Bilder und eine Katze

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Re: Tierrettung - ein Fest und der zweite Einsatz

Beitragvon sukraM » 07.10.2012 20:11

So, Neuigkeiten von unserem Schäferhund-Mix gestern.
Eben rief meine Leiterin an und gab mir die neuesten Infos durch.

Das Frauchen hatte eine sehr unruhige Nacht und machte wohl kein Auge zu, obwohl es ihrem Tier besser ging. Sie hielt es heute nicht mehr aus und fuhr tortzdem nach Reutlingen in die Klinik, die wir ihr empfohlen hatten.

Die TÄ, die Notdienst hatte bestätigte das Herzgeräusch und sie hat nun für Dienstag Abend einen Termin beim Klinikchef persönlich. Es muss nun abgeklärt werden, ob es ein Herzfehler ist oder ob es nur eine Entzündung z.B. des Herzbeutels ist.

Wir hoffen, das es "nur" eine Entzündung ist und therapiert werden kann, denn so ein junger Bursche steckt noch voller Power.
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Re: Tierrettung - ein Fest und der zweite Einsatz

Beitragvon LaLotte » 07.10.2012 20:16

Oh, dann drücke ich mit die Daumen, dass das Herz der Lacknase sich nur "verstolpert" hatte!

Ich finde die Minivampire anziehend und gruselig zugleich 8)
Liebe Grüße
Dagmar

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Re: Tierrettung - ein Fest und der zweite Einsatz

Beitragvon sukraM » 15.10.2012 20:32

Wieder eine kleine Neuigkeit von uns (bzw. unserem Patienten von letzter Woche) ;)

Unser Schäferhund-Mix von letzter Woche hatte am Dienstag Abend ja einen Termin in Reutlingen beim Herzspezi. Dank der Medis und einer verordneten Futterumstellung gehts ihm wieder besser .
Das Geräusch, das wir vor Ort und die Notdienst-TÄ am Sonntag noch hörten, ist wieder weg. Allerdings wurde an der Herzklappe etwas gefunden.
Es muss nun weiter beobachtet werden, aber soweit ist alles i.O.

Benny (so heißt der Rüde) wurde wohl knapp 3 Stunden lang komplett auf den Kopf gestellt. Unsere Leiterin durfte bei der Untersuchung anwesend sein (der Doc war offenbar so begeistert, das wir das Geräusch hörten und die richtigen Schlüsse - Überweisung an Herzspezi für weitere Abklärung- zogen) und hat viele neue Erkenntnisse gelernt, was uns im Einsatz zu gute kommen wird.

Und auf Pagewizz hat eine Autorin, die uns wegen einem Turmfalken zu Hilfe rief, einen schönen Bericht verfasst, der unsere Arbeit wiedergibt.
:arrow: Zum Artikel


Am Freitag gab es einen Anruf von der Polizei: "Angefahrene Katze, verletzt ins Gebüsch geflüchtet".
Um es vorweg zu nehmen, die Kleine hat es schwer verletzt überlebt und sich einen Beckenbruch zugezogen und schleppte sich nur noch mit den Vorderpfoten ins Gebüsch. Dort wurde sie von unserer Leiterin gefunden und konnte der schon Anwesenden Besitzerin nach der Erstversorgung übergeben werden, die daraufhin selbst zum TA fuhr.

Ich finde es jedenfalls Klasse, das wir mittlerweile schon von der Polizei offiziell hinzugezogen werden und sie damit entlasten können. Einen Bericht tipselt meine Leiterin gerade und wird demnächst auf unserer Webseite veröffentlicht. Und noch ein paar andere - war eine aufregende Woche (leider (oder zum Glück) war nichts für uns von Leo dabei) und sie kommt jetzt erst dazu, die Berichte fertigzustellen.
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Re: Tierrettung - ein Fest und der zweite Einsatz

Beitragvon LaLotte » 15.10.2012 21:06

Schön, dass Benny nichts akut bedrohliches am Herzen hat und der kleinen Miez drück' ich die Daumen, dass ihr Beckenbruch vollständig verheilt :s1957:
Liebe Grüße
Dagmar

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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon sukraM » 01.11.2012 20:19

So, nun hat es mich bei einem Einsatz "erwischt"... Ich weiß nun aus eigener Erfahrung, das ein Katzenbiss verdammt weh tut :!:
Und ich drängte nun unsere Leiterin, das wir auch in unseren privaten PKW ein Minimum an Fanggeräten brauchen.

Passiert ist das Ganze schon vor Zwei Wochen, während ich noch Urlaub hatte:

Anruf von unserer Leiterin bei uns daheim, ob wir Zeit hätten, einen Einsatz zu fahren, (Klar, wir hatten Urlaub) da sie noch mit einem anderen Fall beschäftigt war.
Notruf einer Anruferin: vermutlich angefahrene Katze liegt auf Betriebsgelände schon seit gestern Nachmittag in der Böschung und würde noch leben.

Da stieg mein Blutdruck umgehend an, vor allem fragte ich mich, wieso erst nach fast 24h reagiert wird. Jedenfalls rein in die Einsatzklamotten, Koffer und Transportbox geschnappt und losgefahren. In Gedanken spielt man schon mehrere Szenarien durch, was man vorfindet und wie man reagieren sollte.
Rund 20 Minuten später waren wir auf dem besagten Betriebsgelände und die Anruferin empfing uns schon und lotste uns zu dem Tier.
Zur Entlastung der Anruferin muss ich sagen, das sie von der Katze erst von ihren Kollegen erfuhr und diese sie schon einen Tag zuvor sahen. Nachdem sie selber nachsah, rief sie sofort bei uns an.

An der besagten Böschung angekommen bereiteten wir uns auf das Schlimmste vor. Allerdings war die Katze entgegen der Befürchtung (und trotzt ihrer offensichtlich schweren Verletzung) relativ Topfit. Als wir uns über die Böschung näherten, flüchtete sie verzweifelt nur mit ihren Vorderpfoten. Die Hinterbeine konnte sie aufgrund des Beckenbruchs (so die Diagnose später beim TA) nicht mehr nutzen.

Nun standen wir vor einem Dilemma: Unser voll ausgerüsteter Einsatzwagen mit dem nötigen Equipment zum Einfangen war noch auf der Anfahrt und noch mind. eine dreiviertel Stunde entfernt, aber die Katze flüchtete weiter in Richtung Gebüsche und Hecken und wenn sie es dorthin geschafft hätte, hätten wir ihr nicht mehr helfen können.
Also warf ich zuerst den Rucksack weg, damit ich auf dem steilen Gelände schneller war. Welches Tempo selbst schwerverletzte Tiere erreichen, ist beachtlich. Kurz vor einer Mauer erreichte ich sie endlich, leider war sie schon zur Hälfte unter dem Mauervorsprung verschwunden. So bekam ich sie nicht mehr im Nacken zu packen sondern nur noch am Hinterteil; was ihr garnicht gefiel :x

Sie biss kurz in der Hoffnung zu, das ich sie wohl loslassen würde. Nachdem ich sie langsam rauszog, biss sie erneut zu - und diesmal lies sie mich auch nicht mehr los. :shock:
Das tat sie erst, nachdem ich sie mit meiner Rechten Hand endlich im Genick packen konnte.

Meine Frau kam ein paar Sekunden später mit der Box an und wir konnten sie reinpacken. Mit dem um sich fauchenden Knäul in der Box und einem stark blutenden Zeigefinger kroch ich die Böschung wieder hoch. Danach gabs ersteinmal eine Wundversorgung von meiner linken Hand und ein Telefonat mit meiner Leiterin^^

Nachdem unsere Leiterin eingetroffen war und sie mir die Wunde nochmals spülte und Medis gab, ging es ab zum TA. Dort stellte sich heraus, das es ein junger, rot weißer Kater war, geschätzt 6 bis 8 Monate alt.
Die Diagnose Beckenbruch bestätigte sich und GsD waren keine anderen Organe verletzt, so das er diesen Unfall überstehen wird.

Vermutlich ist es ein Bauernhofkater, der an der nahe gelegenen, vierspurigen Bundesstraße den Unfall hatte und sich den halben Kilometer bis auf das Firmengelände schleppte.
Er war weder tätowiert noch gechippt.
Das Schöne ist, das die Anruferin beim Tierheim (dort kam er nach der Notfallbehandlung hin) gleich sagte, das sie ihn adoptieren möchte, wenn sich keine Besitzer melden :love:

Am nächsten Tag war ich bei meinem Hausarzt, der meinen Finger untersuchte, mir eine Tetanusspritze verpasste, Medis und Wundsalbe verschrieb und mein angeknackstes Ego wieder aufpolierte :oops:

Jedenfalls habe ich zwei Dinge gelernt:

1. Auch schwer verletzte Tiere können verdammt flink sein.
2. Auch wenn es martialisch aussieht, werde ich Katzen nur noch mit einem Kescher einfangen^^ So ein Biss tut wirklich weh.
Am selben Abend sah ich mir einmal die Reißzähne von meinen Opis an und verglich deren Größe mit dem des kleinen Unfallkaters. Und da bin ich Heilfroh, das er ein junger Kater mit winzigen Zähnen war :!:
Jetzt nach zwei Wochen bekomme ich wieder langsam Gefühl im Finger und die Taubheit lässt nach.

Aber mit Blessuren muss man in dem Job rechnen, das bekamen unsere anderen Teammitglieder auch schon zu spüren :wink:
Unsere Leiterin ist vor Vier Wochen einer angefahrenen Katze in eine Dornenhecke hinterher gesprungen um sie zu bergen. Die Besitzerin und die anwesenden Polizisten trauten sich nicht ran ^^

Ich meinte am Wochenende nur sarkastisch, wir können uns ja für jede Tierart so kleine Spangen (wie die vom Militär) basteln und an die Jacke heften, wenn wir Kampfspuren davontragen :lol:
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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon Jones » 01.11.2012 20:27

WOW, Markus !!
Danke für deinen absolut selbstlosen Einsatz !!
Hut ab, ihr leistet wirklich 120 %igen Einsatz !!

Ich wünsche dir und dem kleinen Keks gute Besserung !

Und ich finde es besonders toll, daß die "Finderin" ihn, trotz seiner schwere Verletzung adoptieren möchte !!
Liebe Grüße
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Und den besten Wünschen für Herzog! Er wurde am 17.03.2012 erfolgreich in ein neues Zu Hause vermittelt !

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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon Räubertochter » 01.11.2012 23:01

:s2445: Klasse Markus,
ohne Euch wäre er jetzt wohl im Regenbogenland! Dass das höllisch weh tun muss, habe ich auch schon gehört - gut, dass Du beoim Doc warst. Damit ist nicht zu spassen. Toll auch, dass die Retterin ihn aufnimmt un er hoffentlich einlanges Katerleben bei ihr hat!
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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon Flava » 02.11.2012 02:25

Hui, kann mich den Vorrednerinnen nur anschließen! - Hab selbst nur ein einziges Mal mein verstörtes und völlig panisches Pantherchen von der Terrasse wieder ins Haus bugsieren müssen. Das war die einzige Gelegenheit, bei der ich sie hab singen und fauchen hören, aber zum Glück hat sie sich nicht gewehrt. In dem Moment hatte ich ganz schön Schiss...

Sag mal, blutet Katzenbisse auch so stark wie Kratzer mit den Krallen?

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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon Ronjasräubertochter » 02.11.2012 12:03

autsch ,dann mal gute besserung :s2445:
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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon LaLotte » 02.11.2012 17:19

Hab' Dank für deinen beherzten und selbstlosen Einsatz! Das wäre nicht mehr lange gut gegangen mit dem Katerchen...
Und super, dass er auf jeden Fall ein Zuhause bekommen wird :D
Meine Sternchen hat mich mal gebissen und mir einen kleinen Finger zerlegt. Es ist schon lange her, aber ich weiß noch, dass es sehr lange gedauert hat, bis der Finger wieder schmerzfrei war...
Wenn ihr mit euren Privat-PKWs Einsätze fahrt, ist es sicher eine gute Idee, einen Kescher dabei zu haben. Mal abgesehen von der eigenen Sicherheit war es für den Kater mit seinem Beckenbruch bestimmt auch nicht der Bringer, als du ihn am Hinterteil gepackt hast. Ich stelle mir einen Kescher da schonender vor.
Gute Besserung für deine Hand :s2445:
Liebe Grüße
Dagmar

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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon sabina » 02.11.2012 18:58

super einsatz!! :s2445:
schön, dass das katerchen wieder hergestellt sein wird und auch, dass er schon ein zuhause zugesichert hat, freu 8) :D
so ein kescher ist auch etwas schwierig zu handhaben, das muss auch erst geübt werden. sonst eignet sich auch eine dickere wolldecke gut, die hand wird geschützt und der schock-wärmeverlust wird auch grad etwas ausgeglichen.
ich wünsch dir gute besserung mit dem katzibiss :s1958:
Liebe Grüsse Sabina mit Morpheus und Aragon
und Cosmo und Victoria immer im Herzen

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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon sukraM » 02.11.2012 19:22

Flava hat geschrieben:Sag mal, blutet Katzenbisse auch so stark wie Kratzer mit den Krallen?


Nachdem ich den Einweg-Handschuh ausgezogen hatte, kam mir ein Schwall Blut entgegen, der sich im Handschuh gesammelt hatte - und auch danach musste ich drei mal den Druckverband wechseln, weil er durchgeblutet war ;)
Ich würde sagen, der Blutverlust bei dem Biss war um ein vielfaches Höher als bei einem Kratzer.

LaLotte hat geschrieben:Meine Sternchen hat mich mal gebissen und mir einen kleinen Finger zerlegt. Es ist schon lange her, aber ich weiß noch, dass es sehr lange gedauert hat, bis der Finger wieder schmerzfrei war...
Wenn ihr mit euren Privat-PKWs Einsätze fahrt, ist es sicher eine gute Idee, einen Kescher dabei zu haben. Mal abgesehen von der eigenen Sicherheit war es für den Kater mit seinem Beckenbruch bestimmt auch nicht der Bringer, als du ihn am Hinterteil gepackt hast. Ich stelle mir einen Kescher da schonender vor.
Gute Besserung für deine Hand :s2445:


Schmerzfrei ist er weitestgehend, nur das pelzige Gefühl nervt noch. Und die Blutergüsse werden auch noch eine Weile den Finger zieren ;)
Klar wäre der Nackengriff bzw ein Kescher die besser Wahl gewesen als so nahe beim gebrochenen Becken, aber wäre der Tiger unter der Mauer verschwunden, hätten wir ihn vermutlich nicht mehr wieder gesehen oder es wäre eine Elend lange und komplizierte Bergung geworden. Wir hätten entweder die Feuerwehr benötigt und vor allem das Einverständnis des Grundstückbesitzers, wenn man anfangen will, eine Mauer einzureißen, so das eine Person hindurchpasst oder wir hätten mittels Lebendfalle unser Glück versuchen können. Aber auch hier hat der Eigentümer das Hausrecht und kann so eine Aktion verweigern.

Wie gesagt, es war eine Entscheidung, die ich innerhalb von weniger als 10 Sekunden treffen musste - und ich glaube, ich würde wieder so Entscheiden. Zumindest wird eine Grundausrüstung (Fangstange (speziell für Katzen - keine Schlinge), Kescher, Falknerhandschuhe) aufs Auto kommen. Spezielle Handschuhe für Katzen gibt es auch, aber außer den Kosten von 130 € / Paar haben die einen weiteren Nachteil: Man hat damit so gut wie kein Gefühl und selbst der Nackengriff kann ein Problem darstellen.

Aber da wir uns erst im Aufbau befinden, müssen wir uns genau überlegen, was wir uns an Gerätschaften anschaffen. Ein kompletter "Gerätewagen Tierrettung" incl. Ausrüstung, wie ihn die Feuerwehren haben, wäre das Nonplusultra - aber mit unseren begrenzten Mitteln bleibt das leider für eine lange Zeit ein Wunschtraum - und für jedes Team einen, das wird leider nie passieren :(

Im Prinzip war für diesen Einsatz ja alles notwendige da - leider war unser Einsatzfahrzeug noch auf der Anfahrt von einem anderen Einsatz.
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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon Flava » 03.11.2012 08:29

sukraM hat geschrieben:Nachdem ich den Einweg-Handschuh ausgezogen hatte, kam mir ein Schwall Blut entgegen, der sich im Handschuh gesammelt hatte - und auch danach musste ich drei mal den Druckverband wechseln, weil er durchgeblutet war ;)
Ich würde sagen, der Blutverlust bei dem Biss war um ein vielfaches Höher als bei einem Kratzer.


Brrrr! Das klingt wirklich übel. Hut ab, dass du trotzdem weitermachst! Ich hätte an deiner Stelle vermutlich erst recht Schiss. Und quasi mit bloßen Händen... :shock:
(Pantherchen bekommt heute einen extra Knuddler, weil sie so lieb ist zu mir!)

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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon Mackica » 03.11.2012 10:32

Uff, was für ein Einsatz! Respekt für dein beherztes Zupacken! Und ich wünsche dir vor allem jetzt erstmal eine komplikationsfreie Abheilung (ich hab mal nen unbehandelten Katzenbiss gesehen weil derjenige meinte das sei ja nur ne Kleinigkeit, daraus wurde dann ne aufwändige OP und sah alles andere als schön aus).

Schön, dass das Katerchen auf jeden Fall ein Zuhause bekommt! :love:
Liebe Grüße von: Mirie, Thaayo, Banshee und Dosenöffnerin Alex
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Re: Tierrettung - eine Katze und ein Biss^^

Beitragvon LaLotte » 03.11.2012 11:31

Das war kein Vorwurf, Markus! Natürlich musstest du ihn da packen, wo du ihn kriegen konntest!
Liebe Grüße
Dagmar



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