cattalk - das Katzen-Forum

In den letzten Ausgaben der Katzenzeitschrift "Our Cats" wird kontrovers über das Thema Organspende bei Katzen diskutiert.

Hier in Deutschland werden keine Organtransplantationen an/für Katzen durchgeführt, in den USA ist dies schon relativ üblich (obwohl die Operationen natürlich sehr teuer sind).
"Deutsche Chirurgen sehen in Hinblick auf Organtransplantationen bei Tieren einen Konflikt mit dem Tierschutz. Prof. Dr. Martin Kramer, Chef der Giessener Kleintierchirurgie, sagt: "Eine gesunde Katze einer solchen Operation zu unterziehen, um einer todkranken Katze zu helfen, ist nach unserem Verständnis mit dem Tierschutz nicht vereinbar." "
Quelle: Tiergesundheit Aktuell

Hauptfrage ist natürlich der ethische Aspekt - Katzen können nicht entscheiden, ob sie Spendertier werden möchten oder nicht - das tun Menschen für sie.
Reicht ein vernnünftiges Krankheitsmanagement nicht aus, um das Leben erkrankter Tiere deutlich zu verlängern?

Wie steht ihr dazu? Was ist eure Meinung?


Das Ergebnis der Our-Cats-Umfrage war übrigens recht eindeutig:
90% der Our-Cats-Leser lehnen eine Nierentransplantation für Katzen ab...

Ich habe mit "Nein" gestimmt.
Wer bin ich denn, dass ich entscheiden kann: Du, Katze, unterziehst dich jetzt dieser schweren, risikobehafteten, schmerzhaften Operation, die deine körperliche Befindlichkeit, selbst wenn alles glatt läuft, nachhaltig beeinträchtigt?
Dazu kommt eine grundsätzlich pessimistische Einstellung zum Menschen im Umgang mit seinen Fähigkeiten und Errungenschaften. Ich sehe schon Ansammlungen von Organspendertieren, die allein dafür gezeugt oder gehalten werden, um irgendwelchen Liebhabertieren finanziell potenter Tierhalter das Leben zu retten.
NEIN.

Ich habe nicht abgestimmt, weil meine Option nicht vorhanden ist.
Was ist mit der Organspende nach menschlichem System?

Wenn eine Katze, wegen was auch immer, im Sterben liegt und eine andere Katze ein Organ brauchen könnte, dann sehe ich eigentlich keine Bedenken.
Jetzt werden mich hier viele "zerreißen", aber man sollte darüber mal nachdenken und ein TÄ-Symposium abhalten.
Ahnung habe ich nicht viel von Tiermedizin, aber vielleicht geht es ja, daß man so agiert.

Ich müsste länger darüber nachdenken und mich ausführlicher informieren
bin mir nicht so sicher ob es was bringen würde
denke es hängt von der Katze ab ?
aber wenn ich erhlich bin lieber nein !
*hoffe es ist mir niemand böse hier*

Huhu Bernd, aber dann ist für die die 3. Option ja genau richtig (erstmal informieren und nachdenken)

O.k. wenn eine sterbende Katze oder eine just verstorbene Katze auf dem OP-Tisch liegt, das wäre eine Option, über die ich dann noch mal ein wenig nachdenken müsste. Allerdings wären das wohl nicht viele Tiere, bei denen das Zeitfenster passt und die Nieren gesund bzw. nicht schon sehr alt sind. Aber gut, da muss ich drüber nachdenken und es auch mal "nachfühlen".
Dein Verweis auf die Organspende nach menschlichem System hinkt ein wenig, denn zugestimmt haben diese Tiere dennoch nicht... Und ja, so wie es beim menschlichen System in der ursprünglichen Form vorgesehen ist, kann ich es beim menschlichen System auch vertreten. Betrachte ich aber die Auswüchse, die der Organhandel mittlerweile treibt, überkommt mich das Schaudern. Und achte drauf, bei Tieren ist die Hemmschwelle geringer.

O.k., ist richtig mit der dritten Option.

Das mit der Organspende nach menschlichem System sehe ich eben wie bei einem Kind. Da werden auch die Eltern gefragt, ob sie mit einer Spende einverstanden sind.
Da für viele Katzenbesitzer ihr Tier wie ein Kind ist, könnte man danach messen.

Die Auswüchse beim menschlichen Organhandel sind erschreckend, ja.
Doch ein verantwortungsbewußter Arzt oder Tierarzt wird es als letzte Option in Betracht ziehen, einem Tiere ein Organ zur Spende zu entnehmen.
Und es gibt auch genügend jüngere Tiere die durch eine Krankheit für eine Spende in Betracht kommen.

UI sehr schwieriges Thema!

Ich habe auch die 3te Option, 'erst einmal drüber nachdenken und informieren' genommen
Da es immerhin noch auf die Situation drauf ankommt.
Natürlich will man sein liebstes Tier nicht wegen einem Organversagen verlieren, aber trotzdem kann der Mensch nicht einfach so darüber entscheiden!
Das Tier bzw. die Katze kann uns leider nicht sagen was sie davon findet!

Also wenn cih das eben nochmal so lese dann tendiere ich wahrscheinlich doch eher zum Nein

es ist sehr schwirig hier eine antwort zu geben...ich weiss es einfach nicht.
ich würde für meine spatzen alles tun aber dann ist wieder die frage...von wo kommt das organ ?
ich sehe das so....vielleicht etwas *übertrieben* aber trotzdem...
bei tieren ein *schwarzmarkt* mit organen würde doch viel einfacher gehen als bei menschen...leider
und wo die nachfrage ist...wir wissen wie es weiter geht.....

Ich müsste mich sicherlich darüber noch weiter informieren, aber aus dem Bauch heraus würde ich im Moment "Nein" sagen.
Da hängt so ein langer "Rattenschwanz" an Überlegungen dran: wem dürfte überhaupt eine Niere transplantiert werden? Bis zu welchem Alter? Ab welchem Erkrankungsgrad? Mit welchen "Zusatzerkrankungen"? Wer entscheidet das? Würde es eine Art "Warteliste" geben? Wie würde diese geführt werden?
Wie steht die Lebenserwartung der Katze in Korrelation zu den OP-Risiken?
Welche Erfahrungswerte gibt es für das Leben einer Katze mit nur einer Niere? Welche Langzeitrisiken bestehen da?

Ich glaube, ich würde bei meinen Katzen weder eine Nierenentnahme noch eine Transplantation durchführen lassen. So schwer mir sicherlich in den jeweiligen Situationen beide Entscheidungen fallen würden - also habe ich für "Nein" gestimmt.

Ich würde auf keinen Fall zustimmen.
Warum nicht?
Ich gehe davon aus dass es bei Katzen "ähnlich" wie bei Menschen "abläuft".
Es müsste eine Datenbank mit "Empfängern" angelegt werde.
Wenn ein Tier stibt müssen die "Daten" mit der Datenbank abgeglichen werden
Dann - wenn ein potentieller Empfänger vorhanden ist das Organ zum Empfänger gebracht werden
Organe sind nur wenige Stunden "haltbar" - also per Flugzeug.
Und jetzt bitte nicht "schlagen" - aber wer soll dass alles bezahlen?
Dann hätten wir in der Tiermedizin eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft"
Die, die es sich leisten können einige tausend Euro für eine OP auszugeben
und die, die das Geld dafür nicht haben.

Alleine schon aus diesen "organisatorischen Gründen" stehe ich dem Ganze sehr skeptisch gegnüber
ganz abgesehen von den moralischen Aspekten - WER entscheidet ob eine Katze als Organspender "dient".

Ich habe mit "Nein" gestimmt. Den Artikel in Our Cats habe ich auch gelesen.

Was Dagmar und Berni geschrieben heben - das sind auch meine Gedanken.

Mit unseren Tierärzten hatten wir uns auch mal allgemein über das Thema "Therapie bei Tieren" unterhalten.
Nicht alles was möglich und machbar ist, ist sinnvoll.

Interessant zu diesem Thema sind vielleicht auch noch diese Adressen:

http://www.tiergesundheit-aktuell.de/kleintiere/aktuelles-35.php
letzte Seite auf http://www.kleintierpraxis-eipeldauer.at/pdf/Niereninsuffizienz.pdf
http://www.focus.de/panorama/reportage/reportage-high-tech-fuer-den-kranken-liebling_aid_171502.html
aus 2003, aber dennoch interessant http://www.animal-health-online.de/klein/2003/02/28/grossbritannien-nierentransplantationen-bei-katzen/1291/

Ich habe soeben mit NEIN gestimmt, da es eben nicht abgeklärt ist, wie alles organisiert werden soll und es kein System dafür gibt.

Bei einer Transplantation (egal ob beim Mensch oder beim Tier) bestehen immer Risiken und solange sich keine Spezialisten ein verantwortliches System überlegt und aufgebaut haben, bleibe ich beim NEIN.

Auch ich habe mit Nein gestimmt und das obwohl ich eine nierenkranke Katze habe.

Ich sehe es genauso wie Bernie. Um einigermassen legal an ein Organ zu kommen, müssen Patientenlieste in einer Organbank angelegt werden usw.
Und dass gerade ein Tier einen Unfall hat, und aufgrund der Schwere der Verletzungen eingeschläfert werden muss, das zu meiner Katze passt, ist sicher unwahrscheinlich.

Mal abgesehen davon, wer kann sagen, dass das Organ nicht abgestossen wird?
Menschliche Transplantationspatieten müssen lebenslag jede Menge Medikamente einnehmen; bei Katzen ist es sicher nicht anders. Will ich das meinem Tier antun? Ein klares Nein auch hier.

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Ich habe fuer die dritte Option gestimmt- es muesste ein dementsprechendes System geben, aehnlich wie bei Menschen. Bei gesunden Tieren wurde es auch von meiner Seite ein "Nein" geben, aber bei Unfallopfern oder kranken tieren waere es etwas anderes....