eosinophiler Granulom Komplex

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Stine
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eosinophiler Granulom Komplex

Beitragvon Stine » 19.01.2006 07:17

Hallo zusammen,

unsere Pili ist von dieser Erkrankung betroffen (gerade leider auch wieder akut) und mich würde interessieren, ob es hier im Forum noch weitere Betroffene gibt, mit denen ich mich austauschen könnte.

Ich weiß mittlerweile auch einiges über die Krankheit und bin natürlich gerne bereit, mein Wissen zu teilen.

Am wichtigsten wäre mir ein Erfahrungsaustausch über angewandte Behandlungsmethoden - gerne auch aus der alternativen Medizin.

LG
Stine


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Beitragvon spike » 19.01.2006 09:21

Hallo Stine,

das hört sich richtig gruselig an :( .
Ich will nur hoffen das meine Katzen das nicht bekommen.
Aber ich weiß garnicht was das sein soll.
Kannst du das nicht mal erklären damit man für alles gerüstet ist?

lg Sabine
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Beitragvon Stine » 19.01.2006 18:09

Also "gruseln" sollte man sich keinesfalls, aber einen Umgang mit der Erkrankung entwickeln! :wink:

Eigentlich müsste ich den Thread in die Abteilung "Autoimmunerkrankungen" verschieben lassen, denn man geht davon aus, dass es sich beim eosinophilen Granulom Komplex (eG) dabei um eine Solche handelt.

"Man geht davon aus" heißt, dass man über diese Erkrankung, die Ursachen und leider auch über die Heilung wenig weiß. Es gibt Vermutungen über allergische Reaktionen, Hormonstörungen, erbliche Faktoren...

Um sich ein vergleichbares Bild zu machen und eine ungefähre Ahnung davon zu bekommen, worüber wir sprechen, kann man das eG mit der Neurodermitis beim Menschen vergleichen. Ebenfalls eine Autoimmunerkrankung mit bis heute nicht eindeutiger Herkunft...

Das eG tritt in drei verschiedenen Formen auf, das eosinophile Plaque, das lineare Granulom und das indoldente Ulcus.

Jaja,ich weiß, alles schwere, Begriffe, die einen beängstigen können, aber bei näherer Beschäftigung mit dem Thema leicht zu verstehen sind.

Pili hatte in ihrem kurzen Leben insgesamt drei Krankheitsschübe. Einen mit 8,5 Wochen, also als Babykatze, was sehr ungewöhnlich ist, einen direkt nach der Kastration mit 6 Monaten und nun gerade einen akuten, mit fast 9 Monaten. Die ersten beiden Krankheitsschübe traten in Form, des indoldenten Ulcus auf. Dabei ist die Haut der Mundpartie angegriffen und das Gewebe bildet sich langsam zurück. Das ist weder ansteckend, noch schmerzhaft, muss aber dringend behandelt werden, da sich das Gewebe sonst immer weiter zurück frisst. Ich habe auf meiner HP zum Verlauf des ersten Krankheitsschubes mal ein paar Fotos und einen Bericht veröffentlicht:
http://cats-web.de/html/pilis_erkrankung.html
Hier bekommt man mal einen ungefähren Eindruck und ich habe auch Links zur weiteren Information aufgeführt.

Der akute Schub ist leider in einer anderen Form aufgetreten: Das lieneare Granulom: Dabei bilden sich kleine Knötchen auf der Haut, die ungemein jucken müssen, was zur Folge hat, dass durch das Kratzen und daran Nagen, die Haut aufgeht. Keine angenehme Sache und in Pilis Fall zum Glück sehr früh erkannt und in Behandlung.

Zur Behandlung ist zu sagen, dass man bis heute keine wirkliche Heiling erzielt hat. Durch gabe von Cortison, ggf. kombiniert mit Antibiotika, werden die Symptome zwar zurück gederängt, aber man bekämpft eben die Ursache nicht. Es geht ja auch darum, das Immunsystem zu stärken und eine evtl. Allergie auf Futterstoffe auszuschließen.

Pili ist also auf hypoallergenes Futter vom TA angewiesen und erhält zusätzlich von uns essenzielle Fettsäuren und Omega-Fette (Fisch- und Nachtkerzenöl), sowie Colostrum als Nahrungsergänzung.

Was zudem enorm wichtig ist, ist der Faktor Stress. Den gilt es so gut es geht, zu vermeiden, um einen erneuten Schub zu vermeiden.

Wir geben Pili seit drei Tagen nun wieder Cortison. Ich tue das extrem ungern, wie man sich denken kann und würde deshalb gerne auf alternative Heilmethoden "umsteigen". Aber dazu fehlen mir die Kenntnisse und ich würde deshalb gerne in Austausch mit ebenfalls Betroffenen treten.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen aufklären und beantworte auch gerne weitere Fragen, sofern ich kann.

LG
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Beitragvon spike » 20.01.2006 07:57

Eigentlich kann man doch zum Glück sagen das Pilis Erkrankung im zarten Alter von 8,5 Wochen schon sehr schnell von dem Tierarzt erkannt wurde.
Ich denke mal das es wenige Ärzte gibt die sowas so schnell erkennen.
Die meisten werden doch bestimmt dies oder jenes Medikament "ausprobieren" wollen. Das sind Erfahrungen die ich gemacht habe und wieder ein anderes Thema.
Ich hoffe für Pili das ihr diese Erkrankung so gut es geht in den Griff bekommt.

LG Sabine
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Beitragvon Stine » 20.01.2006 08:21

Hallo Sabine,

ja, Du hast recht. Dass unser TA diese Diagnose (bzw. den Verdacht darauf) sehr früh geäußert hat, war ein Glücksfall. Eine 100-prozentige Sicherheit kann man eh nur durch eine Biposie (also durch eine Entnahme und Untersuchung des Gewebens) erlangen. Auch das Blutbild kann Aufschluss geben.

Doch in Pilis Fall waren die Symptome sehr eindeutig und ich habe mich ja nun auch sehr intensiv mit dem Thema befasst, viel gelesen und Bilder von Krankheitsverläufen gesehen, so dass man wirklich mit Sicherheit sagen kann, dass es sich um ein eG handelt. Auch der nun akute Ausbruch in einer anderen Form, als der Anfänglichen, ist sehr typisch. Leider, muss man sagen!

Zu unserem TA muss ich sagen, dass wir sehr froh sind, jemanden gefunden zu haben, der uns mit in alle Abläufe einbezieht, uns gut informiert und der vor allem auch gegenüber alternativen Heilmethoden sehr aufgeschlossen ist. ER wäre auch bereit mit einem Tierheilpraktiker zusammen zu arbeiten. Das Problem ist nur, dass ich noch zu wenig über Homöopathie weiß und mich erst einmal gut informieren möchte.

Danke für die guten Wünsche, Sabine und viele Grüße retour!
Gottseidank ist Pili trotz dieser blöden Krankheit absolut lebenslustig, agil und aufgeweckt!
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Beitragvon bonnie » 20.01.2006 11:03

Hallo,

aus naturheilkundlicher Sicht soll sich Paraaminosalicylsäuer D12 bewährt haben.

Ansonsten wüßte ich leider auch nur Präparate, die man spritzen müßte.

Lieben Gruß

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Beitragvon Stine » 20.01.2006 14:51

Hallo Bonnie,

danke vorab schonmal fürden Tipp. Kannst Du mir noch etwas detallierter darüber berichten? Was ist das für ein Stoff, wie wirkt er, was für eine Wirkung hat er bezüglich des eGs etc...

Dank und liebe Grüße
Stine
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Beitragvon bonnie » 20.01.2006 16:55

Hallo Stine,

das Mittel ist eines, dass normalerweise zur Behandlung von TBC-Patienten eingesetzt wird. Wobei die TBC sich nicht nur in den Lungen niederschlagen kann sondern auch an und auf der Haut als diverse Geschwüre. Die äußern sich dann ähnlich dem eosinophilen Granulom.
Bei der TBC (Hauttbc) hats in Kombination mit anderen Präparaten jede Menge Erfolge gebracht.

Aus homöopathischer Sicht würde ich es nun auf die Ferne betrachtet so sehen, dass deine Mieze zum sog. lympahtischen Typ gehört. Das ist ein Konstitutionstyp, d. h. Veranlagungstyp. Aber das nur als Vermutung. Um das endgültig feststellen zu können müßte ich noch sehr viel mehr über sie wissen.

DAs Mittel beeinflusst u. a. den Vitaminstatus und auch den Fettsäurehaushalt.

Wo du es bekommen kannst, weiß ich nicht. Ich hab's bisher selbst noch nicht kaufen müssen oder irgendwem empfehlen müssen.

Desweiteren kannst du vielleicht im akuten Schub noch Mercurius solubilis D12 ein- bis zweimal tgl. 1 Globulus geben. Das hilft beim Abheilen.

Ansonsten wie gesagt, um da wirklich effektiv und vielleicht sogar rein homöopathisch arbeiten zu können, müßte man einfach mehr wissen.

Ich hoffe, das hilft dir ein bißchen weiter.

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Beitragvon bonnie » 20.01.2006 16:57

Sorry, hab noch eins vergessen:

Das Cortison und ggfs andere Mittel vom TA bitte nicht absetzen. Auch nicht, wenn du zusätzlich Homöopathika o. ä. gibst. Man kann, wenn andere Mittel anschlagen, schauen, ob man das Cortison reduzieren kann und ggfs irgendwann komplett absetzen kann, aber bitte nicht sofort.

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Beitragvon raggycat » 24.01.2006 09:38

Hi Stine,
mein Merlin leidet auch an dem e.G.
Er hat seinen Schub gerade hinter sich, habe mich diesmal für die Behandlung einer THP entschieden und wir sind damit super gut gefahren. Es sind mehrere verschieden Mittel die er bekommt, aber die auch genau auf ihn abgestimmt sind ( also nicht einfach auf andere übertragbar ).
Merlin hat sein e.G immer zwischen Auge und Ohr.
Lieben Gruß
Sylvi, Grobi, Merlin und Gigolo
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Beitragvon bonnie » 24.01.2006 09:42

genau drum wollte ich hier auch nicht ins Detail gehen. Grundsätzlich sollten und müssen alle Behandlungen auf den jeweiligen Patienten abgestimmt sein. Und es gibt auch ne ganze Menge, was man tun kann. Doch wie gesagt nur nach individuellem Bedarf des Tieres.



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