Zuerst war er irritiert, glaubte an eine optische Täuschung im Fenster des Hauses gegenüber.
Doch beim zweiten Blick aus dem Fenster seines Büros am Dornburger Markt wurde Silvester
Tamas klar, dass er sich nicht "verguckt" hatte.
Die Katze, die dort auf den Stufen saß und dann über den Hof tapste, war "keine von den vielen
Dornburger Hauskatzen". Sowohl ihre Größe als auch ihr braun, grau, hell getigertes Fell und ihr
charakteristisch gestreifter Schwanz, ebenso der ganze Habitus ließen den Archäologen und
Naturfreund sofort an eine Wildkatze denken. Dass diese wissenschaftlich "Felis silvestris silvestris"
benannte Spezies hierzulande lange als ausgestorben galt und deren Vorkommen in nur
wenigen Revieren vor allem in West- und Nordthüringen von den Naturschützern mit Argusaugen
bewacht werden, weiß der junge Wissenschaftler genau.
"Doch das ganze Verhalten des Tieres dort unten im Hof, seine Scheu und die Art wie es sich
bewegte das war keine Hauskatze", war Tamas überzeugt. Ihm kam der Gedanke, dass "ich durch
meine zufälligen Beobachtungen auf dem Hof der Marktstraße 6 in Dornburg vielleicht als erster
den Nachweis erbringen könnte, dass die eigentlich äußerst scheue Wildkatze nun auch ins
Saale-Holzland zurückgekehrt ist". ...
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