Nala und Ronja, ihr guckt jetzt mal weg. Das Nachfolgene ist nämlich nicht für eure neugierigen kleinen Augen bestimmt
Edde07 hat geschrieben:Na ja ich setzte mich vor die Tür und trillerte mein Lied ja ich bin fast ein Justyna Timberlake und mein wohlerzogenes Herrchen kam auch bald
oh oh...

... Hier müsst ihr aufpassen. Frei nach dem Motto: "Die Geister die ich rief werd' ich nun nicht los..."
Katzen sind absolut erfolgsorientiert. Wenn sie einmal mit etwas erfolgreich waren, speichern sie es unter "nützliche Erfahrungen" ab, rufen es im Bedarfsfall wieder auf und erwarten, dass sie wieder Erfolg damit haben werden. Und auch, wenn sie beim zweiten, dritten oder vierten Mal keinen Erfolg haben, hoffen sie noch etliche weitere Male, dass sie Erfolg haben werden, und versuchen es wieder.
In dem Fall hat Nala erfolgreich gegen die geschlossene Schlafzimmertür rebelliert (Erfolg Nr. 1) und den Dosi aus dem Bett gesungen (Erfolg Nr. 2). Das wird sie wieder tun, wenn ihr danach ist, und zwar nicht nur, solange sie klein ist, sondern auch noch, wenn sie schon eine 15 Jahre alte Katzenomi ist. Wetten?
Was tun also?
Lasst euch nicht erpressen!
Klärt zunächst, ob die Beiden ins Schlafzimmer dürfen oder nicht, und dann bleibt auch dabei. Denn - das muss man zu Nalas und Ronjas Ehrenrettung sagen - mal ja und mal nein können sie nicht verstehen.
Sollen sie nicht ins Schlafzimmer, sagt ihnen ganz lieb "gute Nacht" und dass ihr euch morgen früh wieder um sie kümmert, macht die Tür zu und die lasst ihr dann auch zu. Egal, was für eine Bambule sie veranstalten. Das kann sich ein paar Tage ziehen, bis sie es verinnerlicht haben und diese Erfahrung aus ihrem Strategiehandbuch streichen. Ganz schlecht ist, wenn euch irgendwann der Geduldsfaden reißt und ihr die Tür dann doch wieder aufmacht. Die Katzen speichern dann nämlich ab: o.k., es ist ein zähes Ringen, aber es lohnt sich zu kämpfen, denn am Ende gewinne ich ja doch

Ganz ehrlich? Ich würde mir diesen Stress nicht antun. Abgesehen davon, dass ich es recht schön finde, wenn die Miez bei mir im Bett schläft, ist mit nächtlichen Gesangsstunden das Ende der Fahnenstange ja noch lange nicht erreicht. Katzen greifen zum Erreichen ihrer Ziele gerne auch mal zu drastischeren Maßnahmen, wie Tapeten von der Wand reißen, Löcher in Teppiche beißen, gezielt zerbrechliche Dinge von Regalen, Sidebords und Tischen werfen, bis hin zum lautstarken Zerkratzen von Türrahmen und -blättern.
Leichter ist es, glaube ich, sie ins Schlafzimmer zu lassen und dazu zu bringen, dass sie Ruhe geben, wenn ihr schlaft.
Das fängt damit an, dass ihr die Beiden noch einmal ordentlich auspowert, bevor ihr schlafen geht. Spielen bis der Arzt kommt! Danach gibt es noch ein paar Leckerlie und eine kleine Kuschelrunde, damit sie wieder runterkommen, dann wird geschlafen.
Zum einen sind sie dann wirklich müde und es fällt ihnen leicht, zu schlafen. Zum anderen werden sie, wenn ihr das regelmäßig macht, darauf konditioniert: toben, Leckerlie, kuscheln, schlafen. Katzen liiieben Rituale!
Sollte es dann trotzdem noch zu Gardinenakrobatik, Kampfspielen oder ähnlichem kommen (Katzen schlafen ja eher selten die ganze Nacht durch, sondern stehen meist ein- bis mehrmals auf und drehen eine Runde) müsst ihr ihnen den Spaß verderben.
Katze von der Gardine pflücken, streng "Nein" sagen (mehr nicht), ihr vielleicht noch kurz und kräftig ins Gesicht pusten (das ist wie Fauchen, hat Mama auch immer gemacht, wenn wir frech waren

), nicht grob, aber auch nicht sanft vor die Tür setzen und kommentarlos wieder ins Bett gehen. Natürlich kommt sie dann wieder rein und mit ziemlicher Sicherheit erklimmt sie auch unmittelbar wieder die Gardine. Dann geht das gleiche Spiel von vorne los. Das ist ein Machtkampf, den der gewinnt, der den längeren Atem hat, aber es lohnt sich, das durchzuziehen.
Ich glaube, ihr habt kleine Kinder, oder? Dann seid ihr ja noch im Trainig, wenn es darum geht, den Nachtschlaf in kleinen, unterbrochenen Zeitabschnitten zu "genießen". Ein paar Tage nur, dann solltet ihr durch sein mit der Nummer.