleine" damals zur Eingewöhnung im Haus halten wollte, ist sie mir ständig mit dem Kopf gegen die geschlossene Fensterscheibe oder Terrassentür gesprungen, so daß ich mir aussuchen konnte, ob die Katze an schnellem Genickbruch stirbt oder ich sie doch rauslasse.
Meine Katze davor war absichtlich eine Wohnungskatze, die 5 Jahre lang im 5. Stock eines Hochhauses mitten in der Stadt gelebt hatte und keinen Freigang kannte, aber kaum war sie bei mir, hat sie gegen das im Haus leben rebilliert, richtig rebelliert und wurde dabei depressiv. Anfangs hatte ich die Naivität, daß sie sich mit der Terrasse zufrieden geben würde, war natürlich Pustekuchen, aber kaum durfte sie raus, wurde aus der depressiven traurigen faulen Sofakartoffel eine aktive und selbstbewußte Katze.
Tja als irgendwie interessiert meine Katzen nicht das, was ich will - auch wenn ich mir tagtäglich das Hirn zermattere, daß ihnen ja nichts passiert, daß sie immer wieder heil nach Hause kommen.
Allerdings dürfen meine Katzen nachts nicht raus. Abends ab 20 Uhr ist Ausgangssperre und die Katzenklappe abgestellt. Nachts sterben nachweislich die meisten Katzen - sei es durch überfahren werden, weil sie durch die Autoscheinwerfer paralysiert werden oder durch Katzenfänger, nachts finden die meisten Revierkämpfe mit unkastrierten, nicht geimpften Artgenossen statt, die Verletzungen und auch Krankheitsübertragungen mit sich ziehen.
Also da bin ich echt böse Katzenmama und haben meinen erklärt, daß ein Zusammenleben nicht nur Rechte, sondern auf Pflichten hat. Sie dürfen tagsüber machen, was sie wollen, aber nachts ist Hausarrest und Durchschlafen angesagt. Natürlich ging diese Umgewöhnung nicht von heute auf morgen, aber mein Wille hat gesiegt und insbesondere mein Kater geht meist schon vor mir ins Bett und schläft auch bis morgens durch, während die "Kleine" ab halb 5 wach ist und dann halt im Wohnzimmer bis zum Aufstehen spielt. Ich könnte auch nachts nicht schlafen, wenn ich meine nicht im Haus wüßte...von daher müssen sie diese Hausordnung über sich ergehen lassen, so wie sich mich jeden Morgen auf die Arbeit schicken, um Geld für ihr Katzenfutter zu verdienen, egal ob ich will oder nicht.
Ich wohne zum Glück ländlich sittlich, unser Haus ist nach hinten versetzt ohne Straße...aber ich bin ehrlich, hätte ich Katzen, die sich im Haus zufrieden geben würde, würde ich dies für micih persönlich bevorzugen. Und würde ich in der Stadt oder an einer gefährlichen Straße wohnen, hätte ich auch keine Freigänger. Andererseits genieße ich es wiederum, ihnen beim Toben im Garten zuzuschauen, da braucht man keinen Fernseher mehr.
Ach ist alles nicht so einfach und mit lauter Vor- und Nachteilen verbunden...nur meine Rübennasen haben mir nicht mal eine Entscheidungsmöglichkeit gelassen, sondern für sich selber bestimmt.