Ein freundliches "Hallo" in die Runde!
In folgendem Beitrag werde ich euch die Behandlungsprozedur, meiner Katze Feena, erörtern.
Im Juni 2012 holte ich mein Schätzchen bei der Züchterin ab. Das Kitten schien gesund, war neugierig, lebhaft und auf den Tag 12 Wochen alt.
Die Züchterin wies uns an, keinesfalls die Klimaanlage des Auto´s zu benutzen und Zugluft zu vermeiden.
Die Kleine hatte an diesem Morgen ihre 3. Katzenschnupfenimpfung bekommen.
Es war ein sehr warmer Tag und wir hatten rund 400 km Heimweg vor uns.Wir hielten uns denoch an all diese Regel!
Nach ein ca. 2 Stunden Fahrt fiel mir auf, dass die Kleine mit einem Auge vermehrt blinzelte und dieses Auge kleiner schien. In meiner Freude meine Katze nach Hause zu holen, dachte ich, ich bilde mir das nur ein. Schließlich hatte ich sie mir vor der Abfahrt genau angesehen und nichts Auffälliges festgestellt.
Zu Hause angekommen, verbrachte ich den Abend mit ihr im Wohnzimmer, wo sie auch sehr bald einschlief.
Am nächsten Morgen kam dann der Schock!
Das Kitten hatte ein total verkrustetes und verschleimtes Auge. Es schien sich nicht gut öffnen zu lassen.
Ich war mit der Sitation total überfordert. Sie war meine erste Katze und einen Tag davor, schien doch alles in Ordnung zu sein.
Hastig suchte ich mir im Internet einen Tierarzt, ich wollte sie sowieso noch durchchecken lassen.
10.07.2012
nach der 1. tierärztlichen Untersuchung bekam Feena zwei Injektionen mit je einer Ampulle:
- Echinacea compositum ad us. vet
- Engystol ad us. vet
Die Diagnose weiß ich nicht mehr genau, aber ich glaube die Ärztin ging von einem geschwächtem Immunsystem aus, welches eine bakterille Infektion auslöste. So etwas könnte schon mal vorkommen, schließlich wurde die Kleine am Vortag geimpft, von Mutter und Geschwistern getrennt, hatte eine lange Reise hinter sich und kam in eine völlig neue Umgebung. Ich sollte mir keine Sorgen machen, es wäre einfach zu behandeln.
Die Augen sollte ich mit einem weichen, fusselfreiem und in Kamilletinktur getränktem Tuch, sauber halten.
Nachdem keine Besserung zu verzeichnen war und die Hornhaut zunehmend ermattete, stellte ich mich erneut in der Praxis vor.
13.07.2012
Die Tierärztin stellte, nach dem Einbringen von fluorezierenden Tropfen, einen Hornhautdefekt fest und verordnete zwei Augensalben:
- Regepithel
- Polyspectran
Beide sollte ich 5x täglich einbringen.
Die Sorge das Feena etwas zurückbehält, wurde mir (an diesem Punkt) noch von der Tierärztin genommen!
In den nächsten Tagen verschlimmerte sich der Zustand zunehmend, trotz gewissenhafter(!) Anwendung der Medikamente.
Mittlerweile tränten beide Augen und die Horhaut, des zuerst betroffenem Auges, veränderte sich. Sie war jetzt ganz stumpf!
Ich rief in der Tierarztpraxis an. Mir wurde gesagt, ich solle mir keine Sorgen machen, dass könnte normal sein.
Ein gutes Gefühl hatte ich dabei nicht. Wie besprochen cremte und salbte ich aber, bis zu dem vereinbarten Kontrolltermin.
19.07.2012
Erneut wurden die fluorezierenden Tropfen eingebracht. Zu unserm Erschrenken hatte sich der Hornhautdefekt rasant ausgebreitet.
Auf der (sowieso schon matten) Hornhaut zeichnete sich eine Art Spinnennetz, durch das Kontrastmittel, ab.
Ich kann mich erinnern, das ich in meiner Verzweiflung anfing zu weinen. Ich hatte mich doch an alle Anweisungen gehalten. Und nun das!
Meine Sorge kreiste nur noch um Feena´s Augenlicht, zumal mittlerweile das andere Auge auch schon matt wurde.
Die Tierärztin versuchte mich zu beruhigen und meinte, Katzen würden sich oft auch von schweren Hornhautdefekten vollständig erholen.
- Veracin-compositum wurde injiziert.
Das Feena nichts zurückbehält und nicht Erblindet, konnte sie mir allerdings nicht mehr versprechen.
In meiner Verzweifelung wendete ich mich noch am selben Tag an eine namenhafte Tierklinik!
Dort erzählte ich die Vorgeschichte und welche Behandlungsversuche bisher unternommen wurden.
Die Tierärztin dort, untersuchte Feena vollständig und tippte auf eine Augeninfektion mit Chlamydien, Mycoplasmen, FHV 1 o.ä.
Ungefragt(!) machte sie einen seht teuren und für Feena schmerzhaften Augenabstrich. Sie hat geschrien, wie nie zuvor. Bisher war sie immer tapfer gewesen und hatte alles brav über sich ergehen lassen. Mir kamen wieder einmal die Tränen ... und ich bin echt nicht nah am Wassert gebaut!
Die Tierärztin erklärte, dass dieser Abstrich sein muss. Ich war ja gekommen, damit Feena endlich das richtige Medikament erhält.
Und es war an der Zeit, Fenna´s Allgemeinzustand lies schon zu wünschen übrig!
Für die Zeit, bis das Untersuchungsergebnis vorlag, sollte ich nun
- Floxal Augensalbe
zusätzlich, zu den zwei anderen Salben (wovon ich schon die nächsten Packungen benutzen musste), anwenden.
Ich sollte ab diesem Tag, alle 2 Stunden (auch Nachts!), abwechselnd die Augen behandeln.
25.07.2012
Das Untersuchungsergebnis lag vor: KATZENSCHNUPFEN, Herpes, FHV 1!
Durch mein zwischenzeitliches Salben veränderte sich nichts. Tendenz weiter zur Verschlechterung, aber langsamer.
Die eine Hornhaut blieb stumpf und wurde immer grinseliger, die andere ... naja ... immer noch etwas glanzlos.
Nun sollte ich nur noch:
- Regepithel
- Virupos
in die Augen einbringen. Zusätzlich gab es:
- L-Lysin
in Pulverform über ihr Futter. Beides sollte die Virusvermehrung stoppen.
Ich hielt mich an alle Anweisungen und endlich schienen die Medikamente zu helfen.
Die Genesung verlief sehr langsam und über viele Wochen ...
Zwischenzeitlich war ich mehrfach bei Kontrolluntersuchung und um Medikamentennachschub zu ordern.
Womit allerdings niemand mehr rechnete ... beide Augen von meiner kleinen Süßen haben sich restlos erholt!!!
Sie Strahlen, Glänzen und man sieht wirklich nichts.
Eine Sache sollte man allerdings nie unterschätzen:
Der Herpesvirus ist nicht wirklich eliminierbar!
Es kann jederzeit zu einem Rückfall kommen und man drängt die Viren, mit Medikamenten, nur zurück.
Meines Wissens, bleiben einmal infizierte Herpeskatzen zu 80%, lebenslang Virusausscheider! Und das ohne, dass man es ihnen ansieht!
Somit sollten sie nicht mit anderen, gesunden Katzen Kontakt haben bzw. gehalten werden.
Am gefährdeststen sind Jungtiere, tragende oder stillende Kätzinnen und alte/geschwächte Tiere.
Für eine Zucht, eignetet sich eine "Herpeskatze" also keinesfalls!!!
Was man allerdings auch mal erwähnen muss, unter den "Freigängern" sind sie meinsten mit Katzenschnupfen, wie FHV 1, infiziert.
Man sieht es ihnen nicht an und nicht alle erkranken sichtlich. Bei einigen kommt es zur "stillen Feiung".
Ob eine Katze Herpesträger ist, lässt sich schwierig nachweisen. Denn eine geimpfte Katze, weißt natürlich auch die gesuchten Antikörper auf!
Am ehesten lassen sich die Viren an der Stelle nachweisen, an dem die Infektion gerade ausgebrochen ist!
FHV 1 ist unter Kitten zu 80% tödlich.
Nach all meinen erfolglosen Bemühungen und ihrem schwindenden Allgemeinzustand, bin ich fest davon überzeugt, dass Feena unbehandelt eine von diesen 30% gewesen wäre.
Ich bin so froh, dass alles so gut ausgagangen ist. Der enorme Zeitaufwand und die unvorhersehbaren Kosten haben sich gelohnt!