Frauchen isst mit den Augen mit - Tierfutter wird immer mens

Moderator: Moderator/in

Benutzeravatar
SONJA
Admin
Beiträge: 17528
Registriert: 23.08.2005 10:18
Vorname: Sonja
Geschlecht: weiblich
Wohnort: München, Bayern
Kontaktdaten:

Frauchen isst mit den Augen mit - Tierfutter wird immer mens

Beitragvon SONJA » 20.03.2012 10:51

Frauchen isst mit den Augen mit - Tierfutter wird immer menschlicher

Die Menschen werden älter, leben alleine und vertreiben sich die Zeit mit Katz und Hund. Für die Haustiere ist nur das Beste gut genug – ein Blick hinter die Kulissen der Futterproduktion.

Sofort dringt die Kälte durch den weissen Schutzkittel, der neben einer Haarhaube aus Hygienegründen getragen werden muss. In der Annahmestelle von Ospelt Pet Food, einem Hersteller von Tiernahrung in Bendern, Liechtenstein, lädt ein Gabelstapler einen in dicke Scheiben geschnittenen Block ab. Von weitem ist nicht zu erkennen, um was es sich handelt. Irgendeine rosarot-weissliche, harte Masse. Urs Eberhard, der nicht nur eine Haupthaar-, sondern auch eine Barthaube tragen muss und der die Abteilung Tiernahrung der Ospelt-Gruppe leitet, tritt heran. Bei naher Betrachtung sind wulstige Strukturen zu erkennen. Es sind Herzen, Hunderte davon, zusammengepresst und tiefgefroren. Schlachtabfälle sind der Stoff, mit dem hier 510 Personen im Schichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche arbeiten.

Für den Menschen essbar
Am Ende einer ausgeklügelten Verarbeitungskette verlassen jährlich rund 80 000 Tonnen Hunde- und Katzennahrung, abgepackt in Beuteln und Aluschalen, die Fabrik in Bendern. Der weit überwiegende Teil davon geht in die EU. In der Schweiz beliefert Ospelt unter anderen die Migros. Ospelt Pet Food ist im Raum Liechtenstein - Schweiz zwar einer der Grossen unter den Futtermittelproduzenten, die Marktführer aber heissen Mars und Nestlé.

Ein stark süsslicher Geruch, der manchmal ins Fischige kippt und noch am Abend in den Kleidern klebt, liegt in der Luft der sauber geputzten Fabrikhallen. Lastwagen um Lastwagen liefert die Schlachtabfälle aus der Schweiz und der EU an – sortenrein: Lebern, Lungen, Hälse, alles, was beim Schlachten von Nutztieren übrig bleibt und der Mensch zwar essen könnte, aber nicht will. Denn der Appetit des zeitgenössischen Menschen verlangt nach Muskelfleisch und nicht nach Innereien. Für die Futterproduktion werde kein Fleisch aus eigens dafür durchgeführten Schlachtungen verwendet, betont die Industrie für Heimtiernahrung.

Die Branche spricht aber nicht gerne von Schlachtabfällen, sie bevorzugt die Bezeichnung Schlachtnebenprodukte. Für die Herstellung von Hunde- und Katzenfutter würden keine Abfälle, sondern nur Materialien verwendet, die auch für den menschlichen Verzehr freigegeben seien, sagt Eberhard. Wenn es das Gesetz nicht vorschriebe, müsste die Fabrik, in der das Tierfutter hergestellt wird, räumlich eigentlich nicht ..."

Ganzer Artikel bei: :arrow: NZZ online
...


Zurück zu „Katzen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste