Allerdings zähle ich mich nicht so richtig zu den Anfängern (ich bin jetzt auch nicht unbedingt ein alter Hase) und habe mir deswegen überlegt, das nicht immer in den Anfänger-Thread zu stellen.
Als kurze Zusammenfassung unserer Vergangenheit hier sei gesagt, dass Shiyuu schon seit über zweieinhalb Jahren Rohfleisch bekommt, aber lange Zeit hatte das nicht so wirklich was mit barfen zu tun.
Dann hörte ich von Frankenprey, es klang gut, ich wollte es nutzen und dann kam die CNI.
Meine Meinung zu den verschiedenen Barfmethoden ist ein bisschen differenziert.
Grundsätzlich liegt das vor allem in Anbetracht desjenigen, der barft. Da es ohnehin keine langjährigen Studien gibt, kann man bislang nur sagen, dass es egal ist, ob Suppi-Barf oder Frankenprey (aus Whole Prey halte ich mich raus, damit habe ich mich nicht auseinander gesetzt und auch nur eine Gegenüberstellung zu anderen Beutetieren etc. gelesen, die im Fazit eher skeptisch war, aber auch hier fehlt es an Forschungen, um das sicher beurteilen zu können, genau das wäre auch der Punkt, der mich das höchstens als besonderes Festessen geben lassen würde, ich würde, sofern hier mal Küken und Mäuse gefressen würden, gern mal Taube oder Wachtel als Ganzes austesten).
Ich bin Perfektionist und ich habe mich zu den Zeiten, in denen ich mich vor allem auf Frankenprey konzentriert habe, öfter gefragt, wie es kommt, dass gerade ich eher FP als Suppi-Barf ins Auge fasse. Mittlerweile frage ich mich das wieder.
Die CNI war der Ausschlaggeber umzusteigen, denn ich halte es bei so einer Krankheit für sinnvoller, nicht nur über prozentuale Zusammensetzung und viel Abwechslung ein Tier gesund zu ernähren, sondern genauere Werte im Auge zu behalten. Da gibt es sicher noch eine Reihe weiterer Krankheiten, auf die das zutrifft. Es ist natürlich möglich, sich die Nährwerte rauszusuchen und das selbst nachzurechnen, aber da erreicht das eine Grenze, die ich bislang nicht überschreiten mag. Ich finde es unheimlich interessant in die Datenbank meines Rechners zu kriechen und dort durch die gelisteten Fleischsorten, Innereien und Supplemente zu stöbern, das Ganze nachzuvollziehen etc. Mir das aber erstmal selbst zusammen zu suchen (was teilweise gar nicht so einfach zu finden ist), gehört nicht im Ansatz zu den Dingen, die ich gern mache.
Was mich am FP sonst an erster Stelle stört, ist der hohe Anteil an Leber. 5 % in jedem Rezept. Egal welche Leber. Durch die Abwechslung schwankt der Vitamin A-Anteil natürlich. Aber wenn ich sehe, wie wenig Leber ich jetzt in meinen Rezepten habe, das würde auch mit einer Tierart mit geringerem Vitamin A-Anteil noch überstiegen sein.
Aber trotzdem muss das jeder für sich entscheiden, das ist meine persönliche Meinung.
Für mich hat das Frankenprey mittlerweile insofern seinen Reiz verloren, dass es meiner Meinung nach zu ungenau ist (sofern man das so nennen kann). Vor allem auch seit ich festgestellt habe, dass es weit mehr als diese Schwarz-Weiß-Malerei bezüglich der verschiedenen Methoden gibt. Heißt: Viele sagen: Frankenprey mache ich, weil ich keine Pülverchen nutzen will (habe ich auch mal gesagt), sondern lieber natürliche Bestandteile nehme. Das meine ich mit Schwarz-Weiß, Frankenprey ist nur Natur, Suppi-Barf ist nur Pulver.
Stimmt nicht.
Ganz viele nutzen Zwischenformen.
Frankenprey allein ist auch nicht unbedingt gut ausgewogen, viele supplementieren zumindest Taurin und Lachsöl.
Ich nutze beim Suppi-Barf dagegen nicht nur Pulver. Bislang noch etwas mehr als das wohin ich will, aber im Moment glaube ich, dass sich das noch ein bisschen ziehen wird.
Wie? Keine Pulver?
Zum einen ist nicht jedes Pulver synthetisch. Das beste Beispiel ist Calciumcarbonat. Klingt so schön chemisch und synthetisch, nicht wahr? Ich benutze es. Indem ich die Eierschale der Eier, die ich für mich koche, beim Pellen nicht entsorge, sondern aufhebe, gleich die Haut abmache (deswegen pelle ich die Eier, sobald ich sie einigermaßen anfassen kann) und dann nach einer Trockenzeit von zwei bis drei Tagen mörsere. Das ist ebenfalls Calciumcarbonat, aber natürliches. Ist ein grobes Pulver, aber nicht synthetisch hergestellt. Und kostet mich keinen zusätzlichen Cent.
Ebenfalls muss man die Nährstoffe nicht zwangsläufig als Pulver oder Tabletten geben.
Vitamin D wird bei mir in Form von Fisch gegeben. Im Moment ist es Regenbogenforelle, ich will außerdem noch Sprotten austesten. Bei Lachs gibt es nur eine Art Lachs, nämlich Salmo Salar (bis vor kurzem hatte ich keine Ahnung davon, ich esse selbst keinen Fisch). Man kann natürlich ein Präparat nutzen, aber man muss nicht.
Für Eisen verwende ich derzeit tatsächlich ein Präparat aus der Apotheke (das ist auch definitiv der Punkt, der wohl noch dauern wird), da will ich irgendwann mal auf Blut umsteigen. Also auch hier dann wieder ein natürlicher Stoff, der nicht zwangsläufig synthetisch sein muss. Aber, aufgrund des Rechners lässt sich das alles genauer zusammenstellen als im Frankenprey.
Wozu ich noch tendiere, um tatsächlich mehr Ausgewogenheit zu erzielen, sind verschiedene Berechnungstools.
Die Nährwerte in so einem Rechner sind ja einheitlich, allerdings kann man sie anpassen.
Bislang habe ich nur Erfahrung mit dem einfach barf-Rechner. Bei diesem ist in der Übersicht "Auswertung" hinterlegt, welche Nährwertangaben verschiedene Institute herausgegeben haben. Und dann steht dort außerdem mit welcher genauen Zahl gerechnet wird. Diese kann man halt anpassen.
Als Beispiel:
Phosphor hat aus den diversen Tests, die es mit Katzen gab einen Nährwertspielraum von 40 - 100 mg/kg Körpergewicht täglich. Bei Shiyuus 6,2 kg sind das also 248 - 620 mg Phosphor pro Tag. Alles was in diesem Spielraum liegt, zählt als Bedarf gedeckt. Die Voreinstellung in diesem Rechner liegt dabei an der Obergrenze mit 100 mg. Dasselbe gilt für's Calcium, auch dort wird mit der Obergrenze gearbeitet.
Andere Werte liegen dagegen tiefer.
Und wiederum andere zeigen dort keinen Spielraum an (Natrium ist mit zwei verschiedenen Quellen hinterlegt und beide führen 80 mg/kg Körpergewicht täglich an).
Für mich habe ich zweierlei im Hinterkopf.
Zum einen interessiert es mich nicht wirklich, wenn ich in der Auswertung etwas unterschreite, das mit dem Höchstwert kalkuliert wird. Dasselbe gilt für's Überschreiten bei Untergrenzen. Bei Werten wie Natrium versuche ich schon so genau wie möglich zu sein.
Und dann gibt es die Nährstoffe, die ich mit Tabletten, Kapseln oder Tropfen zufüge.
Vitamin E ist umstritten. Zum einen ist es fettlöslich, das heißt, es wird in der Leber gespeichert und dann langsam abgebaut, bei der Katze viel langsamer, als beispielsweise beim Menschen. Gleichzeitig heißt es, dass es sehr schwer ist das überzudosieren, weil die Mengen dafür arg hoch sein müssten. Andere sagen wiederum, dass es in den Beutetieren in weit geringerer Menge vorkommt als in den ganzen Nährwertangaben. Deswegen runde ich hier beispielsweise immer ab, selbst wenn dort steht 2,9 Tropfen, gibt es nur 2 und keine 3. Gleiches gilt für Eisen, das im Rechner recht hoch angelegt ist.
Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich so gern durch die ganzen Tabellen schaue und nachvollziehe, ich kann daher besser einschätzen, wo ich wie runde und mal drüber oder drunter liegen kann.
Zum anderen möchte ich auf Dauer nicht nur diesen Rechner nutzen, das heißt, ich werde mir irgendwann wahrscheinlich auch noch den dubarfst-Kalkulator zulegen.
Warum?
Weil in beiden Tools unterschiedliche Nährwerte zugrunde liegen.
Im einfach barf-Forum habe ich gelesen, dass Doreen den Rechner unter anderem konzipiert hat, weil beim dubarfst-Kalkulator die Leberwerte recht hoch sind (und wenn man bedenkt, dass die dort sagen, dass sie im Frankenprey noch um einiges höher sind, dann kann man sich vielleicht schon ohne Zahlen vorstellen, was ich oben meinte).
Dann hatte ich neulich die interessante Erfahrung, dass mir ein anderer Barf-Anfänger, der auch auf die Nieren achten muss und den dubarfst-Kalkulator nutzt, sagte, dass Ente mit Haut weniger Phosphor enthält als Rind. Laut dem einfach barf-Rechner ist es genau umgekehrt.
Es gilt also nicht nur zu sehen, dass die Nährwertbedarfe gewisse Spielräume haben, sondern ebenfalls die Angaben, welche Nährstoffe bereits in den Fleischsorten drin sind.
Wenn ich zwischen zwei Berechnungstools wechsele, ist das ein bisschen wie zwischen verschiedenen Futtersorten zu wechseln, was man ja durchaus tun sollte, um nicht einseitig zu füttern.
Da ich bislang aber nur ein kleines Rezept mit dem Rechner umgesetzt habe, wird der Kalkulator noch ein bisschen warten müssen.
Und genau dieses eine Rezept, mein erstes mit Supplementen, ist der Grund für diesen Post.
Es gibt wieder ein paar Bilder.
Meine Utensilien (naja, ein Teil, Messer, Brettchen, Topf etc. sind da jetzt nicht mit drauf).

Die Supplemente im Überblick.

Das Fleisch.

Leber und Forelle werden bei mir klein gehackt.

Nochmal die Supplemente.

Obendrauf die Hühnerhaut und außerdem ein Teil des Fleisches püriert.

Wie gesagt, das war ein kleines Rezept.

Nahaufnahme. Sieht irgendwie ein bisschen gewürzt aus.

Wie man sieht, nutze ich meine alten Felini-Dosen weiter. Die habe ich immer aufgehoben und das war jetzt sehr praktisch, um die 100 g Seealgenmehl unterzubringen. Ich war vorgewarnt gewesen, dass das absolut widerlich riechen soll, aber so schlimm fand ich es nicht. Niere und Milz waren heftiger. Das hier roch halt nach Algen.
Zink werde ich ziemlich wahrscheinlich nicht jedes Mal mit einbauen oder wenn immer unterhalb der Angaben des Rechners. Das steht auch als optional drin.
An Fleisch gab es Hähnchenbrustfilet, Pute und Suppenfleisch.
Pute habe ich ja nie gefüttert, weil Shiyuu früher ganz starke Blähungen davon hatte. Sie schien es nicht zu stören, mich aber durchaus.
Kürzlich hatte ich gelesen, dass das bei Kitten durchaus vorkommen kann. Damals habe ich ja nur unregelmäßig mal ein bisschen Rohfleisch gegeben und wusste nicht mehr, ob das in dem Zeitraum das einzige gewesen war. Also habe ich das jetzt noch mal ausgetestet und siehe da, ich brauchte keine Atemschutzmaske.

Für sie umso besser, immerhin liebt sie vor allem helles Fleisch. Jap, die dumme Nuss hat das Reh, das ich ihr kürzlich gegeben habe, verschmäht. Meine Mutter hatte extra Rehgulasch gemacht, damit sie probieren kann. War in unserer Familie auch das erste Mal, aber ich war mir so ziemlich sicher, dass ich es lieben würde (und ja, das habe ich

In den anderen beiden Dosen ist die Putenleber und Hühnerhaut. Wie gesagt, von der Leber brauche ich jetzt so wenig und auch von dem Fisch waren es nur ungefähr 50 g, da habe ich dann schon mal so Pi mal Daumen etwas für's nächste Mal gesondert abgepackt, um nicht jedes Mal neu antauen zu müssen.
Wenn man in den Häcksler schaut, sieht man, dass das der Forellenkopf mit drin ist, das kann alles gefüttert werden. Finde ich absolut super. Die Forelle ließ sich zwar recht schwer schneiden, weswegen häckseln die praktischere Variante ist, aber besser als sie auseinanderzunehmen.
Da ich zu dem Ganzen noch 400 ml Wasser zugeben musste und Shiyuu Fleisch aus Flüssigem ja nur rausangelt, habe ich einen Teil des Fleischs auch in den Häcksler geschmissen. Das war dann ein netter Brei, aber es gibt kein flüssiges Wasser mehr. Das sieht man auf dem letzten Bild ziemlich gut.
Dadurch nimmt Shiyuu wirklich alles auf. Ansonsten hätte ich immer Sorge, dass die Hälfte der Supplemente in der Brühe bleiben würde.
Und was sagt sie zu dem neuen Futter?
Sie liebt es.
Das letzte Rezept (also das nach Frankenprey) mochte sie nie so richtig. Sie hat es zwar gefressen, aber durchaus verhalten.
Die erste Mahlzeit mit dem neuen Rezept war noch etwas skeptisch, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass ich gegangen bin und sie das nicht wollte. Das kommt in Abständen vor, dann geht sie zwar zum Napf, frisst aber nicht. Das kommt dann, wenn ich weg bin.
So war es auch an dem Tag, denn als ich nach Haus kam, war er leer.
Und das ist jeder Napf seitdem. Blank geputzt. Das war beim vorigen Rezept nie so. Da blieben immer kleine Rückstände.
Was hierbei nur noch nicht passt, sie wird von der geplanten Menge nicht satt.
Aber ich vermute dabei den Fettgehalt.
Beim Frankenprey sind es mindestens 10 %.
In dem Rezept sind es unter 7 %. Das ist schon ein großer Unterschied.
Entsprechend bekommt sie jetzt größere Portionen, damit sie nicht hungern muss und im nächsten Rezept wird der Fettgehalt wieder höher sein. Aber sicher keine 10 %, denn ich denke, dass das die Gewichtszunahme in den letzten Monaten zu verantworten hat. Ich werde etwas dazwischen wählen und dann beobachten, wie viel Menge sie braucht. Das sind auch wieder die unterschiedlichen Herangehensweisen. Im Frankenprey wird die Futtermenge einfach auf die Gesamtmenge berechnet. Beim einfach barf-Rechner geht es nach einer Fleischmenge, die die Katze bekommt und alle Supplemente und Wasser kommen oben drauf. Während sie in der Vergangenheit 165 g Futter am Tag bekam, das auch unter Frankenprey, bekommt sie jetzt gerade 204 g. Ich hatte bei diesem kleinen Rezept schon auf 189 g hochgesetzt (mit der eingestellten Fleischmenge), aber da ihr das nicht reicht, bin ich erstmal etwas höher gegangen. Das wird jetzt weiterhin ein bisschen ausprobieren, bis wir eine zufriedenstellende Menge erreicht haben - für ihr Sättigungsgefühl und ihr Gewicht.
Ich bin wirklich gespannt, wohin uns das noch so führen wird, welche weiteren Fleischsorten und und und.