Generell bin ich schon für Wohnungshaltung, bei unserem 7 Monate alten Kimba klappt das auch, da er
nie draußen war. Er macht (bis jetzt) auch keine Anstalten, raus zu wollen.
Bei Minnie ist das schon wieder ganz anders. Sie ist jetz 14 Jahre alt und ich hab sie, seit sie ein halbes Jahr alt ist. Damals haben wir in einem kleinen Dorf gewohnt, mitten im Wohngebiet, wo nur selten ein Auto vorbeifuhr, klar durfte sie da raus wann sie wollte, sie is auch immer wieder gekommen, es gab nie Probleme. Vor allem nachts war sie immer da.
Dann sind wir (damals noch meine Eltern und Oma) umgezogen, ringsrum Wiesen, Wald und ein paar Wochenend-Häuschen, aber direkt an einer Straße, die zum Wald hochgeführt hat, an der Straße entlang wohnen auch Leute, nicht stark befahren, aber immerhin. Nach dem Umzug sollte Minnie eigentlich zwei Wochen nur im Haus bleiben, um sich erst mal daran zu gewöhnen. Aber keine Chance, da noch einige Renovierungsarbeiten nötig waren und ab und zu eben niemand aufgepaßt hat, dass die Türen immer zu sind, war sie auf einmal weg. Sie ist aber in gewohnter Art und Weise wieder gekommen, dann durfte sie auch da raus --> Katzenklappe.
Dann hats schon angefangen, einmal lag sie total fertig vor der Tür (hat es wohl mit letzter Kraft noch geschafft sich zur Tür zu bewegen), sie hatte eine blutende Wunde am Hinterbein, was es genau war wußten wir nicht, auch die Tierärztin nicht. Aber gut möglich, dass ein Auto sie erwischt hat, bzw. sie dagegen gerannt ist. Eine andere Möglichkeit konnte es eigentlich nicht geben, denn hätte es in unserer Nachbarschaft einen Katzenhasser gegeben, wäre es sicher nicht bei dieser einmaligen Verletzung geblieben, außerdem hatten wir noch 3 weitere Freigänger und denen passierte nie etwas. Gott sei Dank wars nur eine oberflächliche Wunde, sie erholte sich sehr schnell.
Dann einmal, im Sommer, war Minnie plötzlich verschwunden, das ganze dauerte von Samstag bis Samstag, genau eine Woche. Dann Samstag abends lag dieses Häuflein Elend vor unserer Tür, Minnie, total abgemagert und schwach, auch hier hat sie sich wohl wieder mit letzter Kraft angeschleppt. Wir sind sofort zur Tierärztin, erstmal gabs Flüssigkeit per Spritze in den Nacken, denn der Flüssigkeitsmangel war das offensichtlichste, das mußte eine Woche lang fortgeführt werden und die Blutwerte ergaben, dass die Leber angegriffen war. Es stand ca. 50/50 dass Minnie das überlebt, ich bin damals schon bei der Tierärztin in Tränen ausgebrochen. Doch zum Glück hats auch hier wieder geklappt und Minnie hat sich folgenlos erholt, auch die Leber hat keinen bleibenden Schaden davon getragen. Minnie wurde wohl eine Woche lang in so einem Wochenendhaus eingesperrt, ohne Trinken, von den Tagen her paßte es ja perfekt. Unter der Woche ist da kein Mensch, nur am Wochenende...neugierig ist sie ja, die Minnie
Vor zwei Jahren bin ich dann mit meinem Freund zusammengezogen, in seinen Wohnort, in eine Wohnung im zweiten Stock. Direkt an eine vielbefahrene Straße. Für mich war eigentlich klar, dass ich sie unmöglich rauslassen kann. Doch Minnie teilte diese Meinung natürlich gar nicht, floh im unbeachteten Moment aus dem geöffneten Dachfenster (aufs Dach), jaulte von Tag bis Nacht und dann wieder von vorne (und jeder, der eine OKH bzw. eine Siamkatze hat, weiß dass diese Rassen wirklich "Stimme" haben). Minnie als Hauskatze, das ging einfach nicht, naja nach 12 Jahren Freigang konnte ich es auch verstehen. Hinter dem Haus wars ja kein Problem, da is viel Garten und Wohngebiet ohne Autos, nur
vor dem Haus, die Straße...
Ich hab sie dann immer mit in den Garten genommen und unter Beobachtung frei laufen lassen (hören tut sie ja wirklich wie ein Hund aufs Wort). Sie hatte komischerweise überhaupt nicht ansatzweise Interesse vor zur Straße zu laufen! Dann haben wir unten an der Kellertür eine Katzenklappe angebracht, was sie schon am ersten Tag gecheckt hat, und seitdem geht sie raus. Passiert ist noch nichts, ich hab sie auch seitdem nicht zur Straße gehen sehen, nur in die Gärten ringsrum, das scheint ihr zu reichen, nachts schläft sie dann im Bett in meinem Arm, früh bevor ich zur Arbeit gehe, lasse ich sie raus, wenn ich dann zur Arbeit gehe, kommt sie wieder rein und schläft dann bei meinem Freund (er arbeitet Nachtschicht und geht ins Bett wenn ich zur Arbeit gehe

). Wenn er dann ausgeschlafen hat geht sie wieder bis abends raus, außer im Winter, da ist sie sowieso meistens drin. So funktioniert es echt perfekt. Und wenn bei uns oben nicht gleich jemand aufmacht, klopft sie an, schlaues Kerlchen
Das einzige Problem was wir hier bis jetzt hatten, war ein bösartiger riesiger schwarzer Kater, der Minnie bis hoch in den zweiten Stock vor unsere Tür verfolgt hat, gegen den hatte sie natürlich keine Chance...und mit der Katzenklappe konnte der auch rein und raus wie er wollte. Das ganze ging ca. 3 mal, bis wir ihn endgültig "verjagt" haben, mit Wasser...seitdem is der auch nicht mehr aufgetaucht.
So, das ist jetzt doch ein Roman geworden, aber ich denke, eine Katze die einfach die "Freiheit" als Freigänger erlebt hat, ist nur sehr schwer in der Wohnung zu halten, ich habs echt probiert...aber Minnie hat über Wochen nicht aufgegeben und ich hab sehr wohl gemerkt wie unglücklich sie war...

Aber so wie jetzt ist es perfekt, womöglich liegt es an ihrem Alter, dass ihr unserer und Nachbars Garten genügt.