spike hat geschrieben:Es ist in aus meiner Sicht auch Egoistisch an seinen persönlichen Schmerz zu denken und sich aus diesem Grund z.b. kein Tier mehr anschaffen möchte. Leider denken viele Tierhalter so deren Tiere schon über die Regenbogenbrücke gehen mussten.
Als ich das gelesen habe war ich sehr perplex, und konnte
nur noch mit dem Kopf schütteln, ich habe mich gefragt was
ist denn bloß in unserer Welt los? Dann hatte ich den Gedanken
dass ich es vielleicht falsch verstehe, andererseits was gibt es an
einer klaren Aussage falsch zu verstehen?
Ich lasse es einfach mal offen...
Der Tod gehört zum Leben...stimmt und es sagt sich so leicht
auch wenn es Fakt ist, heutzutage hört es sich für mich meist
an wie ein ab gedroschener faktischer Paradesatz mit dem man
tragische Situationen überbrücken kann, oder Hilflosigkeit. Dieser Satz
ist für mich so überflüssig wie kaum sonst etwas...
nicht nur weil wir alle wissen das wir irgendwann sterben müssen.
Das man vielleicht bei
sehr alten Tieren & Menschen rationaler
mit dem Umungänglichen umgehen kann ich ja noch halbwegs nachvollziehen.
Aber Menschen die damit grundsätzlich "immer gefasst" umgehen
können sind mir wirklich sehr umheimlich.
Und wäre mir jemand damit gekommen als ich meinen Partner, meine
Tochter oder meine Mami verloren habe, hätte ich die Person wahrscheinlich
vermöbelt.
Wie auch immer inzwischen weis ich was mich an dem "Zitat"
stört, glaube ich zumindest...es liest sich für mich persönlich
wie ein indirekter Vorwurf von dem ich denke das man ihn keinem
Besi machen sollte geschweige denn darf. Und selbst wenn es
keiner ist, es ist einfach nicht richtig und auch alles andere fair
denn für mich gibt es auch immer einen seelischen Aspekt den
man auf gar keinen Fall unterschätzen sollte.
Ein gläubiger Mensch würde wohl sagen "dass der Herr einem nicht mehr
zu tragen gibt, als man tragen kann".
Jeder Mensch ist anders, und jeder geht mit seiner persönlichen Trauer
und seinem Verlust anders um und wenn ein Mensch etwas verloren hat
das er so sehr geliebt u, behütet hat ist es ganz allein seine persönliche Entscheidung
wie er damit umgeht und wie er meint danach handeln zu müssen!
Wenn jemand sich sofort ein neues Tier anschafft gut, wenn jemand
seine Trauerzeit von Monaten und Jahren braucht auch gut, und wenn
jemand meint er verkraftet so einen Verlust nicht noch mal dann
hat dieser Besis mein uneingeschränktes Verständnis dafür! Meine Tiere
z.B. sind nicht nur Tiere oder womöglich nur eine Sache wie sie vom Gesetz
eingestuft werden, für mich sind sie meine kleinen Seelen und damit vollkommen
"gleichgesetzte" Familienmitglieder!!! Genau das
empfinde ich für meine Pfötchen auch wenn man mich deshalb gern mal verlacht, bitte soll man doch da stehe ich
so was von drüber.
Selbstverständlich gibt es Menschen die aus puren Egoismus keine Tiere
wollen, aber da kenne ich vollkommen andere Beweggründe.
Ich für meinen Teil habe immer lange gebraucht nach einem Verlust ein neues
Pfötchen anzuschaffen, ich hätte zudem das Gefühl gehabt ich würde mein verstorbenes
Tier irgendwie "verraten" unabhängig von meinen extremen Trauerphasen, ein schnell neu
angeschafftes Tier hätte mir keine Freude gebracht oder Bereicherung auf anderer Ebene,
wie gesagt jeder Mensch empfindet anders. Ich kann mir ein Leben ohne Pfötchen aber
definitiv nicht vorstellen... das wäre dann auch mein persönliches Ende.
Das Leben mit einer tödlichen Diagnose empfinde ich als Horror
mit vielen verschiedenen Ausführungen u. Qualitäten....
unabhängig ob man weis was auf einen zukommt oder nicht,
und jeden einzelnen Tag an dem sie in den Hintergrund rutscht ist
ein wundervoll erfreulicher Tag, gut möglich das es Besis gibt die
sie "ausblenden" können, ich zumindest gehöre nicht dazu d.h.
aber nicht zwangsläufig das ich mir die Tage vom Tod/Unglück diktieren
lasse, aber Angst, Panik, Traurigkeit und Tränen lauern hinter jeder
Ecke um einen urplötzlich und gnadenlos zu übermannen.
Und ja, es ist ein
Segen das man sein Pfötchen erlösen kann wenn
keine Lebensqualität mehr gegeben ist, das gleiche gilt ganz besonders
wenn man "überhaupt" die Chance hat/bekommt sich verabschieden zu können.
An dieser Stelle wünsche ich allen todkranken Pfötchen
noch ganz, ganz viel lebenswerte Zeit....