
und dann begann der kampf gegen seine chronische übelkeit, ein einziger albtraum. mein ta versicherte mir damals, cosmo habe keine schmerzen und es wäre wohl das schönste für ihn, wenn er einfach friedlich bei mir zuhause einschlafen dürfe. somit lag diese schwere entscheidung, wann es zeit ist, alleine bei mir und das empfand ich als die schwerste last. ich verlor den überblick, wieviele gute tage cosmo hatte und wieviel schlechte. also begann ich eine kurve, in der ich jeden tag eintrug, wie es ihm ging, ob ich zwangsfüttern musste, ob er im gärtchen die sonne geniessen konnte oder versteckt hinter dem tv lag. entscheidend war ja seine lebensqualität. ich hatte beschlossen, falls cosmo 3 wochen lang nur noch schlechte tage hätte, ihn gehen zu lassen.
ich hatte meinen kleinen herzenstiger versprochen, immer für ihn da zu sein und ihn nie im stich zu lassen. ich ging nicht mehr weg und verbrachte fast jede minute mit ihm und morpheuschen. und dann wurden seine medikamente umgestellt, da ich wieder den ta gewechselt hatte und cosmo gings besser. ich war so glücklich, denn ich hatte meinen kater wieder, so wie ich ihn gekannt hatte. tja, und dann überredete mich meine freundin zu einem kinobesuch, nach all den monaten doch mal wieder an mich zu denken. ich sagte zu, denn cosmo ging es ja besser. nur 2 stunden kino...und als ich zurückkam, sass morpheus an der türe, allein.... cosmo war in aller stille und heimlichkeit gegangen

ich hab mir lange bitterste vorwürfe gemacht, nicht da gewesen zu sein. bis ich begriffen habe, dass cosmo es genauso wollte.
diese 3 wochen, als es cosmo nochmals besser ging, betrachte ich heute als das grösste geschenk

und wenn ich manchmal todmüde heimkomme und mich eigentlich nur noch ausruhen möchte und dann morpheus kräht und seine aufwendigen rituale will, zögere ich keine sekunde. cosmo hat uns gelehrt, jede minute zusammen zu geniessen
