Auswirkungen zu früher Trennung von der Mutter
Verfasst: 14.12.2008 01:25
Ich möchte nun, weil oft in Threads erwähnt, nun einmal meine Erfahrungen mit einer verhaltensgestörten Katze niederschreiben, deren Probleme aus der zu frühen Trennung von Mutter/Geschwistern resultieren.
Ich schreibe nun also Banshees Geschichte auf, von Geburt an bis jetzt (auf den Tag sogar genau ein Jahr nachdem sie das erste Mal in die Klinik musste) und hoffe es verdeutlicht warum ich die Meinung sehr konsequent vertrete dass man ein Kitten am Besten solange bei der Mutter lässt bis diese die Kitten von sich aus verstösst. Aber vor 12, besser noch 14 Wochen sollte so ein Geschöpf niemals aus der Obhut der Mutter gerissen werden!
Banshee wurde am 06.04.2007 als Tochter einer Freigängerin geboren. Neben ihr gab es noch einige andere Kitten, ein paar Schwarze und ein paar Getigerte, wurde mir erzählt.
Wie sie die ersten 4 Wochen ihres Lebens verbrachte weiß ich nicht, nur dass ab diesem Zeitpunkt wohl ein Plakat ausgehangen wurde am Fenster der Wohnung "Kätzchen abzugeben, 5 Euro pro Stück"
4 Wochen waren wohl genug für die ersten Besitzer der Kitten.
Ich erfuhr von Banshee, da war ich gerade hier in die Gegend gezogen und habe eine junge Frau kennengelernt, erste neue Kontakte knüpfen in einer neuen Stadt halt. Sie erzählte mir dass sie ein kleines Kätzchen adoptiert hätte, 4 Wochen, müsste auch noch mit Milch gefüttert werden. 'Armes Kleines, so ganz ohne Mutter!' Dachte ich mir 'Gut dass sich ihr jemand annimmt.'
Eine Woche später war ich eingeladen von jener jungen Frau, ein gemütliches Beisammensein, ich kam gerne, und lernte dort auch erstmals das kleine schwarze Etwas kennen das damals noch auf einen anderen Namen hörte. Es war so unglaublich winzig mit seinem riesigen, roten Halsband mit dem Glöckchen dran! Es flitzte ständig zwischen den Gästen herum, mit großen Augen, und ließ sich von jedem zum Spielen animieren... zu viel, es war regelrecht aufgedreht, und je später es wurde umso mehr krallte, fauchte und biss die Kleine. Aber das war ja noch "sooo süß, wie sie versucht zu beißen und kratzen". Anstatt schlafen zu gehen fing das sichtlich müde Tierchen auch immer mehr an zu schreien wie am Spieß.
Ich war ehrlich froh kein so verhaltensgestörtes Tier zu haben, muss ich zugeben.
Eine Woche später erfuhr ich dass die Frau die Kleine weggeben wollte. Sie würde sich nicht mit der Tochter vertragen, und überhaupt war es wohl zuviel Arbeit. Ganz fit sei es auch nicht "Aber sind ja nur 5 Euro gewesen".
Irgendwie kam es auf jeden Fall dazu dass ich auf einmal ein schwarzes, zitterndes Bündel zuhause hatte, erschreckend abgemagert bis auf die Knochen und voller Ohrmilben.
Die erste Nacht bei mir schrie die Kleine jämmerlich, was ihr den Namen "Banshee" einbrachte. ich brachte sie zum Tierarzt am nächsten Tag, dünn, Ohrmilben, aber sonst soweit okay, lautete die Diagnose.
Doch da begann der Stress mit der Kleinen erst.
Banshee ließ sich absolut nicht anfassen, das war ja soweit noch nicht so schlimm für mich. Doch sie war hochaggressiv sobald sich eine Hand nur näherte, sobald sich irgendetwas an menschlicher Haut näherte, egal ob Gesicht, Beine oder Arme. Bei einem 6 Wochen alten Kitten mochte das noch nicht so schlimm sein, aber ich bekam schon Panik wenn ich daran dachte wie das bei einem ausgewachsenem Tier sein mochte.
Es wurde auch nicht besser. Erst fraß sie nicht... ich bekam absolute Angst dass sie mir unter der Hand weg verhungern würde. Mit Baby-Putenbrei bekam ich sie dann aber soweit auch feste Nahrung zu sich zu nehmen, und endlich wenigstens ein wenig an Gewicht zuzulegen. Aber sie wurde immer aggressiver. Es kam soweit dass sie mir auflauerte und gezielt in's Gesicht sprang - auch Nachts. Eines Nachts wurde ich wach, und sie sprang mir kreischend in's Gesicht... ich hatte eine dicke Schramme quer über mein rechtes Auge, ein Glück hatte ich die Augen schnell genug zugemacht.
Konsequenz war dass ich weinend im Bett saß weil ich einfach fix und fertig war und nicht weiterwusste, und das schwarze "Biest" mich auch währenddessen weiter attackierte.
Am nächsten Tag wusste ich dass sich was ändern musste. Weggeben kam für mich keinesfalls in Frage, eine verhaltensgestörte schwarze Katze in's Tierheim geben? Welch Vermittlungschancen hätte die dort schon?
Also dachte ich daran dass keine Katze in Wohnungs"haft" gerne alleine war, und sollte eine Zweite dazuholen. Eine die gut sozialisiert war und ihr zeigen konnte wie sich eine Katze eben zu verhalten hat. Ich wandte mich an eine Tierschutzorganisation, der Schilderung nach sei meine Katze dominant und brauche einen guten Konter. Klang plausibel, doch die Einjährige die ich vermittelt bekam dominierte meine plötzlich sehr kleinlaute "Bestie" absolut, und biss und kratzte bis auf's Blut, im wahrsten Sinne des Wortes. Es wurde immer schlimmer, also gab ich die Große schweren Herzens wieder zurück, aber es war für alle das Beste.
Banshee war nicht zu dominant, sie hatte also Angst, permanent. Sie hatte tierische Verlustängste, selbst wenn ich nur zum Einkaufen die Wohnung verließ, ja wenn ich nur das Zimmer verließ manchmal. Sie hatte Angst wenn sich ihr jemand nähert, auch wenn es nur ich war. Sie hatte Angst vor einem fremden Geräusch, Geruch, vor dem Fressen, und immer wenn sie Angst bekam fing sie an zu schreien, zu beißen und kratzen.
Der Zeitpunkt kam wo Thaayo Nyam einzog. Ein Thaikater ebenfalls aus "zweiter Hand", allerdings auch nur zwei Monate älter.
Banshee tobte erst, doch der Kater - eine Seele von Tier - nahm sich das nicht zu Herzen und putzte sie einfach von morgens bis abends, auch wenn sie sich wehrte. Doch sie erfuhr, dass ihr nicht jeder etwas wollte.
Banshee lernte mit von Thaayo mit drei Monaten das erste Mal den Schwanz zur Begrüßung zu erheben, und mit dem Schwanz zu schlagen wenn ihr etwas nicht passte.
Von da an wurden auch die Aggressionen erträglicher. Nicht sofort, aber mit der Zeit.
Sie wurde mit einem halben Jahr dann kastriert... eine schreckliche Zeit für mich. Ihr ging es gar nicht gut, sie hatte die Narkose nicht gut vertragen und erbracht 5 Tage lang. Sie begann mit der Futtermäkelei. Nichts mochte sie fressen, zweitweise musste ich wieder mit Brei päppeln damit sie überhaupt etwas zu sich nahm. Eines Morgens, gegen halb 5, wurde ich wach weil sie jämmerlich schrie... und erbrach. Hintenherum war sie völlig verklebt, und als ich nachsah war ihr Unterleib blutig. Völlig panisch rief ich meinen Freund an dass wir in die Tierklinik müssten. Dort bekam sie erstmal eine Spritze, ich wurde beruhigt, sollte nach Hause.
Es ging einige Tage, doch dann gefiel mir der apathische zustand gar nciht mehr, ich bin wieder zur Klinik. Sie wurde für den nächsten Tag zum schallen eingeplant, es könne evt eine Gebärmuttervereiterung sein.
Heraus kam, nichts war mit Vereiterung, aber ein weniger gutes Blutbild, völlig niedrige Leukozyten, ich durfte bis zum 24.12. bangen da die Testergebnisse für Leukose, FIV und FIP ausstanden. Ein Glück alles negativ!
Ergebnis war "einfach" das ihr Immunsystem völlig im Eimer war.
Die Spritzen zur Immunstärkung schlugen in's totale Gegenteil um, jede Spritze machte Banshee fix und fertig, die beim Tierarzt während des spritzens sogar einen 2 Meter Tierarzthelfer völlig blutig kratzte und sich aus den Händen wand, und nach jedem Besuch einen heftigen Fieberschub erlitt der sie zwei Tage Schachmatt setzte.
Also gaben meine Tierärzte sie auf.
Ich bemühte mich derweil um eine Tierheilpraktikerin. Ich hielt vorher gar nichts davon, war aber gewillt jeden Strohhalm zu ergreifen wenn es um Banshees Leben ging - und ich konnte förmlich spüren dass sie mit jedem Tag schwächer und lebloser wurd. Ich wurde mit Homöopathie konfrontiert... nun gut, schaden konnte es ja nichts. Ausserdem bestätigte die Heilpraktikerin mich darin dass es wohl wirklich von der frühen Trennung der Mutter herrühren würde - nach einer Weile kommt man sich bei so manchen Tierärzten ja schon leicht bescheuert vor, die ja eher nur die körperlichen Erkrankungen im Sinn haben.
Und Tatsache... mithilfe von Bachblüten und einer homöopathischen Immunstärkung wurde sie zusehends kräftiger, und fraß wieder besser. Bei einem neuen Blutbild kam heraus dass alle Werte völlig normal seien.
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Vielleicht könnt ihr nun nachvollziehen warum ich innerlich oft vor Wut beinahe platze wenn ich irgendwo in Anzeigen ect. lese "War halt so niedlich mit 6 Wochen" "damals bei meiner Großmutter kamen die auch mit 6 Wochen weg!" oder "Mit 8 Wochen können die aber doch schon alles!"
Es dauerte ca. ein dreiviertel Jahr die akuten Folgen von Banshees Defiziten aus ihrer Kittenzeit zu behandeln. bis heute dauert es die seelischen Folgern zu lindern.
Nach wie vor bekommt sie regelmäßig so einmal im Monat eine Art Panikattacken, wo sie einige Tage völlig hysterisch auf alles und jeden reagiert, bei jeder Berührung oder nur Annäherung wie unter Schmerzen aufschreit und jeden attackiert. Von sämtlichen Tierärzten und Kliniken kontrolliert mit dem Hinweis dass diese Katze körperlich topfit sei.
Sie bekommt zwischendurch auch weiterhin apathische Phasen, in denen sie kaum reagiert und nur herumliegt.
Doch körperlich geht es laut Ärzten dem Tier gut. Bis auf ein "schwaches Immunsystem".
Natürlich sehe ich in diesen Phasen manchmal wieder aus als hätte ich versucht einen Löwen zu knutschen.
Doch Banshee kann ja nichts dafür.
Sie ist immer noch meine zierliche Kleine... auch köperlich immer ein wenig "zurückgeblieben". In vielen Dingen versteht sie nicht wenn der Kater und mittlerweile auch die andere Katze mit ihr kommunizieren. Sie flippt aus wenn der Kater sie spielerisch angreift, missversteht generell Aufforderungen zum Spielen, versteht Unterwerfungsgesten nicht. Sie hat es halt einfach nicht gelernt.
Manchmal habe ich auch Angst dass wie vor einem Jahr einfach ihr Immunsystem aufgibt. Zwar ohne "wissenschaftlichen" Grund, aber einfach so, und dann vielleicht endgültig.
Sie ist keine große Schmuserin, aber manchmal kommt sie Nachts an und legt sich schnurrend an meinen Hals. Für mich die doppelte Bestätigung wie richtig es war mich damals ihrer anzunehmen!
Körperlich ist sie ja auch an sich völlig okay - sie hätte einfach nur 8 bis 10 lächerliche Wochen mehr bei ihrer Mutter und ihren Geschwisterchen bleiben müssen...
Ich schreibe nun also Banshees Geschichte auf, von Geburt an bis jetzt (auf den Tag sogar genau ein Jahr nachdem sie das erste Mal in die Klinik musste) und hoffe es verdeutlicht warum ich die Meinung sehr konsequent vertrete dass man ein Kitten am Besten solange bei der Mutter lässt bis diese die Kitten von sich aus verstösst. Aber vor 12, besser noch 14 Wochen sollte so ein Geschöpf niemals aus der Obhut der Mutter gerissen werden!
Banshee wurde am 06.04.2007 als Tochter einer Freigängerin geboren. Neben ihr gab es noch einige andere Kitten, ein paar Schwarze und ein paar Getigerte, wurde mir erzählt.
Wie sie die ersten 4 Wochen ihres Lebens verbrachte weiß ich nicht, nur dass ab diesem Zeitpunkt wohl ein Plakat ausgehangen wurde am Fenster der Wohnung "Kätzchen abzugeben, 5 Euro pro Stück"
4 Wochen waren wohl genug für die ersten Besitzer der Kitten.
Ich erfuhr von Banshee, da war ich gerade hier in die Gegend gezogen und habe eine junge Frau kennengelernt, erste neue Kontakte knüpfen in einer neuen Stadt halt. Sie erzählte mir dass sie ein kleines Kätzchen adoptiert hätte, 4 Wochen, müsste auch noch mit Milch gefüttert werden. 'Armes Kleines, so ganz ohne Mutter!' Dachte ich mir 'Gut dass sich ihr jemand annimmt.'
Eine Woche später war ich eingeladen von jener jungen Frau, ein gemütliches Beisammensein, ich kam gerne, und lernte dort auch erstmals das kleine schwarze Etwas kennen das damals noch auf einen anderen Namen hörte. Es war so unglaublich winzig mit seinem riesigen, roten Halsband mit dem Glöckchen dran! Es flitzte ständig zwischen den Gästen herum, mit großen Augen, und ließ sich von jedem zum Spielen animieren... zu viel, es war regelrecht aufgedreht, und je später es wurde umso mehr krallte, fauchte und biss die Kleine. Aber das war ja noch "sooo süß, wie sie versucht zu beißen und kratzen". Anstatt schlafen zu gehen fing das sichtlich müde Tierchen auch immer mehr an zu schreien wie am Spieß.
Ich war ehrlich froh kein so verhaltensgestörtes Tier zu haben, muss ich zugeben.
Eine Woche später erfuhr ich dass die Frau die Kleine weggeben wollte. Sie würde sich nicht mit der Tochter vertragen, und überhaupt war es wohl zuviel Arbeit. Ganz fit sei es auch nicht "Aber sind ja nur 5 Euro gewesen".
Irgendwie kam es auf jeden Fall dazu dass ich auf einmal ein schwarzes, zitterndes Bündel zuhause hatte, erschreckend abgemagert bis auf die Knochen und voller Ohrmilben.
Die erste Nacht bei mir schrie die Kleine jämmerlich, was ihr den Namen "Banshee" einbrachte. ich brachte sie zum Tierarzt am nächsten Tag, dünn, Ohrmilben, aber sonst soweit okay, lautete die Diagnose.
Doch da begann der Stress mit der Kleinen erst.
Banshee ließ sich absolut nicht anfassen, das war ja soweit noch nicht so schlimm für mich. Doch sie war hochaggressiv sobald sich eine Hand nur näherte, sobald sich irgendetwas an menschlicher Haut näherte, egal ob Gesicht, Beine oder Arme. Bei einem 6 Wochen alten Kitten mochte das noch nicht so schlimm sein, aber ich bekam schon Panik wenn ich daran dachte wie das bei einem ausgewachsenem Tier sein mochte.
Es wurde auch nicht besser. Erst fraß sie nicht... ich bekam absolute Angst dass sie mir unter der Hand weg verhungern würde. Mit Baby-Putenbrei bekam ich sie dann aber soweit auch feste Nahrung zu sich zu nehmen, und endlich wenigstens ein wenig an Gewicht zuzulegen. Aber sie wurde immer aggressiver. Es kam soweit dass sie mir auflauerte und gezielt in's Gesicht sprang - auch Nachts. Eines Nachts wurde ich wach, und sie sprang mir kreischend in's Gesicht... ich hatte eine dicke Schramme quer über mein rechtes Auge, ein Glück hatte ich die Augen schnell genug zugemacht.
Konsequenz war dass ich weinend im Bett saß weil ich einfach fix und fertig war und nicht weiterwusste, und das schwarze "Biest" mich auch währenddessen weiter attackierte.
Am nächsten Tag wusste ich dass sich was ändern musste. Weggeben kam für mich keinesfalls in Frage, eine verhaltensgestörte schwarze Katze in's Tierheim geben? Welch Vermittlungschancen hätte die dort schon?
Also dachte ich daran dass keine Katze in Wohnungs"haft" gerne alleine war, und sollte eine Zweite dazuholen. Eine die gut sozialisiert war und ihr zeigen konnte wie sich eine Katze eben zu verhalten hat. Ich wandte mich an eine Tierschutzorganisation, der Schilderung nach sei meine Katze dominant und brauche einen guten Konter. Klang plausibel, doch die Einjährige die ich vermittelt bekam dominierte meine plötzlich sehr kleinlaute "Bestie" absolut, und biss und kratzte bis auf's Blut, im wahrsten Sinne des Wortes. Es wurde immer schlimmer, also gab ich die Große schweren Herzens wieder zurück, aber es war für alle das Beste.
Banshee war nicht zu dominant, sie hatte also Angst, permanent. Sie hatte tierische Verlustängste, selbst wenn ich nur zum Einkaufen die Wohnung verließ, ja wenn ich nur das Zimmer verließ manchmal. Sie hatte Angst wenn sich ihr jemand nähert, auch wenn es nur ich war. Sie hatte Angst vor einem fremden Geräusch, Geruch, vor dem Fressen, und immer wenn sie Angst bekam fing sie an zu schreien, zu beißen und kratzen.
Der Zeitpunkt kam wo Thaayo Nyam einzog. Ein Thaikater ebenfalls aus "zweiter Hand", allerdings auch nur zwei Monate älter.
Banshee tobte erst, doch der Kater - eine Seele von Tier - nahm sich das nicht zu Herzen und putzte sie einfach von morgens bis abends, auch wenn sie sich wehrte. Doch sie erfuhr, dass ihr nicht jeder etwas wollte.
Banshee lernte mit von Thaayo mit drei Monaten das erste Mal den Schwanz zur Begrüßung zu erheben, und mit dem Schwanz zu schlagen wenn ihr etwas nicht passte.
Von da an wurden auch die Aggressionen erträglicher. Nicht sofort, aber mit der Zeit.
Sie wurde mit einem halben Jahr dann kastriert... eine schreckliche Zeit für mich. Ihr ging es gar nicht gut, sie hatte die Narkose nicht gut vertragen und erbracht 5 Tage lang. Sie begann mit der Futtermäkelei. Nichts mochte sie fressen, zweitweise musste ich wieder mit Brei päppeln damit sie überhaupt etwas zu sich nahm. Eines Morgens, gegen halb 5, wurde ich wach weil sie jämmerlich schrie... und erbrach. Hintenherum war sie völlig verklebt, und als ich nachsah war ihr Unterleib blutig. Völlig panisch rief ich meinen Freund an dass wir in die Tierklinik müssten. Dort bekam sie erstmal eine Spritze, ich wurde beruhigt, sollte nach Hause.
Es ging einige Tage, doch dann gefiel mir der apathische zustand gar nciht mehr, ich bin wieder zur Klinik. Sie wurde für den nächsten Tag zum schallen eingeplant, es könne evt eine Gebärmuttervereiterung sein.
Heraus kam, nichts war mit Vereiterung, aber ein weniger gutes Blutbild, völlig niedrige Leukozyten, ich durfte bis zum 24.12. bangen da die Testergebnisse für Leukose, FIV und FIP ausstanden. Ein Glück alles negativ!
Ergebnis war "einfach" das ihr Immunsystem völlig im Eimer war.
Die Spritzen zur Immunstärkung schlugen in's totale Gegenteil um, jede Spritze machte Banshee fix und fertig, die beim Tierarzt während des spritzens sogar einen 2 Meter Tierarzthelfer völlig blutig kratzte und sich aus den Händen wand, und nach jedem Besuch einen heftigen Fieberschub erlitt der sie zwei Tage Schachmatt setzte.
Also gaben meine Tierärzte sie auf.
Ich bemühte mich derweil um eine Tierheilpraktikerin. Ich hielt vorher gar nichts davon, war aber gewillt jeden Strohhalm zu ergreifen wenn es um Banshees Leben ging - und ich konnte förmlich spüren dass sie mit jedem Tag schwächer und lebloser wurd. Ich wurde mit Homöopathie konfrontiert... nun gut, schaden konnte es ja nichts. Ausserdem bestätigte die Heilpraktikerin mich darin dass es wohl wirklich von der frühen Trennung der Mutter herrühren würde - nach einer Weile kommt man sich bei so manchen Tierärzten ja schon leicht bescheuert vor, die ja eher nur die körperlichen Erkrankungen im Sinn haben.
Und Tatsache... mithilfe von Bachblüten und einer homöopathischen Immunstärkung wurde sie zusehends kräftiger, und fraß wieder besser. Bei einem neuen Blutbild kam heraus dass alle Werte völlig normal seien.
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Vielleicht könnt ihr nun nachvollziehen warum ich innerlich oft vor Wut beinahe platze wenn ich irgendwo in Anzeigen ect. lese "War halt so niedlich mit 6 Wochen" "damals bei meiner Großmutter kamen die auch mit 6 Wochen weg!" oder "Mit 8 Wochen können die aber doch schon alles!"
Es dauerte ca. ein dreiviertel Jahr die akuten Folgen von Banshees Defiziten aus ihrer Kittenzeit zu behandeln. bis heute dauert es die seelischen Folgern zu lindern.
Nach wie vor bekommt sie regelmäßig so einmal im Monat eine Art Panikattacken, wo sie einige Tage völlig hysterisch auf alles und jeden reagiert, bei jeder Berührung oder nur Annäherung wie unter Schmerzen aufschreit und jeden attackiert. Von sämtlichen Tierärzten und Kliniken kontrolliert mit dem Hinweis dass diese Katze körperlich topfit sei.
Sie bekommt zwischendurch auch weiterhin apathische Phasen, in denen sie kaum reagiert und nur herumliegt.
Doch körperlich geht es laut Ärzten dem Tier gut. Bis auf ein "schwaches Immunsystem".
Natürlich sehe ich in diesen Phasen manchmal wieder aus als hätte ich versucht einen Löwen zu knutschen.
Doch Banshee kann ja nichts dafür.
Sie ist immer noch meine zierliche Kleine... auch köperlich immer ein wenig "zurückgeblieben". In vielen Dingen versteht sie nicht wenn der Kater und mittlerweile auch die andere Katze mit ihr kommunizieren. Sie flippt aus wenn der Kater sie spielerisch angreift, missversteht generell Aufforderungen zum Spielen, versteht Unterwerfungsgesten nicht. Sie hat es halt einfach nicht gelernt.
Manchmal habe ich auch Angst dass wie vor einem Jahr einfach ihr Immunsystem aufgibt. Zwar ohne "wissenschaftlichen" Grund, aber einfach so, und dann vielleicht endgültig.
Sie ist keine große Schmuserin, aber manchmal kommt sie Nachts an und legt sich schnurrend an meinen Hals. Für mich die doppelte Bestätigung wie richtig es war mich damals ihrer anzunehmen!
Körperlich ist sie ja auch an sich völlig okay - sie hätte einfach nur 8 bis 10 lächerliche Wochen mehr bei ihrer Mutter und ihren Geschwisterchen bleiben müssen...