Armut - Hartz IV für Tiere

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Re: Armut - Hartz IV für Tiere

Beitragvon Minimotte » 14.10.2012 14:39

Schuggi: war geschrieben

Wenn ich kein Geld haben, kann ich mir auch keine Tiere anschaffen, die kosten schließlich Geld,vor allem der TA.

Ich kann mir halt keine Dogge anschaffen und dann zur Tiertafel gehen und zum kostenlosen TA und sagen mir fehlt das Geld, um meinen Hund zu versorgen.

Wenn aber halt schon Tiere vorhanden sind und man dann zum HARTZ IV Empfänger wird oder als Rentner über wenig Geld verfügt (was vielen von uns ja bevorstehen wird), dann ist die Sachlage anders.

Es sollte bei den Tiertafeln schon auch unterschieden werden, ich kauf mir neue Tiere dazu oder hab halt schon vorher welche gehabt.

als HARTZ IV Bezieher muss ich eben ALLE Unkosten von dem Unterhalt bestreiten, Strom, Telefon, Kleidung etc.

Haustiere sind halt Luxus.
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Re: Armut - Hartz IV für Tiere

Beitragvon Schuggi » 14.10.2012 21:21

@minimotte
Hä...war geschrieben :?:

@Lulli & Tina45
Also ich kenne die Definition von "asozial" wohl etwas
anders, na ja vielleicht hat sich da im Verlauf der Zeit
etwas geändert...
und in unserem Land kenne ich keinen Politiker der
nach meiner erlernten Definition "asozial" ist.

Für mich ist von den Politikern die Mehrheit absolut
antisozial...und nicht nur das :wink:

Ich sag es am besten noch mal ganz deutlich, ich habe
absolut nichts gegen Hartz 4 Empfänger, meine Tochter
war kurzfristig selbst in dieser Situation...
ich habe einen Groll auf faule Schmarotzer die es
schaffen Jahrzehnte der Arbeit aus dem Weg zu gehen
und dieses Unterfangen Detailgenau planen und geplant haben.
Das geht mitunter soweit das die ihren eigenen Kinder beibringen
was zu tun ist um so zu leben!

Ich kann mir denken das so ein Umstand für viele Menschen nicht
vorstellbar ist, das würde sich ganz schnell ändern wenn man
sich mit einem Sozialarbeiter aus einem Brennpukt ( s.g. Ghetto)
über seine Erfahrungswerte unterhält, oder man selbst Jahrelang in
so einem Umfeld gearbeitet hat. Da findet man viele von dem Schlag
der noch nicht mal einen Hehl daraus macht und freudig erzählt
wie locker man dem Staat oder Jobcenter auf der Tasche liegen kann.
Und genau diesen Leuten würde ich gern den kompletten Hahn abdrehen
anstatt denen noch weiter Finanzspritzen für ihre Tiere zukommen zu lassen.

Es gibt inzwischen Kinder sogar Jugendliche die sagen sie möchten
Hartz 4 werden...aber das ist eine andere Geschichte, genau wie
Menschen zu unterstützen die unverschuldet in Notlagen gekommen
sind und nicht gezielt geplant.
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Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das was übrig
bleibt, wie unwahrscheinlich es auch wirken mag, die Wahrheit sein...

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Re: Armut - Hartz IV für Tiere

Beitragvon hildchen » 14.10.2012 21:55

Können wir einfach dabei bleiben, was es für die Tiere bedeutet?
Mein einziger Vorsatz für 2020: Ich will mir nicht mehr alles gefallen lassen!

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Re: Armut - Hartz IV für Tiere

Beitragvon Jones » 14.10.2012 22:33

Da hast du recht hildchen!

Ich war vor ca. 13 Jahren selbst Sozialhilfeabhängig, auf Grund meiner Scheidung. Es waren nur ein paar Monate, bis ich uns da rausgearbeitet hatte. Und im Nachhinein betrachtet bin ich wikrlich total froh, damals noch keine Tiere gehabt zu haben.

Es war auch so schon ein immenser Kampf.

Und ich finde es echt toll, daß es die Tiertafel und weitere diesbezügliche Institutionen gibt!
Liebe Grüße
Silke
Jones, Frosty und Lisa.
Mit Twister im Herzen ! 22.12.2011
In der Hoffnung, daß Frosty wieder nach Hause findet ! (vermisst seit dem 25.05.2012)
Und den besten Wünschen für Herzog! Er wurde am 17.03.2012 erfolgreich in ein neues Zu Hause vermittelt !

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Re:

Beitragvon Ariane » 15.10.2012 00:26

Munja hat geschrieben:Ich denke Harz IV empfänger die an ihre Tiere denke und an ihnen hängen machen das auch wenn es irgendwie möglich ist.Die meisten Harz IV Empfänger die an ihren Tieren hängen würden lieber selbst auf etwas verzichten als ihre Tiere wegzugeben.

Ich selbst verzichte lieber auf alles ehe ich eine meiner Katzen abgebe.


Ja, ich schrieb schon in einem Beitrag hier, das meine 2 Katzen das wichtigste sind für mich.

Ich habe sie geholt, als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, zuerst den Kater, dann die Katzendame.. da hatte ich keine finanziellen Probleme.

Leider musste ich die Arbeit wegen extrem starken Mobbings (auch von Seiten des Chefs) aufgeben.

Jetzt bin ich Frührentnerin, bin meistens knapp bei Kasse...

Aber ich denke immer an die Katzen, sobald ich Geld habe, kaufe ich erstmal Futter, Katzenstreu usw.!
Wenn ich mal "shoppen" gehe, dann meistens bei uns im Caritas Klamottenladen, dort gibt es sehr gute SecondHandware zu einem günstigen Preis - ab und an sogar "Markenware" wie Nike.

Dann erst komme ich....
Das mit der Tiertafel ist eine wunderbare Idee, leider gibt es die in meiner Stadt nicht, ich müsste dann nach Oldenburg, was wieder mit Kosten verbunden wäre.
Es klingt blöd, aber bei jedem Einkauf denke ich mir "brauchst du das echt? oder kaufst du es nicht, da die Katzen da sind?" - ist bei mir ein Tick, den ich mir angewöhnt habe.
Ich verzichte dann eben auf Reisen, essen gehen, Kinogänge, oder sonstigen Luxus...

Für mich sind meine Katzen Luxus.... etwas wertvolleres als meine zwei gibt es nicht!

Auch wenn es am Ende des Monats knapp wird, meine 2 Katzen gebe ich niemals wieder her....
Mein Kater ist ein Senior (11 Jahre), ich weiß, das ev. Mehrkosten auf mich zukommen werden, aber das wusste ich auch bevor, ich die Arbeit verlor.

Und wenn was am Monatsende übrig bleibt, nehme ich es vom Konto runter und lege es in meine Katzenspardose.... darin wandert auch das Weihnachtsgeld usw.

Aber ich weiß auch, das ich mir kein weiteres Tier leisten kann... und hätte ich früher meine Arbeit verloren, hätte ich mir auch eine zweite Katze nicht ins Haus geholt.

Eine Freundin fragte mich mal, wie ich es wohl empfinden würde, wenn ich die beiden wegen der finanziellen Knappheit abgeben würde - ich meinte, dann wäre ich nicht mehr ich und mir würde mein Luxus und meine Freude fehlen. In der Nacht hatte ich Alpträume, als ich voller Schreck aufwachte, lagen die Katzen neben mir und schliefen.... ich weinte vor Glück :love:

Meine Katzen knuddeln zu können, mit denen zu spielen, zu sehen das sie neben mir pennen und mich so nehmen wie ich bin - DAS ist für mich Luxus :s2301:


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Re: Armut - Hartz IV für Tiere

Beitragvon Kuro » 15.10.2012 01:11

Minimotte hat geschrieben:Ich kann mir halt keine Dogge anschaffen und dann zur Tiertafel gehen und zum kostenlosen TA und sagen mir fehlt das Geld, um meinen Hund zu versorgen.

Wenn aber halt schon Tiere vorhanden sind und man dann zum HARTZ IV Empfänger wird oder als Rentner über wenig Geld verfügt (was vielen von uns ja bevorstehen wird), dann ist die Sachlage anders.

So wie ich das bei der Tiertafel verstanden habe, ist es auch genau so geregelt.
Weswegen es also gar nicht funktionieren würde, sich Tiere anzuschaffen, um auf diesem Wege zu profitieren. Ob es in anderen Bereichen möglich ist, weiß ich allerdings nicht.
Your life depends on your ability to master words.

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Re: Armut - Hartz IV für Tiere

Beitragvon Schuggi » 15.10.2012 01:47

hildchen hat geschrieben:Können wir einfach dabei bleiben, was es für die Tiere bedeutet?


Selbstverständlich :D
Für die Mehrheit der Tiere sicher eine Menge,
und für den Rest würde sich auch dann nichts ändern...
kaum vorstellbar das ein Haustier früher selbstverständlich
war, und in den letzten Jahren zum Luxusartikel mutiert ist!
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Re: Armut - Hartz IV für Tiere

Beitragvon tatonka74 » 15.10.2013 21:52

@Ariane ...das waren aufwühlende Worte. Da will man garnicht von Tierarztkosten sprechen...

Ich bin gesundheitlich in die H4 Riege gekommen und meine 2 Katzen: Toby und Polly sind noch aus guten Tagen. Toby ist nun 14 Jahre alt und hat jetzt leider gesundheitliche Probleme. Ich muß nicht sagen was ein CT und neurologische Untersuchungen kosten. Gestern habe ich zufällig noch einen Bericht gesehen, das im Tierheim viele mit Tränen in den Augen ihre geliebten Tiere abgeben müssen. Wenn man nur noch z.B. 200EUR als Rentner für sich hat, wie soll man da Tierarztkosten decken können, geschweige denn dafür Rücklage schaffen?!

Die Tierheimleiter sprechen davon, das es seit H4 zunimmt. Ich finde die Vorstellung grauenvoll in die Lage zu kommen, mein geliebtes Tier abgeben zu müssen.

Dann müssen die Kontrollen verschärft werden um Sozialschmarotzer zu entlarven, es kann nicht angehen das die ehrlichen Hartz IV Bezieher darunter leiden müssen. Das schlimme ist doch das mitlerweile jeder in diese Lage kommen kann und unsere Regierung darf da nicht die Augen verschließen. So lange es Rettungsschierme für Banken gibt...Oder was hätte der Limburger Bischof doch besser mit den 30-40 Millionen machen können?

Die armut ist manchmal nicht weit entfernt. Was haben wir früher in der katholischen Grundschule gesungen:

Jesus wohnt in unserer Straße,
ist ein alter Mann.
Gestern bin ich ihm begegnet,
und er sah mich an.
Und er sagte: Wer weiß denn schon,
daß ich in dieser Straße wohn,
gleich um die Ecke nebenan.

Und Menschen vorverurteilen hilft schon garnicht!
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