Armut - Hartz IV für Tiere

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Armut - Hartz IV für Tiere

Beitragvon SONJA » 27.08.2009 13:23

" ... Mit Schildern um den Hals - "Bin Hartz IV-Empfänger" - werden sie abgegeben, Endstation Asyl. Immer mehr Vierbeiner landen mittlerweile im Heim, weil ihren Besitzern der Unterhalt zu teuer ist. Tierschützer fordern zusätzliche Sozialleistungen.

Wer Europas größtes Tierheim im Berliner Ortsteil Falkenberg besichtigen will, sollte viel Zeit mitbringen. Es gibt hier unter anderem ein großes Gehege mit Pferden, Schafen und einem Hängebauchschwein, ein Katzenhaus von den Ausmaßen einer Dreifachsporthalle und eine Tierklinik, die mehr Platz braucht als ein Provinzkrankenhaus. Schon jetzt ist die Anlage so groß wie 30 Fußballfelder, aber vermutlich wird das nicht mehr lange ausreichen.

Das Problem ist, dass sich die Einrichtung seit einigen Monaten mit einer Tier-Klientel auseinander setzen muss, die bis vor kurzem keiner kannte. Früher wurde dem Heim in erster Linie all jenes Vieh zugeführt, das herrenlos durch die Hauptstadt streunte, plötzlich verwaist war oder wegen nicht artgerechter Haltung beschlagnahmt werden musste. Heute werden den 120 Mitarbeitern auch noch ständig Hunde, Katzen und andere Haustiere wegen Altersarmut, Hartz IV oder anderer wirtschaftlicher Notlagen anvertraut. Über 1600 Tiere wohnen mittlerweile hinter den hohen Betonmauern - 400 mehr als Anfang 2008.

... "

Hier geht's zum ganzen Artikel:
:arrow: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,645269,00.html
...


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Beitragvon user_2530 » 27.08.2009 13:41

Das ist ein schwieriges Thema,
einerseits finde ich sollte man den Tieren
die vor der Arbeitslosigkeit und wahrscheinlich schon Jahre
bei seinem Besitzer leben mit einer extra Finanziellen Zuwendung
im Monat helfen.
Die andere Seite ist und es ist leider so
das sich viele Leute wohl das Geld in
die Tasche stecken und ihre Tiere mit diesem Geld
gar nicht ernähren... :?


Als ich vor Jahren Arbeitslos wurde und beim Arbeitsamt vorsprechen mußte
fragte ich wie es sich verhält da ich von diesem Geld meine Hündin...die ich damals 10 Jahre hatte...nicht mit Ernähren könnte.
Da wurde mir prompt gesagt ich müßte sie abgeben :shock:
Das war für die Leute dort kein Thema ich sollte sie in ein TH geben :?

Drauf habe ich gesagt das ich dann eher weniger Essen würde und jeden
von meinen Verwandten und Freunden monatlich nach 1 Euro fragen würde, bevor ich meinen Hund hergeben würde.

GsD bekam mein Mann bald darauf eine Arbeitsstelle und wir
mußten uns darum keine Gedanken mehr machen.


Aber es könnte jeden Treffen von heute auf Morgen steht man ohne Arbeit da und dann?

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Beitragvon teufelchentf » 27.08.2009 13:57

Ja das is echt ein schwieriges Thema... :?
Willsch auch gar net drüber nachdenken...

Würds mich treffen würd ich auch ganz schön dumm aus der Wäsche gucken,
allerdings nich wg dem Essen sondern wg der TA Kosten... :?
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Beitragvon DB7 » 27.08.2009 14:02

Ich glaube mittlerweile gibt es auch sowas wie eine Tiertafel hier in Hamburg und tierärztliche Versorgung für Hartz IV-Empfänger, die TÄ ehrenamtlich machen!
Es ist wirklich hart, aber der Staat denkt halt Tierhaltung ist Luxus (es dient ja zugegebener Maßen auch nicht zum physischen Überleben) und er kann es eben nicht bezahlen. Was da nun günstiger ist, Tierheime oder ein Tierzuschuss (vielleicht auch in Form von Gutscheinen) wäre interessant zu wissen!
Aber wir wissen es ja alle, Tiere muss man sich leisten können...
Ich bin sehr froh, dass ich das kann, aber man weiß nie, was kommt. Und dann???? :?

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Beitragvon Bube » 27.08.2009 14:04

Wirklich ein schwieriges Thema.

Jetzt, wo ich arbeite, kann ich den Katzen Luxus geben. Bestes Streu, Bestes Futter usw.

Wenn das einmal nicht mehr sein sollte, würde ich sicher auch daran sparen müssen-den Fellnasen wird es dadurch sicher nicht schlechter gehen.

Aber wenn dann mal der TA ne tolle Rechnung schreibt. Bei uns vor kurzen unerwartet ca. 850,00 € wg. Harnstein & Co., WAS DANN ???? :?

Also ich bin auch für Tier-Unterstützung, aber in Form von Futterscheinen o.ä.
Nordische Grüße Melli, Bube und Chääf

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Beitragvon TCKG » 27.08.2009 14:44

Genau da greift die Arbeit der Tiertafel Deutschland :) Durch die Unterstützung bei Futter/Streu etc. kann das so gesparte Geld zur Abzahlung beim TA genutzt werden...Gerade in schlechten Zeiten sind Katze/Hund/Maus oft der einzige Halt, bei Rentnern oft der einzige noch vorhandene Lebensinhalt...grausam wenn dann noch der Druck von Ämtern zur Fortgabe kommt :cry:

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Beitragvon lulu39 » 27.08.2009 15:01

TCKG hat geschrieben:Geld zur Abzahlung beim TA genutzt werden...der Druck :


Insofern Du einen TA findest, der Ratenzahlung macht.. :? :? :?
Das kommt nämlich auch noch dazu..

Hier ist ne riesige "Versorgungslücke" entstanden! Und um die schert sich der Staat kein bisschen.. :twisted: :twisted:

Auf der einen Seite werden Tiere als Therapiebegleiter, Freund des Menschen, Familienmitglied etc. angepriesen, aber wenns eng wird, klafft da ein riesen Spalt und Widersinnigkeiten tun sich auf.

Eine Möglichkeit wäre:

Das Amt übernimmt die TA-Kosten als Darlehen..

Widerspruch:

Geht nicht, ein Harz IV - Empfänger darf nichts dazuverdienen, was ihm nicht sofort von seinem Geld zum Leben abgezogen wird. :twisted:

Was wäre, wenn man das anders gestaltet? Warum darf er nicht für sein Darlehen arbeiten?
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Beitragvon Munja » 27.08.2009 15:24

Jeder der sich ein Tier anschafft weiß vorher das Kosten auf ihn zukommen.Da kann man sich vom ersten Tag an Rücklagen schaffen.
Ich denke Harz IV empfänger die an ihre Tiere denke und an ihnen hängen machen das auch wenn es irgendwie möglich ist.Die meisten Harz IV Empfänger die an ihren Tieren hängen würden lieber selbst auf etwas verzichten als ihre Tiere wegzugeben.
Ich glaube bei dem größten Teil der Tiere die aus "Geldmangel"abgegeben werden handelt es sich um Tiere die nicht mehr erwünscht waren.Wegen Tieren Harz IV erhöhen würde meiner Meinung nach deshalb das Problem nicht ändern.Warscheinlich würden sich dann schon allein deshalb noch einige Leute Tiere anschaffen die das nur des Geldes wegen tun.
Ich selbst verzichte lieber auf alles ehe ich eine meiner Katzen abgebe.

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Beitragvon TCKG » 27.08.2009 15:25

Wenn man regelmäßig zur Tiertafel geht, wird die jeweilige Ausgabestelle auch gerne behilflich sein, einen TA zu finden der Ratenzahlung zulässt :)

Und was Therapiebegleitung & Co. betrifft - sofern es sich nicht um Blindenführhunde u. ä. handelt, ist leider die traurige Realität, dass es die Ämter schlichtweg nicht interessiert.

Besonders belastend empfinde ich übrigens, dass auch behandelnde Ärzte gerne in das selbe Horn blasen „Geben Sie doch ... endlich im TH ab, dann haben Sie mehr Geld, können eher ins Krankenhaus.“ Leider kein Einzelfall, dass der Druck von allen Seiten kommt :(

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Beitragvon Mackica » 27.08.2009 15:33

Munja hat geschrieben:Jeder der sich ein Tier anschafft weiß vorher das Kosten auf ihn zukommen.Da kann man sich vom ersten Tag an Rücklagen schaffen.


Sei mir net bös, aber das find ich nun ein bisschen dahergesagt. :?

Es gibt einfach Situationen im Leben da steht man auf einmal vor dem Nichs. Und auch Rücklagen sind irgendwann erschöpft.
Hinter jedem Menschen in Armut steht oftmals auch eine lange Geschichte.
Und von Hartz4 alleine leben wenn man wirklich niemanden im Rücken hat der ein en stützt halte ich für fast unmöglich (und ich weiß aus der Vergangenheit wovon ich spreche, ging mir nach dem Studium genauso). Da ist nciht mehr viel mit Verzicht. :?

Find aber auch dass Hartz4 bei Tieren erhöhen wohl eher unsinnig wär, eben weil es wohl zuviele ausnützen würden.
Denke Gutscheine wären da wirklich besser.
Oder wie Katrin sagte, man darf abzugfrei seine Tierhaltungskosten abarbeiten.
Liebe Grüße von: Mirie, Thaayo, Banshee und Dosenöffnerin Alex
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Beitragvon teufelchentf » 27.08.2009 15:47

Munja hat geschrieben:Jeder der sich ein Tier anschafft weiß vorher das Kosten auf ihn zukommen.


Sorry...TOTALER BLÖDSINN!

Was wäre wenn? Dann darf sich nie einer ein Tier anschaffen, denn ich hatte keine Ahnung das ich einen HCM und einen Epelepsiekater haben werde...

Rücklagen bilden..joa, gut in der Theorie...
Lass mal ne OP sein oder auch nur ne neue Krankheit wo geschallt untersucht und sonstwas muss...ratzfatz sind 1000€ oder mehr weg...

Wie viel muss man denn vor der Katzenanschaffung gespart haben damit es klappt?

Ne, also find ich völlig überzogen den Spruch !
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Beitragvon lulu39 » 27.08.2009 15:51

Mackica hat geschrieben:
Munja hat geschrieben:Jeder der sich ein Tier anschafft weiß vorher das Kosten auf ihn zukommen.Da kann man sich vom ersten Tag an Rücklagen schaffen.


Sei mir net bös, aber das find ich nun ein bisschen dahergesagt. :?

.


Ich auch..

Ich selber war schon mal in solchen Situationen - insgesamt 3 x..

Pünktchen = 2500 Euro Schulden = abgearbeitet
Wasja = 1200 Euro - in 3 Monaten in die Uniklinik Gießen gearbeitet
Snoopy = Bisher 1329 Euro - Schulden - seit letzten Donnerstag 260,00 Euro abgearbeitet

Und mir kann nun wirklich keiner vorwerfen, ich treff keine Vorsorge. meine Katzen sind krankenversichert! Aber das reicht nicht immer.

Wir sind aber alle nicht vor Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit u.ä. gefeit und auch nicht vor bösen Krankheiten unserer Lieblinge..

Eine OP kann locker 2000 Euro kosten oder wie bei Snoopy ne Woche Klinik 1300 Euro..

Und die habt ihr locker rumliegen? Na, ich nicht.. :?

Und ein Langzeitarbeitsloser sicher auch nicht..
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Beitragvon mow mow » 27.08.2009 18:18

...seh´ ich genauso...
ich muss immer dran denken,wie es war,als ich von einem tag zum anderen ins koma gelegt wurde...
meine eltern kannten nicht die nummer meiner ec-karte und fragen konnte man mich auch nicht....

soviel zum thema vorsorge und kosten ;o
meine eltern mussten ganz schön rudern,um meine 3 kinder durchzubringen und als ich wach wurde,wusste ich die nummer meiner karte selbst nicht mehr :shock: :wink:

also ich finde es könnte so eine art rabattsystem oder so geben,wenn man zum TA geht und für menschen die in not geraten sind einen billigen tarif machen,oder so....aber das ist wohl wunschdenken.
Für eine Zeit,halte ich Eure kleinen Pfötchen fest,aber Eure Herzen,mein Leben lang!

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Beitragvon user_4480 » 27.08.2009 19:06

Ja, eine Tiertafel wäre mal eine logische Investition :(
Das macht mich echt traurig.
Man stell sich mal vor, es gibt einen Menschen der Jahrelang mit seiner Katze aufgewachsen ist, sie aber irgendwann nicht mehr ernähren kann, sei es, weil sie krank ist.
Er ist ins Hartz IV gerutscht und nagt selbst am Hungertuch.
Er muss sie abgeben :cry: :cry: :cry:

Nboah, sowas macht mich traurig :s2039:

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Beitragvon nicobienne » 27.08.2009 19:09

Ohhhh ganz schwierig, ganz schwierig. Ich denke, es sind viele, die überhaupt nichts dafür können.....auf der anderen Seite gibt es sicherlich die, die kein Bock auf´s arbeiten haben und sich "die Kohle" einheimsen. :roll: Naja, ich denke das ist auch nicht das Thema.
Leider wird in Deutschland ein Tier noch immer als "Sache" angesehen........ und es wird "gedacht", das man sich von einer "Sache" trennen muß wenn das Geld fehlt. :shock: :twisted:
Ich finde, das Hartz lV Empfänger schon auf genug verzichten müssen.......muß man dann auch auf einen lieben Freund, auf eine liebe Freundin, auf einen Kuschelpartner usw verzichten, nur weil man Hartz lV bekommt??? Der Staat sollte Hunde und Katzenbesitzer unterstützen, denn meist sind es wirklich die, die einen in Armut lebenden Menschen noch "am weiterleben" hält. Geld würde ich auch bescheuert finden, aber so eine art Gutscheine, die Tafel oä sollte gemacht werden......aber leider, leider.......
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