Horrornacht mit traurigem Ende
Verfasst: 06.12.2009 18:37
Hallo @All,
Ich habe heute nacht eine ziemlich üble Sache mit meinem Kater Willi erlebt, die leider einen unschönen Ausgang hatte.
Aber erst mal einige Infos vorweg: Ich habe den Kater (5 od. 6 J. alt) vor 5 Wochen von meinem verstorbenen Vater geerbt. Der Kater hatte vorher 3 Tage lang neben dem Leichnam meines Vaters in der Wohnung gesessen, bevor die Nachbarn bemerkt hatten, dass etwas nicht in der Wohnung stimmt. Die Feuerwehr hatte das ziemlich verstörte Tier zum Tierarzt gebracht, der den Kater erstmal in Obhut genommen hat.
Die ersten 3 Tage war Willi lt. Aussage des Tierarztes extrem aggressiv und hat jegliche Nahrung verweigert, danach wurde er ruhiger und hat auch wieder gefressen. Ich habe ihn dann adoptiert, weil er ein wirklich tolles Tier war, meistens total verschmust aber manchmal halt auch ein kleiner Kämpfer.
Willi hat sich bei mir auch ganz gut eingelebt und mich als Hauptbezugsperson ausgesucht, meine Tochter (6) hat er als Mitbewohnerin akzeptiert. Zum Glück war die Kleine dieses Wochenende nicht bei mir.
Heute Nacht ist jedoch unfassbares geschehen:
Willie hat mich angegriffen, während ich geschlafen habe. Ich bin wach geworden, weil er mir durch die dicke Bettdecke heftig ins Knie gebissen hat! Ich habe mich fürchterlich erschreckt und das Knie zurückgezogen. Er ist mir daraufhin ins Bett gesprungen und wollte mein Gesicht attackieren. Zum Glück habe ich instinktiv die Arme hoch gerissen und ihn erstmal aus dem Bett befördert. Das hat ihn dann richtig wild gemacht, er ist auf mich losgegangen wie ein Kampfhund, ohne Rücksicht auf eigene Verluste.
Die Geräusche, die Willi dabei von sich gegeben hat, jagen mir jetzt noch eiskalte Schauer über den Rücken. Der Kater hat immer wieder zugebissen und mir seine Krallen ins Fleisch gehauen, so dass es heftig angefangen hat zu bluten. Zwischenzeitlich hatte ich schon die Befürchtung, er hätte meine Pulsader erwischt.
Sein Blick, die Mimik und Körpersprache und die Geräusche, das hätte echt aus einem Hitchcock-Film sein können.
Irgendwann hab ich ihn im Nackenfell zu fassen bekommen und ihn in das Wohnzimmer befördert. Blöderweise hab ich die Tür nicht richtig zu gemacht und während ich mich um mein Wunden gekümmert habe, hat er die Zeit genutzt, sich auf den Schlafzimmerschrank zu flüchten, was sowieso "sein" Platz war. Ich hab ihn da erstmal in Ruhe gelassen und versucht meine Panik in den Griff zu bekommen, in dem ich die 112 gewählt habe. Der Diensthabende war so freundlich, mir den tierärztlichen Notdienst raus zu suchen.
Die Tierärztin meinte, ich solle den Kater für diese Nacht in Ruhe lassen und in einem anderen Zimmer schlafen, 'Er würde sich bestimmt wieder beruhigen'.
Denkste! Heute morgen saß der Kater vor der Wohnzimmertür und wollte sofort wieder auf mich losgehen, als ich die Tür öffnete. Hab ihn aber irgendwie zurück ins Schlafzimmer scheuchen können und ihn dort eingesperrt. Zum Glück waren meine Nachbarn schon wach und haben geholfen, ihn mit einem Angelkescher einzufangen. Wir haben den rabiaten Kater im Kescher eingewickelt, Kescher mit Kater in eine Kiste gepackt und zur Tierarztpraxis gebracht.
Als die Tierärztin meine Wunden gesehen hat, meinte sie direkt, es wäre besser, das Tier aus Selbstschutzgründen einzuschläfern. Meine größte Befürchtung war, die Aggressivität des Tieres, käme von einer Tollwutinfektion. Willi war aber ein reiner Stubenkater, der nie draußen herumgelaufen ist. Die einzige Möglichkeit sich damit zu infizieren, hätte in der Tierarztpraxis bestanden, aus der ich ihn damals abgeholt hatte. In der Gegend gibt es gottseidank keine Wildtollwut.
Beide Tierärzte sind der Meinung, die Ursachen seines Verhalten wären auf die traumatische Zeit zurückzuführen, als er mit meinem toten Vater in der Wohnung war oder auf einen Tumor o.ä. im Hirn.
Naja, die Ärztin hat ihn schlussendlich zu meinem Vater in die ewigen Jagdgründe geschickt.
Was ich an der ganzen Sache jetzt aber am schlimmsten finde, ist, dass ich seit heute Nacht echte Angst vor Katzen habe. Schade, ich habe schon als Kind immer wieder mal Katzen gehabt aber jetzt will ich einfach keine mehr haben.
Wenn ich daran denke, was der Kater meiner Tochter hätte antun können, wird mir speiübel.
Ich stelle mir natürlich auch die Frage, ob ich irgend etwas grundlegend falsch gemacht habe. Was mich wundert ist die Tatsache, dass Willi gestern nachmittag noch völlig normal und verschmust war. Dieser Wesenswandel hat sich anscheinend innerhalb von 2-3 Std. vollzogen. Ich verstehe es einfach nicht.
HAt von Euch jmd. ähnliches schon erlebt oder davon gehört?
LG, ein völlig rat- & katerloser
Jörg
Ich habe heute nacht eine ziemlich üble Sache mit meinem Kater Willi erlebt, die leider einen unschönen Ausgang hatte.
Aber erst mal einige Infos vorweg: Ich habe den Kater (5 od. 6 J. alt) vor 5 Wochen von meinem verstorbenen Vater geerbt. Der Kater hatte vorher 3 Tage lang neben dem Leichnam meines Vaters in der Wohnung gesessen, bevor die Nachbarn bemerkt hatten, dass etwas nicht in der Wohnung stimmt. Die Feuerwehr hatte das ziemlich verstörte Tier zum Tierarzt gebracht, der den Kater erstmal in Obhut genommen hat.
Die ersten 3 Tage war Willi lt. Aussage des Tierarztes extrem aggressiv und hat jegliche Nahrung verweigert, danach wurde er ruhiger und hat auch wieder gefressen. Ich habe ihn dann adoptiert, weil er ein wirklich tolles Tier war, meistens total verschmust aber manchmal halt auch ein kleiner Kämpfer.
Willi hat sich bei mir auch ganz gut eingelebt und mich als Hauptbezugsperson ausgesucht, meine Tochter (6) hat er als Mitbewohnerin akzeptiert. Zum Glück war die Kleine dieses Wochenende nicht bei mir.
Heute Nacht ist jedoch unfassbares geschehen:
Willie hat mich angegriffen, während ich geschlafen habe. Ich bin wach geworden, weil er mir durch die dicke Bettdecke heftig ins Knie gebissen hat! Ich habe mich fürchterlich erschreckt und das Knie zurückgezogen. Er ist mir daraufhin ins Bett gesprungen und wollte mein Gesicht attackieren. Zum Glück habe ich instinktiv die Arme hoch gerissen und ihn erstmal aus dem Bett befördert. Das hat ihn dann richtig wild gemacht, er ist auf mich losgegangen wie ein Kampfhund, ohne Rücksicht auf eigene Verluste.
Die Geräusche, die Willi dabei von sich gegeben hat, jagen mir jetzt noch eiskalte Schauer über den Rücken. Der Kater hat immer wieder zugebissen und mir seine Krallen ins Fleisch gehauen, so dass es heftig angefangen hat zu bluten. Zwischenzeitlich hatte ich schon die Befürchtung, er hätte meine Pulsader erwischt.
Sein Blick, die Mimik und Körpersprache und die Geräusche, das hätte echt aus einem Hitchcock-Film sein können.
Irgendwann hab ich ihn im Nackenfell zu fassen bekommen und ihn in das Wohnzimmer befördert. Blöderweise hab ich die Tür nicht richtig zu gemacht und während ich mich um mein Wunden gekümmert habe, hat er die Zeit genutzt, sich auf den Schlafzimmerschrank zu flüchten, was sowieso "sein" Platz war. Ich hab ihn da erstmal in Ruhe gelassen und versucht meine Panik in den Griff zu bekommen, in dem ich die 112 gewählt habe. Der Diensthabende war so freundlich, mir den tierärztlichen Notdienst raus zu suchen.
Die Tierärztin meinte, ich solle den Kater für diese Nacht in Ruhe lassen und in einem anderen Zimmer schlafen, 'Er würde sich bestimmt wieder beruhigen'.
Denkste! Heute morgen saß der Kater vor der Wohnzimmertür und wollte sofort wieder auf mich losgehen, als ich die Tür öffnete. Hab ihn aber irgendwie zurück ins Schlafzimmer scheuchen können und ihn dort eingesperrt. Zum Glück waren meine Nachbarn schon wach und haben geholfen, ihn mit einem Angelkescher einzufangen. Wir haben den rabiaten Kater im Kescher eingewickelt, Kescher mit Kater in eine Kiste gepackt und zur Tierarztpraxis gebracht.
Als die Tierärztin meine Wunden gesehen hat, meinte sie direkt, es wäre besser, das Tier aus Selbstschutzgründen einzuschläfern. Meine größte Befürchtung war, die Aggressivität des Tieres, käme von einer Tollwutinfektion. Willi war aber ein reiner Stubenkater, der nie draußen herumgelaufen ist. Die einzige Möglichkeit sich damit zu infizieren, hätte in der Tierarztpraxis bestanden, aus der ich ihn damals abgeholt hatte. In der Gegend gibt es gottseidank keine Wildtollwut.
Beide Tierärzte sind der Meinung, die Ursachen seines Verhalten wären auf die traumatische Zeit zurückzuführen, als er mit meinem toten Vater in der Wohnung war oder auf einen Tumor o.ä. im Hirn.
Naja, die Ärztin hat ihn schlussendlich zu meinem Vater in die ewigen Jagdgründe geschickt.
Was ich an der ganzen Sache jetzt aber am schlimmsten finde, ist, dass ich seit heute Nacht echte Angst vor Katzen habe. Schade, ich habe schon als Kind immer wieder mal Katzen gehabt aber jetzt will ich einfach keine mehr haben.
Wenn ich daran denke, was der Kater meiner Tochter hätte antun können, wird mir speiübel.
Ich stelle mir natürlich auch die Frage, ob ich irgend etwas grundlegend falsch gemacht habe. Was mich wundert ist die Tatsache, dass Willi gestern nachmittag noch völlig normal und verschmust war. Dieser Wesenswandel hat sich anscheinend innerhalb von 2-3 Std. vollzogen. Ich verstehe es einfach nicht.
HAt von Euch jmd. ähnliches schon erlebt oder davon gehört?
LG, ein völlig rat- & katerloser
Jörg