eigener psychischer Umgang mit Tierquälerei?

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eigener psychischer Umgang mit Tierquälerei?

Beitragvon ulze » 23.05.2013 20:28

Also ich wollt euch mal fragen wie ihr damit umgeht wenn ihr von Tierquälerei erfahrt. Also ich meine übers Internet also Facebook etc. Naja und manchmal hat man es ja auch ganz in der Nähe......da reicht mir schon wenn ich weiß wie die Kühe 500m weiter gehalten werden und es ist wohl so üblich. Dunkel, dreckig, angebunden......der Bauer denkt sich nix dabei.

Ich weiß, dass es nicht gesund ist sich so damit zu belasten aber mir zerreißt es jedesmal das Herz wenn ich solche Dinge sehe. Man kann sich dem ganzen ja auch nicht entziehen und leider passiert es dauernd und überall auf dem Planeten.
Man bekommt ja auch immer wieder Mails von Tierschutzorganisationen wo dann die Tiere gerettet wurden etc.....doch ich könnte jedesmal heulen wenn ich die Geschichten lese.
Meidet ihr solche Themen weitgehend?
Oder versucht ihr es nicht an euch ran zu lassen?
Ich meine man könnte doch verrückt drüber werden......
Man kann auch nicht die Welt retten, das ist auch klar. Man versucht es mit seinen Mitteln, Spenden etc. und dann schaue ich mir Tapsi an und sage mir, naja ein Seelchen hast du ja ein besseres Leben gegeben......aber am liebsten möchte man ja allen tieren helfen.
Sorry, wenn ich euch damit belaber, aber mich beschäftigt das eben.....
Liebe Grüße von Uli & Tapsi


Jones
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Re: eigener psychischer Umgang mit Tierquälerei?

Beitragvon Jones » 23.05.2013 21:08

Hey, Uli.

Ich verstehe dich nur zu gut.
Mir geht das auch immer verdammt nahe und, ich muß ehrlich zugeben, wenn ich es vermeiden kann, dann lese ich es erst gar nicht :oops:
Einerseits würde ich unheimlich gerne in der Tierrettung, bzw bei einem TA oder einer Klinik arbeiten, andererseits würde ich mir das viel zu sehr zu Herzen nehmen, wenn ein Tier gehen müßte.........
Komisch, Humanmedizinisch kann ich damit umgehen.........
So versuche ich meinen klitzekleinen Beitrag damit zu leisten, daß es meinen TH, bzw Bauernhof Katzis gut geht und ich mit offenen Augen und Ohren hier durch die Gegend laufe und aufmerksam alle Vierbeiner betrachte, die mir hier iwie nicht "richtig" oder allein gelassen vorkommen.
Du hast Recht, man kann die Welt nicht retten, aber vlt seine kleine, eigene Welt ein bischen...........
Liebe Grüße
Silke
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Re: eigener psychischer Umgang mit Tierquälerei?

Beitragvon Mrs Spock » 23.05.2013 21:39

Mir geht es ähnlich, ich würde gerne so viel mehr tun. Zum einen geht es zeitmäßig schlecht, da ich arbeitstechnisch sehr stark eingebunden bin (auch wenn ich hoffe, dass das über kurz oder lang auch mal besser wird).
Aber der Hauptgrund, dass ich praktisch nicht mehr mache als Geld zu spenden liegt daran,dass ich es einfach nicht kann. Bei Facebook bin ich kaum noch. Es ist so wichtig auf all diese schreckliche Dinge hinzuweisen. Aber ich bekomme dann regelrechte Heulanfälle.

Zu Beginn meiner Vegetarierzeit vor ca. 22 Jahren habe ich mich dazu gezwungen diverse TV-Beiträge und entsprechende Bücher zu lesen. Ich wollte wissen was los ist. Aber mittlerweile kann ich mir sogar "normale" Tierdokus kaum noch anschauen. Mir geht es psychisch seit einiger Zeit sowieso nicht allzu gut und deswegen versuche ich dem aus dem Weg zu gehen. Ich schaue weg, aber nicht weil es mir egal ist sondern weil ich es nicht ertrage :cry: .

Deswegen habe ich auch nichts als Hochachtung für all jene die sich in welcher Form auch immer engagieren!
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Re: eigener psychischer Umgang mit Tierquälerei?

Beitragvon Finalein » 23.05.2013 22:48

Mir geht es ähnlich. Ich bin sehr empfindlich geworden und bei Tierdokus schalte ich manchmal ab. Natürlich weiß ich, das ist das Leben und andere Tiere müßen auch leben.
Aber ich kann es mir nicht mehr anschauen, ohne zu heulen. Ich bekomme oft Post von einem Tierschützer und manches schau ich mir nicht an. Ich würde Alpträume kriegen.
Ich helfe da, wo ich kann, finanziell mit. Wir haben zwei Katzen aufgenommen, beide waren ausgesetzt. Natürlich ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber alles können wir nicht lindern oder verhindern.
Vegan leben will ich nicht, aber wir versuchen grad auf Bio umzustellen. Zu kucken, wo wächst das Tier auf.
Tiere waren als Nahrung gedacht, einige, aber sie sollten nicht gequält werden. Und wir versuchen keine Tiere zu essen, die nicht artgerecht gehalten werden.
Aber manchmal, ist es sehr schwer, das alles zu ertragen. Wie Menschen mit diesen hilflosen Kreaturen umgehen. Es ist nicht leicht.
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Liebe Grüße von den Fellnasen Mika, Shani, Finchen und Dosi Lia

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Re: eigener psychischer Umgang mit Tierquälerei?

Beitragvon sukraM » 25.05.2013 13:52

Einerseits, wenn ich Berichte lese, wenn Tiere angezündet, verstümmelt oder anschossen wurden, kocht in mir die kalte Wut hoch und ich habe manchmal Probleme, mich zu beherrschen. Noch mehr geht es mir Nahe, wenn es sich in unmittelbarer Umgebung (Stadt, Landkreis) abspielt.
Andererseits merke ich, wie ich bei der Bilderflut, die einschlägig Bekannte Seiten z.B. auf Facebook ständig verbreiten, immer mehr abstumpfe und mir vieles weder ansehe noch durchlese!
Irgendwo ist aber ein Punkt erreicht, wo meine Psyche auf Eigenschutz und demzufolge auf Durchzug schaltet!


Das Beispiel mit dem Bauern vor Ort - tja, was soll man als Einzelner dort schon erreichen?
Das überlasse ich größeren Orgas, die als Masse und mit ihrer Größe und ihrem Einfluss viel mehr erreichen können, als ich als Einzelner.
Ich bringe mich lieber dort ein, wo ich auch als Einzelperson oder mit wenigen zusammen etwas bewegen kann, bevor ich mich in Einzelkämpfe verstricke, die ich nicht gewinnen kann.
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Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran ermessen, wie sie die Tiere behandelt. Mahatma Gandhi
Meine Zaubermaus Athene *06/2008 +20.12.2012 - Ich vergesse Dich nie!
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Re: eigener psychischer Umgang mit Tierquälerei?

Beitragvon ulze » 26.05.2013 19:44

danke für eure antworten.......wollte nur mal hören ob ich alleine bin mit meinen Gedanken. ich heul auch bei jeder traurigen Geschichte gleich los......da gehts mir manchmal mit Tapsi noch so wenn er so aufm Sofa liegt und ein seufzerchen macht und ich dann darüber nachdenke was er durchgemacht haben muss und dann mischt sich das mit Freude wenn ich ihn jetzt sehe wieviel Spaß er hat und es ihm gut geht. Wie gesagt einem Seelchem helfen ist besser als keinem.......

also ich schau mir auch vieles nicht mehr an, es ist einfach zu grausam.....naja früher hat man da nicht so viel mitbekommen denke ich, bevor es Internet gab, aber jetzt wird man förmlich damit bombadiert......aber petitionen unterschreibe ich schon, weiß nicht ob es was bringt.
ja silke, mir geht es auch so, ich hab irgendwie mehr mitgefühl mit den Tieren als mit manchen Menschen, war ja selber 15 Jahre Arzthelferin.....komisch, wahrscheinlich ist es wirklich so weil ja die Menschen den Tieren das Leid antun und die Tiere doch absolut nix dafür können.

Ich versuche dann auch immer zu sehen, dass ja viele Besitzer ihre Tiere sehr lieben und alles dafür tun und es ja zum Glück viele menschen gibt die sich aktiv einsetzen....jeder wie er kann.
Ich hoffe auch weiterhin darauf, dass die Menschen noch aufwachen und endlich besser mit den Tieren umgehen, vor allem auch mit den Nutztieren.
Liebe Grüße von Uli & Tapsi

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Re: eigener psychischer Umgang mit Tierquälerei?

Beitragvon Jones » 27.05.2013 18:30

Da bin ich froh, daß ich mit meinen Empfindungen nicht alleine bin, Uli !!
Liebe Grüße
Silke
Jones, Frosty und Lisa.
Mit Twister im Herzen ! 22.12.2011
In der Hoffnung, daß Frosty wieder nach Hause findet ! (vermisst seit dem 25.05.2012)
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Re: eigener psychischer Umgang mit Tierquälerei?

Beitragvon Teddy » 27.05.2013 20:52

Jones hat geschrieben:Du hast Recht, man kann die Welt nicht retten, aber vlt seine kleine, eigene Welt ein bischen...........


dieser Satz gefällt mir sehr gut, denn genau das ist es, was jeder einzelne tun kann.
Die eigene kleine Welt, den eigenen kleinen Wirkungskreis verbessern und verschönern.

Man kann sich vielseitig im aktiven und passiven Tierschutz engagieren.
Und letzlich ist schon mal jeder, der die Verantwortung für ein Tier übernimmt und dieser auch wirklich gerecht wird, ein Tierschützer.

Im Alltag gehört streng genommen aber auch dazu, beispielsweise teureres Fleisch aus Hofschlachtung zu kaufen oder Eier aus Freilandhaltung, noch besser beim nächsten Bauern.
Vor allem im Kosmetikbereich "vergessen" viele, dass das allgemein Angebotene "getestet" wurde.
Dabei gibt es genug Alternativen, die gar nicht mal wesentlich teurer sind.

Und in der Medizin?
Wir wissen alle um die grausamen Versuche, doch wer will auf helfende Medikamente verzichten?
Spätestens hier wird es ein äußerst schwieriges Thema.

Ich habe viele Bilder gesehen, auch viele reale.
Es schmerzt heute nicht weniger, als damals und obwohl mich nichts mehr wundert, kann ich nicht abstumpfen.
Und genau der Schmerz ist es, der mich antreibt, immer weiter zu kämpfen und zu hoffen,
dass es im Gleichgewicht immer einen Tierfreund mehr gibt, als einen Tierquäler.
der Mensch GLAUBT die Katze zu erziehen
die Katze WEISS den Menschen zu erziehen
(von mir)



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