Freigänger - krank - soll nicht raus

[FTin]

Hallo Allerseits,

einfach so rein platzen möchte ich nicht. Also wir kümmern uns um eine Freigängerkatze die vor ca. 6 Monaten plötzlich neben uns auf unserer Terrasse stand. Aus ab und zu mal vorbeischauen und mal eine Runde im Haus drehen wurde es zur Routine. Recht bald wartete sie bereits täglich vor der Tür wenn wir von der Arbeit nach Hause kamen. Der "Muzzi" - wir haben eigentlich keinen Namen - ist es immer frei, rein zu kommen oder draußen zu bleiben - schon fast eine mühsame Angelegenheit, das dauernde Tür auf Tür zu. Aber trotzdem bisher alles absolut problemlos.

Nun hatte sie letztes Wochenende am Samstag Abend eine Rauferei mit einer anderen Katze in unserem Garten. Wir hörten lautes Katzengeschrei stürmten raus und fanden sie zusammen gekauert in einem Gebüsch - neben ihr eine große Katze die sie anpfauchte. Die große Katze wurde verjagt - Muzzi blieb regungslos zusammen gekauert am gleichen Fleck. Eigentlich lässt sie sich nicht hoch nehmen. Diesmal aber schon und wir brachten sie in Sicherheit ins Haus und düsten mit ihr zum Tierazrt. Dort wurden Bisswunden festgestellt. TA verabreichte ihr Antibiotika und meinte dass sie ein paar Tage nicht raus gehen soll. Sie wirkt nun auch ziemlich niedergeschlagen.

Das Problem ist nun, dass wir natürlcih weiterhin arbeiten gehen müssen und dem Rat des TA auch folgen wollen. Bei uns zu Hause ist sie jedoch den ganzen Tag alleine (8-9h). Wir wollen es bis kommenden Freitag durchhalten und sie dann tagsüber raus lassen. Ist das zu lange oder sollen wir sie gleich rauslassen? Sie jammert nun dauernd, dass sie raus möchte aber am Abend trauen wir uns nicht, da wir glauben dass es besser wäre sie tagsüber das erste Mal wieder raus zu lassen.

lg FTin

[Räubertochter]

Hallo & Herzlich Willkommen,

das ist schön von Euch, dass Ihr Euch um die Katze kümmert und sie auch nach der Beißerei versorgt habt.

Was die Anweisung vom Tierarzt betrifft, so möchte er sicherlich verleiden, dass sich auf Grund der Wunde ein Abszess oder eine Sepsis entwickelt und hat Euch deshalb gebeten ihr Stubenarrest zu verpassen. Das ist eigentlich eine völlig normale Sache, durch die auch die Freigänger Katzenbesis immer mal durch müssen

Bei Euch sieht die Situation sicherlich völlig anders aus, denn es klingt nicht asl seid Ihr Katzentechnisch erfahren oder täusche ich mich da? Also hättet Ihr das nötige Equiptment wie Katzenklo, Bettchen, Kratzbaum etc. im haus? Selber Katzen habt Ihr sicherlich nicht, denn sonst wäre natürlich auch das zu beachte.
Was aber unter anderem auch wichtig ist, Ihr müsst Euch absichern, adss sie nirgendwo hin gehört. Katzen gucken gerne mal, was in der Nachbarschaft so los ist und suchen sich ein zweit oder dritt Zu Hause, wo sie Futter bekommen. hat der tierarzt nachgeshen, ob sie gechippt und ggff. dann auch registriert wäre, oder ist es absolut sicher, dass es ein Streuner ist ? Denn rechtlich gesehen ist es eine "Fundsache" und das örtliche Tierheim wäre für Euch der richtige Ansprechpartner. Man sollte herrenlose Katzen dort abgeben, einerseit lassen Viele einfach ihre Katze weder chippen noch registrieren und andererseits hätte sie dort die Chance auf ein für immer zu Hause, falls Ihr das nicht übernehmen könnt oder wollt.

Also mein Ratschlag wäre, falls noch nicht geschehen, Tierarzt bitten zu gucken on gechippt bzw. ggf. im Tierheim das tun lassen.
Und wenn Ihr nicht das zu Hause werden wollt dort auch abgeben, damit sie ärztlich versorgt ujnd auch unter Aufsicht ist.
Es gibt auch eine bestimmte Zeit, die Fundkatzen dort bleiben müssen, falls sich ein Besitzer meldet, danach ist es rechtlich eine saubere Sache, wenn ihr das zu hause werdet.

Jedenfalls so einfach mit Wunde raus lassen würde ich nicht, denn das AB muss ja sicherlich regelmässig gegeben werden und auch eine Kontrolle der Wunde erfolgen, aber bei Euch geht natürlich auch nur, wenn Ihr entsprechend eingerichtet seid. Die lange Abwesenheit ist natürlich nicht schön und sicherlich wird ein bisschen Unsinn angestellt, aber die meiste Zeit Schlafen Katzen tagsüber oder Fressen, nach ein paar Tagen gewöhnt sie sich schnell an Euren Rhytmus, dann müsst Ihr ja eh entscheiden, wie es weitergehen soll.

Berichte bitte weiter!

Viele Grüße
Stefanie

[FTin]

Hallo Stefanie,
danke für die Infos. Ja, wir sind nicht Katzenerfahren aber das kann ja noch werden.

In den wenigen Tagen hat sich ein bisschen was getan. Das wichtigste - der Mutzi geht es wieder sehr gut. Ich kann heute einen Tag
von zu Hause aus arbeiten und nutzte das momentane frühlingshafte Wetter (Sonnenschein & an die 17Grad) um das Kätzchen das erste Mal wieder
raus zu lassen. Der TA meinte ja auch, dass sie sich sehr schnell erholen wird, da wir auch unmittelbar bei ihm waren und sie so die entsprechende Medikation schnell erhalten hat. Die Bisswunden verheilen auch gut und die AB nimmt sie auch brav ein, wenn wir sie austricksen (AB mit Leckerlies vermischt). Für wen die paar Tage nun schwieriger war - Katze oder für uns - da sind wir uns noch nicht ganz sicher .

Die ersten paar Schritte ins Freie waren sehr zaghaft - ich dachte schon sie will gar nicht mehr raus. Zum Teil mußte ich anfangs ein Stückchen mitgehen, aber schlussendlich hat sie ihre Länderein (unser Garten) alleine ausgiebig inspiziert. Generell ist sie im Moment etwas verschreckt (rennt sofort wieder auf unsere Terrasse, bei ungewöhnliche Geräusche, wie zb die vielen Krähen im Moment) aber ich denke dass wird sich schnell wieder geben. Ansonsten hat sich ihr verhalten etwas geändert - wenn sie da ist ich mich schon richtig von Mutzi bedrängt - das volle Programm, dauernd Streicheleinheiten fordern oder mit dem Kopf anstupsen und sich anschmiegen und wenn ich nicht auf meinen Arm aufpasse liegt sie drauf und knabbert an meiner Hand.

Du hast recht, wir waren(!) Katzentechnisch nicht ausgerüstet - war bisher nicht notwendig aber eigentlich fehlte nur ein Katzenklo. Das haben wir in der schnelle nachgeholt. Ihr Geschäft wurde bisher draußen verrichtet und ihr Lieblinsschlafplatz ist ein selbst beschlagnahmter Karton der mit einer Decke ausgelegt ist oder ein Couch-Eck (eigentlich mein Eck). Aufs Katzenklo ist sie sofort gegangen.

Wir wissen mittlerweile wem die Katze gehört (ein paar Häuser weiter - vielleicht 150m) und haben auch versucht die Besitzer zu erreichen - bisher erfolglos - könnte sein dass diese im Moment gar nicht da sind. Kurz gesagt - wir haben nie bemerkt dass irgendwer mal herum geht und aktiv nach Kätzchen "ausschau" hält, auch nicht als sie in der Vergangenheit dauernd bei uns war. Kann natürlich sein, dass es für sie nicht ungewöhnlich ist, wenn Kätzchen mal ein paar Tage weg ist - wir tun unsere Pflicht indem wir versuchten sie in dieser Situation zu kontaktieren, aber im Grunde ist nun wieder alles beim alten. Die Katze darf raus, die Katze hält sich vermutlich die meiste Zeit bei uns auf - wir werden sie nicht daran hindern.
Das mit dem Zweitwohnsitz ist ein guter Hinweis - da sind wir uns aber auch nicht ganz sicher. Interressant war heute bei ihrem ersten Ausgang, dass
sie nicht zu ihrem Originalwohnsitz ging, womit wir gerechnet hätten, sondern sogar in die verkehrte Richtung maschierte. Jetzt wo wir wissen wohin sie gehört kommt ein zusätzlicher Aspekt. Es gibt noch einen Kater, um einiges älter wie Mutzi, der ab und zu bei uns im Garten vorbei schaut. Katerchen, den kennen wir, stammt aus dem selben Haus wie Mutzi. Taucht Katerchen auf, geht Mutzi entweder sehr schnell weg oder beobachtet den Kater sehr genau aber distanziert. Es wirkt so als würden sie sich nur akzeptieren, eher aus dem Weg gehen - den Eindruck dass sie dicke Freund sind machen sie nicht. Eventuell ist dies ein Grund warum Mutzi sich die meiste Zeit bei uns aufhalten möchte.

Auch wenn nun alles beim alten ist, wollen wir mit den Besitzern Kontakt aufnehmen und mal die Situation besprechen. Könnte ja sein, dass sie keine Zeit mehr für Mutzi haben (beruflich oder warum auch immer). Vielleicht besteht sogar die Möglichkeit, dass wir Mutzi übernehmen, wenn sie
schon uns übernommen hat. Das wäre uns das liebste - aber natürlich wollen wir niemanden sein Wollknäuel abspenstig machen. Das ist ganz klar.

lg
FTin

[NinK]

Guten Abend FTin!

Schön zu hören, dass es Mutzi wieder gut ist und die Ausgangssperre aufgehoben wurde. Ich würde mich mit euch freuen, wenn ihr sie übernehmen könntet und drücke die Daumen!! Vielleicht wäre ja zumindest ein geteiltes Sorgerecht mit geregelten Besuchskontakten denkbar

Viele Grüße
Nina

[Räubertochter]

Schön zu hören, dass es Mutzi wieder gut geht und sie wieder raus kann.
Dass sie vorsichtig ist, ist normal- wer weiß was ihr da wiederfahren ist, so was prägt. Dass sie den kater beäugt könnte schon ein Hinweis sein, muss aber nicht. Kater und Katze haben immer ein völlig unterschiedliches Revierverhalten. Kater haben große Reviere, egal ob Kastrat oder potent und Katzen behüten das sog. Kernrevier, also Haus & Hof und verteidigen es auch ggf. vehemnet auch gegen Kater.

Das mit den zwei oder noch mehr Anlaufstellen passiert bei Freigängern leider oft. Zum Einem gibt es ja immer Besis, die wirklich nicht oft zu Hause sind und die Katze nicht rein kann, wenn keine Klappe da ist.Und zum Anderen muss man leider sagen, dass oft angefüttert wird ohne darüber nachzudenken, ob die Katze eventuell ein zu Hause hat. Ihr macht das vorbildlich. Kontakt suchen, ggf. villeicht mal eine Nachricht in den Briefkasten werfen, dann wissen die Besis auf jeden fll Bescheid. Und dann gibt es ja noch die Katzen, die ganz bewusst "Ausziehen" und sich ihr zu Hause selber suchen.
Hatte ich im Freundeskreis schon paar Mal. Zum einen eine Katze, die lieber in der turbulenten Dorfwirtschaft wohnen wollte, statt bei meiner Freundin, zum anderen einen Nachbarskater, der es bei einer anderen Freundin scöner fand, als zu Hause. Man sagt ja nicht umsonst, Katzen suchen sich ihren Herrn aus

Ich freue mich, wenn Du uns weiter über Mutzi berichtest!

Liebe Grüße
Stefanie

[NinK]

Da sprichst du einen wichtigen Punkt an, Stefanie! Ich sehe noch ganz andere Gefahren beim Füttern fremder Katzen ohne nachzufragen- es gibt ja auch Katzen, die Allergien oder Unverträglichkeiten haben, wenn man denen das falsche Futter gibt kann es böse Konsequenzen haben. Oder Katzen, die aus gesundheitlichen Gründen nur spezielles Futter fressen dürfen, die gibt es ja auch. Meine sind glücklicherweise reine Haustyrannen, aber Wenn sie draußen gefüttert würden hätte ich unter Umständen das Problem, dass sie nicht mehr hungrig genug sind um ihr Fressen mitsamt den Medikamenten zu verschlingen. Auch daran bitte denken wenn ihr Fremdkatzen füttern wollt eine Bekannte denkt darüber nach, Ihre Katze nicht mehr heraus zu lassen. Sie hat eine Unverträglichkeit und wird draußen mit dem Falschen gefüttert, was zu ständigem Erbrechen führt. Abe erstmal muss man herausfinden, wer denn da füttert...

[Räubertochter]

Ja das stimmt Nina, oft ist es ja reine Unwissenheit, weil die Katzen ja so hungrig tun können, dass man meint sie hätten kein zu hause.Und dann darf man die Streuner-Futterstellen nicht vergessen, diese sind auch oft ein Anziehungspunkt für Freigänger und dass da nicht immer das beste Futter zum Einsatzz kommt, ist leider Realität. Wir haben hier ja auch so einen dorfsteuner, der sich überall durchfuttert, leider habe ich ihn jetzt schon lange nicht mehr bei uns gesehen, hätte ihn so gerne eingefanken und mich mal ordentlich gekümmert... Nun ja hoffen aufs Frühjahr, wenn er dann noch lebt

Ich denke man muss immer schauen, dass man seinen Freigänger füttert bevor er raus kann, viele sagen ja hungrig rauslassen, aber da denke ich ist das Unglück vorprogrammiert. Und wenn sie Medikamente bedürfen ist eben nur Teilfreigang möglich, nicht zu ändern.

Medikamnet übers Futter ist eh immer ein Risiko, da man nie weiss ob alles aufgenommen wird. Würde ich bei wichtigen Mitteln wie Schilddrüsen,- Herz und Epilepsietabletten nicht riskieren. Dann lieber auflösen und mit Einwegspritze rein ins Mäulchen. Das llernen alle Katzen, wenn die Besis nicht zu zaghaft sind und mitleiden

Liebe Grüße
Stefanie