Hallo ihr Lieben,
So, endlich mal Zeit für eine Bestandsaufnahme. Die letzten Tage wurden wir wirklich auf Trab gehalten.
Zuerst mal war Samli gar nicht erbaut über ihre Zwangsdiät am Sonntagabend. Vorm Schlafen gehen bekommen die Miezen nämlich immer noch eine Handvoll TroFu ins Fummelbrett, und da Sam-sam Montag nüchtern sein sollte, musste sie leer ausgehen.
Konsequenz: Sie sprang auf das Bücherregal (da ist sie noch nie hochgekommen, es ist 2m hoch!) und warf den TroFu-Sack herunter, um sich eine nette Portion zu angeln...

Also TA-Besuch abgesagt und auf Dienstag verschoben.
Montagnacht, als ich auf Toilette musste, saß sie dann im Badezimmer inmitten einer Pfütze aus Wundsekret und Eiterfetzchen... die Suppe hat alles vollgespritzt, vermutlich hat sie sich's aufgekratzt.
Dienstag beim Tierarzt war dann erfreulicherweise
"meine" TA wieder da... Sie wollte das Fell rund um den Abszess rasieren, um die Wundtoilette vorzunehmen. Da Samli aber höchst panisch auf das Geräusch am Ohr reagierte, schlug sie vor, sie zu sedieren ("Sonst mag die gar nicht mehr herkommen"). Gesagt, getan- die ketaminhaltige Injektion tat dan ihr Übriges und die Katze erbrach sich fünfzehn Minuten nach der Sedation im Warteraum unter Vollnarkose...

(Ich war auch nicht darauf eingestellt, deshalb gab's Frühstück für Beide.) Ich habe sie gehalten und gesäubert, danach wurde Samli von einer Sprechstundenhilfe geschoren, was sie leider ebenso die rechte Seite ihrer Schnurrhaare kostete.

Die TA hat die Wunde anschließend sondiert und ausgespült, danach wurde sie noch mit Lokalantibiotikum behandelt (gespritzt wurde ja bereits am Freitag) und ich konnte eine halbwache Katze mit nach Hause nehmen... Nichtsdestoweniger hatte ich endlich wieder ein gutes Gefühl, nicht zuletzt wegen meiner großartigen Tierärztin, die ich sehr mag.
Zuhause sind wir fast die ganze Nacht aufgeblieben, weil Samli sehr lange gebraucht hat, um sich von der Narkose zu erholen. Als wir um vier Uhr morgens ins Bett gingen, konnte sie immer noch nicht laufen und inzwischen hatte ich ihr auch schon Wasser eingeflößt. Sie wäre an die sieben Mal vom Kratzbaum gefallen, weshalb ich Angst hatte, dass sie nachts auf dem Catwalk würde schlafen wollen, der bis knapp unter die Decke geht. Also haben wir sie mit ins Schlafzimmer genommen. Eigentlich war sie aber sehr ruhig und vor allem liebesbedürftig, den Großteil der Zeit verbrachte sie regungslos auf unseren Schößen.
Um neun hat sie uns, endlich wieder munter, durch aufdringliches Bekuscheln geweckt. Auch heute ist sie noch anhänglicher als ohnehin schon, was ich bei dieser Katze für unmöglich gehalten hätte.
Mit ihrer Halskrause kommt sie eigentlich ganz gut klar, aber Knulla überhaupt nicht.

Seit Samli da ist, knurrt, faucht, keckert und beobachtet Knulla. Sie ist echt wütend, hat sogar aus Protest aufs T-Shirt meines Freundes gepinkelt!

Ich glaube nicht, dass sie jetzt noch anders riecht, also schiebe ich es wirklich auf den Trichter. Knulla ist eigentlich gar nicht bei uns und wenn sie sich doch mal die Ehre gibt, wird Samli angefaucht oder attackiert.

Glaubt ihr, sie wird sich daran gewöhnen?
Ich habe jetzt ein Lokalantibiotikum mitbekommen und Metacam (Schmerz-/Entzündungshemmer) soll ich noch zwei Tage anreichen (uhh, Angst vor Leberschäden). Samli ist allerdings schon wieder echt klasse drauf und schläft auch sehr viel (das liegt allerdings auch am Metacam, wie uns bereits vorher aufgefallen ist).
Morgen muss ich noch mal zur Kontrolle, um meine 150€-Rechnung aufzustocken.
Wie ihr seht, heißt mein aktuelles Sorgenkind
Ich-hab-Angst-vorm-Trichter-Knulla. Seufz.
Also, danke für eure Genesungswünsche und Beistandsbekundungen,
alles Liebe,
Mo

Unter allen Geschöpfen Gottes gibt es nur eines, das sich keiner Versklavung unterwerfen lässt.
Dieses eine ist die Katze. Könnte man Menschen mit Katzen kreuzen, würde dies die Menschen
veredeln, aber die Katzen herabsetzen.