Katzen-Epilepsie: Hoffnung bei Hippokampus-Schäden im Frühstadium
Je früher, desto besser: Katzen mit Epilepsie haben bei rechtzeitiger Behandlung gute Überlebenschancen
Auch Katzen können an Epilepsie erkranken, bei ihnen ist aber häufig nicht der gesamte Körper von den Anfällen betroffen. Eine neue Studie der Vetmeduni Vienna weist nun nach, dass Katzen mit einer solchen, so genannten fokalen Epilepsie, die auch Veränderungen im Gehirn haben, erfolgreich behandelt werden können. Obwohl die Katzen zunächst nicht auf eine Behandlung ansprachen, besserte sich ihr Zustand bei andauernder Behandlung in einigen Fällen, und einige zeigten danach wieder normales Verhalten. Die Arbeit wurde in der Zeitschrift „Journal of Feline Medicine and Surgery“ veröffentlicht.
Epilepsie bei Katzen zu diagnostizieren, ist besonders schwierig, weil die Symptome vielfältig sein können. Manchmal starren die Tiere einfach vor sich hin, ein Verhalten, das bei Katzen auch zum normalen Repertoire gehört. Wenn aber ihre Gesichtsmuskeln zu zucken beginnen, ihre Kiefer leere Kaubewegungen machen und den Tieren Speichel aus dem Maul trieft, gehen Katzenbesitzer mit ihren Tieren meist doch zum Tierarzt.
Überraschende Besserung
Gemeinsam mit einem Forschungsteam hat Akos Pakozdy von der Klinischen Abteilung für Interne Medizin Kleintiere der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni Vienna) nun eine wissenschaftliche Studie veröffentlicht, für die sie die Daten von 17 Katzen mit besonderen Epilepsiesymptomen ausgewertet haben. Leider war die Krankheit bei neun Tieren schon so weit fortgeschritten, dass sie nicht mehr auf eine Behandlung reagierten. Auch bei den anderen Tieren zeigte sich bis zu elf Tage nach Beginn der Behandlung keine Besserung. Wenn die Tiere jedoch weiter behandelt wurden, zeigten sich Verbesserungen. Vier der Tiere überlebten sogar länger, als die Studienautorinnen und -autoren brauchten, um die Veröffentlichung ihrer Studie vorzubereiten.
Ähnlichkeiten zum Menschen
Bei allen untersuchten Katzen fanden die Forschenden Veränderungen in einer bestimmten Hirnregion, dem so genannten Hippocampus. In anderen Hirnregionen fanden sie keine strukturellen Veränderungen. Die Veränderungen im Hippocampus der Katzen waren besonders denen einer speziellen Art von Epilepsie beim Menschen (MTLE-HS) ähnlich, die Forschenden fanden aber auch einige Unterschiede.
Ohne Behandlung bleiben Schäden dauerhaft
Mehrere Hinweise deuten darauf hin, dass die epileptischen Anfälle der Katzen direkt zu Schäden in ihrem Hippocampus führen. „Deshalb ist es in jedem Fall ratsam, die Tiere so früh wie möglich zu behandeln“, rät Pakozdy. „Manche Tiere scheinen besonders anfällig für Schäden am Hippocampus zu sein und sprechen wahrscheinlich deshalb weniger gut auf die Behandlung an, in anderen Fällen können durch eine Behandlung aber größere Schäden am Hirngewebe verhindert werden“, sagt der Forscher.
Forschende glaubten bisher, dass die Erkrankung zwingend einen tödlichen Verlauf hat. Deswegen wurden Katzen mit Gewebeschäden im Hippocampus in den bisherigen Studien als therapieresistente Fälle angesehen und eingeschläfert. Die neue Studie der Vetmeduni Vienna lässt aber darauf schließen, dass Katzen mit Schäden am Hippocampus bessere Überlebenschancen haben als vermutet. Die Besitzer überlebender Tiere berichten, dass ihre Katzen eine gute Lebensqualität haben, ein deutlicher Hinweis auf die Möglichkeit, diesen Typ von Epilepsie erfolgreich zu behandeln.
Quelle: Veterinärmedizinische Universität Wien
Epilepsie bei Katzen: Hoffnung bei Hippokampus-Schäden
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Re: Epilepsie bei Katzen: Hoffnung bei Hippokampus-Schäden
Da ich einen Epi Kater zu Hause habe interessiert mich das natürlich.
Die Frage ist hier nur, wie stellt man fest das eben der Hippocampus "beschädigt" ist?
Es gibt da zwar einige Untersuchungen mittels Scan etc. aber auch solche Untersuchungen können einen weiteren Anfall
auslösen...
Sicherlich muss man auch von der Häufigkeit der Anfälle und dem Ablauf eines Anfalls ausgehen, also wie lange dieser andauert
und wie heftig dieser verläuft bzw. wie heftig die Zuckungen sind, Ausfallserscheinungen etc.
Da aber auch hier das Gehirn in den meisten Fällen der Auslöser ist, ist es wie beim Menschen noch viel zu wenig erforscht.
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und solange man forscht, kann es auch mal neue Erkenntnisse geben.
Die Frage ist hier nur, wie stellt man fest das eben der Hippocampus "beschädigt" ist?
Es gibt da zwar einige Untersuchungen mittels Scan etc. aber auch solche Untersuchungen können einen weiteren Anfall
auslösen...
Sicherlich muss man auch von der Häufigkeit der Anfälle und dem Ablauf eines Anfalls ausgehen, also wie lange dieser andauert
und wie heftig dieser verläuft bzw. wie heftig die Zuckungen sind, Ausfallserscheinungen etc.
Da aber auch hier das Gehirn in den meisten Fällen der Auslöser ist, ist es wie beim Menschen noch viel zu wenig erforscht.
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und solange man forscht, kann es auch mal neue Erkenntnisse geben.
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Re: Epilepsie bei Katzen: Hoffnung bei Hippokampus-Schäden
teufelchentf hat geschrieben:Die Frage ist hier nur, wie stellt man fest das eben der Hippocampus "beschädigt" ist?
Bei Menschen wird das, soweit ich weiß, über Hirnstrom-Messungen (EEG) festgestellt.
Gibt es das im Katzen-Bereich?
...
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Re: Epilepsie bei Katzen: Hoffnung bei Hippokampus-Schäden
Oha, gute Frage...gehört hab ich das noch nicht, kann mich aber mal kundig machen bei meinem TA...
Sicherlich auch wieder mit extremen Kosten verbunden etc.
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Re: Epilepsie bei Katzen: Hoffnung bei Hippokampus-Schäden
ich glaube, bei den tieren geht es nicht....sie sollen ruhig bleiben
und mit narkose geht es ja auch nicht (Hirnströme)
hoffe, ich habe es richtig weiter gegeben
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Re: Epilepsie bei Katzen: Hoffnung bei Hippokampus-Schäden
Genau, wie Du schreibst, wg. der Ruhe kann ich mir das auch schwer vorstellen... 

...
Re: Epilepsie bei Katzen: Hoffnung bei Hippokampus-Schäden
Ich hatte vor 40 Jahren eine Epilepsie-Katze mit wirklich schlimmen Anfällen! Das war ganz schrecklich, und sie kamen auch immer häufiger. Sie wurde schließlich "eingeschläfert" (früher war das aber schon brutaler). 

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