Leben mit der tödlichen Diagnose...
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- SONJA
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Leben mit der tödlichen Diagnose...
Hallo,
leider kann es einem als Dosi, generell als Tierhalter, passieren, dass man mit einer tödlichen Diagnose bei seiner Katze
konfrontiert ist und damit leben und damit umgehen muss.
Ohne Schmerz liebt kein Herz.
(Aurelius Augustinus)
Dieses Zitat trifft es sehr gut, wer sich auf die Liebe zu einer Katze (oder zu einem Menschen, Tier) einlässt, der wird irgendwann
mit dem Schmerz und mit dem Verlust konfrontiert und es gehört meiner Meinung nach einfach zum Leben dazu.
So schwer und traurig es auch ist, aber nur um diesen Schmerz nicht spüren zu müssen, möchte ich die ganzen schönen und
positiven Erlebnisse nicht missen.
Ich möchte gerne diesen Thread zum Austausch starten, zum füreinander da sein, zum "mal ausheulen" oder was einen
sonst so beschäftigt in dieser Situation.
lg
sonja
leider kann es einem als Dosi, generell als Tierhalter, passieren, dass man mit einer tödlichen Diagnose bei seiner Katze
konfrontiert ist und damit leben und damit umgehen muss.
Ohne Schmerz liebt kein Herz.
(Aurelius Augustinus)
Dieses Zitat trifft es sehr gut, wer sich auf die Liebe zu einer Katze (oder zu einem Menschen, Tier) einlässt, der wird irgendwann
mit dem Schmerz und mit dem Verlust konfrontiert und es gehört meiner Meinung nach einfach zum Leben dazu.
So schwer und traurig es auch ist, aber nur um diesen Schmerz nicht spüren zu müssen, möchte ich die ganzen schönen und
positiven Erlebnisse nicht missen.
Ich möchte gerne diesen Thread zum Austausch starten, zum füreinander da sein, zum "mal ausheulen" oder was einen
sonst so beschäftigt in dieser Situation.
lg
sonja
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- spike
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Ich denke man wird im Leben in irgend einer Art und Weise immer mit dem Tod konfrontiert.
Natürlich ist es was anderes wenn man eine tödliche Diagnose gestellt bekommt, sozusagen aus dem Nichts, weil man ja immer noch gehofft hat.
Egal ob es dabei um Mensch oder Tier geht.
Für mich spielt dabei die Bindung z. Tier oder Mensch eine große Rolle wie ich damit umgehen kann.
Es ist in aus meiner Sicht auch Egoistisch an seinen persönlichen Schmerz zu denken und sich aus diesem Grund z.b. kein Tier mehr
anschaffen möchte. Leider denken viele Tierhalter so deren Tiere schon über die Regenbogenbrücke gehen mussten.
Man sollte immer die positiven Seiten sehen, die Freude, die Erkenntnis, die ehrliche Zuneigung die man als Tierhalter zurück bekommt.
Tiere haben dem Menschen gegenüber den Vorteil das sie, wenn sie eine tödliche Diagnose gestellt bekommen haben, von ihren Schmerzen oder Leiden erlöst werden können
wenn keine Hoffnung mehr auf Besserung besteht.
Sabine
Natürlich ist es was anderes wenn man eine tödliche Diagnose gestellt bekommt, sozusagen aus dem Nichts, weil man ja immer noch gehofft hat.
Egal ob es dabei um Mensch oder Tier geht.
Für mich spielt dabei die Bindung z. Tier oder Mensch eine große Rolle wie ich damit umgehen kann.
Es ist in aus meiner Sicht auch Egoistisch an seinen persönlichen Schmerz zu denken und sich aus diesem Grund z.b. kein Tier mehr
anschaffen möchte. Leider denken viele Tierhalter so deren Tiere schon über die Regenbogenbrücke gehen mussten.
Man sollte immer die positiven Seiten sehen, die Freude, die Erkenntnis, die ehrliche Zuneigung die man als Tierhalter zurück bekommt.
Tiere haben dem Menschen gegenüber den Vorteil das sie, wenn sie eine tödliche Diagnose gestellt bekommen haben, von ihren Schmerzen oder Leiden erlöst werden können
wenn keine Hoffnung mehr auf Besserung besteht.
Sabine
'Für blinde Seelen sind Katzen ähnlich. Für Katzenliebhaber ist jede Katze, von Anbeginn an, absolut einzigartig.
http://www.bkh-von-krohne-kleve.de
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Dieses Zitat gefällt mir sehr gut, es beschreibt kurz und knapp ein großes Kapitel. Jedes Pro hat sein Kontra mal nüchtern ausgedrückt. Ohne Schlechte Tage zu haben würden wir die guten nicht mehr schätzen, ohne Trauer keine Freude mehr erkennen, usw.......
Ich persönlich finde es gut über den Tod reden zu können, manchmal macht er uns Angst und manchmal ist er die Erlösung, ob bei Mensch oder Tier......da sind wir beim Thema loslassen können, ....ich weiß wie schwer es war unser Fleckchen gehen zu lassen, den Schmerz , den meine Tochter hatte, hätte ich ihr gerne abgenommen und zu meinem gegeben
es war doppelt schlimm, ein Kind so leiden zu sehn, es war ihr erster eigener Kater, Drama.....es half nur richtig Abschied nehmen und reden und die Zeit .
Liebe Sonja, ich hab das mit Cookie gelesen, es tut mir sooo unendlich leid
Ich wünsch euch viel Kraft und eine schöne Restzeit mit ihr
Fühlt euch gedrückt
Liebe kraftspendende Grüsse
Elvira
Ich persönlich finde es gut über den Tod reden zu können, manchmal macht er uns Angst und manchmal ist er die Erlösung, ob bei Mensch oder Tier......da sind wir beim Thema loslassen können, ....ich weiß wie schwer es war unser Fleckchen gehen zu lassen, den Schmerz , den meine Tochter hatte, hätte ich ihr gerne abgenommen und zu meinem gegeben

Liebe Sonja, ich hab das mit Cookie gelesen, es tut mir sooo unendlich leid



Liebe kraftspendende Grüsse
Elvira
Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Schwieriges, aber sehr interessantes Thema.
Ich kann nicht sagen, was besser ist, die Diagnose zu bekommen und sich auf den Abschied vorbereiten zu können, oder wenn man die Entscheidung "von jetzt auf gleich" treffen muß.
Unseren Hund mußten wir damals "aus dem Nichts heraus" gehen lassen. Wir gingen zum TA, weil er krank war und kamen ohne Hund wieder raus. NIE werde ich diese Bilder vergessen! Ich bin damals beim TA unter dem Tisch, auf dem er eingeschlafen ist, heulend zusammengebrochen......... meine Kinder haben getobt, wie Berserker, geschrien, Löcher in die Wand geschlagen und sind ebenfalls komplett ausgerastet.
Ob es besser gewesen wäre, wenn wir noch ein paar Wochen Zeit gehabt hätten ?
Ich weiß es nicht.
Schlimm finde ich es, diese Entscheidung treffen zu müssen, wenn auch nur der geringste Funke von Hoffnung besteht. Klar, der Kopf sagt "tu ihm/ihr das nicht an!!! Er/Sie wird nie wieder gesund werden!"
Der Bauch sagt meist etwas anderes.
Ich hoffe sehr, nicht allzubald wieder in dieser Lage sein zu müssen!!
Allen, die momentan diesen Alptraum erleben, wünsche ich von Herzen alles erdenklich Gute .
Ich kann nicht sagen, was besser ist, die Diagnose zu bekommen und sich auf den Abschied vorbereiten zu können, oder wenn man die Entscheidung "von jetzt auf gleich" treffen muß.
Unseren Hund mußten wir damals "aus dem Nichts heraus" gehen lassen. Wir gingen zum TA, weil er krank war und kamen ohne Hund wieder raus. NIE werde ich diese Bilder vergessen! Ich bin damals beim TA unter dem Tisch, auf dem er eingeschlafen ist, heulend zusammengebrochen......... meine Kinder haben getobt, wie Berserker, geschrien, Löcher in die Wand geschlagen und sind ebenfalls komplett ausgerastet.
Ob es besser gewesen wäre, wenn wir noch ein paar Wochen Zeit gehabt hätten ?
Ich weiß es nicht.
Schlimm finde ich es, diese Entscheidung treffen zu müssen, wenn auch nur der geringste Funke von Hoffnung besteht. Klar, der Kopf sagt "tu ihm/ihr das nicht an!!! Er/Sie wird nie wieder gesund werden!"
Der Bauch sagt meist etwas anderes.
Ich hoffe sehr, nicht allzubald wieder in dieser Lage sein zu müssen!!
Allen, die momentan diesen Alptraum erleben, wünsche ich von Herzen alles erdenklich Gute .
Liebe Grüße
Silke
Jones, Frosty und Lisa.
Mit Twister im Herzen ! 22.12.2011
In der Hoffnung, daß Frosty wieder nach Hause findet ! (vermisst seit dem 25.05.2012)
Und den besten Wünschen für Herzog! Er wurde am 17.03.2012 erfolgreich in ein neues Zu Hause vermittelt !
Silke
Jones, Frosty und Lisa.
Mit Twister im Herzen ! 22.12.2011
In der Hoffnung, daß Frosty wieder nach Hause findet ! (vermisst seit dem 25.05.2012)
Und den besten Wünschen für Herzog! Er wurde am 17.03.2012 erfolgreich in ein neues Zu Hause vermittelt !
- SONJA
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Vielen Dank für eure Beiträge.
Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist, darüber zu sprechen. Gerade weil nicht alle, vor allem die, die keine Tiere haben, nachvollziehen
können, was man da so durchmacht.
Ja, das hört man oft. Leider...
Nur zwingen kann man ja auch niemanden. Ich denke, viele machen sich vorher keine Gedanken dazu und sind dann, wenn es nach Jahren soweit
ist, entsetzt, wie sehr es sie mitnimmt.
Es gibt viele schlimme, also traurige Dinge, die man ab dem Moment der tödlichen Diagnose mitmacht. Erstmal reisst es einen den
Boden unter den Füßen weg, weil es so überraschend kommt.
Aber eine der schlimmsten Dinge ist, "die Angst um den Zeitpunkt". Die Angst nach der Arbeit nach Hause zu kommen und nicht zu wissen,
was einen Zuhause erwartet, oder die Angst morgens aufzustehen und nicht zu wissen, ob das Tier die Nacht überlebt hat.
Das finde ich eine der heftigsten Erfahrungen und es macht mich fast verrückt. Klar, da habe ich sowieso keinen Einfluss drauf, aber das ist
schon sehr schlimm für mich. Bei Pumba konnte ich nicht als erstes nach Hause kommen, also alleine. Ich hatte so eine Angst davor, aufzuschliessen
und kein Pumba würde mich an der Tür erwarten. Jetzt bei Cookie ist es immer noch extrem, aber ich mache es einfach, auch wenn ich jedes
mal vorher ein Stoßgebet losschicke und innerlich einen Freudentanz aufführe, wenn sie hinter der Tür auf mich wartet.
Je mehr Zeit nach der Diagnose vergeht, desto mehr rückt diese Angst auch in den Hintergrund und das ist auch gut so. Denn um jeden Moment
zu genießen, muss man diese Befürchtungen auch loswerden. Sonst wird man irgendwann gaga.
lg
sonja
Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist, darüber zu sprechen. Gerade weil nicht alle, vor allem die, die keine Tiere haben, nachvollziehen
können, was man da so durchmacht.
spike hat geschrieben:Es ist in aus meiner Sicht auch Egoistisch an seinen persönlichen Schmerz zu denken und sich aus diesem Grund z.b. kein Tier mehr
anschaffen möchte. Leider denken viele Tierhalter so deren Tiere schon über die Regenbogenbrücke gehen mussten.
Ja, das hört man oft. Leider...
Nur zwingen kann man ja auch niemanden. Ich denke, viele machen sich vorher keine Gedanken dazu und sind dann, wenn es nach Jahren soweit
ist, entsetzt, wie sehr es sie mitnimmt.
Es gibt viele schlimme, also traurige Dinge, die man ab dem Moment der tödlichen Diagnose mitmacht. Erstmal reisst es einen den
Boden unter den Füßen weg, weil es so überraschend kommt.
Aber eine der schlimmsten Dinge ist, "die Angst um den Zeitpunkt". Die Angst nach der Arbeit nach Hause zu kommen und nicht zu wissen,
was einen Zuhause erwartet, oder die Angst morgens aufzustehen und nicht zu wissen, ob das Tier die Nacht überlebt hat.
Das finde ich eine der heftigsten Erfahrungen und es macht mich fast verrückt. Klar, da habe ich sowieso keinen Einfluss drauf, aber das ist
schon sehr schlimm für mich. Bei Pumba konnte ich nicht als erstes nach Hause kommen, also alleine. Ich hatte so eine Angst davor, aufzuschliessen
und kein Pumba würde mich an der Tür erwarten. Jetzt bei Cookie ist es immer noch extrem, aber ich mache es einfach, auch wenn ich jedes
mal vorher ein Stoßgebet losschicke und innerlich einen Freudentanz aufführe, wenn sie hinter der Tür auf mich wartet.
Je mehr Zeit nach der Diagnose vergeht, desto mehr rückt diese Angst auch in den Hintergrund und das ist auch gut so. Denn um jeden Moment
zu genießen, muss man diese Befürchtungen auch loswerden. Sonst wird man irgendwann gaga.
lg
sonja
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- purraghlas
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Ich habe am Freitag meinen Kater Zwergle gehen lassen müssen.
Er kam am 10. Dezember 2012 zu mir, weil sein Besitzer bei einem Unfall ums Leben gekommen war.
Zwergle war Jahrgang 1991.
Leider stellte man vor kurzem fest, daß sein gesamter Bauchraum voll mit Tumoren war.
Eigentlich habe ich gehofft, daß er irgendwann von selbst einschläft, aber er hat nicht aufgegeben, auch wenn er extrem geschwächt war.
Es ist wichtig, daß man den richtigen Zeitpunkt für die Erlösung findet.
Franz Werfel sagte: Zwischen zu früh und zu spät liegt nur ein Augenblick.
Er kam am 10. Dezember 2012 zu mir, weil sein Besitzer bei einem Unfall ums Leben gekommen war.
Zwergle war Jahrgang 1991.
Leider stellte man vor kurzem fest, daß sein gesamter Bauchraum voll mit Tumoren war.
Eigentlich habe ich gehofft, daß er irgendwann von selbst einschläft, aber er hat nicht aufgegeben, auch wenn er extrem geschwächt war.
Es ist wichtig, daß man den richtigen Zeitpunkt für die Erlösung findet.
Franz Werfel sagte: Zwischen zu früh und zu spät liegt nur ein Augenblick.
Ute
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Ein sehr interessantes und auch schmerzvolles Thema- Danke für diesen Threat Sonja!
Ich bin in meinem Leben schon mit dem Thema tötliche Krankheit und der daran anschliessende Sterbeprozess, bzw. plötzlicher Tod oder doch relativ schneller. Und es ist ganz egal, ob man weiss, dass man das geliebte Wesen (egal ob Mensch oder Tier) irgendwann verlieren wird oder ob es einen überraschend trifft- der Schmerz im Augenblick dessen ist immer gleich gross, denn Nichts bereitet einen darauf vor, wie es sein wird.
Ich habe meine Mum über 9 Jahre begleitet- von der ersten Diagnose & vermeindlichen Gesundung, bis zur zweiten diesmal mit Gewissheit tötlich ausgehenden Diagnose, mit dem Sterben. In der zeit habe ich oft gedacht, warum kann niemad den menschen relösen, den man liebt und habe es als "Gnade" empfunden, dass ich das bei meinen Tieren tun könne, wenn es nicht mehr ginge.
Mittlerweile habe ich eine andere Sicht auf diese Dinge, ich denke mal es hat viel mit der Ausbildung zu tun, aber auch mit den näher kommenden Einschlägen der unheilbaren Krankheiten, des Sterbens & des Thema Tod überhaupt.
Wir Lernen zu wenig über das was da passiert und daher unsere Angst, Angst vor Schmerz, Angst vor dem alleinsein, Angst vor dem Tod an sich. Ich versuche mich da sehr intensiv mit auseinaderzusetzen, weil ich meinen Tiere nicht mehr eifach der Spritze beim tierarzt überlassen will. Für mich ist es keine Gnade, sondern ein Nehmen geworden. Das Sterben gehört zum Leben so wie die Geburt und wenn es in irgendeiner Weise möglich ist, so möchte ich, dass sie gehen dürfen. natürlich nur, wenn keine Risiken irgendeiner Art besthen. Deshalb ist das Zusammenarbeiten mit einem Tierarzt, der dann da ist, wenn es so nicht geht unerlässlich. Es gibt mittelerweile Tierheilpraktiker, die sich auf dieses Feld der Sterbebegleitung spezialisiert haben und einem in dieser schweren Phase nicht alleine lassen.
Das ist mein Wunsch, für mich selbst, wie auch für meine Tiere- gehen dürfen, wenn der Körper nicht mehr kann und das im Kreise derer die einen Lieben!
"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen."
Nachdenkliche Grüße
Stefanie
Ich bin in meinem Leben schon mit dem Thema tötliche Krankheit und der daran anschliessende Sterbeprozess, bzw. plötzlicher Tod oder doch relativ schneller. Und es ist ganz egal, ob man weiss, dass man das geliebte Wesen (egal ob Mensch oder Tier) irgendwann verlieren wird oder ob es einen überraschend trifft- der Schmerz im Augenblick dessen ist immer gleich gross, denn Nichts bereitet einen darauf vor, wie es sein wird.
Ich habe meine Mum über 9 Jahre begleitet- von der ersten Diagnose & vermeindlichen Gesundung, bis zur zweiten diesmal mit Gewissheit tötlich ausgehenden Diagnose, mit dem Sterben. In der zeit habe ich oft gedacht, warum kann niemad den menschen relösen, den man liebt und habe es als "Gnade" empfunden, dass ich das bei meinen Tieren tun könne, wenn es nicht mehr ginge.
Mittlerweile habe ich eine andere Sicht auf diese Dinge, ich denke mal es hat viel mit der Ausbildung zu tun, aber auch mit den näher kommenden Einschlägen der unheilbaren Krankheiten, des Sterbens & des Thema Tod überhaupt.
Wir Lernen zu wenig über das was da passiert und daher unsere Angst, Angst vor Schmerz, Angst vor dem alleinsein, Angst vor dem Tod an sich. Ich versuche mich da sehr intensiv mit auseinaderzusetzen, weil ich meinen Tiere nicht mehr eifach der Spritze beim tierarzt überlassen will. Für mich ist es keine Gnade, sondern ein Nehmen geworden. Das Sterben gehört zum Leben so wie die Geburt und wenn es in irgendeiner Weise möglich ist, so möchte ich, dass sie gehen dürfen. natürlich nur, wenn keine Risiken irgendeiner Art besthen. Deshalb ist das Zusammenarbeiten mit einem Tierarzt, der dann da ist, wenn es so nicht geht unerlässlich. Es gibt mittelerweile Tierheilpraktiker, die sich auf dieses Feld der Sterbebegleitung spezialisiert haben und einem in dieser schweren Phase nicht alleine lassen.
Das ist mein Wunsch, für mich selbst, wie auch für meine Tiere- gehen dürfen, wenn der Körper nicht mehr kann und das im Kreise derer die einen Lieben!
"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen."
Nachdenkliche Grüße
Stefanie
Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Ich war bis jetzt nie in der Situation,eine Diagnose zu bekommen und dann langsam abschied nehmen zu können,sich darauf vorbereiten können....bei meinen Fellis war es immer eine Entscheidung von jetzt auf gleich,deswegen kann ich nicht sagen,wie ich damit umgehen würde.
- hildchen
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Ich habe noch nie ein Tier durch den Tod verloren, aber ich weiß, dass ich heftig darunter leiden werde, wenn es einmal so weit kommen sollte.
Aber ich habe es bei meiner Mutter erlebt, die 10 Tage - und noch schlimmer bei meinem Stiefvater, der drei Monate auf der Intensivstation im Sterben lag.
Und da habe ich mir gewünscht, dass man sie erlösen dürfte, wie man einem Tier diese Gnade erweist. Das lange Leiden, das nur mit dem Tod sein Ende findet ist schrecklich mit anzusehen.
Aber ich habe es bei meiner Mutter erlebt, die 10 Tage - und noch schlimmer bei meinem Stiefvater, der drei Monate auf der Intensivstation im Sterben lag.
Und da habe ich mir gewünscht, dass man sie erlösen dürfte, wie man einem Tier diese Gnade erweist. Das lange Leiden, das nur mit dem Tod sein Ende findet ist schrecklich mit anzusehen.
Mein einziger Vorsatz für 2020: Ich will mir nicht mehr alles gefallen lassen!
- Katzelotte
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Ich finde dieses Thema auch sehr interessant.
Wie Sonja schon schrieb, reisst die Diagnose erst einmal einem völlig den Boden unter den Füßen weg.
Bei mir war es so, dass ich erst einmal mit der Situation klarkommen musste, keine Kontrolle mehr zu haben und hilflos zu sein.
Bei Lucky war es so, dass, als die Diagnose CNI gestellt wurde, ich tagelang recherchiert habe und Möglichkeiten gesucht, doch noch Möglichkeiten zu finden, etwas zur Heilung zu finden. Doch wurde mir sehr schnell klar, dass es keine gibt.
Im Laufe der Monate ging die Angst weg, es trat sogar so etwas wieder wie Alltag ein. Doch gab es auch Momente, wo er so süss war, dass mir das Herz weh tat, da ich wußte, es ist nur noch begrenzt.
Wir gingen alle zwei Monate zum Blutcheck. Der TA meinte, er habe noch bis ca. Oktober. Das hat richtig wehgetan.
Und so war es auch. Am 12.10. war es soweit. Auch wenn ich noch Monate zum Abschiednehmen hatte und jede Minute genossen, traf es mich wie ein Hammer. Es hat mich zerrissen.
Daran merkte ich, man kann sich mit einer tödlichen Diagnose befassen, die Angst tritt etwas in den Hintergrund, man genießt jede Minute, doch wenn es soweit ist, ist es trotzdem total furchtbar.
Elli ging 10 Monate nach Lucky, mit der gleichen Diagnose. Ich hatte flog von einem Schmerz in den nächsten.
Doch da handelte ich leider zu menschlich. Ich wollte sie nicht so schnell verlieren. Nicht noch ein geliebtes Wesen!
Wie sollte ich mit noch so einem Schmerz klarkommen? Daher versuchte ich alles Mögliche, um ihr Leben zu verlängern. Das war egoistisch und nicht fair ihr gegenüber. Ich habe ihr damit nichts Gutes getan. Ich hätte sie früher gehen lassen müssen. Das tut mir heute noch sehr leid.
Man hat mir gesagt, dass es genau der richtige Zeitpunkt war. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt?
Bei Lucky wusste ich es, nachdem ich in seine Augen sah. Er sah mich morgens an und ich sagte ihm: "Ok, mein Engel, ich spüre, Du möchtest gehen." Da war ich mir auch sicher.
Ich hätte es bei Elli wahrscheinlich auch gesehen, wenn nicht noch der Schmerz des Verlustes von Lucky 10 Monate vorher so stark gewesen wäre.
Ich habe lange mit mir gehadert und glaube, dass ich daraus gelernt habe. Ich glaube.......
Wie Sonja schon schrieb, reisst die Diagnose erst einmal einem völlig den Boden unter den Füßen weg.
Bei mir war es so, dass ich erst einmal mit der Situation klarkommen musste, keine Kontrolle mehr zu haben und hilflos zu sein.
Bei Lucky war es so, dass, als die Diagnose CNI gestellt wurde, ich tagelang recherchiert habe und Möglichkeiten gesucht, doch noch Möglichkeiten zu finden, etwas zur Heilung zu finden. Doch wurde mir sehr schnell klar, dass es keine gibt.
Im Laufe der Monate ging die Angst weg, es trat sogar so etwas wieder wie Alltag ein. Doch gab es auch Momente, wo er so süss war, dass mir das Herz weh tat, da ich wußte, es ist nur noch begrenzt.
Wir gingen alle zwei Monate zum Blutcheck. Der TA meinte, er habe noch bis ca. Oktober. Das hat richtig wehgetan.
Und so war es auch. Am 12.10. war es soweit. Auch wenn ich noch Monate zum Abschiednehmen hatte und jede Minute genossen, traf es mich wie ein Hammer. Es hat mich zerrissen.
Daran merkte ich, man kann sich mit einer tödlichen Diagnose befassen, die Angst tritt etwas in den Hintergrund, man genießt jede Minute, doch wenn es soweit ist, ist es trotzdem total furchtbar.
Elli ging 10 Monate nach Lucky, mit der gleichen Diagnose. Ich hatte flog von einem Schmerz in den nächsten.
Doch da handelte ich leider zu menschlich. Ich wollte sie nicht so schnell verlieren. Nicht noch ein geliebtes Wesen!
Wie sollte ich mit noch so einem Schmerz klarkommen? Daher versuchte ich alles Mögliche, um ihr Leben zu verlängern. Das war egoistisch und nicht fair ihr gegenüber. Ich habe ihr damit nichts Gutes getan. Ich hätte sie früher gehen lassen müssen. Das tut mir heute noch sehr leid.
Man hat mir gesagt, dass es genau der richtige Zeitpunkt war. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt?
Bei Lucky wusste ich es, nachdem ich in seine Augen sah. Er sah mich morgens an und ich sagte ihm: "Ok, mein Engel, ich spüre, Du möchtest gehen." Da war ich mir auch sicher.
Ich hätte es bei Elli wahrscheinlich auch gesehen, wenn nicht noch der Schmerz des Verlustes von Lucky 10 Monate vorher so stark gewesen wäre.
Ich habe lange mit mir gehadert und glaube, dass ich daraus gelernt habe. Ich glaube.......
Liebe Grüße Claudia mit Sami sowie immer in meinem Herzen: Lucky, Elli und Mogli
- Regina
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- Registriert: 30.10.2006 14:31
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- Wohnort: Lyon / Frankreich
Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Ich denke, jeder von uns musste schon einmal Abschied von einem geliebten Menschen oder Tier nehmen!
Manche hatten auch schon solche Erlebnisse wie ich, dass jemand fast um ein Haar sein Leben verloren hätte, aber das Schicksal sich doch in letzter Minute wieder anders entschied.
Was ich dadurch mit auf den Weg nahm: ich werde für meine geliebten Menschen und Tiere bedingungslos da sein während ihres Lebens, Leidens oder Sterbens. Ich halte mir diesen Vorsatz jeden Tag auf's Neue ganz bewusst vor Augen! Ein Leben ist sooooo schnell vorbei. In dieser kurzen Zeit will ich sie mit Liebe überhäufen, egal ob gesund oder krank, damit ich mir später nie Vorwürfe machen muss!
Dies würde ich auch bei einer tödlichen Diagnose so handhaben : Mensch oder Tier verwöhnen, sie lieben, Schmerzen lindern und für sie da sein, bis zum letzten Atemzug.
Liebe Grüsse,
Regina
Manche hatten auch schon solche Erlebnisse wie ich, dass jemand fast um ein Haar sein Leben verloren hätte, aber das Schicksal sich doch in letzter Minute wieder anders entschied.
Was ich dadurch mit auf den Weg nahm: ich werde für meine geliebten Menschen und Tiere bedingungslos da sein während ihres Lebens, Leidens oder Sterbens. Ich halte mir diesen Vorsatz jeden Tag auf's Neue ganz bewusst vor Augen! Ein Leben ist sooooo schnell vorbei. In dieser kurzen Zeit will ich sie mit Liebe überhäufen, egal ob gesund oder krank, damit ich mir später nie Vorwürfe machen muss!
Dies würde ich auch bei einer tödlichen Diagnose so handhaben : Mensch oder Tier verwöhnen, sie lieben, Schmerzen lindern und für sie da sein, bis zum letzten Atemzug.
Liebe Grüsse,
Regina
Ich sah die Tiere in ihren Zwingern und Käfigen im Tierheim.
Den Abfall der menschlichen Gesellschaft.
Ich sah in ihren Augen Liebe und Hoffnung, Furcht und Verzweiflung, Traurigkeit und Betrug.
Und ich war böse. "Gott", sagte ich, "das ist schrecklich! Warum tust Du nicht was?"
Gott schwieg einen Augenblick und erwiderte dann leise: "ich habe was getan...
...ich habe Dich erschaffen.
Den Abfall der menschlichen Gesellschaft.
Ich sah in ihren Augen Liebe und Hoffnung, Furcht und Verzweiflung, Traurigkeit und Betrug.
Und ich war böse. "Gott", sagte ich, "das ist schrecklich! Warum tust Du nicht was?"
Gott schwieg einen Augenblick und erwiderte dann leise: "ich habe was getan...
...ich habe Dich erschaffen.
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Ich kenne die Situation nicht, dass ein geliebtes Wesen eine tödliche Diagnose erhält und ich für Wochen oder Monate damit leben und umgehen muss. Meine Vorstellungen darüber sind äußerst schmerzvoll und natürlich von dem Willen geprägt, dem geliebten Wesen für seine verbleibende Zeit alles erdenklich Gute zu tun, was in meiner Macht steht.
Kurze Sterbegegleitung - über einige Stunden - kenne ich. Da bleibt keine Zeit zu Reflektieren. Da ist man voll in der Situation und der Schmerz ist überwältigend, weil der Abschied so nahe ist. Ich weiß nicht, was mit mir passieren würde, wenn ich mit einem längeren Abschied konfrontiert würde. Und einem längeren Leiden...
Kurze Sterbegegleitung - über einige Stunden - kenne ich. Da bleibt keine Zeit zu Reflektieren. Da ist man voll in der Situation und der Schmerz ist überwältigend, weil der Abschied so nahe ist. Ich weiß nicht, was mit mir passieren würde, wenn ich mit einem längeren Abschied konfrontiert würde. Und einem längeren Leiden...
Liebe Grüße
Dagmar
Dagmar
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Danke für den Thread.
Wie manche vielleicht gelesen haben, habe ich am 26. April meine Kira einschläfern lassen. Sie hatte Schrumpfnieren und Dadurch arbeiteten die Nieren nicht mehr richtig. Die Nierenwerte waren erschreckend hoch, so das alleine von den Werten die Tierärztin mir nicht mehr viel Zeit gegeben hat.
Das schlimmste jedoch war die Tatsache das sie keine Schmerzen zeigte. Katzen sind ja von Natur aus so, das sie erst dann Schmerzen zeigen, wenn es meist wirklich schon zu spät ist. Sie nahm Anteil am Leben, spielte noch mit Mikesch und schlichtete den Streit wenn meine Zicken sich mal wieder angegiftet hatten.
Allerdings gabs verräterische Anzeichen... sie wollte nicht mehr auf dem Balkon bleiben.. sondern zog ihren warmen Platz vor.
Sie schrie wenn Mikesch zu grob war und pinkelte in einer Tour. Die arme Maus hatte einen roten geschwollenen Schambereich...
Das habe ich allerdings nur gemerkt weil ich sie beobachtet habe. Gefressen hat sie nur ausschließlich noch mir zuliebe.
Irgendwann war ich an dem Punkt mich zu fragen... Tue ich das richtige? In dem Moment wo sie dann keine Medizin mehr wollte, und es eine Qual wurde sie ihr zu geben... Beschloß ich sie gehen zu lassen.
ich habe an meiner Dusty erlebt wie schlimm es ist wenn die Nieren von jetzt auf gleich versagen... und das wollte ich Kira nicht antun. Aber auch mir wollte ich das nicht noch einmal antun.
Sich bewußt zu entscheiden ein Tier gehen zu lassen mildert nicht den Schmerz, nein wahrlich nicht. Aber es tröstet einen das richtige getan zu haben, denn leiden lassen wollte ich meinen Schatz auch nicht. Dafür habe ich sie zu sehr geliebt.
Wir lebten 9 schöne Jahre zusammen... wir gingen durch Höhen und Tiefen... ich war ihr es einfach schuldig sie schmerzfrei gehen zu lassen. Die Tierärztin kam nach Hause und Kira starb in ihrem vertrauten Umfeld.
Bei den Kreatin Werten die Sie hatte wäre jeder Tag Russisch Roulette gewesen. Und der Gedanke von der Arbeit nach Hause zu kommen und sie zusammengebrochen zu entdecken... war mir nicht genehm. Wer weiß wieviele Qualen sie dann hätte ertragen müssen.
Doch es ist das eine solch eine Entscheidung zu treffen... damit zu Leben eine andere. Das schlechte Gewissen ist da.. die Stimme die fragt.. war es nicht zu früh? Die Schuld an ihrem Tod.
Aber das geht auch vorbei, wenn man sich vor Augen hält was einen zu der Entscheidung gebracht hat.
Die Trauer wäre so oder so da... die Lücke die meine Kira hinterlassen hat. Aber ich denke an die schönen Zeiten zurück, daran das sie es hier gut gehabt hatte.
Nur ihre Kinder ... die sehen das etwas anders.. sie vermissen Kira. Mikesch wurde unsauber - Kiku muß in die Rolle der ältesten Katze und Oberhaupt der Familie erst hineinwachsen. Und die Mädchen können sich nun ungehemmt zoffen... denn es ist keine Kira mehr da die schlichtet....
Ich hätte bis vor kurzem nicht für Möglich gehalten das Katzen so mit einem Trauern können. Jeder auf seine Art... aber man merkt.... auch für sie ist Kiras Abschied ein großer Verlust.
Wie manche vielleicht gelesen haben, habe ich am 26. April meine Kira einschläfern lassen. Sie hatte Schrumpfnieren und Dadurch arbeiteten die Nieren nicht mehr richtig. Die Nierenwerte waren erschreckend hoch, so das alleine von den Werten die Tierärztin mir nicht mehr viel Zeit gegeben hat.
Das schlimmste jedoch war die Tatsache das sie keine Schmerzen zeigte. Katzen sind ja von Natur aus so, das sie erst dann Schmerzen zeigen, wenn es meist wirklich schon zu spät ist. Sie nahm Anteil am Leben, spielte noch mit Mikesch und schlichtete den Streit wenn meine Zicken sich mal wieder angegiftet hatten.
Allerdings gabs verräterische Anzeichen... sie wollte nicht mehr auf dem Balkon bleiben.. sondern zog ihren warmen Platz vor.
Sie schrie wenn Mikesch zu grob war und pinkelte in einer Tour. Die arme Maus hatte einen roten geschwollenen Schambereich...
Das habe ich allerdings nur gemerkt weil ich sie beobachtet habe. Gefressen hat sie nur ausschließlich noch mir zuliebe.
Irgendwann war ich an dem Punkt mich zu fragen... Tue ich das richtige? In dem Moment wo sie dann keine Medizin mehr wollte, und es eine Qual wurde sie ihr zu geben... Beschloß ich sie gehen zu lassen.
ich habe an meiner Dusty erlebt wie schlimm es ist wenn die Nieren von jetzt auf gleich versagen... und das wollte ich Kira nicht antun. Aber auch mir wollte ich das nicht noch einmal antun.
Sich bewußt zu entscheiden ein Tier gehen zu lassen mildert nicht den Schmerz, nein wahrlich nicht. Aber es tröstet einen das richtige getan zu haben, denn leiden lassen wollte ich meinen Schatz auch nicht. Dafür habe ich sie zu sehr geliebt.
Wir lebten 9 schöne Jahre zusammen... wir gingen durch Höhen und Tiefen... ich war ihr es einfach schuldig sie schmerzfrei gehen zu lassen. Die Tierärztin kam nach Hause und Kira starb in ihrem vertrauten Umfeld.
Bei den Kreatin Werten die Sie hatte wäre jeder Tag Russisch Roulette gewesen. Und der Gedanke von der Arbeit nach Hause zu kommen und sie zusammengebrochen zu entdecken... war mir nicht genehm. Wer weiß wieviele Qualen sie dann hätte ertragen müssen.
Doch es ist das eine solch eine Entscheidung zu treffen... damit zu Leben eine andere. Das schlechte Gewissen ist da.. die Stimme die fragt.. war es nicht zu früh? Die Schuld an ihrem Tod.
Aber das geht auch vorbei, wenn man sich vor Augen hält was einen zu der Entscheidung gebracht hat.
Die Trauer wäre so oder so da... die Lücke die meine Kira hinterlassen hat. Aber ich denke an die schönen Zeiten zurück, daran das sie es hier gut gehabt hatte.
Nur ihre Kinder ... die sehen das etwas anders.. sie vermissen Kira. Mikesch wurde unsauber - Kiku muß in die Rolle der ältesten Katze und Oberhaupt der Familie erst hineinwachsen. Und die Mädchen können sich nun ungehemmt zoffen... denn es ist keine Kira mehr da die schlichtet....

Ich hätte bis vor kurzem nicht für Möglich gehalten das Katzen so mit einem Trauern können. Jeder auf seine Art... aber man merkt.... auch für sie ist Kiras Abschied ein großer Verlust.

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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
Bei unseren Katzen waren wir nicht in dieser Situation. Ninifee - man hatte gar keine Diagnose. Sie wurde immer weniger,
man wusste, es fehlt was, aber die Ursache, die blieb unbekannt.
Lutz und ich, wir hatten uns viele Gedanken gemacht, wie lange wir eine Therapie bei Ninifee versuchen.
Die erste Zwangsfütterung, die zeigte Erfolg. Sie fing alleine an wieder zu fressen. Aber dann kam der letzte
Schub. Wir hatten es auch da noch einmal mit Zwangsfütterung versucht. Und im Gegensatz zum ersten Mal
zeigte Ninifee uns klar, dass sie nicht mehr will. Wir versuchten es noch ein paar Tage, aber es war eine Qual für sie.
Rückblickend würden wir diese zweite Zwangsfütterung nicht mehr machen. Aber das kann ich nur rückblickend
sagen. Mangels Diagnose wollte man es eben doch versuchen.
Ninifee hatte uns klar auch Zeichen gesandt, gerade mir gegenüber. Sie konnte mich nicht mehr ansehen.
Sie mied meine Nähe. Sie hat gemerkt, wie gern ich sie behalten möchte, dass ich sie nicht gehen lassen will.
Sie hat auch dem Kasimir am letzten Abend noch eins auf die Mütze gegeben, weil er in den Karton wollte.
Und sie ging immer auf das Kaklo, scharrte, auch wenn viel weniger als sonst.
Aber Fressen, Trinken, das wollte sie nicht mehr. Sie zog sich zurück.
Wir haben nach dem Tod von Ninifee viel gesprochen, auch mit der Ärztin. Und für uns steht fest, das
haben wir auch mit den Tierärzten besprochen, wenn es keine Linderung mehr gibt, dann muss man los lassen.
Und wenn wir das nicht erkennen, dann müssen die Ärzte uns darauf ansprechen. Es soll keine lebenserhaltenden Maß-
nahmen geben nur weil wir nicht loslassen können.
Ja liebe Sonja, so kenne ich es auch von uns, wenn im Familienkreis oder Freundeskreis jemand diese Diagnose bekommen hatte.
Hört sich blöd an - aber irgendwie "wächst" man da rein. Man lernt mit dieser Situation zu leben. Man lernt auch, manche Dinge viel bewusster zu tun.
Das sehe ich genau so. Wir hätten Ninifee aus der Narkose aufwachen lassen und mit nach Hause nehmen können. Die Tierärztin wäre nach Hause gekommen zum Einschläfern. Aber was hätte Ninifee davon gehabt? Wäre wach geworden, hätte erbrochen, es wäre ihr noch schlechter gewesen als sonst, und das nur damit wir sie noch mal in den Arm nehmen konnten? Nein, das wollten wir ihr ersparen. Und ich bin sicher, sie hat gemerkt, dass sie in meinen Armen gestorben ist und endlich von ihrem Leiden erlöst wurde. Und diese Erlösung, die
waren wir aus Liebe zu ihr ihr auch schuldig.
Liebe Sonja, Dir und Heiner wünsche ich die Kraft, dass ihr zusammen mit Cookie gut die Zeit verbringen könnt.
man wusste, es fehlt was, aber die Ursache, die blieb unbekannt.
Lutz und ich, wir hatten uns viele Gedanken gemacht, wie lange wir eine Therapie bei Ninifee versuchen.
Die erste Zwangsfütterung, die zeigte Erfolg. Sie fing alleine an wieder zu fressen. Aber dann kam der letzte
Schub. Wir hatten es auch da noch einmal mit Zwangsfütterung versucht. Und im Gegensatz zum ersten Mal
zeigte Ninifee uns klar, dass sie nicht mehr will. Wir versuchten es noch ein paar Tage, aber es war eine Qual für sie.
Rückblickend würden wir diese zweite Zwangsfütterung nicht mehr machen. Aber das kann ich nur rückblickend
sagen. Mangels Diagnose wollte man es eben doch versuchen.
Ninifee hatte uns klar auch Zeichen gesandt, gerade mir gegenüber. Sie konnte mich nicht mehr ansehen.
Sie mied meine Nähe. Sie hat gemerkt, wie gern ich sie behalten möchte, dass ich sie nicht gehen lassen will.
Sie hat auch dem Kasimir am letzten Abend noch eins auf die Mütze gegeben, weil er in den Karton wollte.
Und sie ging immer auf das Kaklo, scharrte, auch wenn viel weniger als sonst.
Aber Fressen, Trinken, das wollte sie nicht mehr. Sie zog sich zurück.
Wir haben nach dem Tod von Ninifee viel gesprochen, auch mit der Ärztin. Und für uns steht fest, das
haben wir auch mit den Tierärzten besprochen, wenn es keine Linderung mehr gibt, dann muss man los lassen.
Und wenn wir das nicht erkennen, dann müssen die Ärzte uns darauf ansprechen. Es soll keine lebenserhaltenden Maß-
nahmen geben nur weil wir nicht loslassen können.
SONJA hat geschrieben:Je mehr Zeit nach der Diagnose vergeht, desto mehr rückt diese Angst auch in den Hintergrund und das ist auch gut so. Denn um jeden Moment
zu genießen, muss man diese Befürchtungen auch loswerden. Sonst wird man irgendwann gaga.
Ja liebe Sonja, so kenne ich es auch von uns, wenn im Familienkreis oder Freundeskreis jemand diese Diagnose bekommen hatte.
Hört sich blöd an - aber irgendwie "wächst" man da rein. Man lernt mit dieser Situation zu leben. Man lernt auch, manche Dinge viel bewusster zu tun.
spike hat geschrieben:I
Tiere haben dem Menschen gegenüber den Vorteil das sie, wenn sie eine tödliche Diagnose gestellt bekommen haben, von ihren Schmerzen oder Leiden erlöst werden können wenn keine Hoffnung mehr auf Besserung besteht.
Das sehe ich genau so. Wir hätten Ninifee aus der Narkose aufwachen lassen und mit nach Hause nehmen können. Die Tierärztin wäre nach Hause gekommen zum Einschläfern. Aber was hätte Ninifee davon gehabt? Wäre wach geworden, hätte erbrochen, es wäre ihr noch schlechter gewesen als sonst, und das nur damit wir sie noch mal in den Arm nehmen konnten? Nein, das wollten wir ihr ersparen. Und ich bin sicher, sie hat gemerkt, dass sie in meinen Armen gestorben ist und endlich von ihrem Leiden erlöst wurde. Und diese Erlösung, die
waren wir aus Liebe zu ihr ihr auch schuldig.
Liebe Sonja, Dir und Heiner wünsche ich die Kraft, dass ihr zusammen mit Cookie gut die Zeit verbringen könnt.
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Re: Leben mit der tödlichen Diagnose...
spike hat geschrieben:Es ist in aus meiner Sicht auch Egoistisch an seinen persönlichen Schmerz zu denken und sich aus diesem Grund z.b. kein Tier mehr anschaffen möchte. Leider denken viele Tierhalter so deren Tiere schon über die Regenbogenbrücke gehen mussten.
Als ich das gelesen habe war ich sehr perplex, und konnte
nur noch mit dem Kopf schütteln, ich habe mich gefragt was
ist denn bloß in unserer Welt los? Dann hatte ich den Gedanken
dass ich es vielleicht falsch verstehe, andererseits was gibt es an
einer klaren Aussage falsch zu verstehen?
Ich lasse es einfach mal offen...
Der Tod gehört zum Leben...stimmt und es sagt sich so leicht
auch wenn es Fakt ist, heutzutage hört es sich für mich meist
an wie ein ab gedroschener faktischer Paradesatz mit dem man
tragische Situationen überbrücken kann, oder Hilflosigkeit. Dieser Satz
ist für mich so überflüssig wie kaum sonst etwas...
nicht nur weil wir alle wissen das wir irgendwann sterben müssen.
Das man vielleicht bei sehr alten Tieren & Menschen rationaler
mit dem Umungänglichen umgehen kann ich ja noch halbwegs nachvollziehen.
Aber Menschen die damit grundsätzlich "immer gefasst" umgehen
können sind mir wirklich sehr umheimlich.
Und wäre mir jemand damit gekommen als ich meinen Partner, meine
Tochter oder meine Mami verloren habe, hätte ich die Person wahrscheinlich
vermöbelt.
Wie auch immer inzwischen weis ich was mich an dem "Zitat"
stört, glaube ich zumindest...es liest sich für mich persönlich
wie ein indirekter Vorwurf von dem ich denke das man ihn keinem
Besi machen sollte geschweige denn darf. Und selbst wenn es
keiner ist, es ist einfach nicht richtig und auch alles andere fair
denn für mich gibt es auch immer einen seelischen Aspekt den
man auf gar keinen Fall unterschätzen sollte.
Ein gläubiger Mensch würde wohl sagen "dass der Herr einem nicht mehr
zu tragen gibt, als man tragen kann".
Jeder Mensch ist anders, und jeder geht mit seiner persönlichen Trauer
und seinem Verlust anders um und wenn ein Mensch etwas verloren hat
das er so sehr geliebt u, behütet hat ist es ganz allein seine persönliche Entscheidung
wie er damit umgeht und wie er meint danach handeln zu müssen!
Wenn jemand sich sofort ein neues Tier anschafft gut, wenn jemand
seine Trauerzeit von Monaten und Jahren braucht auch gut, und wenn
jemand meint er verkraftet so einen Verlust nicht noch mal dann
hat dieser Besis mein uneingeschränktes Verständnis dafür! Meine Tiere
z.B. sind nicht nur Tiere oder womöglich nur eine Sache wie sie vom Gesetz
eingestuft werden, für mich sind sie meine kleinen Seelen und damit vollkommen
"gleichgesetzte" Familienmitglieder!!! Genau das empfinde ich für meine Pfötchen
auch wenn man mich deshalb gern mal verlacht, bitte soll man doch da stehe ich
so was von drüber.
Selbstverständlich gibt es Menschen die aus puren Egoismus keine Tiere
wollen, aber da kenne ich vollkommen andere Beweggründe.
Ich für meinen Teil habe immer lange gebraucht nach einem Verlust ein neues
Pfötchen anzuschaffen, ich hätte zudem das Gefühl gehabt ich würde mein verstorbenes
Tier irgendwie "verraten" unabhängig von meinen extremen Trauerphasen, ein schnell neu
angeschafftes Tier hätte mir keine Freude gebracht oder Bereicherung auf anderer Ebene,
wie gesagt jeder Mensch empfindet anders. Ich kann mir ein Leben ohne Pfötchen aber
definitiv nicht vorstellen... das wäre dann auch mein persönliches Ende.
Das Leben mit einer tödlichen Diagnose empfinde ich als Horror
mit vielen verschiedenen Ausführungen u. Qualitäten....
unabhängig ob man weis was auf einen zukommt oder nicht,
und jeden einzelnen Tag an dem sie in den Hintergrund rutscht ist
ein wundervoll erfreulicher Tag, gut möglich das es Besis gibt die
sie "ausblenden" können, ich zumindest gehöre nicht dazu d.h.
aber nicht zwangsläufig das ich mir die Tage vom Tod/Unglück diktieren
lasse, aber Angst, Panik, Traurigkeit und Tränen lauern hinter jeder
Ecke um einen urplötzlich und gnadenlos zu übermannen.
Und ja, es ist ein Segen das man sein Pfötchen erlösen kann wenn
keine Lebensqualität mehr gegeben ist, das gleiche gilt ganz besonders
wenn man "überhaupt" die Chance hat/bekommt sich verabschieden zu können.
An dieser Stelle wünsche ich allen todkranken Pfötchen
noch ganz, ganz viel lebenswerte Zeit....
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