Dominant?

Zwei, drei und mehr Katzen

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FidelKatro
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Dominant?

Beitragvon FidelKatro » 19.11.2005 13:21

Hallo!

Ich bekomme zu meinem jetzt ca. 3 Jahre alten, kastrierten Kater einen ganz fuzi kleinen dazu.
Ich hab mir die Regeln der Zusammenführung gerade durchgelesen und da steht, dass man zu einer dominaten Katze, keine schüchterne geben soll...
Woran erkenn ich, dass mein Kater dominant sein könnte?

Zu seiner Art kann ich sagen, dass er sehr verschmust ist. Wenn es an der Tür läutet, dann läuft er zwar hin, aber wenn dann jemand rein kommt, verschwindet er erst mal unter die Couch, bis sich der Besuch mal in der Wohnung ausgebreitet hat.
Er hat mehrmals täglich Wutausbrüche. Die sehen so aus, dass er dann wie toll in der Wohnung herum tigert und herummiaut und sich dann selbst in den hintern beißt und sich auch selbst krazt... Ich weiß, dass ist nicht normal, aber was soll ich machen?! Manchmal beneide ich ihn sogar, dass er sich selbst in den Hintern beißen kann! ;-)

Naja, aber ist das dominates Verhalten?

Er ist auch sehr, sehr neugierig. Wir hatten mal eine Katze ganz kurz in der Wohnung, weil diese meinem Freund einfach nachgelaufen ist. Da war er ganz aufgeregt und wollte gleich hinschnuppern.

Vom kleinen Kater weiß ich, dass er (ich habe von ihm schon erzählt im Forum Kittenaufzucht) auch eher ein neugieriger Kerl ist. Mehr können die, die ihn im Moment noch haben, auch nicht sagen, weil er wirklich noch ganz "frisch" ist.

Die Möglichkeit, die zwei zuerst je in einem Zimmer zu halten, hab ich leider nicht.

Aber was meint ihr, könnten sie vom Charakter zusammenpassen?

LG
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kiki
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Beitragvon kiki » 20.11.2005 00:05

Dein "alter" Kater erscheint mir aufgrund deiner Beschreibung nicht der super dominante Typ zu sein. Seine "Wutausbrüche" würde ich als normales Triebabreagieren beschreiben (machen alle meine Miezen regelmäßig, die sind dann einfach gut drauf).
Allerdings wird die Zusammenführung wahrscheinlich nicht lustig werden, da dein Kater bereits drei Jahre Alleinherrscher war.

Ist der Kleine der vorwitzigste aus dem Wurf und steht immer in erster Reihe? Dann wird dieser vermutlich sehr dominant werden. Einfacher wäre es wahrscheinlich wenn er so der Typ "Mitläufer" wäre. Also so einer der zwar freundlich und interessiert ist, sich aber nicht so in den Vordergrund drängt.

Vor Überraschungen ist man bei Zusammenführungen nie sicher. Im positiven wie auch im negativen Sinne. Aber da muss man Nerven behalten.
Ich habe mich bei Muffy und auch bei Ginny anfangs jedesmal selbst verflucht, wie ich auf die blöde Idee kommen konnte, mir eine zweite Katze anzuschaffen. Aber zum guten Schluss war ich dann doch froh darüber, z.B. als Kitty und Muffy das erste mal eng umschlungen zusammen schmusten nach zwei Wochen.
Ginny und Kitty schmusen bis heute nicht zusammen, aber sie gehen nett miteinander um. Das hat dann aber wirklich mehrere Monate gedauert, bis sich die beiden einigermaßen grün waren oder eher gesagt, bis Kitty Ginny duldete.
Ginny unterdessen liebt Kitty und erst vor zwei Tagen ging sie zu Kitty und leckte ihr über den Kopf. Kitty ließ sich das zwar gefallen, aber war nicht weiter interessiert. Das tut mir dann immer für Ginny leid, aber da kann man wohl nix machen. Es ist wie es ist.

Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück und wenn die Rangordnung erst mal steht, wirst du sehen, wie viel Spaß zwei Katzen zusammen haben können.

kiki
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Beitragvon kiki » 20.11.2005 00:16

Auch ich hatte nicht die Möglichkeit die Zusammenführung anfangs mit getrennten Zimmern durchzuführen.

Es ist aber immer gut gegangen. Ich habe meine Miezen nach dem ersten gemeinsamen Wochenende alleine in der Wohnung gelassen und bin arbeiten gegangen. Von Kitty wusste ich ja, dass sie keine "Schlägerkatze" ist.

Es ist auch völlig arttypisch das Katzen ausflippen, wenn fremde Katzen ihr Revier betreten und sei es nur hinter dem Fenster. Meiner Meinung nach sagt es aber nichts darüber aus wie sie sich verhalten, wenn ein neuer Mitbewohner ins Haus kommt.

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Beitragvon FidelKatro » 20.11.2005 10:26

Hallo!

Wie hast du das gemacht? Hast du sie einfach mal schnuppern lassen und geschaut, was passiert?
Ich hab mir gedacht, ich lass den kleinen, wenn er kommt mal in seinem Korb und Rocky soll die Möglichkeit haben, diesen zu erkunden, zu beschnuppern und mal zu schauen, wer da drin ist. Danach werde ich Rocky dann ins Schlafzimmer sperren, damit der neue Kater dann die Wohnung auskundschaften kann.
Leider kann ich Rocky aber nicht lange im Schlafzimmer lassen, weil ich eigentlich eine Allergie hab. Sollte also Katzenfreiezone sein!

Ich denke auch nicht, dass Rocky ein Raufer ist, sondern, auf Grund seiner Neugierde, eher schnell Kontakt knüpfen wird. Hoffentlich verwechselt er den Kleinen nicht mit einem Spielzeug, denn das könnte dann blöd ausgehen.

Na ja, ich bin schon sehr gespannt, was dabei raus kommt und freu mich schon, wenn das Baby da ist.

Baba
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Beitragvon kiki » 21.11.2005 11:19

Hhm, wie hab ich das gemacht.
Als ich Muffy Freitag nachmittags aus dem Tierheim geholt hab, hab ich den Korb offen im Badezimmer gestellt, quasi, in der Nähe des Katzenklos. Kitty kam hinzu, sah Muffy, fauchte, machte einen Katzenpuckel und haute ab nach draußen.
Muffy blieb erst mal im Korb. Kitty war einerseits riesig neugierig und andererseits total auf Abwehr eingestellt. Außerdem hatte sie große Angst vor der halben Portion. Sie lief ständig raus und rein. Später am Abend saß Muffy dann ganz ruhig auf dem Sofa und Kitty am anderen Ende des Zimmers auf einem Stuhl unter einer Decke versteckt. Von dort aus sah man nur ihre Augen, wie sie Muffy beobachtete. Ich hab mich da ganz raus gehalten, hab einfach nur da gesessen, Fernsehen geguckt und die beiden machen lassen.
Kitty hat sich aber nicht getraut zu Muffy zu gehen und Muffy war ja noch verstörter, zeigt sich Kitty gegenüber aber interessiert und überhaupt nicht feindlich. Später ging ich dann gefolgt von Kitty zu Bett. Muffy war wieder im Bad und ich hatte mir überlegt, dass ich sie dort zu ihrem eigenen Schutz über Nacht einsperren wollte. Also machte ich die Badezimmertür zu. Ich lag gerade im Bett, da hörte ich sie steinerweichend mauzen. Also hab ich die Türe wieder auf gemacht und offen gelassen. Kitty wich nicht von meiner Seite und als Muffy sich am frühen Morgen auf Futtersuche begab, hatte Kitty solche Angst vor ihr, dass sie sich unterm Plümo versteckte.
Montags bin ich dann wie gesagt arbeiten gegangen und entdeckte auch keinerlei Anzeichen, dass die Beiden sich angegriffen hätten oder so.
Muffy zog sich anfangs auf dem Kleiderschrank zurück. Später als sie etwas mutiger wurde, wollte sie mal zu uns aufs Bett springen. Als ich am nächsten Tag von der Arbeit kam, hatte Kitty mir aufs Kopfkissen gekackt. Daraufhin hab ich das Bett mit einer Decke zugelegt und es kam dann auch nicht wieder vor. Muffy hatte kapiert. Das Bett war Kittys Heiligtum, wo Muffy nicht verloren hatte - fand Kitty. Und da Kitty die älteren Rechte hatte, beließ ich es dabei. Das sollten die Beiden unter sich ausmachen. Schwieriger gestaltete sich das Spielen. War ich mit Kitty zugange, z.B. mit einer Spielangel kam Muffy dazu gelaufen und wollte mitspielen. Daraufhin war Kitty so beleidigt, dass sie sich jedesmal zurückzog. Ich musste dann immer abwechselnd mit den Beiden spielen und jede hatte ihr eigenes Lieblingsspielzeug.
Anfangs beschäftigte ich mich ausschließlich mit Kitty. Das war einfach, denn Muffy war Menschen gegenüber so scheu, dass sie eh nichts mit mir zu tun haben wollte. Das war wahrscheinlich dann zuviel des Guten, denn Kitty behandelte Muffy wie Kanonenfutter. Sie verprügelte sie zwar nicht aber verhielt sich ziemlich zickenhaft. Muffy versuchte immer Kittys Freundschaft zu gewinnen, lief zu ihr hin und rieb ihren Kopf an Kitty. Doch die verpasste ihr dann eine Ohrfeige und ging weg. Als ich mich dann mehr mit Muffy beschäftigte, änderte sich Kittys Verhalten.
14 Tage nach Muffys Einzug, saß ich in der Hocke und streichelte Muffy. Auf einmal kam Kitty dazu und leckte Muffy übers Köpfchen. Somit war das Eis gebrochen und die beiden haben sich super verstanden. Muffy war eine kleine Schleimerin und umgarnte Kitty unermüdlich. Und Kitty, die hier nur rauhe Nachbarskater kennt, genoss diese Behandlung sichtlich.

Bei Ginny war alles anders. Sie ist ja fast drei mal so schwer und groß als Muffy. Als die Verwandschaft mit Ginny anrückte und diese laut mauzend aus dem Korb stieg, war Kitty über diese Erscheinung so entsetzt, dass sie sofort hervorpreschte (obwohl sie sich normalerweise versteckt, wenn Fremde in der Wohnung sind) und ein Riesentheater machte. Sie wollte sich unterm Bett verstecken. Dort saß dummerweise aber schon Ginny, die sich dort ebenfalls vor Kitty versteckt hatte.
Später hatte Ginny den Kleiderschrank entdeckt. Dort verblieb sie die ersten drei Wochen. Das fand Kitty gut. Sie tat so, als gäbe es Ginny überhaupt nicht. Erst als diese den Kleiderschrank endgültig verließ, ging der Zickenterror los. Kitty ließ richtig die Sau raus. Sie lauerte Ginny auf, verpasste ihr Ohrfeigen im Vorbeigehen und ließ mir wirklich keinen Zweifel darüber, dass sie Ginny nicht ab konnte und kackte wieder aufs Bett. Dies ging fast drei Monate so. Hier habe ich dann Feliway für die Steckdose benutzt. Ginny hielt geduldig Kittys Gemeinheiten aus. Sie wehrte sich nicht und ließ sich alles gefallen. Ich wollte Ginny schon mal einen Spiegel vorhalte, sie ist fast doppelt so schwer wie Kitty. Ein Prankenschlag und Kitty wäre hinüber. Aber irgendwann war auch Ginnys Geduld erschöpft. Eines Tages verpasste sie Kitty dermaßen einen Glockenschlag und von da an wars gut. Inzwischen sind die Fronten geklärt. Kitty ist zwar immer noch halbwegs die Chefin, weil Ginny es zulässt. Ginny ist zwar körperlich eine gewaltige Erscheinung aber hat das Gemüt eines Teddybärchens.

Aber das waren jetzt Stories von der Zusammenführung von zwei erwachsenen Katzen.
Ich habe da noch die Story von Kitty mit drei Monaten und den Chef-und Nachbarskater Kimba von damals einem Jahr. Kimba ist wirklich ein Einzelkater, er war aber von Kitty restlos entzückt. Kitty ließ sich von seinen Kampfattacken gar nicht einschüchtern, im Gegenteil. Ich glaube sie hatte echt ihren Spaß daran. Und Kimba nahm so eine Art Vaterrolle an. Obwohl dieser Kater später als Kitty größer wurde nicht mehr so nett zu ihr war, muss ich sagen, dass diese Zusammenführung echt die einfachste war.


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Beitragvon FidelKatro » 21.11.2005 13:49

ok. das ist ja eigentlich eh alles gut gegangen.
danke für deinen bericht!

ich denke, dass es vielleicht einfacher ist, wenn die neue katze ein kitten ist.

na ja, genaueres weiß ich dann am wochenende, wenn der kleine kater da ist! :-)
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Beitragvon SONJA » 21.11.2005 14:38

Hallo,

wir haben Yanosch Frühling diesen Jahres zu uns geholt, die beiden anderen waren schon fast 5 Jahre alt und kannten natürlich nur ihren zwei-Katzen-Haushalt.

Wir steckten dann leider ewig im Schnee-Chaos-Stau und kamen mitten in der Nacht sehr geschafft an. Der kleine Wurm war natürlich extrem schreiend im Kennel.

Eigentlich wollten wir es schaffen, Yanosch (im Kennel) erstmal unbemerkt in ein Zimmer zu bringen - aber daran war nach der Stau-Tortur natürlich nicht mehr zu denken. Er schrie also, als ginge es um sein Leben.

Wir sind aber erstmal trotzdem, als sei nichts, in die Whg - mit schreiendem Kennel ;-) Hotti ist dann mit dem Jaul-Kennel erstmal im Schlafzimmer verschwunden (dort wartete schon ein Klo und Wasser), ich habe Pumba und Cookie begrüsst und beruhigt.

Die waren beide auf 2.500 - total geschockt, ob des Jaul-Dings, das wir da mitgebracht hatten ;-) und hingen ab da nur noch an der Schlafzimmertür und wollten wissen, was da drin vor sich ging. Wir gaben dem Kleinen zwei Stunden, in denen er sich erstmal erholen, das Schlafzimmer inspizieren usw. konnte. Danach mussten wir die Tür einfach aufmachen, denn sonst wären Pumba und Cookie noch an ihrer Neugier vergangen.

Als sich alle drei dann das erste Mal begegneten, wurde heftig geknurrt und geschnuppert. Pumba verschwand dann erstmal auf nimmer-wiedersehen und Cookie und Yanosch sassen sich, natürlich mit ein paar Metern Sicherheitsabstand, gegenüber und verfolgten jeden Atemzug des anderen.

So ging das die nächsten Tage, es wurde viel geschaut und beobachtet und relativ wenig gestritten, gefaucht oder geknurrt... Alles im Rahmen des Normalen.

Wir haben dann beim Fressen die Futternäpfe jeden Tag ein paar cm näher zusammengestellt (angefangen mit ca. 3 bis 4 Metern Abstand) und nach einiger Zeit haben sie schon nebeneinander gefressen, als ob das schon immer so gewesen wäre...

Nach ca. 4 Wochen wurde schon zusammen geschmust, gekuschelt und gespielt....

Also, alles in allem, da kann man sich noch so viel vornehmen, eigentlich machen die Katzen das eh alleine :-)

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man der "alteingesessenen" Katze niemals das Gefühl vermitteln darf, dass sie ab jetzt nur noch die zweite Geige spielt, egal wie süß und lieb das neue Kätzchen ist - dann klappt das auch. Und natürlich Geduld, Ruhe und nochmals Geduld.

Wirst sehen, die wursteln sich schon zusammen. ;-)

liebe grüße,
sonja
...



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