"Katzen sind süß, niedlich und zutraulich. Katzen sind aber auch Raubtiere, fressen Singvögel und Mäuse. In NRW sind die Stubentiger deshalb längst zum Problemfall geworden. Jährlich werden mehr als 11.000 Tiere geschossen.
In der Statistik der Oberen Jagdbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen tauchen neben Rotwild, Schwarzwild, Feldhasen und Fasanen auch Katzen auf. 11.121 Stubentiger wurden in der vergangenen Jagdsaison geschossen. Das ist nur knapp ein Prozent weniger als im Vorjahr. Laut Gesetz gelten Katzen als wildernd, sobald sie mehr als 200 Meter vom nächsten Haus entfernt angetroffen werden – und dürfen geschossen werden.
Andreas Schneider, Sprecher des Landesjagdverbandes NRW, sieht die hohe Zahl der toten Katzen in der Statistik als Zeichen eines bundesweiten Katzenproblems. „Diese wildernden Tiere ernähren sich in der freien Natur auch von Jungvögeln. Nicht nur von bodenbrütenden Arten wie Kiebitz, Fasan und Rebhuhn, sondern in besiedelten Räumen auch von Singvögeln wie Amseln oder Rotkehlchen.“ Er zitiert eine US-amerikanische Studie von Biologen, nach der streunende Katzen die Hauptgefahr für Jungvögel sind. „Der Tierschutz steht im Grundgesetz und gilt für die Amsel, die in der Hecke brütet, genauso wie für die Hauskatze.“ Bevor die Jäger jedoch auf streunende Katzen schießen, suchten sie das Gespräch mit den Besitzern, so Schneider. „Der Abschuss ist nur das letzte Mittel.“ ..."
