Mit Scarlet zogen auch die Sorgen bei uns ein
Verfasst: 14.09.2010 09:36
Liebe Dosenöffner,
ich stehe seit nunmehr knapp drei Wochen vor einem riesigen Problem. Zur Vorgeschichte: Am 25.08.2010 war ich mit unserer zweijährigen Katzendame Tiffy beim Tierarzt, weil die Jahresimpfung an der Reihe war. Wie es halt so läuft kam ich auch diesmal mit anderen Katzenhaltern ins Gespräch und erfuhr dabei, dass eine Frau fünf Katzenbabys vor dem Tod bewahrt hat, denn es gibt in der Region viele Bauernhöfe mit entsprechend vielen Katzen, die sich genau so regelmäßig vermehren wie sie totgeschlagen oder -gefahren werden. Meine Gesprächspartnerin hat nur ein Kitten übernehmen können, zumal sie bereits zwei Katzen im Hause hat, aber bis auf ein Kleines hat sie für die Welpen eine Unterkunft gefunden.
Das übrig gebliebene Kätzchen habe ich übernommen. Lt. Tierarzt war Scarlet am Tage der Übernahme etwa fünf Wochen alt, heute somit etwa acht Wochen. Ein quirliges kleines Mädel, das mein Herz und auch das meines Mannes im Sturm erobert hat, und zwar so sehr, dass wir Scarlet auf keinen Fall missen möchten. Leider sieht es aber so aus, als würde uns gar nichts anderes übrig bleiben...
Tiffy, unsere "Große" ist die Alleinherrscherin eines relativ großen Vierseitenhofes. Wir haben uns vor etwa sechs Jahren hier eingemietet und am 26. Mai 2008 miterlebt, wie Hofkatze Mimi drei Welpen zur Welt gebracht hat. Eins davon haben wir übernommen und Tiffy getauft, Als Tiffy etwa ein Jahr alt war, verschwand Mimi. So etwas ist bei uns nicht ungewöhnlich - man kann über die Gründe lediglich spekulieren. Tiffy war plötzlich ganz allein, und man hat ihr angemerkt, wie schwer sie sich damit tat. Deshalb hatte ich insgeheim schon immer den Wunsch nach einer Zweitkatze im Hinterkopf. Wie gesagt, Katzen gibt es hier mehr als genug, nur ist es bei uns leider nicht möglich, ein Kätzchen im passenden Alter, also mit ca. 12 Wochen, zu übernehmen, da wir mit zwei Papageien leben. Ein jüngeres Katzenbaby genießt bei ihnen sozusagen Welpenschutz, während ein älteres Kätzchen hemmungslos gebissen werden würde.
Ich habe im Grunde genommen nur an dieses Problem gedacht, denn ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass Tiffy so reagieren könnte, wie sie es nun tut. Die allererste Begegnung lief so, dass sich Knurren und Fauchen fast überschlagen haben. Nie hätte ich angenommen, dass unsere lammfromme Tiffy so sehr ausrasten kann. Wie sich die kleine Scarlet gefühlt hat, kann ich nur ahnen, aber sie konnte ich zumindest beobachten, während Tiffy auf der Stelle kehrt machte, auf die Terrasse lief, von dort aus vom Dach in den Hof sprang, um sich exakt 24 Stunden nicht mehr blicken zu lassen. Wie gesagt, es verschwinden regelmäßig Katzen. Deshalb habe ich unsere Tiffy so erzogen, dass sie spätestens bei Einbruch der Dunkelheit nach Hause kommen soll. In den vergangenen Jahren hat sie sich selten mal verspätet und nachts selten mal gemeldet, dass sie raus will, weil sie mal muss (sie benutzt keine Katzentoilette).
Nachdem sie also einen kompletten Tag sowie eine Nacht weg geblieben ist, kam sie zum Glück doch noch nach Hause, fauchte kurz die Tür an, hinter der sie Scarlet wusste, fraß anschließend aber brav ihren Teller leer und legte sich wie gewohnt auf ihren Sofa-Stammplatz. Die nächsten Tage verschlimmerte sich Tiffy's Gemütsverfassung - sie fauchte mich nun an, wo immer ich sie traf, ob in der Wohnung, ob auf der Terrasse, ob im Hof. Zumindest kam sie nachts aber wieder nach Hause und schlief sogar auch wieder in meinem Bett.
Scarlet wurde von Tag zu Tag lebhafter. Dass sie hinter einer verschlossenen Tür leben musste, während sie hören konnte, dass sich das Leben vor dieser Tür abspielt, nahm sie nicht mehr kommentarlos hin. Jetzt weinte sie jämmerlich, damit wir sie raus lassen, was natürlich auch Tiffy hörte. Ihre Hinterbeine zitterten so sehr, dass ich plötzlich große Angst um sie bekam. Man hat ihr angesehen, dass sie psychisch am Ende war, weshalb ich unsere Tierärztin um Rat fragte. Sie meinte, es braucht seine Zeit. Tiffy ist kastriert und läuft somit im Höchstfall 200 Meter vom Haus weg. Wenn sie Hunger bekommt, kommt sie bestimmt freiwillig zurück.
Ich habe das Präparat Felifriend besorgt, Tiffy's Lieblingsplätze damit präpariert und anschließend festgestellt, dass Felifriend tatsächlich etwas nützte, denn Tiffy blieb tagsüber zu Hause und kam manchmal sogar abends, um die Nacht in der Wohnung zu verbringen. Zu Felifriend hatte ich inzwischen auch noch Feliway für die Steckdose gekauft, wozu ich jedoch nicht sagen kann, ob auch das eine gewisse Wirkung zeigte. Wenn Tiffy tagsüber in der Wohnung schlief, bin ich immer öfter und immer länger mit Scarlet runter in den Hof gegangen. Nachdem Scarlet in der vergangenen Woche geimpft wurde, habe ich sie auch nicht mehr weg gesperrt, sondern tagsüber durch die Wohnung springen lassen, was zur Folge hatte, dass Tiffy nur noch nachts nach Hause kam. Ich nahm an, Tiffy könnte ihre Meinung ändern, wenn ich Scarlet im Hof spielen lasse, während sie ihr dabei zusieht, aber mit dieser Aktion habe ich die Lage wohl noch verschlechtert, denn anschließend zeigte sie sich nur noch selten. Dass es sie noch gibt, weiß ich manchmal nur deshalb, weil ihre Futternäpfe morgens ab und zu mal leer sind.
Heute regnet es. Für Tiffy eigentlich der absolute GAU, denn bei Regen hat sie die Wohnung noch nie freiwillig verlassen. Heute sehr wohl, und nicht nur das. Sie sucht sich nicht mal Schutz, sondern läuft vor mir her, immer weiter und weiter, als würde ich sie jagen. Ich habe entdeckt, dass sie mehrere Mäuse getötet, aber nicht gefressen hat.
Seit Tagen suche ich Hilfe in div. Internetforen, doch es heißt immer und überall, dass man den Katzen Zeit lassen und Ruhe bewahren sollte. Für Wohnungskatzen mag dieser Rat zutreffen, aber eine Freigängerkatze macht ihren Menschen erpressbar. Und Scarlet weg sperren? Wie lange noch? Damit sich die Kontrahenten immer wieder neu entdecken und dementsprechend immer wieder neu aufregen? Ich habe gelesen, dass Bachblüten Hilfe bringen könnten, wüsste in meinem Fall jedoch nicht, ob ich die Gelegenheit habe, die Dosis verabreichen zu können.Wie gesagt, manchmal lässt sich Tiffy überhaupt nicht blicken, manchmal läuft sie vor mir weg. Bis vor ein paar Tagen hat sie sich von meinem Mann zumindest mit Leberwurst oder Leckerbissen aus der Tube becircen lassen, doch seit gestern hat sie auch daran kein Interesse mehr.
Es ist im Augenblick schon ziemlich schwierig, die Terrassentür geöffnet zu lassen, damit Tiffy in die Wohnung kann, wenn sie will, denn unsere Papageien fliegen frei herum. Es gibt jedoch eine Frei-Voliere, in der sie sich nicht eingesperrt fühlen. Was aber, wenn es draußen kälter wird und sie nicht mehr draußen sein wollen. Dann müsste die Terrassentür geschlossen bleiben. Das wird demnächst auch in der Nacht so sein, denn je älter Scarlet wird, desto größer wird die Gefahr, dass sie nachts auf die Terrasse läuft und von dort aus vom Dach stürzt.
Ich weiß mir wirklich keinen Rat mehr und habe deshalb eine Katzenpsychologin um Hilfe gebeten.
Oder habt ihr ein paar Tipps auf Lager, weil ihr vielleicht schon eine ähnliche Situation habt erleben müssen?
Liebe Grüße, Angela
ich stehe seit nunmehr knapp drei Wochen vor einem riesigen Problem. Zur Vorgeschichte: Am 25.08.2010 war ich mit unserer zweijährigen Katzendame Tiffy beim Tierarzt, weil die Jahresimpfung an der Reihe war. Wie es halt so läuft kam ich auch diesmal mit anderen Katzenhaltern ins Gespräch und erfuhr dabei, dass eine Frau fünf Katzenbabys vor dem Tod bewahrt hat, denn es gibt in der Region viele Bauernhöfe mit entsprechend vielen Katzen, die sich genau so regelmäßig vermehren wie sie totgeschlagen oder -gefahren werden. Meine Gesprächspartnerin hat nur ein Kitten übernehmen können, zumal sie bereits zwei Katzen im Hause hat, aber bis auf ein Kleines hat sie für die Welpen eine Unterkunft gefunden.
Das übrig gebliebene Kätzchen habe ich übernommen. Lt. Tierarzt war Scarlet am Tage der Übernahme etwa fünf Wochen alt, heute somit etwa acht Wochen. Ein quirliges kleines Mädel, das mein Herz und auch das meines Mannes im Sturm erobert hat, und zwar so sehr, dass wir Scarlet auf keinen Fall missen möchten. Leider sieht es aber so aus, als würde uns gar nichts anderes übrig bleiben...
Tiffy, unsere "Große" ist die Alleinherrscherin eines relativ großen Vierseitenhofes. Wir haben uns vor etwa sechs Jahren hier eingemietet und am 26. Mai 2008 miterlebt, wie Hofkatze Mimi drei Welpen zur Welt gebracht hat. Eins davon haben wir übernommen und Tiffy getauft, Als Tiffy etwa ein Jahr alt war, verschwand Mimi. So etwas ist bei uns nicht ungewöhnlich - man kann über die Gründe lediglich spekulieren. Tiffy war plötzlich ganz allein, und man hat ihr angemerkt, wie schwer sie sich damit tat. Deshalb hatte ich insgeheim schon immer den Wunsch nach einer Zweitkatze im Hinterkopf. Wie gesagt, Katzen gibt es hier mehr als genug, nur ist es bei uns leider nicht möglich, ein Kätzchen im passenden Alter, also mit ca. 12 Wochen, zu übernehmen, da wir mit zwei Papageien leben. Ein jüngeres Katzenbaby genießt bei ihnen sozusagen Welpenschutz, während ein älteres Kätzchen hemmungslos gebissen werden würde.
Ich habe im Grunde genommen nur an dieses Problem gedacht, denn ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass Tiffy so reagieren könnte, wie sie es nun tut. Die allererste Begegnung lief so, dass sich Knurren und Fauchen fast überschlagen haben. Nie hätte ich angenommen, dass unsere lammfromme Tiffy so sehr ausrasten kann. Wie sich die kleine Scarlet gefühlt hat, kann ich nur ahnen, aber sie konnte ich zumindest beobachten, während Tiffy auf der Stelle kehrt machte, auf die Terrasse lief, von dort aus vom Dach in den Hof sprang, um sich exakt 24 Stunden nicht mehr blicken zu lassen. Wie gesagt, es verschwinden regelmäßig Katzen. Deshalb habe ich unsere Tiffy so erzogen, dass sie spätestens bei Einbruch der Dunkelheit nach Hause kommen soll. In den vergangenen Jahren hat sie sich selten mal verspätet und nachts selten mal gemeldet, dass sie raus will, weil sie mal muss (sie benutzt keine Katzentoilette).
Nachdem sie also einen kompletten Tag sowie eine Nacht weg geblieben ist, kam sie zum Glück doch noch nach Hause, fauchte kurz die Tür an, hinter der sie Scarlet wusste, fraß anschließend aber brav ihren Teller leer und legte sich wie gewohnt auf ihren Sofa-Stammplatz. Die nächsten Tage verschlimmerte sich Tiffy's Gemütsverfassung - sie fauchte mich nun an, wo immer ich sie traf, ob in der Wohnung, ob auf der Terrasse, ob im Hof. Zumindest kam sie nachts aber wieder nach Hause und schlief sogar auch wieder in meinem Bett.
Scarlet wurde von Tag zu Tag lebhafter. Dass sie hinter einer verschlossenen Tür leben musste, während sie hören konnte, dass sich das Leben vor dieser Tür abspielt, nahm sie nicht mehr kommentarlos hin. Jetzt weinte sie jämmerlich, damit wir sie raus lassen, was natürlich auch Tiffy hörte. Ihre Hinterbeine zitterten so sehr, dass ich plötzlich große Angst um sie bekam. Man hat ihr angesehen, dass sie psychisch am Ende war, weshalb ich unsere Tierärztin um Rat fragte. Sie meinte, es braucht seine Zeit. Tiffy ist kastriert und läuft somit im Höchstfall 200 Meter vom Haus weg. Wenn sie Hunger bekommt, kommt sie bestimmt freiwillig zurück.
Ich habe das Präparat Felifriend besorgt, Tiffy's Lieblingsplätze damit präpariert und anschließend festgestellt, dass Felifriend tatsächlich etwas nützte, denn Tiffy blieb tagsüber zu Hause und kam manchmal sogar abends, um die Nacht in der Wohnung zu verbringen. Zu Felifriend hatte ich inzwischen auch noch Feliway für die Steckdose gekauft, wozu ich jedoch nicht sagen kann, ob auch das eine gewisse Wirkung zeigte. Wenn Tiffy tagsüber in der Wohnung schlief, bin ich immer öfter und immer länger mit Scarlet runter in den Hof gegangen. Nachdem Scarlet in der vergangenen Woche geimpft wurde, habe ich sie auch nicht mehr weg gesperrt, sondern tagsüber durch die Wohnung springen lassen, was zur Folge hatte, dass Tiffy nur noch nachts nach Hause kam. Ich nahm an, Tiffy könnte ihre Meinung ändern, wenn ich Scarlet im Hof spielen lasse, während sie ihr dabei zusieht, aber mit dieser Aktion habe ich die Lage wohl noch verschlechtert, denn anschließend zeigte sie sich nur noch selten. Dass es sie noch gibt, weiß ich manchmal nur deshalb, weil ihre Futternäpfe morgens ab und zu mal leer sind.
Heute regnet es. Für Tiffy eigentlich der absolute GAU, denn bei Regen hat sie die Wohnung noch nie freiwillig verlassen. Heute sehr wohl, und nicht nur das. Sie sucht sich nicht mal Schutz, sondern läuft vor mir her, immer weiter und weiter, als würde ich sie jagen. Ich habe entdeckt, dass sie mehrere Mäuse getötet, aber nicht gefressen hat.
Seit Tagen suche ich Hilfe in div. Internetforen, doch es heißt immer und überall, dass man den Katzen Zeit lassen und Ruhe bewahren sollte. Für Wohnungskatzen mag dieser Rat zutreffen, aber eine Freigängerkatze macht ihren Menschen erpressbar. Und Scarlet weg sperren? Wie lange noch? Damit sich die Kontrahenten immer wieder neu entdecken und dementsprechend immer wieder neu aufregen? Ich habe gelesen, dass Bachblüten Hilfe bringen könnten, wüsste in meinem Fall jedoch nicht, ob ich die Gelegenheit habe, die Dosis verabreichen zu können.Wie gesagt, manchmal lässt sich Tiffy überhaupt nicht blicken, manchmal läuft sie vor mir weg. Bis vor ein paar Tagen hat sie sich von meinem Mann zumindest mit Leberwurst oder Leckerbissen aus der Tube becircen lassen, doch seit gestern hat sie auch daran kein Interesse mehr.
Es ist im Augenblick schon ziemlich schwierig, die Terrassentür geöffnet zu lassen, damit Tiffy in die Wohnung kann, wenn sie will, denn unsere Papageien fliegen frei herum. Es gibt jedoch eine Frei-Voliere, in der sie sich nicht eingesperrt fühlen. Was aber, wenn es draußen kälter wird und sie nicht mehr draußen sein wollen. Dann müsste die Terrassentür geschlossen bleiben. Das wird demnächst auch in der Nacht so sein, denn je älter Scarlet wird, desto größer wird die Gefahr, dass sie nachts auf die Terrasse läuft und von dort aus vom Dach stürzt.
Ich weiß mir wirklich keinen Rat mehr und habe deshalb eine Katzenpsychologin um Hilfe gebeten.
Oder habt ihr ein paar Tipps auf Lager, weil ihr vielleicht schon eine ähnliche Situation habt erleben müssen?
Liebe Grüße, Angela