Lungenkrebs - Loki hat den Kampf verloren
Verfasst: 27.07.2010 00:10
Hallo.
Von einem Tag auf den anderen konnte mein heißgeliebter Kater Loki (ca. 15 Jahre alt) kaum noch laufen (starkes Humpeln der Hinterläufe) und hat Futter verweigert. Bin in unsere Tierklinik gefahren, die einerseits einen recht guten Ruf geniesst.
Andererseits wurde dort vor ca. 10 Jahren mein zugegebenermassen steinalter Kater Shiva (25+ Jahre alt) nach einem ähnlichen "Zusammenbruch" ohne großartige Untersuchung eingeschläfert. Der Arzt meinte damals sinngemäss "dieser Kater ist die älteste Katze die ich jemals zu Gesicht bekommen habe, man könnte ihn fast als Studienobjekt verwenden. Hier können wir überhaupt nichts mehr machen, dieser Methusalem hat bereits länger gelebt als es üblich ist, das ist akute Altersschwäche und wir müssen das Tier erlösen damit es sich nicht weiter quält."
Meine Einwände, dass Shiva noch vor ein paar Jahren als er ebenfalls recht apathisch war und nichts fressen wollte von einem anderen TA (dessen Praxis leider von einer mir unsympathischen Nachfolgerin übernommen wurde) eine simple Spritze zur Stärkung bekommen hat (Vitaminpräparate etc, ka welche Wirkstoffe wirklich drinwaren) und danach plötzlich wie neugeboren noch jahrelang munter herumtollte prallten ab, und ich habe mich überreden lassen den Ärmsten einschläfern zu lassen. Obwohl ich eigentlich noch die Hoffnung hatte, dass sich irgendetwas hätte machen lassen. Aber dem Urteil von Ärzten vertraut man in der Regel, und im nachhinein denke ich, dass man angesichts des hohen Alters nicht wirklich falsch gehandelt hat. Trotzdem bin ich seitdem etwas skeptisch wenn ich höre "hier lässt sich nichts mehr machen, Euthanasie ist der einzig richtige Weg". In vielen Jahren habe ich viele Tiere und deren Ärzte kennengelernt, und habe den Eindruck, dass manche recht leichtfertig zum Töten der Tiere raten.
Aber ich schweife ab, eigentlich will ich ja von dem akuten Fall von Loki berichten und ein paar Meinungen einholen.
Die Symptome liessen anfangs vermuten, dass es sich um eine Thrombose handelt, die durch Herzschwäche verursacht wurde:
- Lähmungserscheinungen an den Hinterläufen und am Schwanz
- im Vorfeld bereits über Jahre gelegentlich schweres Atmen/Röcheln, was auf Herz/Lungenprobleme schliessen lässt
(war vor Jahren deswegen beim TA: "wird in ihrem Haushalt geraucht?" "Ja" "Dann ist das eine chronische Bronchitis")
Nun, der aktuell behandelnde TA meinte, eine Thrombose schliesst er fast aus, weil er an den Hinterläufen Puls fühlen kann, er halte eine Verletzung der Wirbelsäule oder des Beckens für wahrscheinlich. Wollte schnell ein Röntgenbild machen und sich nach 10 Minuten wieder melden. Als aus den 10 Minuten mehr als 30 wurden begann ich mir schon ein paar Gedanken zu machen. Ich vermute, da die Röntgenbilder seine Diagnose nicht bestätigten hat er Rücksprache mit anderen Ärzten in der Klinik gehalten.
Wie dem auch sei, die endgültige Diagnose war schockierend: Knochen und fast alle Organe einwandfrei. Fast. Es wurde aufgrund der Röntgenbilder Lungenkrebs diagnostiziert. Die Krebszellen würden in die Blutbahn gelangen, wo sie nun (dadurch dass sie durch die Antikörper bekämpft werden) zu Knubbeln führen, die die Blutversorgung der Nerven für die Hinterläufe stark beeinträchtigen.
Klingt plausibel, aber mich wundert, dass eine doch eigentlich schleichende Erkrankung wie Krebs von einem Tag auf den anderen eine so starke Symptomatik entwickelt, und sich nicht im Vorfeld angekündigt hat.
Nun ja, der TA meinte dann, es gäbe durchaus eine Chance. Er hat Loki eine Cortisonspritze verabreicht, und mir Tabletten mitgegeben die ich täglich verabreichen soll. Das Cortison hätte die hier positive Nebenwirkung, dass der Appetit angeregt wird. Die Prognose sei aber dennoch, dass Loki noch 1/2 max 1 Jahr schmerzfrei leben könnte, und das auch nur, wenn die Behandlung anschlägt. Wenn er durch die Medikation nicht innerhalb von 2-3 Tagen wieder normal laufen könnte, sollte ich wieder in die Klinik kommen um ihn "erlösen" zu lassen.
Das ist ein hartes Ultimatum. Die erste Spritze ist zu diesem Zeitpunkt ca. 10 Stunden her, Loki wirkt etwas aufgeweckter, humpelt aber immer noch so stark wie vorher und mag nichts fressen. Von Appetitsteigernder Wirkung ist bisher nichts zu bemerken... Morgen früh werde ich ihm die erste Cortisontablette verabreichen, und schon in kurzer Zeit läuft die Zeit ab, die der behandelnde TA angesprochen hat... Also Mittwoch, spätestens Donnerstag.
Natürlich will ich meinen Liebling nicht sinnlosen Qualen aussetzen. Wenn es keine Hoffnung auf Besserung gibt, ist ein schneller, hoffentlich sanfter Tod besser als lange Qual und Schmerz. Andererseits kommen mir 2-3 Tage recht kurz vor, um sich von einer schweren Erkrankung zu erholen. Die Grundaussage war "wenn die Behandlung anschlägt, kann er schmerzfrei noch 6, vielleicht auch 12 Monate leben. Wenn nicht, müssen wir ihn in maximal 3 Tagen einschläfern."
Ich möchte Euch nun dringend um Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema bitten. Ich weiss, die Tage von Loki sind gezählt. Aber wir beide würden 365 Tage gegenüber 3 deutlich bevorzugen, wenn eine gute Chance besteht, dass er sich, und sei es nur für eine Weile, nocheinmal erholt, nochmal in den Garten kann, wir nochmal miteinander spielen können, ach ihr wisst schon was ich meine. Abgesehen vom offensichtlichen Handicap, dass er nicht mehr munter durch die Gegend laufen kann wie noch vor 2-3 Tagen, scheint es ihm nicht schlecht zu gehen. Er liegt neben mir, putzt sich, schnurrt wenn ich mit ihm kuschele, und wenn ich in seine Augen schaue, das sind nicht Augen die mir sagen "ich kann nicht mehr, bitte töte mich übermorgen, oder am besten morgen schon".
- Habt Ihr Erfahrungen mit Cortisontherapie in Krebsfällen?
- Muss man sich Sorgen machen wenn die Therapie nicht schon nach wenigen Stunden deutliche Effekte zeigt?
- Was ist mit Fütterung? Der Kleine hat jetzt fast 3 Tage kaum gefressen, sich aber in der Zeit auch kaum bewegt. Wenn Cortison attetitanregend wirken soll merke ich davon bisher nicht viel. Kann das auch eine Zeitlang dauern?
- Würdet Ihr nach nur 2-3 Tagen Therapie Euren Liebling einschläfern lassen, obwohl Ihr selbst nicht den Eindruck habt, dass Euer Schützling starke Schmerzen hat?
Dieser Zeitraum kommt mir gefährlich kurz vor... Ich glaube die Gedanken was gewesen wäre wenn ein oder zwei weitere Tage dann den Effekt zeigen, würden mich noch lange beschäftigen.
Puh, viel getippt. Aber das ist auch ein echt schwerer Stein der gerade auf meinem Herzen liegt. Loki liegt übrigens gerade auf meinem Schoss und schnurrt zufrieden. Ich glaube er weiss noch nichts von seinem Todesurteil, und ich hoffe, dass ich es noch weit hinausschieben kann. Wenn mir jemand von Euch dabei helfen kann, das würde mir viel bedeuten.
Von einem Tag auf den anderen konnte mein heißgeliebter Kater Loki (ca. 15 Jahre alt) kaum noch laufen (starkes Humpeln der Hinterläufe) und hat Futter verweigert. Bin in unsere Tierklinik gefahren, die einerseits einen recht guten Ruf geniesst.
Andererseits wurde dort vor ca. 10 Jahren mein zugegebenermassen steinalter Kater Shiva (25+ Jahre alt) nach einem ähnlichen "Zusammenbruch" ohne großartige Untersuchung eingeschläfert. Der Arzt meinte damals sinngemäss "dieser Kater ist die älteste Katze die ich jemals zu Gesicht bekommen habe, man könnte ihn fast als Studienobjekt verwenden. Hier können wir überhaupt nichts mehr machen, dieser Methusalem hat bereits länger gelebt als es üblich ist, das ist akute Altersschwäche und wir müssen das Tier erlösen damit es sich nicht weiter quält."
Meine Einwände, dass Shiva noch vor ein paar Jahren als er ebenfalls recht apathisch war und nichts fressen wollte von einem anderen TA (dessen Praxis leider von einer mir unsympathischen Nachfolgerin übernommen wurde) eine simple Spritze zur Stärkung bekommen hat (Vitaminpräparate etc, ka welche Wirkstoffe wirklich drinwaren) und danach plötzlich wie neugeboren noch jahrelang munter herumtollte prallten ab, und ich habe mich überreden lassen den Ärmsten einschläfern zu lassen. Obwohl ich eigentlich noch die Hoffnung hatte, dass sich irgendetwas hätte machen lassen. Aber dem Urteil von Ärzten vertraut man in der Regel, und im nachhinein denke ich, dass man angesichts des hohen Alters nicht wirklich falsch gehandelt hat. Trotzdem bin ich seitdem etwas skeptisch wenn ich höre "hier lässt sich nichts mehr machen, Euthanasie ist der einzig richtige Weg". In vielen Jahren habe ich viele Tiere und deren Ärzte kennengelernt, und habe den Eindruck, dass manche recht leichtfertig zum Töten der Tiere raten.
Aber ich schweife ab, eigentlich will ich ja von dem akuten Fall von Loki berichten und ein paar Meinungen einholen.
Die Symptome liessen anfangs vermuten, dass es sich um eine Thrombose handelt, die durch Herzschwäche verursacht wurde:
- Lähmungserscheinungen an den Hinterläufen und am Schwanz
- im Vorfeld bereits über Jahre gelegentlich schweres Atmen/Röcheln, was auf Herz/Lungenprobleme schliessen lässt
(war vor Jahren deswegen beim TA: "wird in ihrem Haushalt geraucht?" "Ja" "Dann ist das eine chronische Bronchitis")
Nun, der aktuell behandelnde TA meinte, eine Thrombose schliesst er fast aus, weil er an den Hinterläufen Puls fühlen kann, er halte eine Verletzung der Wirbelsäule oder des Beckens für wahrscheinlich. Wollte schnell ein Röntgenbild machen und sich nach 10 Minuten wieder melden. Als aus den 10 Minuten mehr als 30 wurden begann ich mir schon ein paar Gedanken zu machen. Ich vermute, da die Röntgenbilder seine Diagnose nicht bestätigten hat er Rücksprache mit anderen Ärzten in der Klinik gehalten.
Wie dem auch sei, die endgültige Diagnose war schockierend: Knochen und fast alle Organe einwandfrei. Fast. Es wurde aufgrund der Röntgenbilder Lungenkrebs diagnostiziert. Die Krebszellen würden in die Blutbahn gelangen, wo sie nun (dadurch dass sie durch die Antikörper bekämpft werden) zu Knubbeln führen, die die Blutversorgung der Nerven für die Hinterläufe stark beeinträchtigen.
Klingt plausibel, aber mich wundert, dass eine doch eigentlich schleichende Erkrankung wie Krebs von einem Tag auf den anderen eine so starke Symptomatik entwickelt, und sich nicht im Vorfeld angekündigt hat.
Nun ja, der TA meinte dann, es gäbe durchaus eine Chance. Er hat Loki eine Cortisonspritze verabreicht, und mir Tabletten mitgegeben die ich täglich verabreichen soll. Das Cortison hätte die hier positive Nebenwirkung, dass der Appetit angeregt wird. Die Prognose sei aber dennoch, dass Loki noch 1/2 max 1 Jahr schmerzfrei leben könnte, und das auch nur, wenn die Behandlung anschlägt. Wenn er durch die Medikation nicht innerhalb von 2-3 Tagen wieder normal laufen könnte, sollte ich wieder in die Klinik kommen um ihn "erlösen" zu lassen.
Das ist ein hartes Ultimatum. Die erste Spritze ist zu diesem Zeitpunkt ca. 10 Stunden her, Loki wirkt etwas aufgeweckter, humpelt aber immer noch so stark wie vorher und mag nichts fressen. Von Appetitsteigernder Wirkung ist bisher nichts zu bemerken... Morgen früh werde ich ihm die erste Cortisontablette verabreichen, und schon in kurzer Zeit läuft die Zeit ab, die der behandelnde TA angesprochen hat... Also Mittwoch, spätestens Donnerstag.
Natürlich will ich meinen Liebling nicht sinnlosen Qualen aussetzen. Wenn es keine Hoffnung auf Besserung gibt, ist ein schneller, hoffentlich sanfter Tod besser als lange Qual und Schmerz. Andererseits kommen mir 2-3 Tage recht kurz vor, um sich von einer schweren Erkrankung zu erholen. Die Grundaussage war "wenn die Behandlung anschlägt, kann er schmerzfrei noch 6, vielleicht auch 12 Monate leben. Wenn nicht, müssen wir ihn in maximal 3 Tagen einschläfern."
Ich möchte Euch nun dringend um Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema bitten. Ich weiss, die Tage von Loki sind gezählt. Aber wir beide würden 365 Tage gegenüber 3 deutlich bevorzugen, wenn eine gute Chance besteht, dass er sich, und sei es nur für eine Weile, nocheinmal erholt, nochmal in den Garten kann, wir nochmal miteinander spielen können, ach ihr wisst schon was ich meine. Abgesehen vom offensichtlichen Handicap, dass er nicht mehr munter durch die Gegend laufen kann wie noch vor 2-3 Tagen, scheint es ihm nicht schlecht zu gehen. Er liegt neben mir, putzt sich, schnurrt wenn ich mit ihm kuschele, und wenn ich in seine Augen schaue, das sind nicht Augen die mir sagen "ich kann nicht mehr, bitte töte mich übermorgen, oder am besten morgen schon".
- Habt Ihr Erfahrungen mit Cortisontherapie in Krebsfällen?
- Muss man sich Sorgen machen wenn die Therapie nicht schon nach wenigen Stunden deutliche Effekte zeigt?
- Was ist mit Fütterung? Der Kleine hat jetzt fast 3 Tage kaum gefressen, sich aber in der Zeit auch kaum bewegt. Wenn Cortison attetitanregend wirken soll merke ich davon bisher nicht viel. Kann das auch eine Zeitlang dauern?
- Würdet Ihr nach nur 2-3 Tagen Therapie Euren Liebling einschläfern lassen, obwohl Ihr selbst nicht den Eindruck habt, dass Euer Schützling starke Schmerzen hat?
Dieser Zeitraum kommt mir gefährlich kurz vor... Ich glaube die Gedanken was gewesen wäre wenn ein oder zwei weitere Tage dann den Effekt zeigen, würden mich noch lange beschäftigen.
Puh, viel getippt. Aber das ist auch ein echt schwerer Stein der gerade auf meinem Herzen liegt. Loki liegt übrigens gerade auf meinem Schoss und schnurrt zufrieden. Ich glaube er weiss noch nichts von seinem Todesurteil, und ich hoffe, dass ich es noch weit hinausschieben kann. Wenn mir jemand von Euch dabei helfen kann, das würde mir viel bedeuten.