Meinen beiden Wegwerfkatzen
Verfasst: 26.09.2007 17:32
Wie ich zu meinen beiden Wegwerfkatzen kam…
Meine Nachbarin arbeitet in ihrer Freizeit für eine private Tierschutzorganisation. Unser ganzes Haus ist angefüllt mit Katzen, dank ihrer Tätigkeit!
Meine beiden Miezen sind auch vom Tierschutz, meiner Nachbarin sei Dank!
Ich wollte eigentlich keine Katze mehr, als meine Minka nach 19 Jahren eingeschläfert werden musste.
Das war ein harter Gang für uns beide!
Ich war tagelang traurig und den Tränen nahe...
Da kam besagte Nachbarin und bat um ein Plätzchen für eine wilde Katze, die vom Tierschutz eingefangen worden war. Sie kam aus dem Elsass.
Der Tierschutz hatte sie per Falle eingefangen, weil ein mitleidiger Nachbar anrief und meldete, dass eine wilde Katze herumstreunte, die von den Mitbewohnern mit Steinen beworfen und misshandelt werden würde!
Man hatte ihr die Jungen weggenommen und versuchte nun mit allen Mitteln das hässliche "Krüppelvieh" loszuwerden.
Eingefangen und frisch kastriert suchte man nun also händeringend ein
Plätzchen für sie und das konnte nur bei jemandem mit Katzenerfahrung sein, da es sich hier nicht um eine ausgesetzte Hauskatze sonder um ein wirklich wildes Tier handelte!
Ich sagte zu und am selben Tag betrat Miri meine Wohnung und mein Leben.
"Betrat" ist hier wohl nicht wirklich der richtige Ausdruck! Sie schoss aus dem Korb und klebte Sekunden später an der Decke!
Wir traten den Rückzug an und überließen sie erst mal sich selbst! Sie verkroch sich nach einer Weile in eine Ecke im Bad und dort blieb sie dann auch für die nächste Woche.
Ganz langsam gelang mir eine Annäherung, ich richtete ihr eine gemütliche Ecke her und fütterte sie vorsichtig, immer mit langsamen Bewegungen und gebührendem Abstand! Ihre großen Murmelaugen verfolgten panisch jede meiner Bewegungen.
Dann setzte ich mich in Zeitlupe einen Meter von ihr entfernt auf den Fußboden und sprach leise mit ihr. Dies wurde ein tägliches Ritual und nach und nach erkundete sie vorsichtig den Rest der Wohnung.
Nach geraumer Zeit befand sie meine Couch als das bequemere Plätzchen und ich konnte mein Bad wieder frei nutzen. Wenn ich an ihr vorbeiging, tat ich das stets mit abgewandtem Blick, so dass sie sich nicht bedroht fühlte. Täglich saß ich nun im Sessel in meinem Wohnzimmer und unterhielt mich leise mit meinem wilden Gast. Vorsichtig, Zentimeter um Zentimeter rückte ich jeden Tag immer näher an die Couch heran. Nach einer weiteren Woche hatte ich sie dann wohl endgültig von meiner Harmlosigkeit überzeugt!
Sie gewährte mir einen Platz an ihrer Seite und seither sind wir unzertrennlich. Sie hat mich in ihr Katzenherzchen geschlossen und folgt mir auf Schritt und Tritt durch die Wohnung. Mitunter trete ich ihr versehentlich aufs Schwänzchen, was eine Kunst ist, denn sie hat nur ein kleines verkrüppeltes Schwanzspitzchen, muss wohl so geboren worden sein. Aber ich liebe mein dickes Moppelchen mit ihren krummen Beinchen und ihrem verkrüppelten Schwänzchen über alles. Für kein Geld der Welt wollt ich sie missen! Ihr altes Leben in freier Wildbahn scheint ihr kein bisschen zu fehlen, nein, sie ist zu einem regelrechten Luxuskätzchen mutiert!
Sira kam dann ein paar Monate später hinzu. Auch sie vom Tierschutz eingefangen und wirklich in letzter Minute gerettet. Sira war eine Hauskatze, die vom Besitzer nach dem Tod seiner Frau mit einem Tritt vor die Türe gesetzt wurde. Halbtot, ausgemergelt und furchtbar krank wurde sie dann schließlich beim Tierarzt abgeliefert. Nach einigen Tagen am Tropf wurde für sie dringend ein Platz gesucht.
Ich erbot mich sie aufzunehmen und als sie aus dem Korb spazierte erlebte ich etwas wirklich Merkwürdiges: sie stand im Wohnzimmer auf dem Teppich, starr vor Schreck, dann sah sie auf den Boden, schaute rings um sich herum und muss wohl erkannt haben, dass sie sich wieder in einer Wohnung befand. Sie machte drei Bocksprünge, warf sich in das Körbchen vor der Heizung und verblieb die nächsten Tage genau dort! Sie stand nur auf um zum Futter oder der Kiste zu gelangen, ansonsten schlief sie wochenlang.
Das hatte sie auch bitter nötig! Sie war unzweifelhaft die hässlichste Katze, die mir je begegnet war! Ihre Augen waren völlig verquollen, die Bindehaut hing in blutigen Lappen heraus und ihr ganzer Kopf schien deformiert. Sie sah aus wie eine Kaminfegerbürste, struppig und dürr - so etwas hatte ich bis dato noch nicht gesehen!
Inzwischen ist sie schon lange gesund und munter und hat sich zu einer kleinen Schönheit gemausert!
Das war die Geschichte wie ich zu meinen beiden "Wegwerfkatzen" kam.
Meine Nachbarin arbeitet in ihrer Freizeit für eine private Tierschutzorganisation. Unser ganzes Haus ist angefüllt mit Katzen, dank ihrer Tätigkeit!
Meine beiden Miezen sind auch vom Tierschutz, meiner Nachbarin sei Dank!
Ich wollte eigentlich keine Katze mehr, als meine Minka nach 19 Jahren eingeschläfert werden musste.
Das war ein harter Gang für uns beide!
Ich war tagelang traurig und den Tränen nahe...
Da kam besagte Nachbarin und bat um ein Plätzchen für eine wilde Katze, die vom Tierschutz eingefangen worden war. Sie kam aus dem Elsass.
Der Tierschutz hatte sie per Falle eingefangen, weil ein mitleidiger Nachbar anrief und meldete, dass eine wilde Katze herumstreunte, die von den Mitbewohnern mit Steinen beworfen und misshandelt werden würde!
Man hatte ihr die Jungen weggenommen und versuchte nun mit allen Mitteln das hässliche "Krüppelvieh" loszuwerden.
Eingefangen und frisch kastriert suchte man nun also händeringend ein
Plätzchen für sie und das konnte nur bei jemandem mit Katzenerfahrung sein, da es sich hier nicht um eine ausgesetzte Hauskatze sonder um ein wirklich wildes Tier handelte!
Ich sagte zu und am selben Tag betrat Miri meine Wohnung und mein Leben.
"Betrat" ist hier wohl nicht wirklich der richtige Ausdruck! Sie schoss aus dem Korb und klebte Sekunden später an der Decke!
Wir traten den Rückzug an und überließen sie erst mal sich selbst! Sie verkroch sich nach einer Weile in eine Ecke im Bad und dort blieb sie dann auch für die nächste Woche.
Ganz langsam gelang mir eine Annäherung, ich richtete ihr eine gemütliche Ecke her und fütterte sie vorsichtig, immer mit langsamen Bewegungen und gebührendem Abstand! Ihre großen Murmelaugen verfolgten panisch jede meiner Bewegungen.
Dann setzte ich mich in Zeitlupe einen Meter von ihr entfernt auf den Fußboden und sprach leise mit ihr. Dies wurde ein tägliches Ritual und nach und nach erkundete sie vorsichtig den Rest der Wohnung.
Nach geraumer Zeit befand sie meine Couch als das bequemere Plätzchen und ich konnte mein Bad wieder frei nutzen. Wenn ich an ihr vorbeiging, tat ich das stets mit abgewandtem Blick, so dass sie sich nicht bedroht fühlte. Täglich saß ich nun im Sessel in meinem Wohnzimmer und unterhielt mich leise mit meinem wilden Gast. Vorsichtig, Zentimeter um Zentimeter rückte ich jeden Tag immer näher an die Couch heran. Nach einer weiteren Woche hatte ich sie dann wohl endgültig von meiner Harmlosigkeit überzeugt!
Sie gewährte mir einen Platz an ihrer Seite und seither sind wir unzertrennlich. Sie hat mich in ihr Katzenherzchen geschlossen und folgt mir auf Schritt und Tritt durch die Wohnung. Mitunter trete ich ihr versehentlich aufs Schwänzchen, was eine Kunst ist, denn sie hat nur ein kleines verkrüppeltes Schwanzspitzchen, muss wohl so geboren worden sein. Aber ich liebe mein dickes Moppelchen mit ihren krummen Beinchen und ihrem verkrüppelten Schwänzchen über alles. Für kein Geld der Welt wollt ich sie missen! Ihr altes Leben in freier Wildbahn scheint ihr kein bisschen zu fehlen, nein, sie ist zu einem regelrechten Luxuskätzchen mutiert!
Sira kam dann ein paar Monate später hinzu. Auch sie vom Tierschutz eingefangen und wirklich in letzter Minute gerettet. Sira war eine Hauskatze, die vom Besitzer nach dem Tod seiner Frau mit einem Tritt vor die Türe gesetzt wurde. Halbtot, ausgemergelt und furchtbar krank wurde sie dann schließlich beim Tierarzt abgeliefert. Nach einigen Tagen am Tropf wurde für sie dringend ein Platz gesucht.
Ich erbot mich sie aufzunehmen und als sie aus dem Korb spazierte erlebte ich etwas wirklich Merkwürdiges: sie stand im Wohnzimmer auf dem Teppich, starr vor Schreck, dann sah sie auf den Boden, schaute rings um sich herum und muss wohl erkannt haben, dass sie sich wieder in einer Wohnung befand. Sie machte drei Bocksprünge, warf sich in das Körbchen vor der Heizung und verblieb die nächsten Tage genau dort! Sie stand nur auf um zum Futter oder der Kiste zu gelangen, ansonsten schlief sie wochenlang.
Das hatte sie auch bitter nötig! Sie war unzweifelhaft die hässlichste Katze, die mir je begegnet war! Ihre Augen waren völlig verquollen, die Bindehaut hing in blutigen Lappen heraus und ihr ganzer Kopf schien deformiert. Sie sah aus wie eine Kaminfegerbürste, struppig und dürr - so etwas hatte ich bis dato noch nicht gesehen!
Inzwischen ist sie schon lange gesund und munter und hat sich zu einer kleinen Schönheit gemausert!
Das war die Geschichte wie ich zu meinen beiden "Wegwerfkatzen" kam.