Die Liebe zur Katze - auch eine Frage von Kultur und Religion ?

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Die Liebe zur Katze - auch eine Frage von Kultur und Religion ?

Beitragvon Felinae » 14.04.2018 21:31

Hallo ihr Lieben,

neulich haben wir uns mit guten Freunden von uns, die türkische Wurzeln haben, unterhalten. Es ging um Tierschutz. Dabei kam zur Sprache, das Katzen in der Türkei durchaus beliebte Haustiere sind, die als "rein" gelten.

Ich hab's mir nie viel Gedanken dazu gemacht. Aber nach dem Gespräch kam ich ins Grübeln.

Klar ist für mich, dass generell Menschen die selber wenig zum Leben haben, nicht so einen Aufwand betreiben können wie Menschen die eben mehr haben, aber deshalb lieben sie ja ihre Tiere nicht weniger, oft sogar ganz im Gegenteil. Man denke nur an die Obdachlosen mit ihren Hunden. Die Hungern oft lieber selber bevor es ihr Hund tun muss.

Geld alleine kann also kein ausschlaggebender Grund sein.

Trotzdem gibt es ja recht eindeutige Unterschiede. Auf dem Land haben Katzen oft eher einen Stellenwert im Sinne eines Nutztieres und werden auch entsprechend behandelt.

In Amerika aber auch russischen Grosstädten treibt die "Tierliebe" ja so manche seltsame Blüte. Angefangen von diversen Anziehsachen über Fellfärben bis hin zur Tätowierung von Nacktkatzen. Gleichzeitig werden dort massenhaft Tiere eingeschläfert, weil ihre Besitzer sie nicht mehr wollten.

In China gibt es beide extreme einerseits werden Tiere bestialisch gehalten, abgeschlachtet und gegessen.Auch Katzen und Hunde. Im Prinzip als wären es gar keine fühlenden Lebewesen und andererseits gibt es dort die modernsten Tierkliniken.

Auch der Glaube spielt eine Rolle, Hunde gelten im moslemischen Glauben eher als unrein. Die Hindus verehren ihre Rinder. Katzen wurden im alten Ägypten als Gottheiten vereehrt.

Die Liste ist beliebig erweiterbar.

Grausame und böse Menschen gibt es in jedem Land und mit jeder Religion, trotzdem scheint es mir so, dass die Umgebung in der man gross wird ganz wesentlich dazu beiträgt, wie man Tiere sieht bzw. welchen "Wert" man ihnen beimisst.

Ich bin froh, das tendenziell in Deutschland Tierliebe und eine eher hohe "Wertschätzung" zumindest unseren klassischen Haustieren zuteil wird.

Ich frage mich aber wo dies Tierliebe seine Wurzeln her hat und warum ein wirklich grausamster Umgang in manchen Ländern/Regionen/Kulturen völlig normal zu sein scheint.

Was fällt Euch zu diesem Thema ein.


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hildchen
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Re: Die Liebe zur Katze - auch eine Frage von Kultur und Religion ?

Beitragvon hildchen » 14.04.2018 22:56

Das ist schon ein sehr interessantes, aber auch schwieriges Thema! Danke für die Anregung darüber einmal nachzudenken! :kiss:

Ich hatte schon des Öfteren den Eindruck, dass es in Ländern wie z. B. China, wo es solche Grausamkeiten gegen Tiere gibt, auch mit der Menschenliebe oft nicht zum Besten gestellt ist. Und wenn man, wie etwa in den USA, Tiere ins Tierheim abschiebt, wenn sie einem lästig werden, tut man es dort auch schon mal mit "lästigen" Menschen, etwa weil sie alt sind. Ich habe von ausgesetzten Senioren dort gehört - die Pflege ist zu lästig und das Altersheim zu teuer! Und das sind leider keine Einzelfälle.

Manchmal kann es auch Not sein. Die Erzählungen meiner Eltern aus den Kriegs- und Hungerjahren sprachen von "Dachhasen", die man gegessen hat, diese "Hasen" hatten kurze Ohren und lange Schwänze...

Wenn es Erziehungssache ist, ist die Erziehung bei meinem Bruder und mir gründlich in die Hose gegangen - mein Vater war erklärter Katzenhasser :lol:
Mein einziger Vorsatz für 2020: Ich will mir nicht mehr alles gefallen lassen!

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Re: Die Liebe zur Katze - auch eine Frage von Kultur und Religion ?

Beitragvon Nurena » 15.04.2018 12:19

Ich habe über dieses Thema oft nachgedacht , und denke daß sich die Liebe zum Tier
aus verschiedenen Gründen entwickelt .
Zuerst steht wohl das Kulturelle Umfeld , denn auch in unserer Kultur des Mittelalters wurden
Speziell Katzen grausam behandelt ,
Je aufgeklärter unsere Kultur speziell im Religiösen Bereich wurde , desto mehr entwickelte sich
die liebevolle Beziehung zum Tier.
Sicher spielt auch Erziehung eine Rolle , denn es kann kaum sein , daß ein Kind , das von Kleinauf
Mit geliebten Tieren Aufwächst , später zum Tierhasser oder Tierquäler wird ..
Was aber umgekehrt nicht heißt , daß ein Kind das , so wie Hildchen, einen Katzenhassenden Vater hatte
Später nicht zum Liebenden Katzenhalter wird . Denn dieses Kind hat ja nie selber Kontakt zum Tier
erlebt , dieser Spätere Erstkontakt ist meiner Meinung dann entscheidend . (( alles nur meine Theorie ))


Was in anderen Kulturen mit Tieren geschieht hängt sehr vom jeweiligen Umfeld ab. Besonders schlimm
sieht das Hundeund Katzenleben in Südchina aus , im Norden ist das Verhältnis generell anders , da aber
In China viele der bettelarmen Südbevölkerung in den Norden zieht , bringen sie ihre Lebens und Ernährungsgewohnheit
natürlich mit .

In Kriegsgebieten sieht man bei Berichterstattungen so gut wie überhaupt keine Hunde oder Katzen ,
Diese dort herrschenden Zustände und die vorm Verhungern stehende Bevölkerung kämpft ums
Überleben .



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