Hi Findus,
auch mein Mitgefühl hast du sicher. Auch ich weiß aus jüngster Erfahrung, wie schlecht solche Wunden heilen. Dass du jetzt an deinen Tiger denkst und ihm einen Spielgefährten schenken möchtest, ist glaube ich das beste, was du für ihn und auch für dich tun kannst.
Unser Tiger ist mit seinen 10 Jahren schon ein älterer Herr, aber ihm war es gar nicht so recht, dass sich Mausi nicht mit ihm herumbalgen wollte und immer richtig giftig wurde, wenn er sie anrempelte. Als wir ihn vor ein paar Jahren in die Katzenpension gegeben hatten, hatte er sich dort mit einem noch sehr jungen Kater dermaßen angefreundet, dass sie tagelang gemeinsam die Pension aufgemischt hatten. Als der Kleine schließlich abgeholt wurde, sahen wir unseren Schnauzlbär zum ersten Mal so richtig trauern.
Er ist auch heute noch recht verspielt, darum haben wir es - mangels Alternativen - mit einem noch sehr jungen Kater versucht. Es war schon nicht ganz ohne, zumal sich der Kleine bald als ein ziemlicher Raufbold entpuppte und Seiner Lordschaft gewaltig an die Wäsche ging. Aber mit der Zeit sind sie sich einig geworden, dass jeder von ihnen ein Refugium hat, das für den Anderen tabu ist, aber die meiste Zeit gemeinsam verbringen.
Ob es andersrum gut gegangen wäre - ich weiß es nicht. Man sagt, einen alten Baum verpflanzt man nicht mehr, und da ist was dran. Und dann noch als Zweitkatze zu einem fast noch jugendlichen Kater - ich glaub, der Kaschperle hätte unseren armen Tiger voll untergebuttert.
Dass ein Kater unkomplizierter als eine Kätzin ist, habe ich bei unseren auch feststellen können. Kater scheinen das Leben eher locker zu sehen, während Kätzinnen ziemlich schnell auf die Barrikaden gehen. Natürlich gibt es auch hier Abweichungen, also verspielte Kätzinnen und zickige Kater. Aber ich denke, dass dir der Vorbesitzer ziemlich genau sagen kann, zu was für einem Typ sein Vierbeiner gehört. Und wenn du wissen willst, zu welchem Typ dein Tiger gehört, dann mach mal den
Charaktertest auf meiner Homepage. Den hat mir vor ein paar Jahren eine andere Katzenfreundin überlassen. Er ist sehr einfach, aber trotzdem ziemlich aufschlussreich.
Falls der TA feststellen sollte, dass dein Tiger FIP hat, ist das noch kein Beinbruch. Wir waren damals auf der Suche nach einem Kumpel für unseren Tiger in mehrere Tierheimen und überall gab es Katzen mit FIP, die sich zusammen mit ihren Pflegeeltern nichts sehnlicher als ein richtiges Zuhause wünschten. Unter
http://www.abc-tierschutz.de/tierheime.htm gibts eine Datenbank mit Tierheimen in ganz Deutschland. Such dir aus den Angeboten ein paar heraus und fahr einfach mal hin. Die kennen ihre Schützlinge größtenteils sehr gut und können dich kompetent beraten.
Ich drücke dir und deinem einsamen Tiger die Daumen. Lass mal was hören, wenn's geklappt hat.