Meine Katze hat vor allen Angst

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catweasle
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Meine Katze hat vor allen Angst

Beitragvon catweasle » 20.08.2006 20:51

Hallo allerseits,

bin neu hier im Forum. Da ich diese Rubrik gelesen habe und wir mit unserer Katze nicht richtig vorankommen, hoffe auf Eure Hilfe/Meinung.

Meine Frau und ich haben vor 2,5 Jahren eine jetzt ca. 8 Jahre alte Katze aus dem Tierheim geholt. Sie war damals schon sehr scheu und konnte mit Menschen nichts anfangen. Da wir aber dachten, wenn wir sie nicht nehmen, nimmt sie keiner, sie wird sich an uns gewöhnen, haben wir sie zu unserem Kater (ca. 7 Jahre auch vom Tierheim) geholt. DAmals ließ sie sich gar nicht anfassen und hat uns die ganze Zeit angefaucht. Mittlerweile faucht sie nicht mehr, aber sie lässt sich auf keinster Weise anfassen. In letzten 18 Monaten konnten wir sie gerade zwei mal streicheln. Da sie so ängstlich war wollte sie im Tierheim niemand haben. So ist sie mit ca. einem Jahr ins Tierheim gekommen (von einem Bauernhof) und ca. 5 Jahre Lang dort geblieben. Da hatte sie in einer für Katzen umgebauten Scheune gelebt.

Bisher haben wir mit Katzenminze, Felliway und Gedud probiert. Mittlerweile kommt zwar in das Zimmer, wo wir uns aufhalten, und aus den beiden Male, wo wir sie gestreichelt haben, wissen wir, dass sie es sehr mag, gestreichelt zu werden. Bis dahin schaffen wir meistens erst gar nicht. Ab und an riecht sie unsere Finger, wenn wir sie ihr zeigen, läuft aber gleich wieder weg.

Auf der anderen Seite findet sie unseren Kater toll und kann ohne ihn kaum leben. (Das beruht leider nicht immer auf Gegenseitigkeit)

Habt ihr noch eine Idee wie man sie "zähmen" kann? Bzw. wie man sie vo n diesem Angst lösen kann?


catweasle
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Beitragvon catweasle » 23.08.2006 10:55

Hallo,

vielen Dank für Eure Tipps. Wir haben gestern Abend mit der "Erziehungskur" :wink: angefangen.

Sie ist wirklich sehr scheu. Wir werden wohl noch viel Zeit benötigen.

Bienchen
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Beitragvon Bienchen » 23.08.2006 12:22

Hallo catweasle,

erst mal: Herzlich Willkommen hier! :flower:

Ihr habt eure Katze ja wirklich jetzt schon einige Zeit. Aber immerhin habt ihr auch schon in dieser Zeit Fortschritte machen können: Sie faucht euch nicht mehr an!
Da sie anfangs auf einem Bauernhof lebte, hat sie vermutlich nie so richtig Menschen kennen lernen können. Vermutlich hatte sie auch in der Sozialisierungsphase keinen Kontakt zu Menschen. Und dann ist sie ins Tierheim gekommen, wo sie 5 Jahre blieb. Das ist eine verdammt lange Zeit!
Ich denke, je länger so etwas gedauert hat, desto länger braucht es auch, bis die Katze Vertrauen fasst.
Habt ihr es schon mal versucht, euch einfach hinzusetzen und ihr vorzulesen? Oder einfach ruhig und sanft mit ihr zu sprechen eine Zeit lang?
Chico war auch sehr ängstlich, als ich sie bekommen habe vom Tierschutz. Das erste halbe Jahr hat sie immer geschlagen, wenn man versucht hat, sie anzufassen. Ich habe es dann gelassen, sie immer mal an den Fingern schnuppern lassen, ohne auf sie zu zu gehen bzw. eine Bewegung auf sie zu zu machen. Es ist wichtig, dass man die Katze zu nichts zwingt, ihr Zeit lässt, sie von sich aus kommen lässt. Wenn man einen Schritt auf die Katze zu macht, z.B. wenn sie an einem Finger schnuppert, nur einen ganz kleinen Schritt zu machen, indem man diesen einen Finger ganz vorsichtig zu ihr hin bewegt. Ohne sie zu streicheln. So kann man sich langsam vortasten.
Chico ist mit uns inzwischen relativ verschmust - sie mag aber auch nur gestreichelt und geknuddelt werden, wenn sie es gerade will, auch nach 7 Jahren bei uns mag sie es nicht, wenn man auf sie zu kommt, um sie zu streicheln (auch wenn sie es sich bei uns meist gefallen lässt, aber halt ohne es zu genießen).

Vielleicht könnt Ihr es auch mal noch mit Bachblüten probieren? Man hört ja unterschiedliches, ob es wirkt oder nicht und es ist wohl auch bei jeder Katze anders, ob sie darauf anspricht, aber ich würde denken, dass es einen Versuch wert ist.

Und mit Futter zu arbeiten, ist immer eine gute Idee ;)

Ich glaube, dass man mit kleinen, vorsichtigen Schritten und Unmengen Geduld jede Katze soweit zutraulich bekommen kann. Einen großen Schmuser wie es andere Katzen sind, werdet ihr mit ihr vermutlich nie haben, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es einem unglaubliche Glücksgefühle bereitet, wenn man sieht, dass das Vertrauen wächst.

Ich wünsche Euch ganz, ganz viel Gedul, Kraft und Erfolg dafür!

Und vielleicht hast Du auch ein paar Fotos für uns von euren beiden Katzen? Gucken wir uns hier nämlich immer sehr gerne an ;)[/list][/list][/code]

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Beitragvon nikebaby » 23.08.2006 13:09

Hey,
also unsere eine Katze war sehr krank als kleines und war dann die ersten wichtigen Monate in Quarantäne. Wir haben sie dann mit ca. 10 Monaten aus dem Tierheim geholt und sie war wahnsinnig ängstlich und scheu! Und es hat sehr viel Geduld gebraucht um ihr vetrauen zu gewinnen. Über Futter ging das einigermassen und sehr gut über Ihren Spieltrieb, denn sie ist ja noch recht jung. Wir haben sie im November ein Jahr und mittlerweile geht es einigermassen, sie zeigt einem wann sie getreichelt werden möcht und das kann man dann auch, wenn auch nur recht kurz. Zum Glück versteht sie sich sehr gut mit unserer anderen Katze.
Und es war wirklich toll, als ich letztens auf der couch lag und geschlafen hab und dann aufgewacht bin und sie lag unter der decke an meinem bauch und hat geschlafen und geschnurrt! Das war sooooo schön....

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Beitragvon catweasle » 23.08.2006 20:42

Hallo, ich bin die Frau von Catweasle. Vielen Dank für die regen Tips. Mit Bachblüten hatte ich es ganz am Anfang probiert, da Isabell (so heißt unser Sorgenkind) wie schon gesagt nur hinter dem Sofa saß und gefaucht hat. Als wir ihr nach 3 Monaten alle Zähnen haben ziehen lassen müssen, hat das ständige fauchen aufgehört. Nach gut 6 Monaten habe ich dann mit Bachblüten aufgehört, da ich nicht wußte ob es wirklich was bringt.
Isabell hat nun seit gut 2 Jahre keinen einen Zahn mehr, somit ist es für uns mit Leckerchen, Schinken etc. etwas schwer sie zu locken. Sie ist etwas wählerisch und kann halt auch nicht so zubeißen. Mit dem Fressen ansich hat sie aber keine Probleme.
Seit ein paar abenden locke ich Isabell ins Schlafzimmer und mache die Tür zu. Bisher haßte sie geschlossene Türen, geriet immer in Panik, das machte sie jetzt nicht mehr. Ich unterhalte mich dann immer mit ihr, erzähle wie es so im Büro war ect. Sie hört mit dann auch zu und legt sich entspannt auf den Teppich. Bis auf ca. 60 cm komme ich dann auch an sie ran, dann allerdings steht sie auf und geht ein Stückchen weiter weg. Nach 15 Minuten höre ich dann aber auf, ich will sie nicht zu sehr einengen. Tagsüber, wenn wir nicht Zuhause sind, teilt sich Isabell mit unserem Kater Smokey ca. 150 m² Wohnfläche auf 3 Ebenen, wo bis auf 2 Türen alles offen ist. Nach draußen darf Isabell nicht, höchstens mal auf den gesichertern Balkon, wenn wir Zuhause sind.


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Beitragvon catweasle » 03.09.2006 21:32

Hallo alle zusammen,

ich will nur mal schnell berichten, dass ich es heute geschafft habe meine superscheue Isabell zu streicheln. Sie lag so dösig auf unserem Gästebett, da bin ich entfach mal hin und habe probiert sie anzufassen. Erst wollte sie weg, dann blieb sie aber doch liegen und ich kontte sie streicheln. Es schien ihr gut zu gefallen, da ich mit allen Fingern einer Hand durch ihr Felle streicheln durfte. Dabei wurde sie ganz lang und hat ihren Bauch hingestreckt.

Während des Streicheln habe ich festgestellt, dass Isabell von letzten Drittel des Rückens bis zum Schwanzansatz ziemlich verklebtes Fell hat, und weiße Schuppen. Die Schuppen habe ich auch so schon mal gesehen, nur wenn man sie nicht anfassen kann ... Ich bin mir ziemlich sicher, dass es keine Flöhe sind, da nirgendwo wo Isabell liegt schwarze Kotkrümelchen zu sehen sind.
Weiss jemand von Euch was das sein kann und woher das kommen kann? Was kann ich dagegen tun bzw. muss man was dagegen tun?

Unser Kater hatte das in ganz leichter Form auch irgendwann mal, den habe ich nur ein paarmal ordentlich gebürstet, dann war das weg.

LG Sabine

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Beitragvon catweasle » 04.10.2006 21:17

Hallo alle zusammen,

ich melde mich heute mal wieder mit einer frohen Botschaft. Wir haben es tatsächlich geschafft, dass sich unsere superscheu Katze Isabell schon ein wenig streicheln läßt. Und sie findet das sooo toll. Noch gelingt es uns meistens nur, wenn sie unter dem Btt liegt und wir hinter ihr herhangeln, aber eben hat sie es sich auf dem bett liegend gefallen lassen. Als ich sie allerdings ganz gleih hochheben wollte ist sie getürmt. Aber immerhin, ich bin so froh und stolz dass ich mit meiner Geduld doch ein bischen weiter komme.

Das mußte ich mal loswerden.

Liebe Grüße Sabine un die Fellnasen Smokey und Isabell

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Re: Meine Katze hat vor allen Angst

Beitragvon Felinae » 19.08.2016 20:28

Huhu Catweasle,

ich hab' Deinen Usernamen gerade in der Liste der Onlineuser gesehen und war neugierig und hab' deshalb kurz in Deinen Vorstellungsthread geschaut.

Wow, Du bist ja echt schon 10 Jahre hier im Forum :shock: .

Schön das Du mal wieder hier reinschaust.

Wie geht's Deinen Mitzen denn?

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Re: Meine Katze hat vor allem Angst - Isabell ist im Katzenhimmel

Beitragvon catweasle » 01.12.2016 20:03

Liebe Forumsmitglieder,
In den letzten Monaten habe ich hier eher nur mal kurz mitgelesen. Ich war zu sehr mit Isabell beschäftigt. Ich weiß gar nicht, ob ich das irgendwann mal geschrieben hatte, deswegen eine ganz kurze Zusammenfassung.
Im März 2015 wurde bei Isabell festgestellt, dass sie eine schon fortgeschrittene Niereninsuffizenz hat. Ich habe das Futter sofort auf Renalfutter umgestellt und ihr täglich SUC gespritzt. Eine lange Zeit konnte ich die Werte verbessern bzw. halten. Dann waren die Werte immer schlechter. Ich habe ihr zusätzlich Semintra verabreicht. In den letzten 3 Monaten bin ich alle 2 Tage mit ihr in die Tierklinik gefahren und habe ihr Epoetin und Infusion spritzen lassen. Am Montag Abend das letzte mal. Am Dienstag Abend musste ich sie dann doch über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Sie ist gute 18 Jahre alt geworden und ich behaupte, sie hatte bei uns ein sehr schönes Leben.
Jetzt ist sie bei Penny (2004) und Smokey (2011) im Katzenhimmel und tollt dort herum.
Mach es gut meine kleine Maus.

Traurige Grüße Sabine und die Norweger Ginger, Beau und Bryan

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Re: Meine Katze hat vor allen Angst

Beitragvon Felinae » 01.12.2016 20:55

Es tut mir sehr, sehr leid. 18 Jahre sind eine lange Zeit.

Du hast so viel für Isabell getan, eure Bindung muss sehr, sehr stark gewesen sein.

Ich wünsche Dir Kraft und Stärke für die kommende Zeit.


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Re: Meine Katze hat vor allen Angst

Beitragvon Scrat » 01.12.2016 21:14

Hallo Sabine,

mir fehlen die Worte :(

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Christine mit Flauschis Cindy, Max, Wilbur und den Sternenkätzchen Luis, Minnie, Billie, Susi und Leo.

Freunde sind jene seltenen Menschen, die einen fragen, wie es einem geht - und dann auch die Antwort abwarten. (Autor/in unbekannt)

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Re: Meine Katze hat vor allen Angst

Beitragvon Biene » 01.12.2016 22:08

Mein herzliches Beileid! :-(
Isabell hatte Glück bei euch gelandet zu sein.
So viel Liebe und Geduld erfahrt sicher nicht
jede scheue Katze :love: !
Liebe Grüße- Biene und ihre ♥ Teppichflitzer ♥
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