Also ich muss zugeben, so unbekannt war mir das Thema nicht. Was man auf das Süßholzgeraspel der Sprechblasenverkäufer geben kann, ist mir seit langem klar. Und was für Sch***dreck in vielen von unseren Lebensmitteln drin ist, auch. Dass wir uns und unsere Mitlebewesen sytematisch umbringen mit dem, was uns als Nahrung vorgesetzt wird, sehen wir an den grassierenden so genannten Zivilisationskrankheiten. Es gibt mittlerweile ein gutes System der Krebsfrüherkennung und viele Krebsbefunde, die noch vor 20 Jahren das Todesurteil für den Erkrankten bedeuteten, lassen sich heute heilen. Trotzdem stirbt nach wie vor (nur?) jeder vierte Mitteleuropäer an Krebs. Warum wohl?
"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing", sagt der Volksmund treffend. Wer kann sich nicht an die Pillenwerbung mit den Zwillingen erinnern. Da wird dir von allen Seiten suggeriert, dass diese Produkte der Stein der Weisen sind, weil gleiche Inhaltsstoffe, aber nur ein Bruchteil der Preises der Originale. Und siehe da - es ist nur eine Frage der Zeit, da kommt der "Stern" und deckt einen Sumpf auf, dass dir die Haare zu Berge stehen. Okay, das sind Journalisten, die sollten das Handwerk der objektiven Berichterstattung aus dem Effeff beherrschen. Aber wer sagt mir, dass sie es beim Anblick von ein paar schönen frischen 100-Euro-Scheinen nicht mal für einen Augenblick vergessen?
Die Masche "Mach den Anderen schlecht, dann stehst du umso besser da" ist so alt wie die Menschheit. Und sie funktioniert immer noch tadellos. Da wird aus allen Rohren geschossen. Und wenn der auf diese Art Runtergemachte nach dem Kadi schreit, dann folgt zwei Tage später ein klitzekleines Dementi - liest ja eh keiner. Aber der Andere hat seine Schramme weg. Das ist eine Art Konkurrenzkampf, bei der mir das erbrechen kommt - nicht nur wegen der Methoden, mit denen sich die Konkurrenten gegenseitig platt machen wollen, sondern weil diese Aktionen so gut wie immer auf den Knochen der Verbraucher ausgetragen werden.
Allerdings gibt es Fakten, die selbst militante Veganer nicht leugnen können, ohne sich lächerlich zu machen. Nämlich dass die Katzen eine hochspezialisierte Tiergattung sind, die selbst in kleinsten ökologischen Nischen lebensfähig ist. Das heißt aber, dass sie auch z.B. in Bezug auf ihre Ernährung nicht sehr flexibel sind.
Warum schmecken Katzen nichts Süßes? Ganz einfach, weil Zucker nicht zu ihrer Ernährung taugt. Warum fressen sie Mäuse mit Haut und Haar? Weil sie sich in Jahrmillionen an das Nahrungsangebot des "Lieferanten" Maus angepasst haben und jeder Bestandteil des Beutetieres eine ganz bestimmte Funktion in ihrem Organismus erfüllt. Fehlt er, gerät irgendwann der ganze Stoffwechsel aus den Fugen.
Der Spruch, dass eine Katze neun Leben hat, ist völliger Quatsch, das kann mir jeder Dosi bestätigen. Richtig ist, dass die Katze offenbar Schmerzen besser wegstecken kann. Wenn sie uns ihren Schmerz mitteilt, dann kriecht sie mit Sicherheit schon auf dem Zahnfleisch. Richtig ist aber auch, dass die Katze aufgrund ihrer enormen Spezialisierung wenig anpassungsfähig und sehr anfällig gegen Krankheiten und Mangelerscheinungen z.B. infolge von Fehlernährung ist. Dass sie sich leidlich an das Leben in einer mitteleuropäischen Neubauwohnung angepasst hat, war schon ein gewaltiger Kraftakt. Und dabei ist das noch so ziemlich das wenigste, was wir ihr zumuten.
Das Problem (nicht nur) bei den Nahrungsmitteln ist, dass sich in unserer Gesellschaft leider nicht die Besten, sondern die Lautesten auf dem Markt durchsetzen. Wer die dicksten Profite rausholt, indem er seine Mitmenschen verarscht und bescheißt (sorry, aber jedes andere Wort wäre Kosmetik), der wächst zu den internationalen Multikonzernen heran, die uns jetzt in der Konsumzange haben. Und ab einem bestimmten Level fragt dich keiner mehr, woher du die Kohle hast. Da kannst du jedem, der dir mit dummen Fragen kommt, lässig mit ein paar Bündeln Papier das Maul stopfen.
Aber rechnen kann ich noch. Wir bezahlen für Felix mittlerweile 55 Cent pro 400 g. Eine gleich große Büchse Schmusy Fisch kostet bei Zooplus einen knappen Euro. Gesetzt den Fall, die benötigte Nahrungsmenge ändert sich nicht (sei mal der Einfachheit halber angenommen), dann wäre das ein Mehrbedarf von monatlich 12 Euro. Nehmen wir an, dass sich der Verbrauch an Katzenstreu um ein Drittel verringert, weil wir nicht mehr so oft aus purem Selbsterhaltungstrieb die bestialisch stinkenden Bomben entsorgen müssen, dann ergibt das bei monatlich 18 Euro eine Ersparnis von 6 Euro. Rechnen wir diese gegen die o.g. 12 Euro, dann sind es grad mal noch 6 Euro im Monat zusätzliche Kosten. Das sollte mir zumindest einen Versuch wert sein.
Das mit dem rohen Fleisch ist allerdings auch so eine Sache. Wenn ich so sehe, unter was für Bedingungen dessen Lieferanten meistens gehalten werden, dann frage ich mich besorgt, ob Katzen denn gegen BSE und Salmonellen immun sind
Martha Musselmink hat geschrieben:Übrigens, ist in der Maltpaste von Gimpet wirklich Zucker
Ja freilich - Malzzucker, sogar als Hauptbestandteil
