Seite 1 von 1

Weiß jemand Rat, unser Kater ist plötzlich aggressiv

Verfasst: 06.03.2008 14:53
von Fujiko
Hallo erstmal, ich bin neu hier und hoffe, daß mir hier jemand einen Tip geben kann oder selbst eine solche Situation erlebt hat.
Seit fast 8 Jahren haben wir einen Kater (kastriert), Gizmo, keine wirkliche Schmusekatze, aber ansonsten ganz normal. Er war einem eigentlich nie böse, egal was passierte, Tierarztbesuche, Kurzreisen weil Weihnachten, etc. es war immer alles wieder gut, wenn er wieder zuhause war. Vor fast 4 Wochen haben wir nun eine Kitte dazugeholt, die ist nun 2 1/2 Monate halt, weiblich, Yukiko und sehr aufgeweckt. Anfangs, als sie kam war Gizmo sehr verhalten und wir hatten fast das Gefühl, es würde nicht klappen, aber nach 3 Tagen verstanden sich die beiden super, spielten, rauften, schliefen, fraßen zusammen und putzten sich gegenseitig. Alles war bestens bis ich vor zwei Wochen das Klo der beiden sauber machte. Als ich Streu ins Klo einfüllte kam Gizmo dazu und ich merkte schon, daß ihm etwas nicht passte, im selben Moment griff er die Tüte an, fetzte an ihr rum, biß hinein. Ich wich natürlich sofort zurück und wollte ihn mit Worten wie "ruhig" "alles gut" beruhigen. Dann ließ er von der Tüte ab, sprang vor mich und fing an mich zu attakieren. Immer wieder auf meine Beine, verkrallte sich richtig (ich hatte Blutergüsse und tiefe Wunden in den Beinen), er ließ auch nicht ab. Ich schrie einfach nur noch nach Hilfe, weil ich aus der Situation nicht mehr allein rauskam, denn ich stand mit dem Rücken zu Wand und hatte keine Chance zu entkommen. Mein Freund kam dann und irgendwie konnte er ihn von mir loskriegen. Gizmo war eine totale Furie und wir schlossen ihn den Rest des Tages weg, nachdem uns das unsere Tierärztin telefonisch empfolen hatte. Am nächsten Tag war alles recht verhalten, aber den Rest der Woche war alles wieder gut und normal. Am letzten Sonntag nun passierte es wieder. Nachdem ich mit Yukiko "schimpfte" weil sie etwas tat, was sie nicht durfte, wollte Gizmo mich wieder angreifen, ohne das ich ihm was tun wollte. Das passierte jetzt in den letzten 3 Tagen 4-5 mal. Er scheint dann wie ausgewechselt. Hat riesengroße Augen und wirkt, als würde er und nicht mehr erkennen, könnte Freund von Feind nicht mehr unterscheiden. Ich habe wirklich angst vor dem Kater und man hat das Gefühl, daß er das merkt und dann erst recht auf mich losgehen will. Man hat auch das Gefühl, daß er Angst hat und sich darum so aggressiv verhält, aber wir haben ihm nichts direktes getan (keine Schläge, nicht mit ihm geschimpft, ihn nicht versehentlich getreten oder sonstiges). Manchmal wirkt es so, als hätte er plötzlich einen Aussetzer im Kopf. Zeitweise wirkt er total abwesend. Wir haben wirklich Angst, uns zuhause zu bewegen und wissen langsam nicht mehr weiter. Am Samstag haben wir einen Termin bei unserer Tierärztin, zur Blutuntersuchung, um medizinisch alles ausschließen zu können, aber wie gehts dann weiter. Ich hab auch schon jetzt angst davor, ihn in seinen Cannel zu kriegen, um zum Tierarzt zu fahren und erst der moment, wenn wir von dort wieder heimfahren, dann hat er eine schlechte Erfahrung mit uns gemacht und dann ist alles vorbei. Man kann ihn ja auch nicht ewig irgendwo einsperren. Mit Yukiko versteht er sich bestens. Ihr tut er auch nichts, selbst wenn er so in Rage ist, trotzdem versuchen wir sie da immer ganz rauszuhalten. Kennt jemand so ein Problem oder hat Tips, Ratschläge??? Es ist wirklich dringend!!!

Verfasst: 06.03.2008 15:05
von Bebé
Erstmal herzlich willkommen hier!

Zu eurem Problem kann ich zwar nicht direkt was sagen, aber vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass die TÄ zu euch nach Hause kommt, da das ja nun Wirklich eine Ausnahmesituation ist.

Als ich den Beitrag gelesen habe, ist mir direkt meine Oma eingefallen, deren Leber so zerstört war, dass sie die Giftstoffe nicht mehr aus dem Blut filtern konnte, und somit das Gehirn betroffen war und sie sich wie ausgewechselt verhalten hat, mit Worten um sich geschmissen hat, von denen wir niemals geglaubt hätten, dass sie diese überhaupt kennt.

Ansonsten wäre da evtl die Möglichkeit, mal einen Tierheilpraktiker oder sogar eine Tierpsychologin zu konsultieren, aber ich finde es gut, dass ihr erstmal alles körperliche ausschließen wollt.

Noch ein Rat von mir wäre, Gizmo nicht zu zeigen, dass ihr Angst habt, was natürlich leichter gesagt als getan ist....

Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass ihr die Lösung des Problems findet und bald wieder einen friedlichen Kater zuhause habt.

Liebe Grüße, Cynthia

Verfasst: 06.03.2008 16:26
von Mackica
Erstmal herzlich Willkommen hier. :s2445:

Das klingt aber wirklich heftig... :(
Wirklich was raten kann ich nicht, ausser dem was Bebé schon gesgat hatte... wenn alles an Krankheiten ausgeschlossen ist würde ich auch einen Tierheilpraktiker/Tierpsychologen (gibt ja auch welche die beides können) aufsuchen. Klingt zwar erstmal bisshen komisch für viele einen "Psychodoc" für die Miezen aufzusuchen, hab ich aber auch schon gemacht und gute Erfahrung damit. :)
Viele haben hier auch gute Erfahrung mit den Feliway Steckern gemacht, das könntet ihr auch mal versuchen.

Ich glaube, wegsperren ist keine Lösung, klar müsst ihr euch schützen wenn das so heftige Attacken sind, aber wenn er weggesperrt wird würde ich um eine Verschlimmerung der Symptome fürchten... Da er sich sicher zu unrecht bestraft fühlt (da ich ja davon ausgeh es hat einen Grund warum er sich so verhält und es ihm sicher schlecht geht auf irgend eine Art und Weise).

Merkwürdig dass er sich mit der Kleinen so gut versteht, ihr Erscheinen scheint ja der Grund für seine Verhaltensänderung zu sein, ist ja doch sehr zeitnah aufgetreten.

Verfasst: 06.03.2008 18:46
von Bright
Hallo,

ich habe bei meiner Katze bisher die Erfahrung gemacht, dass sie organisch was hatte, wenn sie agressiv wurde. Von daher rate ich heute jedem, mit seinem Tier zunächst zum TA und dort wirklich sämtliche organischen Ursachen auszuschließen. Am besten sofort in eine Tierklinik, denn ich musste leider bei 2 Tieren erfahren, dass die "normalen" Tierärzte nur "normale" Krankheiten erkennen, wie Fieber oder kein Fieber. Das leider nicht nur bei einem Tierarzt in einer Stadt, sondern bei insgesamt 6 Tierärzten in 3 Städten. Erst in einer Tierklinik wurde für das betroffene Tier die richtige Diagnose gestellt, aber leider viel zu spät. Auch dieser Kater zeigte eine Verhaltensänderung.

Vorab könntest Du ja schon mal in einer Tierklinik anrufen und alles schildern, was passiert ist: die Agressionen, Dein Gefühl, dass es sich um Aussetzer handelt usw. Auch, dass ihr den Kater nicht so ohne Weiteres zur Untersuchung bekommt.

Wenn organische Ursachen ausgeschlossen sind, würde ich ein Tierpsychologen zu Rate ziehen.

Hilfreich wäre es vielleicht heute schon, wenn Du ein Tagebuch führst, wann er ausklinkt, was Du als Auslöser bemerkst usw. Das kann bei einer Theraphie später eh nützlich sein.

Ich drücke die Daumen, dass euch geholfen werden kann.

Bright

Wir haben das gleiche Problem

Verfasst: 03.04.2008 00:16
von engelchenauferden
Hallo.....

das kommt mir alles sehr bekannt vor. Wir selber haben eine knapp 3jährige Main-Coon Mischlingskätzin. Sie ist seit ihrer 5ten Lebenswoche bei uns. Wir haben sie aus ziemlich verkommenen Zuständen quasi gerettet. Bis vor kurzem war eigentlich alles soweit ok mit ihr. Sie war lieb, Schmusebedürftig und eine richtige Rednerkatze. (ist typisch für main coons). Dann vor ein paar Monaten hatte sie Magenprobleme mit erbrechen usw. Wir gingen mit ihr zum Tierarzt und sie bekam MCP gespritzt. Nach dem Arztbesuch war sie schon relativ agressiv. Ging direkt auf Angriff bei unserem Hund, obwohl die beiden sich immer gut verstanden haben. Die Nacht drauf schlief sie sehr fest. Da das erbrechen noch nicht ganz zum Stillstand gekommen war bekam sie die nächsten Tage weiter MCP in Tropfenform. Das agressive blieb die nächsten Tage ebenfalls erhalten. Dazu kam leider das sie innerhalb dieser Tage ( 5 Tage krank) auch einen etwas unfreundlichen Zwischenfall erlebte. Als meine Tochter unsere Wohnungstür öffnete sprang plötzlich und unerwartet aus dem Hausflur ein Nachbarshund in unsere Wohnung und bellte rum und lief direkt in unser Wohnzimmer und urinierte dazu auch noch dort hin. Unsere Emily (Katze) flippte föllig aus, bekam riesen angst und fauchte und schrie was das Zeug hielt. Unsere Tochter nahm Emily sofot auf den Arm, was mit starken Kratzattacken endete. Wir schafften relativ schnell den fremden Hund aus unserer Wohnung, machten das urinierte sauber und desinfizierten sogar alles. Unsere Katze aber war nicht ruhig zu bekommen. Sie saß knurrend und laut schreiend wie ein kleines Kind in der Ecke. Als dann plötzlich unser eigener Hund, also ihr Spielkamerad ins Zimmer kam, griff sie ihn sofort an. Das angreifen ging dann so weit das Emily selbst uns Menschen, also meine Tochter und mich, ebenfalls in Schach hielt mit angriffen direkt auf uns. Ich nahm also unseren Hund zu mir und wir versuchten uns so ruhig wie möglich im Raum zu verhalten, damit die Katze sich erstmal wieder beruhigen könnte, doch das tat sie nicht. Im Gegenteil, sie ging so weit das sie anfing ins Wohnzimmer vor unseren Augen Kot abzusetzen. Das heißt, sie kackte uns das gesamte Wohnzimmer zu. Jede noch so kleine Bewegung von uns das Wohnzimmer verlassen zu wollen endete damit, das sie auf uns zusprang. Erst als wir eine große Decke über sie werfen konnten, haben wir uns in die Küche geflüchtet. Wir riefen sofort einen Notdiensthabenden Tierarzt an (weil es leider an einem Wochenende war) und man riet uns auch dazu die Katze in ein seperates Zimmer zu sperren. Als mein Sohn und mein Freund heim kamen, machte sie ihnen nichts, wir kamen aus der Küche wieder heraus und sie war friedlich. Als dann unser Hund ebenfalls aus der Küche kam ging das theater von vorne los. Also dachten wir uns das es nur an dem fremden Hund liegen konnte der in unsere Wohnung stürmte. Am nächsten Morgen als wir unsere Katze wieder aus dem Zimmer ließen, war sie wie ausgewechselt. Futter, Wasser und Körbchen hatte sie selbstverständlich mit in dem Zimmer und wir sind immer wieder zwischendurch zu ihr reingegangen um ruhig mit ihr zu reden. Der ganze Sonntag war ok auch mit unserem Hund verstand sie sich wieder, doch am Montag ging der ganze Alptraum von vorne los. Natürlich fuhren wir sofort zu unserer Tierärztin die uns Bachblüten gegen Agressionen gab. Mit diesen Kügelchen ging es dann ca. 3 Tage gut. Dann fing es wieder an. Alles in allem kamen ihre Attacken unserem Hund oder uns gegenüber immer wieder durch. Dann sagte unsere Tierärztin uns das bei manchen Katzen eine Epilepsie durch MCP ausgelöst werden kann. Da es in der Epilepsie verschiedene Arten gibt hätte es gut sein können das unsere Emily die agressive Art hat, die ohne große Zuckungen oder Schaum vorm Mund einher geht. Also bekam sie erstmal etwas Homöopathisches (Cerebrum) täglich verabreicht. Damit wurde sie etwas friedlicher, aber halt noch nicht ganz. Aber ich würde sagen das sie unter Cerebrum so 3 Wochen relativ gut zu handhaben war. Als dann vor ein paar Tagen sie doch wieder einen Aussetzer hatte und unseren Hund und meine Tochter anging, fuhren wir erneut zum Tierarzt. Jetzt bekommt sie etwas stärkeres und zwar Luminaletten. Davon verabreiche ich ihr 2 Stück täglich. Sollte ein Versuch sein sie ruhig zu stellen, da es ein absolutes Hammermittel gegen Epilepsie ist. Siehe da, sie bekommt jetzt seit 7 Tage diese Luminaletten und wurd nach der 3ten Einnahme total friedlich und liebenswert. Bis jetzt keine neuen Attacken mehr gewesen. Es ist zwar nur ein Versuch, aber dennoch keine wirkliche Bestimmung ob sie auch Epilepsie hat. Da sie zwar auf die Medikamente anspricht und man dann davon ausgehen könnte das sie halt Epilespie hat, will meine Ärztin sich dennoch nicht gänzlich darauf verlassen, also habe ich nächsten Monat einen Termin bei einer anderen Tierärztin die Etheologin ist und bei unserer Emi eine Verhaltenstherapie machen will, bzw erstmal schauen ob sie vielleicht Verhaltensgestört ist. Ich habe mich auch schon wegen einer CT schlau gemacht, weil das könnte man auch noch machen lassen. Eigentlich hätte ich die Katze einschläfern lassen müssen, da es mehr als nur gefährlich ist mit ihr und die Gefahr das sie uns auch Nachts mal angreifen könnte sehr groß ist, aber ich kann sowas nicht so einfach wie es mir manch andere geraten haben, darum möchte ich erst versuchen wirklich alles auszuschöpfen was man tun kann. Ich weiß das mich das finanziell ruiniert, weil meine Mittel nur beschränkt sind, aber mir ist es das wert. Erst wenn ich alles an Untersuchungen hinter mir habe werde ich wissen das ich alles versucht habe was in meiner Macht steht. Ich hoffe und bete aber sehr das man ihr helfen kann und sie vielleicht doch NUR Epilepsie hat und keinen Tumor oder Verhaltensgestört ist und man es mit Medikamente wieder hinbekommt. Als Tip für euren Kater würde ich euch raten den Feliway Stecker für die Steckdose zu holen und die Bachblüten Nr. 3 und Nr. 1 (Agression und Notfall) anzuschaffen und damit erstmal versuchen es in den Griff zu bekommen und dazu dann weitere Untersuchungen und eine Verhaltenstherapeutin auf zu suchen.
Ich hoffe sehr das man eurem kleinen Wurm helfen kann und alles wieder gut wird.


Liebe Grüße

Claudi

Verfasst: 03.04.2008 19:03
von Zugvogel
Kommen diese Aggressionen generell beim saubermachen vom Kaklo?

Dann würde ich genau an der Stelle versuchen, zu ergründen, wie das zusammenhängt.

Ist das Klo ein Platz, an dem Dominanz sehr deutlich zum Ausdruck kommt bei den Zweien? Wie ist das Verhalten an, um und im Klo, wer ist der Boss?

Wie sieht die Lage an den Kratzbrettern aus?

Ist die Kleine bereits kastriert?

Habt Ihr nur ein Kaklo oder mehrere? Eine gängige Regel sagt, daß man ein Klo mehr als Katzen im Haushalt aufstellen soll.

Zugvogel

Verfasst: 06.04.2008 20:31
von mokey
Hallo,

ich würde auf jeden Fall beim Tierarzt alles abchecken lassen.
Mein alter Kater Tom wurde nämlich auch irgendwann total agressiv und ist heftigst auf mich losgegangen. Ich konnte auch nur noch um Hilfe schreien und meine Mutter hat es dann irgendwie geschafft, den Kater von meinen Armen und Beinen "abzupflücken" und aus dem Zimmer zu werfen.
Kurz darauf stellte sich heraus, dass er eine schlimme Mittelohrentzündung hatte und ich wohl (unwissentlich) an sein Ohr gekommen bin.
Die Entzündung wurde zwar behandelt und auch besser, aber ist nie wieder ganz weggegangen. Er blieb immer empfindlich an den Ohren.
Im Nachhinein denke ich, dass zu dieser Zeit schon seine Abwehrkräfte geschwächt waren. Denn ca. 1/2 Jahr später wurde dann festgestellt, dass er einen Tumor in der Leber hatte.
Auch von daher finde ich Bebés Beitrag sehr interessant. Wenn sie sagt, dass ihre Oma wegen ihrer Leber agressiv wurde.
Denn Tom durfte man gegen Ende seines Lebens (man konnte den Tumor leider nicht operieren) nur noch ganz leicht streicheln, nicht mehr hochheben, er hatte einen Verfolgungswahn (hat sich mitten ins Zimmer gestellt und wenn man an ihm vorbei wollte, dachte er man will ihn angreifen und hat einen angefaucht und wenn man zu nah kam auch angegriffen)

Ich hoffe, dass das bei Gizmo nicht der Fall ist!!! Aber ich würde auf jeden Fall alles durchchecken lassen um das auszuschliessen!

Verfasst: 06.04.2008 20:37
von Bebé
Fujiko, gibt es denn etwas neues? Wart ihr beim Tierarzt?
Ich hoffe, es geht Gizmo wieder gut!

Meldet euch doch mal wieder :wink:
Liebe Grüße, Cynthia