Tiger im Kölner Zoo

[SONJA]

Ich kann dazu nur hierauf verweisen:

Zum nachdenken, vor dem nächsten Zoo- oder Zirkusbesuch...

Man kann Wildtiere nicht in Gefangenschaft halten und dann "rumjammern" wenn die Leute (und so stellt es sich ja bisher dar - die Pflegerin hat einen Fehler gemacht und der Tiger ist nur seinem natürlichen - durch jahrelange Gefangenschaft vermutlich auch schon verkrüppelten - Drang nachgegangen) Fehler machen und das Tier dann, gem. seiner Natur und gemäß der Umstände und der Situation reagiert...
Einer "erfahrenen" Pflegerin darf das einfach nicht passieren.

Interessant ist dazu auch, dass ich aus fotografischer Sicht einige Leute kenne, die schon öfters in Afrika waren - in Wild- / Nationalparks und dort Aufnahmen von ach so wilden Tieren gemacht haben, die abgesehen von den Grenzen (Zäune, die sie aber mehr schützen - wg. Wilderen und "Trophäen-Jägern", als dass die Umwelt vor ihnen geschützt werden müsste) keinerlei Kontakt zu Menschen haben und es dabei überhaupt keine Probleme gab. Obwohl die Foto-Teams (mit Rangern) schon recht / sehr nah rangehen.
Solange diese Tiere also anscheinend in ihrer gewohnten Umgebung in Freiheit leben, haben sie - wenn man sich anständig verhält - überhaupt keinen Grund einen Menschen anzufallen. Der Mensch ist nicht unweigerlich im Beuteschema dieser Tiere!
Das Zootiere dies tun, ist vermutlich eine Schlussfolgerung aus der Gefangenschaft und den schlechten (weil nicht typischen bzw. artgerechten) Umstände...


lg
sonja

[Minimotte]

Zootiere haben halt den Menschen als Bezugsperson, einerseits finde ich die Zucht von bedrohten Tierarten sinnvoll, andererseits wohin mit dem ganzen Nachwuchs, besonders dem männlichen.
Was aber zu bedenken ist ,das viele Tiere in absehbarer Zeit NUR noch in Zoos existieren.
Ich möchte den Zoo an sich nicht in nur Frage stellen, und nicht nur schlecht reden.
Aber es gibt halt auch Schattenseiten in der Haltung, nicht nur immer heile Welt, wo Tierbabies zum kuscheln einladen.

[Schuggi]

Man kann Wildtiere nicht in Gefangenschaft halten und dann "rumjammern" wenn die Leute (und so stellt es sich ja bisher dar - die Pflegerin hat einen Fehler gemacht und der Tiger ist nur seinem natürlichen - durch jahrelange Gefangenschaft vermutlich auch schon verkrüppelten - Drang nachgegangen) Fehler machen und das Tier dann, gem. seiner Natur und gemäß der Umstände und der Situation reagiert...
Einer "erfahrenen" Pflegerin darf das einfach nicht passieren.

Vollkommen richtig, ich sehe das ganz genauso!!!
Leider kommt es immer wieder vor das da wo
Menschen arbeiten Fehler gemacht werden,
und nicht selten löst das wahre Katasstrophen aus...

[teufelchentf]

Wie sagt man daoch so schön:
"Berufsrisiko"

Rennfahrer kommen auch um oder Sportler...

Ich denke auch das man sich das ganze gern schön redet mit "Artenerhaltung".
Würde der Mensch nicht dauernd in die Natur eingreifen, dann bräuchte man das doch gar nicht.

Und wer mit seinen Kindern und Enkeln in den Zoo geht, der unterstützt das Elend, welches die Tiere dort leben
müssen auch noch.
Ich wüßte auch wirklich nicht was ein Kind lernt dadruch das es gefährliche Tiere im Zoo anglotzt...

Viele Tiere zeigen Verhaltensstörungen auf Grund des kleinen Raums auf dem sie leben müssen,
aber es wird alles schön geredet und die Tierschützer machen ja immer nur n Faß auf

[Sahmet]

Kann das sein, dass Ihr das Thema des erschossenen Tigers nicht behandelt habt? Ich hatte davon auf unserer Urlaubsfahrt im Auto gehört und nun wieder durch einen Artikel in der "Zeit" daran gedacht.

Wie denkt Ihr denn darüber? Ich finde es nicht fair, dass das Tier erschossen wurde für sein an sich normales Verhalten anzugreifen, wenn jemand in sein Revier eindringt - wie man las, ohne die Großkatzen auszusperren, ungeschützt und gegen die Anweisung. Und wie man auch las, war das der Pflegerin ähnlich schon mal mit einem Geparden passiert!
Was soll so ein Schuss bedeuten? Schutz anderer Menschen, die sich ähnlich falsch verhalten? Strafe? Beruhigung der Angehörigen?
Fast jede der andern Großkatzen würde es ja genauso machen (wenn es so abgelaufen ist, wie man z.B. auf SpiegelOnline lesen konnte).
Es gibt Zoos, die halten Wildtiere soweit wie möglich ohne unmittelbaren Menschenkontakt. Und es ist fraglich, ob man große Raubtiere überhaupt so halten sollte.

Jens Jessen schreibt in der "Zeit" u.a. "Wir sind Geschöpfe unter Geschöpfen, nicht mehr - und nicht weniger nahrhaft ... Nur ein bitteres Schicksal hat die große Katze ins Gefängnis gebracht."

[Mellie]

doch, hier gibt es einen Treat dazu!
Aber frag mich mal wo?!*grübel*

[teufelchentf]

ich erlöse euch mal
viewtopic.php?f=59&t=29605

Vielleicht kann Frau Lotte die Beiträge zusammenfügen?

[Sahmet]

Da bin ich ja beruhigt, dass Ihr das doch diskutiert habt.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich in meiner Kindheit - wenn wir den Kölner Zoo besucht haben - gar nicht gern die monoton herumlaufenden Raubkatzen ansah. Das verstörte mich eher. Da kannte ich das Rilke-Gedicht noch nicht.

Außerdem kann ich mich noch gut an den oben erwähnten gequälten Schimpansen Petermann erinnern, den muss es schon in den späten 50er Jahren gegeben haben. Er saß in einem künstlich beleuchteten durchgehend gekachelten Raum, allein. So ist meine Erinnerung aus der Kindheit. Er war total verhaltensgestört und beschmierte alles mit Kot und schrie die Leute an. Wer dachte eigentlich, dass das für Kinder schön sei???

[malie]

Wer gibt Menschen überhaupt das Recht Tiere für ihre zwecke auszubeuten?
Maßnahmen zur Arterhaltung mit anschließender Auswilderung ok - aber Zoo? Zirkus? Tierprodukte? Tierversuche?
Was der Mensch wohl sagen würde, wenn eine Intelligenz über ihm wäre und das gleiche mit ihm machen würde!

'Was da passiert ist, ist tragisch. Aber das Tier trifft die geringste Schuld daran.

[hildchen]

Habs mal zusammengefügt.

[Sahmet]

Wer gibt Menschen überhaupt das Recht Tiere für ihre zwecke auszubeuten?

Das Recht nehmen sie sich als die Stärkeren. Wenn sie moralischer wären als die andern Tiere, würden sie sich gerechter verhalten.

[Minimotte]

Der Tiger musste leider aus Sicherheitsgründen erschossen werden,

[teufelchentf]

Der Tiger musste leider aus Sicherheitsgründen erschossen werden,

Das versucht man den Leuten einzureden.
Fakt ist aber, das er gar nicht raus konnte!

[sukraM]

Menschenrettung geht vor Tierrettung. Das ist nun einmal Fakt.

Aus der Ferne kann niemand beurteilen, ob die Pflegerin schon tot oder nur bewusstlos war. Und damit Retter an die Person heran können, musste der Tiger weg. Und wie Minimotte schon des öfteren beschrieben hat, bewirken Narkosemittel teilweise sogar das Gegenteil, wenn die Tierchen richtig "unter Strom" stehen.

Ob der Tiger nun hätte ausbrechen können oder nicht stand unter dem Aspekt, das da ein Mensch bei ihm liegt, nicht zur Diskussion. Ich denke, das der Zoodirektor liebend gerne andere Alternativen versucht hätte, wenn es welche gegeben hätte.

Noch etwas zum Thema Narkose: Wenn Eure Angehörigen/Freunde/Kollegen/Kinder von einem Raubtier angefallen werden (egal ob in freier Wildbahn im Reservat oder sonst wo) möchte ich denjenigen sehen, der sagt "Berufsrisiko" oder "Pech". Da würde jeder von Euch auch schießen, wenn eine Waffe da wäre.

Hinterher ist man immer schlauer. In dem Augenblick aber, in dem so etwas passiert, muss man binnen Sekunden eine Entscheidung fällen, da kann man nicht stundenlang in bester Gutmensch-Manier erst alles ausdiskutieren!

[teufelchentf]

Noch etwas zum Thema Narkose: Wenn Eure Angehörigen/Freunde/Kollegen/Kinder von einem Raubtier angefallen werden (egal ob in freier Wildbahn im Reservat oder sonst wo) möchte ich denjenigen sehen, der sagt "Berufsrisiko" oder "Pech". Da würde jeder von Euch auch schießen, wenn eine Waffe da wäre.

Aber ganz sicher würde ich sowas sagen!
ich würde meine Kinder niemals solcher Gefahr aussetzen und das tut man, wenn man in die Nähe von Raubtieren kommt.
Und jeder Erwachsene halbwegs vernünftige Mensch kennt auch die Risiken und wird sich fern halten.
Jeder der das nicht tut, der MUSS damit rechnen das was passiert.
Wir reden hier nicht von Stofftieren